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Wirklichkeit aber erst 1041 errichtet ward.
Vgl. Polack, Der thüringische Kandelaber [* 2] (Gotha [* 3] 1855).
Wirklichkeit aber erst 1041 errichtet ward.
Vgl. Polack, Der thüringische Kandelaber [* 2] (Gotha [* 3] 1855).
[* 1] Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg, unweit der Pleiße, liegt 38 km südlich von Leipzig, [* 4] in sehr fruchtbarer Gegend, aber auf unebenem und hügeligem Boden, an den Linien Leipzig-Hof und Altenburg-Zeitz der Sächsischen Staatsbahn. Auf einem mächtigen, senkrecht abstürzenden Porphyrfelsen liegt das weithin sichtbare herzogliche Schloß, in seinen Grundmauern wohl noch ein Baudenkmal des 10. und 13. Jahrh., aber im 18. Jahrh. durch beträchtlichen Anbau vergrößert.
Der eine Flügel desselben wurde ein Raub der Flammen; ein zweiter großer Brand legte einen Teil des Schlosses in Asche. Geschichtlich merkwürdig ist dasselbe durch die Entführung der Prinzen Ernst und Albert 1455 (s. Sächsischer Prinzenraub). Die Schloßkirche war 1413-1533 ein Stift regulierter Chorherren. Unter den übrigen Baulichkeiten der Stadt verdienen Erwähnung die St. Bartholomäikirche (1089 gegründet) und die Brüderkirche, ferner die sogen. Roten Spitzen (zwei verbundene Türme, die als Aufbewahrungsort des Staatsarchivs dienen, ein Rest der im 17. Jahrh. verfallenen Kirche des 1172 von Kaiser Friedrich I. gegründeten Augustinerklosters), das neue Museum (1877 erbaut) im Schloßgarten mit der Lindenauschen Gemäldegalerie und andern Sammlungen, das Theater, [* 5] das Hospital, der Bahnhof, die 1840 im gotischen Stil erbaute Fürstengruft u. a. Die Zahl der Einwohner war 1880: 26,241, davon 406 Katholiken.
Wichtig ist der Handel mit wollenen Garnen, nächstdem mit Kolonialwaren und Landesprodukten (besonders Getreide) [* 6] und in Speditionsgeschäften. Die Industrie besteht vornehmlich in Fabrikation von Zigarren, Rauch- und Schnupftabak, Wollgarn, Handschuhen, Hüten, Metallwaren, Feuerspritzen, [* 7] Goldwaren, Dosen, mathematischen und physikalischen Instrumenten, Glas, [* 8] Maschinen, Bürsten und in Bierbrauerei [* 9] und Steinschleiferei; auch ist daselbst eine Gasleitung.
Der Buchhandel war lange Zeit besonders belebt durch das Pierersche Verlagsgeschäft. Von Bildungsanstalten hat die Stadt ein Gymnasium, eine höhere Bürgerschule (Real-), ein Schullehrerseminar, eine höhere Töchterschule (Karolinenstift), eine landwirtschaftliche Schule; von Wohlthätigkeitsanstalten das freiadlige Magdalenenstift (eine 1705 von Herzog Friedrich II. gegründete Erziehungsanstalt für lutherische Fräulein), ein Krankenhaus, [* 10] ein Hospital für arme Bürger.
Auch mehrere wissenschaftliche Vereine sind in Altenburg thätig, so eine Naturforschende und eine Geschichts- und altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes etc. Altenburg ist Sitz der Landesbehörden und eines Landgerichts (für die sechs Amtsgerichte zu Altenburg, Eisenberg, Kahla, Roda, Ronneburg und Schmölln), [* 11] der herzoglichen Landesbank, eines Verwaltungsamts für den Altenburger Ostkreis und eines Hauptsteueramts; die Garnison besteht aus dem Stab [* 12] und einem Bataillon Nr. 96. - Altenburg scheint schon zu Ende des 10. Jahrh. bestanden zu haben und damals an das Bistum Naumburg [* 13] gekommen zu sein; jedoch im 12. Jahrh. gehörte es unmittelbar zum Reich und erwarb die Rechte einer Reichsstadt.
