(von
Alpha und
Beta, den zwei ersten griech.
Buchstaben), Bezeichnung der Gesamtheit der
Buchstaben einer
Sprache,
[* 8] d. h. sowohl der
Laute als der Zeichen, nach ihrer herkömmlichen Reihenfolge, zu deutsch:
ABC. Die
Versuche, in der
Anordnung des Alphabets, die wir von den
Römern, diese von den Griechen und die Griechen wieder von den Phönikern
überkommen haben, ein durchgreifendes
Prinzip zu entdecken, haben zu keinem Ergebnis geführt, und es ist nur so viel gewiß,
daß diese
Anordnung von den Phönikern oder einem andern semitischen
Volk herrührt und ebensowenig die
ursprünglichen Erfinder des Alphabets, die Ägypter, zu
Urhebern hat als die Benennungen der einzelnen
Buchstaben, welche
die Griechen von den Phönikern übernahmen. Vgl.
Schrift.
Ein streng phonetisch angeordnetes Alphabet ist dagegen das altindische (s.
Devanagari), in dem zuerst die
Vokale und dann die nach
dem
Organ angeordneten
Konsonanten kommen. Das musikalische Alphabet ist die Reihenfolge der zur Bezeichnung
der sieben
Stammtöne gebräuchlichen
Buchstaben (in
Deutschland
[* 9] und Nordeuropa):
c,
d, e, f,
g, a, h. In
Frankreich,
Italien
[* 10] und
den südlichen
LändernEuropas sind die ehedem ebenfalls gebräuchlichen Buchstabenbenennungen der
Töne den von der
Solmisation
herrührenden Silbennamen: ut
(do), re, mi, fa, sol, la, si gewichen. - Naturhistorische, technische etc.
Alphabete sind
Zusammensetzungen von naturhistorischen oder technischen
Figuren zu
Buchstaben, ein Lernspiel für
Kinder. Man
verkauft sie als Bilderbogen, aufgezogen, oder auch, auf Brettchen geklebt, in Schachteln.
Tod, altdeutsches
Heldengedicht aus dem
Kreis
[* 11] der Dietrichsage, welches sich auf den Streit
Dietrichs mit seinem Oheim, dem
Kaiser Ermenrich, bezieht. Das Gedicht erzählt den
Tod des jungen
HeldenAlphart durch die treulosen
HeldenHeime und
Wittich und gehört zu den schönsten und ergreifendsten des genannten
Sagenkreises. Es stammt aus dem 13. Jahrh.
und wurde zuerst von
Hagen
[* 12] (1811), dann vonMartin (Berl. 1866) sowie in neuhochdeutscher Übersetzung
von
Simrock (3. Aufl., Stuttg. 1874) und in Neubearbeitung von
Klee (Gütersl. 1880) herausgegeben.
Hauptfluß desPeloponnes, jetzt
Ruphias genannt, was aus Alpheios entstanden ist, entspringt
bei Phylake auf dem Parnongebirge (jetzt Malevo), südlich von
Tegea, und fließt in zahlreichen
Krümmungen in die
Ebene von
Tegea hinab, in welcher er sich jetzt nordöstlich wendet und am Südfuß des Parthenion in einer Katabothre verschwindet,
während er früher (wahrscheinlich noch im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrh.
eine nordwestliche
Richtung nahm und am östlichen
Fuß des Boreiongebirges unter der
Erde verschwand. Am südlichen
Rande der
Ebene von Asea bricht das
Wasser wiederum in reicher
Fülle aus dem
Boden hervor und bildet von hier ab einen nicht mehr unterbrochenen
Strom, der sich zuerst
südwestwärts in die
Ebene von
Megalopolis wendet, diese in nordwestlicher
Richtung
durchfließt und bei Heräa einen westlichen
Lauf annimmt, um sich unterhalb
Olympia in das
Ionische Meer zu ergießen. Unter
seinen Nebenflüssen ist der rechts mündende
Ladon (der eigentliche heutige
Ruphias) der bedeutendste. Das geheimnisvolle
Verschwinden desStroms veranlaßte die
Sage von der
Liebe des Flußgottes zur
NympheArethusa. Sie floh vor
ihm, der als
Jäger sie verfolgte, bis zur
Insel Ortygia bei
Syrakus,
[* 13] wo sie zur
Quelle
[* 14] ward; die mitleidigen
Götter verwandelten
Alpheios in einen
Fluß, der nun, unter dem
Meer hindurchfließend, als
Quelle bei Ortygia (submarin) wieder
auftauchte und seine
Wellen
[* 15] mit dem
QuellArethusa mischte.
