durchforschte, ergab indessen als
Resultat, daß die
Rente wohl eine
Unterbrechung erleiden werde, aber sich wieder steigern
müsse, da die
Lager
[* 2] unmöglich erschöpft sein können. Notwendig zur Fortführung und
Hebung
[* 3] des
Bergbaus ist jedoch, daß
die
Kohlen der kusnezkischen
Becken (südlich von
Tomsk) benutzbar werden; denn die früher ausgedehnten Waldstrecken,
welche die
Russen vorfanden, sind durch
Abtrieb ohne Sorge für
Wiederbewaldung sowie durch häufige
Waldbrände bereits stark
gelichtet. Die trocknen Südwestwinde wirken zum Verschwinden des
Waldes, der aus
Fichten,
Kiefern, Lärchen,
Birken und
Espen
besteht, wie zum Überhandnehmen der
Steppe mit. - Neben dem
Bergbau
[* 4] hat sich im A. eine lebhafte Steinindustrie
entwickelt;
eine Zeichenschule sorgt für
Entwickelung des
Geschmacks. - Der
Sommer ist in dieser kontinentalen
Region der
Erdoberfläche sehr warm, der
Winter aber auch sehr kalt;
kein Jahr vergeht, ohne daß das
Quecksilber
einige
Male erstarrt, und obwohl
Zucker- und Wassermelonen vortrefflich im
Freien gedeihen, so gelingt es doch nicht, irgend
einen Obstbaum unbeschützt am
Leben zu erhalten.
Die Steppenflora reicht bis zu 300 m; die Waldflora nimmt den
Raum ein zwischen 300 und 1200
m,
und oberhalb des
Waldes steigt unter der starken
Verwitterung des Schiefergesteins die Alpenflora am Nordabhang
bis 1950 m, am Südabhang bis 2250 m. Die
Fauna ist hier und da noch reich an
Wild (Edelhirsche, Elentiere, sibirische
Rehe),
aber auch an
Wölfen,
Füchsen, und auf den
Höhen findet sich mit dem
Marder
[* 7] zugleich der
Zobel; häufig
ist auch der
Bär. An
Vögeln ist kein großer
Reichtum, zu den
Waldhühnern gesellt sich in der Alpenregion das
Schneehuhn.
Die einheimische
Bevölkerung
[* 8] des Altai bilden
Mongolen,
Kalmücken und sporadisch
Kirgis-Kaisaken. Eingewanderte, zu
Sibiriaken
gewordene
Russen wohnen am dichtesten im
BezirkMinussinsk (am
Jenissei) und längs der
Straßen.
In den Tannu-
und Ulangumketten sitzen verschiedene spärliche Überreste jagdtreibender
Völker, deren Ursprung schwer zu deuten ist. An
diese Bergvölker grenzen im
NW. die Bergkalmücken, Mongolenstämme, welche, durch die Schwierigkeiten der hier noch stark
bewaldeten
Berge in der
Viehzucht
[* 9] beengt, sich bald der
Jagd, bald auch, durch die europäisch-sibirische
Bevölkerung angeregt,
dem
Ackerbau Zugewendet haben und den
Sibiriaken in der Lebensweise ähneln. Die
Kirgis-Kaisaken (dem türkischen
Stamm angehörend) breiten sich
vor der Hauptmasse des Altai längs seiner Nordseite aus; die
Sibiriaken haben sich hauptsächlich
der Thalsohlen und Grubendistrikte bemächtigt. Die gesamte
Bevölkerung des Altai-Sajanischen Gebirgsabschnitts berechnet Wenjukow
(»Die russisch-asiatischen Grenzlande«, deutsch, Leipz.
1874) zu 690,400
Seelen, darunter 440,000
Sibiriaken und
Russen, 120,000
Mongolen, 35,000
Kalmücken, 26,000
Buräten, 54,400 turkisch-finnische
Stämme (Urjanchen, Darchaten etc.),
10,000
Kirgisen, 5000
Chinesen, Mandschuren. Im
Durchschnitt wohnen 1,5Menschen auf dem
Quadratkilometer.
(auch Altane, v. ital. altana), herausgebauter,
mehr oder weniger offener Teil eines Gebäudes, welcher aus den obern
Stockwerken einen unmittelbaren
Austrittins Freie gestattet.
Solche Altane werden entweder an abgestumpften oder abgerundeten
Eckenoder an der
Haupt- und Nebenfassade herausgebaut
und zwar entweder auf den
Mauern eines unter ihnen befindlichen Gebäudevorsprunges oder durch besondere
Säulen oder
Pfeiler
(auch
Karyatiden,
[* 11]
Atlanten oder
Hermen) gestützt. Gewöhnlich sind sie bloß an das untere
Stockwerk angebaut und dienen dann
zum
Austritt nur aus dem darüber befindlichen
Stockwerk, bisweilen reichen sie jedoch durch mehrere oder
auch durch sämtliche
Stockwerke.
