(Ulwar), Vasallenstaat des englisch-ind. Kaiserreichs,
ProvinzRadschputana, grenzt im N. an
das britische
Pandschab, sonst an Vasallenstaaten, wird von dem
Dehli- und dem Agrazweig der Radschputanaeisenbahn durchschnitten
und ist 7832 qkm (142,2 QM.) groß mit (1881)
778,596 Einw. Das Land ist von
Hügeln durchzogen und stellenweise sehr fruchtbar, die
Bevölkerung
[* 10] genügsam, dabei heitern
Sinnes, jedoch vielfach ausgesogen von Gelddarleihern, deren man zur Entrichtung der
Abgaben nicht entbehren kann. Der
Staat
gehörte bis Mitte des 18. Jahrh. zu
Dschaipur; der jetzige
Fürst regiert seit 1874 das Land nach europäischen, im
MayoCollege
zu Adennia anerzogenen
Grundsätzen in musterhafter
Weise. Die Hauptstadt Alwar, mit 49,867 Einw., zeichnet
sich durch schöne Bauten aus.
JohannBaptist von, Dichter, geb. zu
Wien,
[* 11] studierte daselbst die
Rechte, ward später
Hofagent, geadelt
und 1794 k. k. Hoftheatersekretär. Er starb Seine Gedichte entstanden
unter dem Einfluß der freien Geistesregung, welche sich unter
Josephs II.
Regierung in
Wien kundgab; ihre
Tendenz ist, einer reinern Lebensphilosophie Anhänger zu gewinnen. Am meisten Beifall fanden seine in
WielandsManier gehaltenen
Rittergedichte: »Doolin von
Mainz«
[* 12] (Leipz. 1787, 2. Aufl. 1797) und »Bliomberis«
(das. 1791, 2. Aufl. 1802),
die freilich den Anforderungen der neuern
Kritik nicht genügen. Seine »Sämtlichen
Schriften« erschienen in 10
Bänden
(Wien 1812).
griech. Musikschriftsteller des 4. Jahrh.
n. Chr., geboren zu
Alexandria, ist Verfasser eines bei
Meibom
(»Antiquae
musicae auctores septem«) abgedruckten Werks: »Introductio musica«,
welches durch ausführliche Mitteilungen über die altgriechische Notation für die Musikwissenschaft von besonderer Bedeutung
ist.
(spr. -sett',Eltze, Alzig), rechter Nebenfluß der
Sauer in
Luxemburg,
[* 21] entspringt bei
Esch, fließt in nördlicher
Richtung, nimmt links die Attert auf und mündet bei Ettelbrück oberhalb
Diekirch.
(1880) 5655 Einw., darunter 1380 Katholiken und 331 Juden. Die Stadt, welche bereits im 4. Jahrh. erwähnt wird (»Volker der
Fiedler«, der Nibelungenheld, stammte aus Alzey), liegt auf der Stelle römischer Niederlassungen und war im Mittelalter eine nicht
unbedeutende Reichsstadt. Im J. 1689 ward sie von den Franzosen niedergebrannt. Trümmer einer alten mächtigen
Burg sind noch jetzt vorhanden.