Mittel und ist wohl nur der
Homöopathie (s. d.) zuliebe erfunden, welche durch diesen
Gegensatz den
Schein einer der Gesamtmedizin
ebenbürtigen
Disziplin gewonnen hat. Für die heutige wissenschaftliche
Medizin ist der
Begriff Allopathie ganz bedeutungslos. Es gibt
nicht mehr Dogmen bei der Krankenbehandlung, wie ehedem, als
Hahnemann u. a. das
Dogma des
»Similia similibus«
aufstellten, das noch heute von den Vertretern der
Homöopathie geglaubt wird, sondern der wissenschaftlich gebildete
Arzt
wendet teils auf
Grund erprobter
Erfahrungen (empirisch), teils auf
Grund wissenschaftlich feststehender
Thatsachen und von diesen
hergeleiteter
Analogien (rationell)
Mittel an, welche den Krankheitsprozeß auf seinem natürlichen Heilungsweg möglichst
fördern.
1) Alessandro,Maler der florentin.
Schule, geb. 1535 zu
Florenz,
[* 2]
Schüler seines Oheims
AgnoloBronzino (s. d.),
dessen
Namen er auch bisweilen annahm, war ein eifriger Nachahmer
Michelangelos und ausgezeichnet in der anatomischen
Zeichnung.
Er malte besonders Fresken und Altarbilder für
Kirchen in
Florenz,
Lucca
[* 3] und
Pisa
[* 4] und war Aufseher der großherzoglichen
Teppichweberei in
Florenz. Allori starb 1607.
2) Cristofano, geb. 1577 zu
Florenz, Sohn des vorigen und
Schüler desselben sowie des
Santo
[* 5] di Tito. Er malte Altarbilder für
florentinische
Kirchen und zahlreiche Bildnisse.
Sein Hauptwerk ist
Judith mit dem
Haupte des
Holofernes in der
GaleriePitti zu
Florenz, welches eine für ihn verhängnisvolle
Leidenschaft symbolisiert. Er starb 1621.
(engl., spr. ällótt-).In den 30er
Jahren wurde in
England der
Vorschlag gemacht, die
Lage der
Arbeiter
dadurch zu verbessern, daß man denselben
Anteil am Land verschaffe
und sie so unabhängiger von den Schwankungen des
Arbeitslohns
stelle.Da man sich die Einrichtung so dachte, daß in jedem
Kirchspiel gewisse Ländereien gesetzlich
zur Vermietung an
Arbeiter bestimmt und parzellenweise verlost werden sollten, nannte man dieselbe Allotmentsystem.
krankhafte
Begierde, ungewöhnliche und ungenießbare
Dinge zu
essen, häufig bei Verrückten, Vielfressern u. dgl.
Wenn
Menschen aus
Instinkt etwas sonst Ungenießbares genießen, z. B.
Kalk bei
Sodbrennen, so gehört dies nicht in die Allotriophagie, denn
hier dient die unnatürliche
Speise als
Heilmittel.
ottava (ital., abgekürzt 8va, »in
der
Oktave«) bedeutet in Musikstücken, daß eine
Stelle, über welcher diese Bezeichnung (8vo ^[img]loco)
steht, in der
Oktave vorgetragen werden soll und zwar eine
Oktave höher, wenn dieselbe über den
Noten, eine
Oktave tiefer,
wenn sie unter den
Noten steht.
Das
Loco (»an seinem Platz«) hebt die Bezeichnung wieder auf.
Verwaltungsbezirk
(Apolda),
[* 7] in einer
Enklave des preußischen Regierungsbezirks
Merseburg,
[* 8]
am Flüßchen Rohne, das der
Helme
[* 9] zufließt, mit einem
Amtsgericht, einem alten
Schloß (einst
Pfalz der sächsischen
Könige von
Deutschland,
[* 10] namentlich von
Otto II. öfters bewohnt, der auch mehrere
Reichstage hier hielt), einem großherzoglichen
Gestüt, einer Zuckerfabrik und (1880) 3301 meist ev.
Einwohnern.
Doch siedelte er schon 1811 wieder nach
England über, gewann hier mit seinem
Bild:
Elias erweckt einenToten
den großen
Preis der British
Institution und wurde zum Mitglied der englischen
Akademie ernannt. 1818 ließ er sich zu Cambridgeport
bei
Boston nieder, wo er starb. Allstons historische Gemälde zeichnen sich durch liebevolle Ausführung und
Größe
der
Intention aus. Mit Rücksicht auf seinen Anschluß an dieVenezianer nennen ihn seine Landsleute den
»amerikanischen
Tizian«.
Indessen schlagen seine Bestrebungen nicht selten ins
Theatralische und Manierierte um, und in vielen seiner Gemälde, wie
in der
Hexe von
Endor, im
Feste des
Belsazar, Spalatros
Vision der blutigen
Hand
[* 17] etc., zeigt sich eine Hinneigung zum
Mysteriösen
und Grauenhaften. Zu seinen besten Gemälden gehören:
JakobsTraum,
Elias in der
Wüste, die
Befreiung des
Petrus aus dem Gefängnis. Von seinen poetischen
Arbeiten sind am bekanntesten die
»Sonette«, in denen sich seine aufrichtige
Verehrung alles
Schönen und Edlen und seine warme Menschenliebe wohlthuend aussprechen, und das größere Gedicht: »The sylphs
of the seasons« (1813),
ein phantastisches Gedankenbild, das eine außerordentliche Herrschaft über
die
Sprache
[* 18] bekundet.
AndreDichtungen sind die
Erzählung »Monaldi« (Bost. 1842; deutsch,
Leipz. 1843),
die aus den
Alluvionen der
Flüsse
[* 20] und des
Meers gebildeten
Länder des
Festlands, an deren Vergrößerung die
Hebung
[* 21] der ganzen
Kontinente wie einzelner Teile derselben wesentlichen
Anteil hat. Sie haben eine weite Verbreitung
und bilden den Thalboden sämtlicher
Thäler und vieler Küstenlandschaften, so die
Marschen der
Niederlande
[* 22] und Norddeutschlands,
die weite
Niederung längs des
Polarmeers (besonders einen großen Teil Nordsibiriens), die fruchtbaren
NiederungenChinas. Tief
erstrecken sie sich längs der hinterindischenStröme ins Land, in
Indien reichen sie von der
Ganges- bis
zur Indusmündung (die des Innern freilich zum Teil ältern
Datums) und als schmaler
Saum an der Ostküste bis Komorin; sie
bilden
Mesopotamien, die Küstensäume
Afrikas von
Sansibar
[* 23] südwärts bis
Natal und vom
KapNegro in
Benguela an wenig unterbrochen
die der Westküste; die Deltalande endlich des
¶
Die Ostküste dagegen ist mit Ausnahme der Deltabildungen ihrer Flüsse bis Martha's Vineyard meist aus
Alluvionen früherer Zeit gebildet. Die fruchtbarsten Länder der Erde sind Alluvialboden, und die Alluvien des Festlands, wie
namentlich die Magdeburger Börde, der schwarze Boden in Rußland, die Alluviallandschaften des Nils, Indus und Ganges, soweit
die Bewässerung reicht, wetteifern darin mit den Marschländern der Küste. Mit dem geologischen Begriff
des Alluviums (s. d.) deckt sich der der Alluvialländer nach dem Gesagten
nur teilweise.