[* 1] (v. lat. alta ara), jede künstliche
Erhöhung zur Darbringung von
Opfern, im
Altertum ursprünglich aus
Rasen,
Erde und
Steinen roh aufgebaut; zuweilen aus
Holz,
[* 12] das dann mit der Opfergabe zugleich vom
Feuer verzehrt wurde. Griechen und
Römer
[* 13] machten die Altäre sodann zu Werken derKunst
[* 1]
(Fig. 1), die sie aus
Stein meißelten, und brachten
an den
Ecken Widderköpfe
(Hörner) an, ursprünglich wirkliche
Schädel der geschlachteten
Tiere, später mittels
Skulptur hergestellte.
Auch schmückte man den Altar zum Opferdienst mit
Kränzen und
Binden. Die Altäre der obersten
Götter standen thronartig auf
Stufen erhöht. Man errichtete einzelnenGöttern und auch mehreren zusammen Altäre, in
Rom
[* 14] auch den
Kaisern,
wie überhaupt auch
Heroen dieser
Ehre teilhaftig wurden. Bei Griechen und
Römern standen die Altäre außer in
Tempeln an den
Straßen und
Plätzen, in
Hainen und bei
Quellen, überhaupt an allen für den
Verkehr bedeutsamen
Orten. So pflegten auch Eroberer
die
Grenze ihres Vordringens durch die Errichtung eines Altars zu bezeichnen.
Lange erhielt sich auch bei den
Juden die altnationale
Sitte, auf den
Höhen Altäre zu errichten, bis seit
Salomo oder vielmehr
seit
Josias der von jenem erbaute
Tempel
[* 15] in
Jerusalem
[* 16] als ausschließliche Kultusstätte durchgesetzt wurde. Hier stand der
Brandopferaltar im
Vorhof unter freiem
Himmel;
[* 17] an den vier
Ecken befanden sich
Hörner, die mit dem Opferblut
bestrichen wurden. Der Rauchaltar im Heiligtum, auf dem nur Räucherwerk verbrannt wurde, war mit
Gold
[* 18] überzogen. Die
katholische Kirche
hat nach ihrer Opfertheorie den Abendmahlstisch in einen Altar um-
gewandelt. In den christlichen Kirchen stand der in der ältesten Zeit frei vor derApsis (s. d.), dann in der Chornische, stets
gegen Morgen gerichtet. Später unterschied man den Hochaltar im Chor (Choraltar) und die Seitenaltäre, welche zuerst für Privatmessen
benutzt wurden. Die romanische Kunstperiode behielt die seit dem 6. Jahrh.
gebräuchliche Tischform mit steinerner Deckplatte für den Altar bei, wofür der in der Allerheiligenkapelle zu Regensburg
[* 20] und
der Krodoaltar
[* 21] in Goslar
[* 22] (Fig. 2) charakteristische Beispiele sind, überwölbte denselben aber häufig mit einem Bogen
[* 23] oder
Baldachin (ciborium), wie z. B. im Dom zu Regensburg und in St. Stephan zu Wien,
[* 24] und schmückte ihn reich
mit Bildwerk und Aufsetztafeln aus Gold, Email und Elfenbein (s. auch Antependium).
Renaissance und Gotik haben dann den Altären willkürlich gewählte Architekturformen der Antike verliehen.
Das Altarbild im eigentlichen Sinn, als großes Gemälde, welches den Hauptbestandteil des Altarschmucks ausmacht, datiert
aus dieser Periode. Auf dem Altar stehen Kruzifix, Blumen undLichte (s. Altarkerzen). Gleichfalls zum Schmuck dient die Altarbekleidung,
deren Farbe nach den verschiedenen kirchlichen Zeiten und Feiern wechselt. Über den Altar gebreitet wird
das Altartuch (palla, mappa) von feiner Leinwand.
Vor dem Gebrauch muß jeder Altar vom Bischof geweiht werden. Zur Feier der Messe außerhalb des Kirchengebäudes, auf Reisen, im
Feld, ist ein Tragaltar im Gebrauch, gewöhnlich ein
mäßiger Steinwürfel, in welchem, wie in jedem katholischen
Altar, Reliquien eingeschlossen sind, und der beim Gebrauch auf einen Tisch oder ein angemessenes Gestell gesetzt wird, oft aber
auch in Form eines Diptychons aus vergoldetem Silber und andern Metallen
[* 19]
(Fig. 3). In der lutherischen Kirche hat auch der Altar nach
Form und Ausschmückung vieles von der katholischen Kirche beibehalten, während die reformierte zum einfachen
Abendmahlstisch zurückgekehrt ist. Die griechische Kirche bedient sich eines tischartigen Altars von Stein oder Holz und hat
in der Regel in jeder Kirche nur einen A.