in Mittelafrika, ist etwas derb, sehr leicht zu züchten, seit langem bei uns
eingebürgert, kommt aus Westafrika in den
Handel.
Nonnenvögel
(Dermophrys Hodgs.,
Maja Rchbch.)
sind stille, gedrungen gebaute, seltsam gefiederte, ausdauernde, kaum in der Gefangenschaft nistende, doch beliebte
Vögel:
[* 4] die schwarzköpfige
Nonne (Mönchsvogel,
Mongole,
Chinese, D. rubronigra Hodgs.), auf
Ceylon,
[* 5] in
Ostindien
[* 6] bis Kochinchina nicht
selten;
eine
Familie mittelalterlicher
Ritterromane, die, aus der Ritterromanze hervorgegangen, von
Spanien
[* 7] aus
sich über
Europa
[* 8] verbreiteten und jahrhundertelang die beliebteste
Lektüre bildeten. Der Stammvater des
zahlreichen
Geschlechts und zugleich der beste aller Amadisromane ist Amadis von
Gallien (Gaula), ein ursprünglich portugiesisches Werk,
das nach jetzt allgemeiner
Annahme um 1370 von
Vasco de Lobeira von
Porto (gest. 1403) verfaßt wurde, aber in der portugiesischen
Urschrift nicht mehr vorhanden ist.
Statt derselben muß die spanische Bearbeitung des
Romans dienen, welche über ein
Jahrhundert später
Garcia Ordoñez de
Montalvo (zwischen 1492 und 1508) lieferte. Der
Held derDichtung ist Amadis, das
Muster aller ritterlichen
Tugend, Sohn des
Königs Perion von Gaula und der britischen
Prinzessin Elisena; er wird nach
Schottland verschlagen, wo
er sich in Oriana, die unvergleichliche Tochter des
Königs Lisuart von
England, verliebt, und die
Erzählung und Verherrlichung
dieser Liebesgeschichte, welche mit den buntesten
Abenteuern, weiten
Reisen in ferne
Länder, zahllosen
Kämpfen gegen
Ritter,
Riesen und Zauberer verknüpft ist, bildet den Hauptgegenstand des
Romans.
Das Werk ermüdet durch seineBreite,
[* 9] doch fehlt es ihm nicht an zarten und ergreifenden
Stellen; es ist
in seiner
Haltung einfacher und doch vielseitiger als andre ähnliche
Dichtungen und bleibt als Sittenspiegel der Ritterzeit
merkwürdig. Die älteste noch vorhandene
Ausgabe der Montalvoschen Bearbeitung ist von 1519. Ihr folgten in wenig Jahrzehnten
zwölf andre.
SchonMontalvo fügte übrigens den ursprünglichen vier
Büchern des portugiesischen
Originals
(dem einzigen Werk, welchem
Cervantes bei dem berühmten
Autodafee von
Don Quichottes
BibliothekGnade widerfahren ließ) ein 5.
Buch
eigner
Erfindung hinzu, welches die Geschichte des Esplandian, des ältesten
Sohns des Amadis und der Oriana, enthält; nach
ihm haben andre die Nachkommenschaft des alten
Helden fast ins Unglaubliche vermehrt.
Bereits 1526 kam ein 6.
Buch mit der Geschichte des Florisando, seines
Neffen, bald darauf ein 7. und 8.
Buch hinzu mit der
wundervollen Geschichte des Lisuarte von
Griechenland,
[* 10] eines
Sohns des Esplandian, und der noch wundervollern des Amadis von
Griechenland, eines Urenkels des gallischen
Helden. Dann folgten
Don Florisel de Niquea und Anaxartes, Sohn
des Lisuarte, deren Geschichte mit der der
Kinder des letztern das 9., 10. und 11.
Buch füllt. Ein 12.
Buch endlich, das 1549 gedruckt
wurde, berichtet
die Thaten des
DonSilves de la Selva.
