Schwarzwaldverein, der Spessartklub, Taunusklub, der Rhönklub, der
Sächsische Erzgebirgsverein, der Riesengebirgsverein,
Gebirgsverein der
GrafschaftGlatz,
[* 2] der Mährisch-schlesische Sudetengebirgsverein, der
Gebirgsverein für
Böhmen,
[* 3] der
Gebirgsverein
für die sächsisch-böhmische
Schweiz,
[* 4] der Thüringerwaldverein; endlich die Associacio d'Escursion Catalana in
Barcelona
[* 5] (seit 1878, »Annuario« und »Boletin«)
und der Appalachian
MountainClub in
Boston,
[* 6] der auch wissenschaftliche
Arbeiten veröffentlicht.
Ebenso findet man sie in vielen Teilen des Juragebirges und vorzüglich in der
Franche-Comté. Auch die
Berge der
Auvergne,
die von Salers,
Mont d'Or und
Cantal, die
Apenninen,
Pyrenäen und
Skandinavien haben Alpenwirtschaft. Die Alpauffahrt geschieht
Ende Mai oder Anfang Juni, doch geht man zunächst in die weniger hohen
Regionen und erst im Juli auf die höchsten
Höhen,
von denen dann, je nach der
Witterung, früher oder später die Rückkehr erfolgt, bis die Vorboten des
Winters zur Heimkehr (Alpabfahrt) zwingen. Die schroffsten
Alpen werden nur von
Schafen und
Ziegen, minder schroffe von
Kühen
beweidet; aber aus
Revieren, zu welchen kein
Tier mehr vordringt, gewinnen verwegene Älpler noch ein vorzugsweise aromatisches
Heu (Wildheu), welches sie, in
Tücher gestopft, auf dem
Kopf heimtragen.
Hinsichtlich des Besitztitels werden die
Alpen eingeteilt in Gemeindealpen (Allmenden), Staatsalpen oder
Domänen, wie in
Bayern und
Tirol, welche an
Gemeinden oder Einzelne verpachtet werden, und
Privat- oder Herrenalpen. Erstere
bilden in der westlichen, letztere in der östlichen
Schweiz, ebenso in
Tirol,
Salzburg
[* 12] und
Steiermark
[* 13] die überwiegende
Mehrzahl.
Aus den Gemeindealpen ist jeder Gemeindebürger zur Auftrift einer bestimmten
Menge von
Rind
[* 14] oder Kleinvieh
berechtigt.
Die Privatalpen (meist
Eigentum von Spitälern,
Klöstern, reichen
Privatpersonen etc.) werden an
Sennen, die nur Vieh, aber
keinen Alpengrund besitzen, gegen einen
Zins (Alpenzins, Alpengeld) zur Benutzung überlassen.
GroßeAlpen von mehreren
HundertStößen (d. h. auf welchen mehrereHundertKühe sich ernähren können) werden meist nicht von Einem
Senn,
sondern von mehreren in
Pacht genommen. Ganze
Gemeinden nehmen einen gemeinschaftlichen
Senn an, der jedem einzelnen
Eigentümer
der gemeinsamen
Herde den ihm zukommenden
Anteil von
Butter und
Käse etc. zur gehörigen Zeit überliefert. Auch finden sich
noch manche andre wirtschaftliche
Formen.
In denTiroler und
Bayrischen Alpen werden die Wartung der
Herde
sowie die Gewinnung und Verarbeitung ihrer
Produkte meist von einer Magd, der Sennerin (Sentrin, Schwagrin), besorgt. Treibt
eine ganze
Gemeinde ihr Vieh auf die
Alp, so ist, wo dasselbe zahlreich ist, ein Käsemeister mit der
Aufsicht über mehrere
Sennen betraut.
Der
Ertrag der Schweizerkühe auf den
Alpen ist nicht höher als bei einer immerwährenden gut bestellten
Stallfütterung. Die
besten Schweizerkühe, z. B. im Saanenland, geben zur Zeit, wo
sie am milchreichsten sind,
täglich etwa 18-20 kg
Milch. Allein das dauert nur eine Zeitlang, und im allgemeinen kann man bloß 14-15
kg
Milch des
Tags in den 16-18
Wochen der Alpfahrt rechnen. Nicht selten werden auf den Alpenwirtschaften neben den Milchkühen
und Milchziegen auch viele
Arten Geltvieh und Mastochsen,
Pferde
[* 15] und
Schafe
[* 16] gehalten, und man hat eigne sogen. Mastalpen für
Mastvieh, Stieralpen oder Gustiberge für junges Hornvieh oder
Pferde- und Schafalpen, welch letztere
die steilsten sind.
Außerdem zieht man wohl in jeder
Alp noch mehrere
Schweine
[* 17] auf, die sich von den
Abfällen der Käsefabrikation ernähren.
Da die Erträgnisse mancher
Alpen neuerdings zurückgegangen sind, so hat man alpenwirtschaftliche
Versuchsstationen errichtet
zu dem
Zweck, eine rationelle
Pflege derselben (Bearbeitung, Düngung), bessern Betrieb, geregelteres Beweiden
u. dgl. m. einzuführen.
Die genossenschaftliche Bewirtschaftung sowohl als die Fabrikation der Milchprodukte auf gemeinsame Rechnung verbreiten sich
mehr und mehr, und anderseits sucht man auch da, wo geboten, den
Waldbau und die
Wiederbewaldung genossenschaftlich zu regeln.
Die 4559
Alpen, von welchen 1525 oder 33,5 Proz. den
Gemeinden, 80 = 1,8 Proz.
Gemeinden und
Privaten zusammen, 453 = 9 Proz.
Korporationen, 2488 = 54,6 Proz.
Privaten und 11 = 0,2 Proz. dem
Staat gehören, und die in
Höhen von 630-2820
m ü. M. liegen, waren 1864 mit 270,389
Stößen Vieh besetzt. Die Gesamtzahl der Weidetage betrug 25,074,238. Der Kapitalwert
der
Alpen wird sehr niedrig, zu 77,186,103
Frank, angegeben. Der Bergzins (Pachtzins) betrug 3,362,642
Fr. Ziemlich genau ist
der
Ertrag ermittelt. Im J. 1864 (neuere statistische Angaben fehlen) weideten 153,320
Kühe auf den
Alpen
der
Schweiz, welche einen
Ertrag von 8,182,788
Fr. ergaben, sowie 115,941
Stück Geltvieh, d. h. nicht milchgebendes
Rindvieh,
und übrige Viehgattungen, die durch
Zuwachs 2,703,463
Fr. abwarfen. Der Gesamtbetrag ist demnach 10,893,874
Fr. oder 14,11
Proz. des geschätzten Kapitalwerts oder nach Abzug der
Zinsen und
Amortisation des
Betriebskapitals (Vieh
etc.) 9,545,000
Fr. oder 12,4 Proz. Zu 5 Proz. gerechnet,
betrüge der
Wert derAlpen 190,900,120
Fr. und mit den nicht in Rechnung gezogenen
Alpen wenigstens 200 Mill.
Fr. Der Wert des
gesamten
Schweizer Viehstandes wird auf 260 Mill.
Fr. geschätzt.
Schatzmann:Schweizerische Alpenwirtschaft
(Aarau
[* 24] 1862-66, 7 Hefte), Anleitung zum Betrieb der
Sennerei (3. Aufl., das. 1876), Anleitung
zum Betrieb der Alpenwirtschaft (das. 1876);