Hieronymus van, holländ. Dichter, geb. zu
Gouda, widmete sich mit großem
Eifer wissenschaftlichen
Studien und zeichnete sich durch eine vielseitige und gründliche
Bildung aus. Er war zugleich Theolog,
Jurist und
Historiker,
besonders aber
Ästhetiker und Dichter, wenn schon als letzterer ohne Originalität und höhern Schwung.
Am bekanntesten machten ihn die
Kantate
»De Starrenhemel« und seine »Gedigten voor kinderen« (1781;
deutsch von
Abel, Berl. 1856), die zum Teil kleine Meisterstücke kindlich naiver
Darstellung sind. Alphen wurde 1780
Generalprokurator
beim
UtrechterGerichtshof, dann
Pensionär der StadtLeiden
[* 16] und 1793 Großschatzmeister der niederländischen
Union. Nach der französischen
Invasion 1795 seines
Amtes entsetzt, lebte er als Privatmann im
Haag,
[* 17] wo er starb. Eine
Gesamtausgabe seiner »Dichtwerken« mit
Biographie veranstaltete Nepveu (Utr. 1838-39, 3 Bde.;
neue Ausg. in 1 Bd. 1871).
Vgl. Koenen,Hieronymus van Alphen (Amsterd. 1844).
L., Pflanzengattung aus der
Familie der Zingiberazeen, nach dem italienischen
Botaniker Prosper
Alpino benannt,
hochstengelige
Stauden mit knolligem
Wurzelstock, wechselständigen, ganzrandigen Blättern, ähren-, trauben- oder rispenständigen
Blüten und häutiger, dreiklappiger, vielsamiger
Kapsel; 30 meist tropisch-asiatische, auch in
Mexiko
[* 20] und
Westindien
[* 21] vertretene
Arten.
Alpinia GalangaSw., mit breit lanzettlichen Blättern und rispigen Blütenständen, auf den malaiischen
Inseln, besonders auf
Java, heimisch, liefert angeblich die große
Galgantwurzel, welche von der Malabarküste nach
Bombay
[* 22] gelangt,
und wahrscheinlich auch die chinesischen Galgantkardamomen.
Alpinia officinarumHance, mit meterhohen
Stengeln, bis über 30
cm langen
Blättern und weißen, weinrot gestreiften
Blüten, auf der chinesischen
InselHainan, hauptsächlich aber
auf der zunächst gegenüberliegenden
Halbinsel angebaut, liefert die kleine
Galgantwurzel, welche allein für den europäischen
Markt Bedeutung hat. Sie besteht aus etwa 7
cm langen, bis 2
cm dicken, knieförmig gebogenen
Rhizomen, ist braunrot, riecht
angenehm gewürzhaft, den
Kardamomen ähnlich, schmeckt brennend scharf, ingwerartig und enthält Kämpferid, Galangin
und Alpinin. Sie ist offizinell und wird als aromatisches
Reizmittel, namentlich auch zu
Likören,
Essigen etc., benutzt. Sie
kam wahrscheinlich durch die Araber des
¶
Alpinia nutansRosc., aus Ostindien,
[* 25] 2½-3 m hoch, mit schönen gelblichen, purpur und braun gezeichneten
Blüten in fußlanger, hängender Traube, wird als Warmhauspflanze bei uns kultiviert.