Obwohl zwei
Attentate auf Alfons von seiten
Oliva y Moncasis und durch
Gonzalez) unternommen wurden, die
beide ihr
Ziel verfehlten, gelang es Alfons doch, seine Herrschaft immer fester zu begründen und auch
frühere Gegner seiner Dynastie zu gewinnen. Nach außen suchte er
Spaniens Ansehen und Einfluß zu heben und schloß sich
zu diesem
Zweck an
Österreich und
Deutschland
[* 5] an.
Als er 1883 von einem Besuch bei
KaiserWilhelm, der ihn zum
Chef eines Ulanenregiments
ernannte, auf dem Rückweg nach
Spanien
[* 6] über
Paris
[* 7] reiste, wurde er daselbst 29. Sept. vom
Pöbel gröblich beschimpft. Alfons bewies
hierbei eine solche
Festigkeit
[* 8] und
Würde, daß seine
Popularität erheblich wuchs.
21) von
Bourbon,
Infant von
Spanien, zweiter Sohn des
InfantenDon Juan und jüngerer
Bruder des spanischen Thronprätendenten
Don Karlos, geb. zu
London,
[* 9] trat in die österreichische
Armee, 1869 in das päpstliche Zuavenkorps, vermählte sich 1871 in
Heubach mit
Maria des
Neves, Tochter des berüchtigten
DomMiguel, ging 1873 nach
Spanien, um die karlistischen
Scharen in
Katalonien
zu kommandieren, überschritt im Juni 1874 denEbro und drang in
Valencia
[* 10] ein, wurde aber bei Alorca geschlagen.
Im Juli machte er einen noch kühnern
Einfall in
Kastilien und eroberte 15. JuliCuenca, wo die
Karlisten raubten, plünderten und
mordeten. Weiter errang er aber keine Erfolge mehr und verließ im
November plötzlich infolge eines Zwistes mit seinemBruder
den Kriegsschauplatz. Er lebt in
Österreich.
Gedruckt wurden diese im
Mittelalter wegen ihrer Genauigkeit
sehr hochgeschätzten Tafeln zuerst 1483 durch Radtolt in
Venedig
[* 11] (wiederholt 1493, 1521, 1545).
(angelsächs. Älfrêd, d. h. gut und freundlich
an
Rat), 1) der
Große, König von
England, jüngster Sohn König Ethelwulfs und Enkel
Egberts, der die sieben
kleinen angelsächsischen
Königreiche vereinigt hatte,
geb. 849 zu
Wantage in
Berkshire, ward als fünfjähriger
Knabe vom
PapstLee IV. in
Rom
[* 12] zum König gesalbt. Zwei Jahre später besuchte er mit seinem
VaterRom zum zweitenmal. Auf der Rückreise
hielt sich Alfred an
Karls des
KahlenHof
[* 13] längere Zeit auf, wo er die fortgeschrittenere
Kultur des westfränkischen
Reichs genauer
kennen lernte.
Nach des
VatersTod (860) zeichnete er sich unter der Herrschaft seiner
Brüder in den
Kämpfen gegen die mächtig andringenden
Normannen aus. Als der letzte der älternBrüder,
Ethelred, 871 starb, wurde Alfred zum König von
Wessex gewählt.
Er empfing das Land im allertraurigsten Zustand: die
Normannen drangen von
Northumberland aus bis in das
Herz von
Wessex vor;
Zwar schloß Alfred 872 einen
Friedensvertrag mit den
Normannen, diese erneuerten aber trotzdem ihre Einfälle;
Mercia und die benachbarten
Reiche, zuletzt
auch
Wessex (878) gingen an sie verloren, die Eingebornen flohen zu
Tausenden in die
Gebirge oder über das
Meer. Alfred selbst verbarg
sich in Wildnissen und
Sümpfen, so daß man ihn verloren glaubte, und zahlreiche
Sagen und
Legenden berichten
von seinen Erlebnissen auf der
Flucht und während der
Verbannung.
Sicher ist, daß der König nicht aufhörte, die Vertreibung
der
Dänen im
Auge
[* 14] zu behalten.
In dem schwer zugänglichen Waldgebiet am Zusammenfluß des
Parret und der
Thone verschanzte er sich mit seinen
Gefährten zu
Äthelmy, pflanzte hier sein
Banner auf, sammelte die Edlen und das
Volk von
Somerset und rückte mit seinem
Heer gegen Äthandune
(Eddingdon bei
Westbury), wo er im Mai 878 dem Feind eine entscheidende
Niederlage beibrachte. Nach 14
Tagen nahm er die
Feste;
der Dänenfürst Guthoom, dem Alfred
Ostangeln beließ, nahm das
Christentum an.
Nun begann für
England eine
Zeit des
Friedens.
Aber Alfred rüstete zugleich zur Abwehr etwaniger neuer
Angriffe. So fand ihn schon die nächste große
Flotte der
Normannen unter
Hastings zum Empfang bereit und kehrte um. Einen neuen
Einfall der
Normannen schlugen Alfred und sein tapferer SohnEduard
bei
Farnham in
Surrey zurück. Seit dieser Zeit tönten der
Norden
[* 15] und
WestenEuropas wider von Alfreds
Ruhm. Des
Königs erste
Sorge war, die
Wunden zu heilen, welche die lange Kriegsnot dem Wohlstand des
Volks und dessen bürgerlicher
Ordnung geschlagen.
in der Bau- und Schiffbaukunst,
[* 18] in Gold- und Silberarbeit wohl erfahren; er selbst erfand einen Stundenmesser. Eifrig sorgte
er für die Erziehung seiner Kinder, namentlich des Thronfolgers Eduard. Alfred starb 28. Okt. 901 an einem unheilbaren Übel, an welchem
er seit dem 20. Jahr gelitten. Was den Menschen ehrt und den Fürsten auszeichnet, vereinigte in sich; als
Dichter und Gelehrter, als Krieger, als Staatsmann, als Gesetzgeber und als Richter, als Christ und Mensch ist Alfred gleich groß.
Hauptquelle für Alfreds Geschichte ist seines FreundesAsser, Bischofs von Sherburne, »Vita Alfredi«, herausgegeben von Wise
(Oxf. 1722) und in den »Monumenta historica britannica« (Lond. 1848). Seine Werke wurden gesammelt herausgegeben
von Bosworth (Lond. 1858, 2 Bde.).
Vgl. Pauli, König Alfred und seine Stelle in der Geschichte Englands (Berl. 1851);