schließlich trat er an die Spitze des von ihm gegründeten Vergnügungslokals Cabourg-Dives. Er starb in
Vaux. Altaroche schrieb: »La chambre et les écoles« (1831),
eine Satire in Versen;
»Chansons« (1835-36, 2 Bde.);
»Contes démocratiques«
(1837);
»La réforme et la révolution« (1841, deutsch 1846);
»Aventures de Victor Augerol« (1838);
die
Theaterstücke: »L'Estocq«, »Le corrégidor de Pampelune« und »La
coiffure de Cassandre«.
Bezeichnung für die leinenen, oft mit gestickten Randeinfassungen versehenen Tücher, mit denen man in
der katholischen Kirche nach liturgischem Gebot die Altarplatte bedeckt. Vgl. Quehle.
aus England zu uns gekommene Bezeichnung für ein Instrument, das zur Messung der Höhe
und des Azimuts der Sterne dient und daher Höhen- und Azimutalinstrument genannt wird; Reichenbach hat ihm den Namen Universalinstrument
gegeben, weil man mit ihm Messungen ausführen kann, zu denen man sonst verschiedene Instrumente, wie Höhenkreis, Theodolit,
Meridianinstrumente, braucht. Dasselbe besteht aus einem Fernrohr, das um eine horizontale Achse im Sinn der
Höhe und um eine vertikale Achse in azimutaler Richtung drehbar ist.
Die Größe dieser Drehungen wird an einem vertikalen oder Höhenkreis und einem horizontalen oder Azimutalkreis abgelesen.
Die
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Fig. 2 auf der Tafel »Astronomische Instrumente« zeigt den von Repsold für die Straßburger Sternwarte
gelieferten Altazimut. Auf dem in der
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Figur sichtbaren kreisrunden Pfeiler a erhebt sich ein großer gußeiserner Cylinder b von 84 cm
Durchmesser, der mit drei starken Fußschrauben auf einem eisernen Ring ruht; die obere Hälfte des Cylinders c, die in zwei
Lagern eine 9 cm dicke Stahlachse d und das am Ende der Achse senkrecht dazu stehende Fernrohr e von 13,3
cm Öffnung und 1,5 m Brennweite trägt, ist um eine in der Mitte des Cylinders befindliche, in der
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Figur nicht sichtbare vertikale
Achse drehbar, und da das Fernrohr ebenso wie beim Meridiankreis in einer zur horizontalen Achse senkrechten
Ebene drehbar ist, so kann man es auf jeden beliebigen Punkt des Himmels richten.
Hat man mit Hilfe dieser beiden Bewegungen das Fernrohr annähernd auf einen Stern gerichtet, so kann man durch Klemmvorrichtungen
das Fernrohr mit dem obern Teil des Cylinders und diesen wieder mit dem untern in feste Verbindung bringen
und die genaue Einstellung auf die Mitte des Fadenkreuzes durch Handhaben ausführen, die auf seine Schrauben wirken, und von
denen die zur Klemmung und zur Bewegung in Höhe dienenden (fg) in der Zeichnung rechts und links herabhängen. Um das Instrument
umzulegen, hat man durch Drehung einer der am untern Cylinder sichtbaren Kurbeln h die horizontale Umdrehungsachse
des Fernrohrs aus den Lagern zu heben und nach einer halben Umdrehung in horizontaler Richtung wieder in die Lager herabzusenken.
Zur Prüfung der Horizontalität der Umdrehungsachse dient ein darauf gesetztes Niveau i, und um eine nicht vollständige Berichtigung
desselben unschädlich zu machen, kann es mit Hilfe der kleinen zur Rechten am obern Rande des gußeisernen
Cylinders sichtbaren Kurbel k von der Achse abgehoben, herumgedreht und wieder gesenkt werden. Die Beobachtung der Luftblase
des Niveaus geschieht durch das kleine über der Kurbel befindliche Fernrohr l, durch welches man in einen über dem
Niveau schräg gestellten Spiegel m blickt.
