Theodat, behielt sich aber die
Regierung vor. Kaum sah sich
Theodat auf dem
Thron,
[* 2] als er, gereizt durch die Verachtung, die
ihm Amalasuntha zeigte, und durch Herrschsucht, die
Königin auf einer
Insel im Vulsinischen
See gefangen setzen und 535 im
Bad
[* 3] erdrosseln
ließ. Dies gab Justinian den Vorwand zu dem
Angriff auf das
ostgotische Reich, der dessen
Untergang zur
Folge hatte.
altes arab.
Volk im
SW.
Palästinas, auf der Sinaihalbinsel, angeblich von Amalek, einem Enkel
Esaus, abstammend,
kriegerische
Hirten unter
Königen (Agag). Sie eroberten, mit den
Ammonitern und
Moabitern vereinigt,
Jericho. Erst
Saul setzte
ihren Raubzügen in zweiFeldzügen auf einige Zeit ein
Ziel.
David bekriegte sie von Ziklag aus und rächte
die
Verbrennung dieser Stadt, kämpfte auch als König noch mit ihnen. Unter
Hiskias wurden die am
Gebirge Seïr von den Simeoniten
teils ausgerottet, teils vertrieben. Seitdem werden sie in der
Bibel
[* 4] nicht weiter erwähnt.
(Amalphia), Stadt in der unterital.
ProvinzSalerno, äußerst malerisch in einer engen Felsenschlucht und an
derselben empor am
Meerbusen von
Salerno gelegen, mit
Salerno durch eine großartige, der Felsenküste abgewonnene
Kunststraße
verbunden, Sitz eines
Erzbischofs, hat eine alte, aber vielfach restaurierte
Kathedrale mit prächtigen Erzthüren, ein
hoch in den
Felsen eingebautes ehemaliges Kapuzinerkloster
(Canonica), jetzt
Seemannsschule, mit schönem
Kreuzgang, dabei eine
Tropfsteinhöhle mit herrlichen Ausblicken, einen kleinen Hafenkai und (1881) 4792 Einw.,
welche Fabrikation von
Papier und Makkaroni und
Schiffahrt betreiben.
Amalia, welche ihrem Gemahl 14
Kinder geboren, von denen aber nur 6 ihren
Vater überlebten, trat daher die
ihr von
Wilhelm V. testamentarisch übertragene
Regentschaft für ihren ältesten Sohn,
Wilhelm VI., unter schwierigen Verhältnissen
an, wußte aber mit der größten Umsicht und unerschütterlichem
Mut alle
Gefahren abzuwehren. Sie blieb dem
Bündnis mitFrankreich
und
Schweden
[* 11] getreu und erhielt ihr
Heer unter tüchtigen
Feldherren auf der ansehnlichen
Höhe von 20,000 Mann, so daß
Hessen-Kassel
als kriegführende Macht anerkannt und bei den Friedensverhandlungen als solche zugelassen wurde.
Durch ihr würdiges und gefälliges Benehmen wußte sie die einflußreichsten Persönlichkeiten für sich zu gewinnen. So
erlangte sie im
WestfälischenFrieden die
Anerkennung der Gleichberechtigung des reformierten Glaubensbekenntnisses
sowie die
GrafschaftHersfeld,
[* 12] einen Teil von
Schaumburg und eine ansehnliche Kriegsentschädigung. Nachdem sie 1650 ihrem Sohn
Wilhelm VI. die
Regierung übergeben, starb sie
Sie erwarb sich große
Verdienste um das weimarische Land durch Tilgung der traurigen
Folgen des Siebenjährigen
Kriegs und
durch
Gründung neuer und Vervollkommnung vorhandener Anstalten für
Volksbildung. Ihr
Schloß in
Weimar
sowie ihre Lustschlösser in Tieffurt ^[richtig:
Tiefurt] und
Ettersberg waren die Versammlungsorte der ausgezeichnetsten
Männer,
welche
Weimar besuchten oder dort wohnten. Sie besaß großes musikalisches
Talent und komponierte für die
Kapelle und das
Theater,
[* 15] unter andern
GoethesOperette
»Erwin und Elmire«.
Noch von der unglücklichen
Schlacht bei
Jena
[* 16] 1806 hart
betroffen, starb sie
von Sachsen, geb. gest. in Dresden,
[* 19] veröffentlichte seit 1829 teils anonym, teils unter dem Pseudonym
Amalie Heiter eine große Zahl von Lustspielen und Familiendramen, unter denen einige, wie: »Der Oheim«,
»Die Fürstenbraut«, »Das Fräulein vom Lande«, »Der Landwirt«, »Der
Majoratserbe«, auf vielen deutschen Bühnen mit Beifall aufgeführt worden sind. Von äußerster Einfachheit
in der Komposition, ohne die Würze des Effekts und selbst ohne die des Kontrastes, üben sie durch die sorgfältige Charakterzeichnung,
durch die Feinheit einzelner Züge und die milde und harmonische Anschauung aller Lebensverhältnisse eine angenehm unterhaltende
Wirkung aus.
Sie erschienen unter dem Titel: »Originalbeiträge zur deutschen Schaubühne« (Leipz.
1836-44, 7 Bde.; neue vollständige, auf Veranlassung des KönigsJohann durch R. Waldmüller-Duboc besorgte Ausgabe, das. 1873, 6 Bde.).
Die musikalischen Kompositionen sind nicht im Druck erschienen. Von ihren Operetten wurde »Die Siegesfahne« im Dresdener Hoftheater
gegeben, die andern gelangten nur im Privatzirkel der königlichen Familie zur Aufführung.
5) Königin von Griechenland,
[* 23] geb. Tochter des GroßherzogsAugust von Oldenburg,
[* 24] ward mit dem König Otto vonGriechenland vermählt, erlangte durch ihre Schönheit und Willenskraft in Griechenland großen Einfluß,
bemühte sich auch, ihren Gemahl zu thatkräftigem Unternehmungsgeist anzuspornen, vermochte aber auf die Dauer den wankenden
Thron nicht zu halten, um so weniger, da sie keinen Erben gebar und über die Wahl eines Nachfolgers mit ihrem Gemahl in Streit
geriet, indem sie einem OldenburgerPrinzen, nicht einem Wittelsbacher die Krone zuwenden wollte. Nach Ottos
Vertreibung (1862) lebte sie mit ihm in Bamberg,
[* 25] wo sie, seit 1867 Witwe, starb.