Kehle schwarzbraun, an der Unterseite weiß, mit länglichrundem, weißem Fleck vor und über dem Auge und weißem Spitzensaum
an den Armschwingen, mit schwarzem Schnabel und Fuß, ist seit Mitte dieses Jahrhunderts ausgestorben. Er bewohnte den nördlichen
Teil des Atlantischen Ozeans, brütete auf den Faröerinseln und kam auch an die deutsche Küste. Am häufigsten
war er auf den Schären vor Island und Neufundland, 1844 aber wurden die letzten Exemplare erlegt. Das einzige Ei, welches das
Weibchen legte, war 120-130 mm lang, grauweiß, dunkel gefleckt und wurde von beiden Eltern ausgebrütet.
Vgl. Blasius, Zur
Geschichte von Alk impennis (»Journal für Ornithologie«, 1884).
Vers, antikes, von dem griech. Lyriker Alkäos herrührendes elfsilbiges Metrum, bestehend aus einer Anakrusis,
zwei Trochäen und zwei Daktylen, von denen die letzte Silbe des zweiten mittelzeitig ist: ^[img] Dieser Vers zweimal gesetzt
bildet die beiden ersten Zeilen der alkäischen Strophe, während die zwei letzten Zeilen zusammengenommen gleichsam eine
weitere Ausführung der beiden Vershälften der ersten Zeile sind: die dritte ein vierfüßiger Trochäus mit voraufgehender
Anakrusis, die vierte aus zwei Daktylen und einer trochäischen Dipodie bestehend. Schema: ^[img] Die alkäische Strophe, in welcher
(wie im sapphischen Versmaß) die äolisch-melische Poesie der Griechen ihre schönsten Blüten trieb, eignet sich besonders
für schwungvolle Gedankendichtung, zum Vortrag ernster Lebensweisheit (Horaz) u. dgl.
die Oxyde und Hydroxyde der Alkalimetalle, also namentlich Kali und Natron (Kalium- und Natriumoxyd, resp. -Hydroxyd).
Die Araber nannten Alkali den löslichen Bestandteil der Pflanzenasche, welcher bei See- und Strandpflanzen wesentlich aus kohlensaurem
Natron, bei Landpflanzen aus kohlensaurem Kali besteht. Als man im 18. Jahrh. diese beiden Salze unterscheiden gelernt hatte,
gewann man das kohlensaure Natron wesentlich aus Mineralien, kohlensaures Kali aber aus Pflanzen und nannte daher letzteres vegetabilisches,
ersteres mineralisches Alkali, bis Klaproth 1796 entdeckte, daß Kali auch im Mineralreich vorkommt.
Als feuerbeständige Körper wurden sie schon von den Arabern fixe Alkalien genannt zum Unterschied von dem
sehr ähnlichen, aber flüchtigen kohlensauren Ammoniak (flüchtiges Alkali). Diese drei Alkalien brausen beim übergießen mit
Säuren (entwickeln Kohlensäure) und wirken viel weniger energisch als die aus ihnen mit Hilfe von Ätzkalk dargestellten Hydroxyde.
Man unterschied daher auch milde (Pottasche, Soda) und ätzende oder kaustische Alkalien Gegenwärtig zählt
man kohlensaures Kali, Natron und Ammoniak zu den Alkalisalzen, aus welchen Davy 1807 die Alkalimetalle abschied.
Die Alkalien sind farblos, in Wasser leicht löslich, zerstören Pflanzen- und Tierstoffe (wirken ätzend), schmecken kaustisch,
bläuen rotes Lackmus, bräunen Kurkuma und färben Veilchensaft grün; sie fällen die schweren Metalle
aus ihren Lösungen als Oxyde, Hydroxyde, resp. Kohlensäuresalze. Die meisten Salze der Alkalien sind in Wasser löslich. Von den Alkalien werden
die Oxyde und Hydroxyde des Baryums, Strontiums, Calciums und Magnesiums als Erdalkalien oder alkalische Erden unterschieden. Organische
Alkalien
heißen die Alkaloide (s. d.).
die aus den Alkalien dargestellten Metalle: Kalium, Natrium, Rubidium, Cäsium, Lithium;
sie besitzen vollkommenen
Metallglanz, sind bei mittlerer Temperatur sehr weich, bis auf Rubidium leichter als Wasser, oxydieren sich an der Luft sehr
schnell und zersetzen Wasser schon bei gewöhnlicher Temperatur unter Entwickelung von Wasserstoff.
Bei solchen Eigenschaften
können sie in der Natur nicht gediegen vorkommen und müssen unter sauerstofffreiem Steinöl aufbewahrt werden.
Die Oxyde und
Hydroxyde sowie die Kohlensäuresalze sind die Alkalien.
das Verfahren, durch welches der Gehalt der Pottasche an reinem kohlensauren Kali, der der Soda an reinem
kohlensauren Natron und der des Ätznatrons an reinem Natriumhydroxyd ermittelt wird. Die genannten Handelsprodukte
enthalten stets Salze, durch welche ihr Wert vermindert wird, und man bedarf daher einfacher Methoden zur Bestimmung der Reinheit
derselben. Diese Methoden beruhen stets auf einer Neutralisierung des kohlensauren Kalis oder Natrons oder des Natriumhydroxyds,
und man ermittelt, wieviel Säure von bestimmtem Gehalt zur Neutralisation einer abgewogenen Probe der
Pottasche etc. erforderlich ist, oder wieviel Kohlensäure bei der Neutralisation aus Pottasche oder Soda ausgetrieben wird.
