mehr
gewandelt.
In den christlichen
Kirchen stand der
[* 2] in der ältesten Zeit frei
vor der
Apsis (s. d.), dann in der Chornische, stets
gegen
Morgen gerichtet.
Später unterschied man den
Hochaltar im
Chor
(Choraltar) und die Seitenaltäre, welche zuerst für Privatmessen
benutzt wurden. Die romanische Kunstperiode behielt die seit dem 6. Jahrh.
gebräuchliche Tischform mit steinerner Deckplatte für den Altar
bei, wofür der in der Allerheiligenkapelle zu
Regensburg
[* 3] und
der Krodoaltar
[* 4] in
Goslar
[* 5] (Fig. 2) charakteristische
Beispiele sind, überwölbte denselben aber häufig mit einem
Bogen
[* 6] oder
Baldachin (ciborium), wie z. B. im
Dom zu
Regensburg und in St.
Stephan zu
Wien,
[* 7] und schmückte ihn reich
mit Bildwerk und Aufsetztafeln aus
Gold,
[* 8]
Email und
Elfenbein (s. auch
Antependium).
Die Gotik wählte zuerst das schlichte Material des Holzes zu ihren Altären, welche jedoch mit Schnitzerei, Malerei oder Vergoldung reich ausgeschmückt wurden. Die charakteristische Gestalt ist die des sogen. Flügelaltars, welcher in der Regel innen mit plastischem, außen mit gemaltem Schmuck versehen ist. Die umfangreichsten Altäre dieser Art sind: das Jüngste Gericht in der Marienkirche zu Danzig, [* 9] der Hochaltar in der Klosterkirche zu Blaubeuren, die Krönung Marias im Münster [* 10] zu Breisach und der Brüggemannsche Hochaltar im Dom zu Schleswig. [* 11]
Renaissance und Gotik haben dann den Altären willkürlich gewählte Architekturformen der
Antike verliehen.
Das Altarbild
im eigentlichen
Sinn, als großes Gemälde, welches den Hauptbestandteil des Altarschmucks ausmacht, datiert
aus dieser
Periode. Auf dem Altar stehen
Kruzifix,
Blumen und
Lichte (s.
Altarkerzen). Gleichfalls zum
Schmuck dient die Altarbekleidung,
deren
Farbe nach den verschiedenen kirchlichen
Zeiten und Feiern wechselt. Über den Altar gebreitet wird
das Altartuch (palla, mappa) von feiner
Leinwand.
Vor dem Gebrauch muß jeder Altar vom Bischof geweiht werden. Zur Feier der Messe außerhalb des Kirchengebäudes, auf Reisen, im Feld, ist ein Tragaltar im Gebrauch, gewöhnlich ein mäßiger Steinwürfel, in welchem, wie in jedem katholischen Altar, Reliquien eingeschlossen sind, und der beim Gebrauch auf einen Tisch oder ein angemessenes Gestell gesetzt wird, oft aber auch in Form eines Diptychons aus vergoldetem Silber und andern Metallen [* 1] (Fig. 3). In der lutherischen Kirche hat auch der Altar nach Form und Ausschmückung vieles von der katholischen Kirche beibehalten, während die reformierte zum einfachen Abendmahlstisch zurückgekehrt ist. Die griechische Kirche bedient sich eines tischartigen Altars von Stein oder Holz [* 12] und hat in der Regel in jeder Kirche nur einen A.
[* 1] ^[Abb.: Fig. 2. Der Krodoaltar zu Goslar.]
^[Abb.: Fig. 3. Silbervergoldeter Feldaltar eines Großkomturs des Deutschen Ordens (1388 in Elbing [* 13] angefertigt, jetzt im Schloß zu Marienburg). [* 14] ⅓ der Größe.]