endlich der Oberrichter Vaca
de Castro mit der
Vollmacht zur Unterdrückung der Parteizwiste und Herstellung der gesetzlichen
Ordnung aus
Spanien
[* 2] anlangte.
Diego wurde zur Unterwerfung aufgefordert und, da er sie verweigerte, von de
CastrosTruppen in
einer blutigen
Schlacht bei Chupas besiegt und gefangen. Er und 40 seiner Genossen mußten
das
Blutgerüst besteigen.
Seit 1491 gab der
BuchdruckerEngel zu
Wien regelmäßig Almanache heraus, dann seit 1554 Stöfler in
Tübingen.
[* 6]
Exemplare von
diesen Almanachen finden sich jetzt äußerst selten. Jährlich erscheinende Almanache scheinen erst
im
Lauf des 16. Jahrh. aufgekommen zu sein. Im 17. Jahrh.
fing man an, den gewöhnlichen Kalendernotizen, astrologischen Beigaben und Prophezeiungen auch anderweitige Nachrichten
hinzuzufügen. So gab der Almanach royal, welcher von 1679 an zu
Paris
[* 7] erschien,
Notizen über den Postenlauf, die
Hoffeste, die
Messen und
Märkte, Münzplätze etc., denen seit 1699 noch die
Genealogie des königlichen
Hauses, ein Verzeichnis
der höhern
Geistlichkeit u. dgl. hinzugefügt wurden.
In
Deutschland
[* 8] fand dies bald
Nachahmung.
Daneben traten aber auch Almanache auf, welche mehr für das
Volk berechnet waren und anstatt jener offiziellen Mitteilungen
kleine
Erzählungen, Anekdoten, Gedichte etc. den eigentlichen kalendarischen Nachrichten beigaben.
Bald wurden die letztern überhaupt
Nebensache,
da man sie in die eigentlichen
Kalender verwies, und die Almanache wurden infolge
davon periodisch erscheinende
Bücher, deren
Inhalt lediglich der Unterhaltung und Belehrung in allerlei
Künsten,
Fachwissenschaften
etc. dienen sollte. Nach der Verschiedenheit derselben erscheinen nun genealogische,
historische, diplomatische, nautische, landwirtschaftliche etc. und rein litterarische Almanache,
von welch letztern besonders die
Musenalmanache (s. d.) und die ihnen verwandten
Taschenbücher (s. d.) hervorzuheben sind.
Vgl. auch
Kalender.
marco, nach der
Mark, d. h. nach dem
Gewicht, im
Gegensatz zu al numero oder
al pezzo, d. h. »nach
der Zahl« oder »nach dem
Stück«, im deutschen
Gold- und Silberhandel früher die Bezeichnung für
die kölnische
Mark fein,
also für 24
Karat fein
Gold
[* 12] und 16 Altlot fein
Silber = 233,855 g, jetzt für 500 g. Ist das
Gold oder dasSilber
nicht fein, also legiert, so wird das
Minus des
Gehalts dem
Gewicht abgerechnet, so daß der
Preis auch bei dem schlechtesten
Gold und
Silber sich doch immer für die übliche Gewichtseinheit fein versteht.
Auch abgegriffene, aus dem
Umlauf zum vollen
Nominalwert verwiesene, verrufene Geldsorten oder solche fremde
Silber- und Goldmünzen,
welche im gewöhnlichen
Verkehr keinen
Kurs haben, werden m. berechnet. So haben z. B.
Dukaten neben dem
Kurs der vollwichtigen
Stücke auch noch einen
Preis welcher vorzüglich für die zu leichten, beschnittenen gilt, von denen der
Orient besonders
durch die
LeipzigerMesse und die italienischen
Plätze jährlich große, in die
Millionen gehende
Massen
nach
Deutschland bringt.
Die russischen
Imperialen werden ebenfalls m. gehandelt.
Kleine Silbermünzen werden stets m. ausgeprägt, indem man aus der
Gewichtseinheit so viele schlägt, als dieselbe im ganzen halten soll, ohne daß es gerade möglich wäre, den einzelnen
Stücken genau denselben
Gehalt und dasselbe
Gewicht zu geben. Bei Fertigung von Geldpaketen, Geldrollen,
Beuteln und
Säcken wird der ungezählten
Summe gemeiniglich das
Gewicht hinzugeschrieben, um ohne zeitraubendes Nachzählen
auf die Richtigkeit des
Inhalts schließen zu können. Jeder Empfänger hat die
Pflicht, das
Gewicht zu prüfen; unterläßt
er dies, so kann er keinen
Ersatz für Manko erhalten.
Lourens, Genremaler, geb. zu Dronryp in
Friesland, erhielt seine Gymnasialbildung zu
Leeuwarden,
wo er besonders klassische
Studien trieb, und widmete sich 1852 nach einem kurzen Aufenthalt inAmsterdam
[* 15] und im
Haag
[* 16] der
Malerei auf der
AntwerpenerAkademie, besonders unter der Leitung von Hendrik
Leys, dessen archaisierende
Richtung
auf die seinige von entscheidendem Einfluß wurde. Er begann eine selbständige Thätigkeit 1861 mit einem historischen Genrebild:
die
Erziehung der
Söhne Klothildens, und der Erfolg, der diesem Erstlingswerk zu teil wurde, veranlaßte
ihn in seinen spätern
Jahren noch häufig,
Motive aus der fränkischen Geschichte zu wählen, wobei er eine umfassende Kenntnis
der archäologischen
Details bekundete.
nachgebildeten Gerätschaften eine große Virtuosität. Wie die alten Niederländer, die van Eyck und ihre Schüler, auf welche
ihn Leys geführt hatte, liebt er die hellen, klaren Töne und ein volles, gleichmäßiges Licht,
[* 20] ohne mit Schattenwirkungen
zu operieren. Auf die Ausbildung der Lufttöne legt er kein Gewicht, sondern begnügt sich mit der einfachen
Wiedergabe der Lokaltöne, wodurch bisweilen die Perspektive in seinen Bildern mißlingt. Im J. 1870 siedelte er von Brüssel,
[* 21] wo er bis dahin gewohnt hatte, nach London
[* 22] über und ließ sich daselbst naturalisieren.
Von jetzt ab malte er fast ausschließlich Bilder aus dem römischen Altertum, unter denen das Fest der
Weinlese (1872), das Bildhaueratelier und das Maleratelier (1874) die
in der treuen Wiedergabe des Stofflichen und in der subtilen malerischen Durchführung gipfelnde Begabung Alma-Tademas von der
glänzendsten Seite zeigten, Eine tiefere Empfindung und Erregung in den Köpfen seiner Figuren widerzuspiegeln, ist ihm versagt,
wie z. B. die Rache brütende Fredegunde auf der Morgengabe der Galeswintha (1878) und seine Porträte
[* 23] beweisen.
Auch für lebensgroße Figuren reicht seine mehr auf das Zierliche gerichtete malerische Kraft
[* 24] nicht aus, wie sich aus dem
Bildhauermodell (1876) ergibt. Das Beste leistet in Genrebildern kleinern Umfangs, wie: eine Frage, Willkommen!, die Badewärterin,
der römische Garten.
[* 25] Von den Bildern der letzten Jahre sind außer den genannten noch zu erwähnen: eine
Audienz bei Agrippa, ClaudiusImperator und Sappho. Alma-Tadema ist auch ausgezeichneter Aquarellmaler. - Seine GattinLaura Alma-Tadema ist ebenfalls
als Malerin auf dem Gebiet des modernen Genrebilds thätig.