Diese wird im
Herbst von der zweijährigen
Pflanze gesammelt und frisch geschält, ist weißgelblich, etwas biegsam, mit ebenem,
nicht faserigem
Bruch, riecht eigentümlich süßlich, schmeckt fade schleimig und enthält viel
Asparagin,
Schleim,
Stärke,
[* 25] Zucker,
[* 26]
Salze etc. Sie dient als Zusatz zu
Brustthee, zur Bereitung von Altheesirup (ein wässeriger
Auszug,
mit
Zucker zur Sirupskonsistenz gekocht),
Lederzucker
(Pasta gummosa), bei der
Appretur etc. und wurde schon von den alten Griechen
arzneilich benutzt.
Althaea roseaCav. (Alcea rosea.L.,Stock-,
Pappelrose,
Rosenmalve), eine zweijährige, auch perennierende
Pflanze,
im
Orient und in Südosteuropa, mit 2-3 m hohem, aufrechtem
Stengel,
[* 27] rundlichen, am
Grund meist herzförmigen,
runzeligen, fünf- bis siebeneckigen Blättern, großen, oft gefüllten, weißen, hell- oder dunkelroten, auch gelben und
braunen
Blüten, die zu einer langen
Traube geordnet sind, wird als
Zierpflanze (besonders
in den Charterschen
Varietäten),
in der schwarzroten
Varietät aber auch auf
Feldern kultiviert und zum
Färben der
Weine,
Liköre und des
Essigs, auch in der
Färberei zur Erzeugung violetter und andrer
Nüancen sowie als schleimiges, etwas zusammenziehendes
Arzneimittel
benutzt.
Dorf in der preuß.
ProvinzSachsen, Regierungsbezirk
Magdeburg,
[* 29]
Kreis
[* 30]
Neuhaldensleben, an der
Bever, 2 km
von der Eisenbahnstation
Neuhaldensleben, mit einer Simultankirche, großartigem Klostergarten nebst
Park,
fünf Thonwarenfabriken mit starkem
Export, großer Steingutfabrik und (1880) 2344 (460 kath.) Einwohnern.
Die
Industrie wurde durch
Nathusius (s. d.) begründet, der 1810 das von der westfälischen
Regierung aufgehobene, 965 ursprünglich
für Benediktinernonnen gestiftete Cistercienserkloster ankaufte.
Theodor, Schriftsteller, geb. zuDetmold,
[* 31] studierte in
Bonn,
[* 32]
Jena und
Berlin
[* 33]
Theologie
und
Philologie, wendete sich dann, litterarisch thätig, nach
Leipzig,
[* 34] wo er die
»Märchen aus der Gegenwart« (Leipz. 1847)
schrieb und sich bald völlig der Publizistik widmete. Im J. 1848 redigierte er die »Barmer
Zeitung«, seit dem
Herbste d. J. die
»Zeitung für Norddeutschland« in
Hannover.
[* 35] Infolge eines revolutionären
Aufrufs (zu gunsten der
Reichsverfassung von 1849) im
Sommer 1849 angeklagt, ward er zu zweijährigem Staatsgefängnis verurteilt,
im
November 1849 nach
Hildesheim
[* 36] übergeführt, im Frühjahr 1850 begnadigt. Als litterarisches
Resultat seiner
Haft trat das
phantasievolle, eine ideale
Demokratie verkündende
Buch »Aus dem Gefängnis«
(Barm. 1850) hervor. Althaus'
Gesundheit
war infolge der
Haftgebrochen; er suchte
Heilung in einem
Seebad und im nächsten Jahr zu Gotha,
[* 37] wo er starb. Seine
schwungvollen, formschönen und tiefsinnigen Gedichte wurden 1853 als
Manuskript für die
Familie gedruckt. Einzelne Proben
daraus finden sich inAd.
Sterns »Fünfzig Jahre deutscher
Dichtung« (2. Aufl., Leipz. 1877).
die gesetzgebende Versammlung auf
Island
[* 38] (s. d.). ^[= eine zu Dänemark gehörige Insel im nördlichen Atlantischen Ozean, liegt zwischen 63° 23'-66° ...]
daZevio (spr. -kjehro, Aldighiero), verones.
Maler des 14. Jahrh., war unter dem EinflußGiottos
in
Verona
[* 40] und
Padua
[* 41] thätig, wo er zum Teil mit seinem ebenbürtigen Zeitgenossen
Avanzi (s. d.) im Auftrag der edlen
Häuser
der
Scaliger und Lupi arbeitete. In
Padua ließ
Bonifazio Lupi die von ihm 1372 gegründete
Jakobs-, später Felixkapelle von
Altichiero und
Avanzi mit Fresken zieren. Außer einem großen Fresko der
Kreuzigung sieht man hier
Szenen aus der
Legende des heil. Jakobus.
Der
Stil der
Kreuzigung ist ein großartiger, ernster, der vielfach an
GiottosWeise in Hinsicht des
Ausdrucks, der
Bewegung und
Gruppenbildung sowie des dramatischen
Elements erinnert. Das
Streben nach Natürlichkeit gibt den
Kompositionen eine erfreuliche
Frische. Die
Zeichnung ist einfach, groß und bestimmt, das
Kolorit bereits vielfacher Modellierung fähig.
Noch bedeutender treten diese
Eigenschaften der
Künstler, deren Wirksamkeit sich nicht trennen läßt, in ihren Gemälden in der 1377 erbauten
Georgskapelle zu
Padua an den
Tag, wo außer
Szenen aus der Passionsgeschichte die Hauptmomente der St.
Georgs-Legende dargestellt
sind.
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