Die vertikale Drehung des Fernrohrs wird an dem mit der horizontalen Achse fest verbundenen Höhenkreis
n und die horizontale
Drehung an dem im durchbrochenen obern Cylinder sichtbaren Azimutalkreis o mit Hilfe von Mikroskopen pp', die am obern Cylinder
angebracht sind, abgelesen. Die in der
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Figur sichtbaren Mikroskope p kommen zur Verwendung, wenn das Instrument
aus dieser Lage in die andre umgelegt ist. Der Nadirpunkt des Höhenkreises wird mit dem an einem eisernen Ring um den Pfeiler
drehbaren Quecksilberhorizont q bestimmt, und als feste Linie für die Messung der Azimute dienen zwei im Garten aufgestellte
doppelte Miren, entsprechend den beiden Lagen, in welche das Fernrohr durch das Umlegen gebracht werden kann. Die Beleuchtung
des Fadenkreuzes im Fernrohr, ferner des Niveaus und sämtlicher Mikroskope liefert die über dem Instrument in dem großen Kessel
befindliche Petroleumlampe, die überdies, wenn die beiden Klappen r zur Rechten und zur Linken geöffnet
werden, die Miren im Garten erleuchtet. - Fehlt einem kleinern der Horizontalkreis, oder ist derselbe nur grob geteilt und daher
zur Messung nicht brauchbar, so ist das Instrument ein Höhenkreis; ist aber nur der Horizontalkreis mit ferner Teilung versehen,
so ist es ein Theodolit.
Kleinere transportable Universalinstrumente versieht man häufig mit einem gebrochenen Fernrohr, indem die
untere, nach dem Okular hin gelegene Hälfte des Rohrs zugleich die eine Hälfte der horizontalen Drehungsachse bildet; in der
Verlängerung der obern Hälfte ist lediglich ein Gegengewicht angebracht. An der Brechungsstelle ist ein Prisma eingesetzt,
welches die vom Objektiv kommenden Strahlen total reflektiert und unter einem rechten Winkel ablenkt. Das
Okular und das Auge des Beobachters befinden sich bei dieser Anordnung immer an derselben Stelle, am Ende der Drehungsachse,
was sehr bequem ist, namentlich für Beobachtungen in großen Höhen.
Bezeichnung für alles, was im Entwickelungsgang der deutschen Kultur der Zeit vor der Reformation angehört,
namentlich in Bezug auf Sitte, Sprache, Kunst, Litteratur und Kleidertracht.
Die altdeutsche Geschichte
reicht indes nur bis zur Entstehung des Reichs der Karolinger.
(Altorf), 1) alte Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Nürnberg, an der Schwarzach und
der Linie Feucht-Altdorf der Bayrischen Staatsbahn, Sitz eines Amtsgerichts, mit Lehrerseminar, Fabrikation hölzerner Spielwaren,
deren Produkte über Nürnberg in alle Welt gehen, ansehnlichem Hopfenbau, einer Wasserleitung und (1880) 3293 meist
ev. Einwohnern. Altdorf, bereits seit dem 13. Jahrh.
in Urkunden erwähnt, kam 1503 an das reichsfreie Nürnberg und erhielt 1575 ein Gymnasium, das 1623 zur Hochschule erhoben ward.
Letztere, die namentlich zu Anfang des 17. Jahrh. in der wissenschaftlichen Welt eine geräuschvolle Rolle
spielte, wurde 1809, nachdem Nürnberg selbst an Bayern gefallen war, aufgehoben und die Fonds sowie die Gebäude der Anstalt
zum größten Teil dem neugegründeten Lehrerseminar zugewiesen.
2) Ehemaliger Flecken in Württemberg, s. Weingarten.
Albrecht, deutscher Maler, Baumeister, Kupferstecher und Zeichner für den
mehr
Formschnitt, geboren um 1480, wurde 1505 Bürger in Regensburg, begann seine künstlerische Thätigkeit als Maler, indem er
unter dem Einfluß Dürers, mit welchem er in Beziehungen stand, Altarbilder malte, in Kupfer stach und für den Holzschnitt
zeichnete. Er gelangte bald zu solchem Ansehen, daß er 1526 in den innern Rat gewählt und städtischer
Baumeister wurde. Als solcher baute er unter anderm das noch erhaltene Fleisch- und Schlachthaus (1527) und zwei Basteien zur
Befestigung der Stadt.
Seine künstlerische Bedeutung liegt vornehmlich in der Ausbildung der Landschaft, in welche er durch die eigentümliche Behandlung
von Felsen mit herabhängenden Sträuchern ein fesselndes phantastisches Element hineinbrachte. Seine Landschaften
sind gewöhnlich mit biblischer Staffage versehen. Seine Hauptwerke befinden sich in der Münchener Pinakothek (Alexanders Sieg
über Darius), in Augsburg (Altarwerk: Christus am Kreuz), in Nürnberg und Berlin (Ruhe auf der Flucht). Auch finden sich Zeichnungen
mit landschaftlichen Kompositionen (schwarz und weiß auf farbigem Papier) von seiner Hand. Er starb im
Februar 1538 in Regensburg.