An die Alkalimetrie schließt sich die Acidimetrie, d. h. die Bestimmung des Gehalts der im Handel vorkommenden Säure, an, indem man hier
umgekehrt ermittelt, wieviel Natronlösung von bestimmtem Gehalt zur Neutralisation einer bestimmten Säuremenge
erforderlich ist, oder wieviel Kohlensäure bei der Neutralisation entwickelt wird.
Bei der Ausführung der Alkalimetrie wägt man z. B. von dem käuflichen Ätznatron eine Probe ab (bestimmt durch Austrocknen den Wassergehalt),
löst sie in Wasser, färbt die Lösung mit Lackmus blau und läßt nun von der Probesäure aus einer Bürette
langsam zufließen, bis die blaue Farbe plötzlich in Rot übergeht. Durch den Tropfen Säure, welcher diese Farbenwandlung hervorgebracht
hat, ist die Flüssigkeit vollständig neutralisiert. Man liest nun an der Skala der Bürette die verbrauchte Menge Säure ab,
und da man deren Gehalt ganz genau kennt, so ergibt eine einfache Berechnung, wieviel Ätznatron durch sie
neutralisiert worden ist.
Bei der Acidimetrie verfährt man ebenso; man färbt die abgewogene Säuremenge mit Lackmus rot und läßt Probenatronlösung
zufließen, bis die Flüssigkeit blau wird. Enthält das Ätznatron kohlensaures Natron, oder soll Pottasche oder Soda geprüft
werden, so wird bei der allmählichen Neutralisation Kohlensäure frei, welche das Lackmus violett färbt.
Hierdurch verliert die Methode an Schärfe, und man ist zu einem Kunstgriff gezwungen. Man läßt nämlich zu der alkalischen
Lösung so lange Probesäure fließen, bis von dieser ein Überschuß vorhanden ist. Dann erhitzt man die Flüssigkeit, bis
alle Kohlensäure verjagt ist, und läßt nun Probenatronlösung vorsichtig zufließen, bis das Rot sich
plötzlich in Blau verwandelt. Von der verbrauchten Probesäure muß man dann so viel abziehen, wie der zuletzt verbrauchten
Probenatronlösung entspricht; der Rest der Probesäure zeigt die neutralisierte Menge Pottasche oder Soda an.
Nach der Methode von Fresenius und Will bringt
mehr
man eine abgewogene Menge Pottasche oder Soda mit Wasser in das Glaskölbchen A
[* ]
(Fig. 1), füllt das Kölbchen B zu zwei Dritteln
mit konzentrierter Schwefelsäure und verbindet beide Kölbchen durch das Rohr c. Man verstopft dann das Rohr b mit einer Kautschukkappe
und saugt stark an dem Rohr d. Dabei wird Luft aus A durch c nach B übertreten, und wenn man nun mit Saugen
aufhört, so wird der Luftdruck etwas Schwefelsäure aus B nach A hinübertreiben. Diese Säure zersetzt die Pottasche oder Soda
und treibt deren Kohlensäure aus, welche in kleinen Blasen durch die konzentrierte Schwefelsäure in B strömt,
dort vollständig getrocknet wird und dann den Apparat verläßt.
Läßt man nach der Zersetzung eine beträchtliche Quantität Säure nach A übertreten, so erwärmt sich die Flüssigkeit stark,
es wird alle Kohlensäure ausgetrieben, und nach Öffnung von b saugt man durch d den letzten Rest der schweren Kohlensäure
fort. Der Gewichtsverlust, welchen der Apparat erlitten hat, ergibt die in der Pottasche oder Soda enthaltene
Kohlensäure. Enthielt die Pottasche oder Soda kohlensauren Kalk, so muß sie gelöst und filtriert werden; bei Gegenwart von
doppeltkohlensaurem Salz muß man die Probe glühen, bei Gegenwart von Ätznatron oder Ätzkali befeuchtet man sie mit kohlensaurem
Ammoniak, trocknet und glüht. Ist aber Schwefelkalium oder Schwefelnatrium, schwefligsaures oder unterschwefligsaures
Salz zugegen, so muß man eine Messerspitze voll gelbes chromsaures Kali zusetzen. Jedenfalls muß auch der Wassergehalt der
Probe bestimmt werden. - Dieselbe Methode kann in der Acidimetrie benutzt werden. Man bringt in das Kölbchen A
[* ]
(Fig. 2) die
abgewogene Probe mit etwas Wasser, hängt an einem Faden ein mit reinem doppeltkohlensauren Natron gefülltes Becherchen in
den Hohlraum des Gefäßes, verschließt das Rohr b, wägt den Apparat, läßt das Becherchen in die Flüssigkeit fallen und
erwärmt nach der Zersetzung einige Zeit auf 50°. Die bei der Zersetzung entwickelte Kohlensäure entweicht
vollständig getrocknet durch das mit Chlorcalcium gefüllte Rohr B. Man fängt schließlich an d die Kohlensäure aus dem Apparat
und bestimmt den Gewichtsverlust, also die Quantität des zersetzten kohlensauren Natrons, aus welcher sich die Säure berechnen
läßt.