Zugleich erfuhr der
Roman zahlreiche Übersetzungen, Umarbeitungen und Fortsetzungen in fremden
Sprachen.
Er war seit 1540 in französischer, seit 1546 in italienischer, seit 1619 in englischer, ebenso in holländischer Übersetzung
vorhanden. Eine deutsche
Übertragung (nach einer französischen Bearbeitung) erschien zu
Frankfurt
[* 11] a. M. 1583; sogar von einer
hebräischen wird berichtet. Dazu wurden die 12
Bücher des spanischen
Romans in
Frankreich bis auf 24,
in
Deutschland
[* 12] bis auf 30 erweitert.
Zuletzt brachte ein
Franzose,
Gilbert Saunier Duverdier, zu Anfang des 17. Jahrh. die sämtlichen
Romane in eine ordentlich
zusammenhängende Reihenfolge, und mit seinem sieben dicke
Bände starken Sammelwerk, das er unter dem
Titel: »Roman des
romans« herausgab, gelangte die Geschichte der Amadisromane zum
Abschluß. Eine freie poetische Bearbeitung des
Stoffs hatte bereits
der italienische Dichter
BernardoTasso (»Amadigi di
Francia«, 1559) geliefert. In neuern metrischen Bearbeitungen versuchten
sich
Creuzé de
Lesser (»Amadis de
Gaule, poëme faisant suite aux chevaliers de la
Table-ronde«, Par. 1813) und
W.
StewartRose (»Amadis de
Gaul, a poem in three books«, Lond. 1803); endlich lieferte der englische Dichter
Southey eine
Abkürzung
des alten
Romans (neue Ausg. 1872, 3 Bde.),
in welcher derselbe allenfalls noch jetzt lesbar erscheint. Dagegen hat der mutwillige
»Neue Amadis« von
Wieland mit dem ältern
nichts als den
Titel gemein. Die Litteratur der Amadisromane geben
Eberts »Bibliographisches
Lexikon«, Nr. 479-489
(Leipz. 1821),
(dän. Amager), dän.
Insel im
Sund, von
Kopenhagen
[* 15] durch den Kalvebodstrand getrennt, 63 qkm, etwa 15 km lang und
bis 7,5 km breit, mit (1880) 33,004 Einw.
(inkl. Christianshavn), darunter ein großer Teil Nachkommen von holländischen
Familien, welche
Christian
II. 1516 dort ansiedelte.
Ein Teil
Kopenhagens, Christianshavn (17,186 Einw.), ist auf die
Insel gebaut, und an ihrer Ostseite
liegt der Hafenort
Dragör (s. d.).
Amak versorgt zum Teil die Gemüsemärkte
Kopenhagens.
(Amalaswintha), Tochter des Ostgotenkönigs
Theoderich d. Gr. und Andafledas, der
SchwesterChlodwigs, gebar, dem
Amaler Eutharich vermählt, einen Sohn,
Athalarich, den
Theoderich zu seinem Nachfolger bestimmte. Seit 522
Witwe,
führte sie seit 526 die
Regierung für ihren minderjährigen Sohn mit
Milde und
Weisheit, begünstigte aber, selbst von lebhaftem
Geist und freier
Bildung, die römische
Bevölkerung
[* 16] und ließ den jungen König nach Römersitte erziehen.
Auf Anstiften gotischer
Großen entzog sich jedoch
Athalarich der strengen
Zucht und starb 534 infolge seiner
Ausschweifungen.
Hierauf heiratete Amalasuntha ihren
Vetter¶
mehr
Theodat, behielt sich aber die Regierung vor. Kaum sah sich Theodat auf dem Thron,
[* 18] als er, gereizt durch die Verachtung, die
ihm Amalasuntha zeigte, und durch Herrschsucht, die Königin auf einer Insel im Vulsinischen See gefangen setzen und 535 im Bad
[* 19] erdrosseln
ließ. Dies gab Justinian den Vorwand zu dem Angriff auf das ostgotische Reich, der dessen Untergang zur
Folge hatte.