Auf der dortigen Burg hatte ein Burggraf seinen Sitz. Otto IV. hielt daselbst 1209 einen Reichstag ab. Kaiser Friedrich II. verpfändete Altenburg an Albrecht den Entarteten von Meißen, [* 14] König Adolf 1292 an Böhmen, [* 15] dessen König Johann als Reichsvikar 1311 Altenburg wieder an Meißen als Pfand überließ. Nach dem Aussterben der Burggrafen von Altenburg erneute Kaiser Ludwig 1329 die Verpfändung, und somit ging Altenburg seiner Reichsfreiheit verlustig und blieb bei Meißen. Durch die Hussiten wurde Altenburg 1430 niedergebrannt. Im J. 1445 kam es an Kursachsen.
Die Reformation wurde ohne Schwierigkeit in Altenburg eingeführt, besonders seit Spalatins Anstellung als Pfarrer und Superintendent. Vom bis war hier das berühmte Kolloquium zwischen den sächsischen Theologen wegen Beilegung der majoristischen, synergistischen und adiaphoristischen Streitigkeiten. Von 1603 bis 1672 war Altenburg Residenz der sogen. Altenburger Linie des ernestinischen Hauses; dann ward es wieder Residenz 1826 durch den Umzug des Herzogs Friedrich von Hildburghausen. [* 16]
Vgl. Huth, Geschichte der Stadt zur Zeit ihrer Reichsunmittelbarkeit (Altenb. 1829);
Braun, Die Stadt in den Jahren 1350-1525 (das. 1872);
Derselbe, Erinnerungsblätter aus der Geschichte Altenburgs 1525-1826 (das. 1876).
Landgemeinde im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, [* 18] Landkreis Essen, [* 19] westlich von Essen, an der Linie Rheydt-Dortmund der Preußischen Staatsbahn, hat 1 evangelische und 2 kath. Kirchen, 1 Waisenhaus, Teile der Kruppschen Gußstahlfabrik zu Essen mit 2 Arbeiterkolonien, wichtige Steinkohlengruben, 1 Dampfsägewerk, 1 Dampfbrotbäckerei und (1880) 22,229 Einw. (6293 Evangelische).
Dorf im oldenburg.
Amt Delmenhorst, an der Weser, 13 km von Bremen, [* 20] historisch merkwürdig durch die Niederlage der Stedinger durch die Kreuzheere
Landgemeinde im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, Landkreis Essen, nördlich von Essen, an der Linie Berlin-Hannover-Köln der Preußischen Staatsbahn, mit evangelischer und kath. Kirche, starkem Steinkohlenbergbau und (1880) 13,050 Einw.
(Old England), bei den Engländern Bezeichnung ihres Vaterlandes (des eigentlichen England mit Ausschluß von Wales), als des Landes der alten Sitte und des alten Ruhms.
1) Flecken und Kreisort im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, [* 21] an der Wied und der Linie Engers-Altenkirchen der Westerwaldbahn, mit Amtsgericht und (1880) 1543 Einw., ist der ehemalige Hauptort der Grafschaft Altenkirchen, die (633 qkm) erst im Besitz der Grafen von Sayn, seit dem Anfang des 18. Jahrh. der Markgrafen von Ansbach, [* 22] seit 1802 des Hauses Nassau-Usingen war und 1815 an Preußen [* 23] fiel. Hier fand das Gefecht zwischen den Österreichern und den Franzosen unter Kléber statt, wonach diese den Schauplatz des Kriegs auf das rechte Rheinufer verlegten. -
2) Flecken auf der Insel Rügen, mit (1880) 761 Einw., Hauptort der Halbinsel Wittow, wo der Dichter L. G. Kosegarten 1792-1808 Pfarrer war und auch seine Grabstätte gefunden hat.
Altenstadt,
Flecken in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis [* 24] Büdingen, unweit der Nidder, mit Amtsgericht und (1880) 980 Einw.
Stadt im württemberg.
Schwarzwaldkreis, Oberamt Nagold, an der Nagold, 15 km von der Eisenbahnstation Nagold, mit einem großartigen Schloß über der Stadt, Sohlleder- und Strohhülsenfabrikation, Wollspinnerei, Kunst- und Sägemühlen, Bierbrauerei, Holzhandel und (1880) 2169 fast nur ev. Einwohnern. ¶