politischen
Inhalts und ohne hervorragendes
Interesse. Außer seinen Originalwerken hat man von Alfieri mehrere Übersetzungen aus
dem
Griechischen und
Lateinischen, darunter eine sehr gelungene des Sallust (neu hrsg. von
Vanucci,
Mail. 1869). Eine vollständige
Ausgabe der
»Opere« Alfieris erschien zu
Pisa
[* 2] (1805-1815) in 22
Bänden; seine »Tragedie« in neuerAusgabe,
nach den Originalhandschriften revidiert, von
Milanesi in
Florenz
[* 3] (1855, 2 Bde.).
2)
Cesare,
Marchese di Sostegno, ital. Staatsmann, geb. 1796 zu
Turin,
[* 4] Sohn Carlo
Emanuele Alfieris, Verwandter
des vorigen, trat früh in die sardinische
Armee, widmete sich dann der diplomatischen Laufbahn und ward sardinischer Legationssekretär
in
Petersburg,
[* 5] dann in
Berlin
[* 6] und in
Florenz, 1825 in
Paris,
[* 7] wo sein
Vater Gesandter war. Er wurde von
KarlAlbert 1831 nach seiner
Thronbesteigung an den
Hof
[* 8] nach
Turin berufen, wo er sich den
PatriotenCavour,
Balbo und
Azeglio anschloß, 1842 in
die von
Cavour gestiftete Associazione agraria eintrat und später deren
Präsident wurde.
3) Alfons III., der Prächtige, Sohn.Peters III., 1285-91, bewilligte den
Ständen auf dem
Reichstag zu
Saragossa 1287 die sogen.
Unionsprivilegien, wonach die
Stände, falls der König ohne richterlichen Spruch der Reichsversammlung gegen ein Ständemitglied
Strafen verhängte, einen andernHerrn wählen durften. Um die
Ruhe nach außen herzustellen,
schloß er 1291 zu
Brignoles mit
FrankreichFrieden, starb aber bald darauf kinderlos und hinterließ seinem
BruderJakob II. den
Thron.
[* 20]
4) Alfons IV., der Gütige, 1327-36, Sohn und Nachfolger
Jakobs II., geriet wegen einiger seiner zweiten Gemahlin, der Tochter
Ferdinands IV. von
Kastilien, Eleonore, gemachten
Schenkungen mit den
Ständen in Streit, in
dem er unterlag;
starb 1336.
6) Alfons II., der Keusche (el Casto), 792-842, Enkel Alfons' I., eines Sprößlings Rekkareds,
der sich in dem Kantabrischen
Gebirge gegen die
Mauren behauptet hatte. Im
Kampf gegen die letztern siegte
Alfons, wie berichtet wird, glänzend bei
Lugo, drang bis zum
Tajo vor und eroberte
Lissabon,
[* 24] wurde aber durch eine
Verschwörung
entthront und in ein
Kloster eingeschlossen.
Bald befreit und wieder König, kämpfte er auch ferner glücklich gegen die
Mauren
und suchte den
Staat durch Herstellung der alten westgotischenVerfassung zu befestigen.
Oviedo erhob er
zu einem würdigen Königssitz und gründete den Wallfahrtsort
Santiago de Compostella. Er starb 842.
7) Alfons III., der
Große, 866-910, folgte, 14jährig, seinem
Vater Ordoño, beherrschte auch
Leon und
Galicien, unterwarf das unter
Sancho, dem
Grafen von
Bigorre (873), und dessen Sohn
Garcias (885) abgefallene
Navarra, schlug die
Mauren,
besetzte
Coimbra und drang bis nach
Portugal und Altkastilien vor. Der durch diese
Kriege veranlaßte
¶
mehr
Abgabendruck hatte 888 eine Empörung zur Folge, an deren Spitze Alfons' eigner Sohn Garcias stand. Als dieselbe unterdrückt und
Garcias eingekerkert war, reizte dessen Mutter Jimene von Navarra die Brüder zu neuem Aufstand, in welchem Alfons unterlag, worauf
er sein Reich unter seine drei Söhne verteilen mußte. Später rettete Alfons durch einen Sieg noch einmal das
Reich gegen die einfallenden Mauren. Er starb 910 in Zamora.
8) Alfons VI., 1072-1109, folgte seinem BruderSancho II., der ihn aus dem von seinem VaterFernando ihm verliehenen
ReichLeon und Asturien vertrieben hatte, nach dessen Ermordung in der Herrschaft über Kastilien, Asturien
und Leon, teilte sich 1076 mit dem König von Aragonien in Navarra, kämpfte glücklich gegen die Mauren, eroberte 1085 Toledo,
[* 26] wodurch er sich den Ehrennamen »SpaniensSchild«
[* 27] erwarb, unterlag aber 1086 in der Schlacht bei Salaka und starb nach der Niederlage
und dem Tod seines SohnsSancho 1108 bei Ucles im nächsten Jahr (1109), indem er den Sohn seiner Tochter
Urraca, Alfons, zum Nachfolger bestimmte. Seine Regierung war weise und gerecht; er führte eine vortreffliche Rechtspflege
ein, gab den Städten große Rechte und Freiheiten und begründete in Spanien das römisch-hierarchische Kirchensystem.
9) Alfons VII., Raimundez, 1122-57, auch als Alfons VIII. bezeichnet, war der Enkel
des vorigen, der Sohn von dessen Tochter Urraca aus ihrer ersten Ehe mit dem GrafenRaimund vonBurgund. Er sollte seinem Großvater
Alfons VI. in Kastilien und Leon als König folgen. Doch wurde er von Urracas zweitem Gemahl, Alfons I. von Aragonien, auf
Galicien beschränkt. Als aber Urraca mit ihrem Gemahlin Streit geriet, reizte sie den kastilischen Adel, sich zu erheben und
Alfons 1122 zum König auszurufen.
Ferner ließ er von seinen Historiographen die erste allgemeine Geschichte von Spanien in kastilischer Sprache
[* 32] zusammenstellen, von Juden das Alte Testament zu Toledo ins Spanische
[* 33] übersetzen und die öffentlichen Urkunden in der Landessprache
abfassen. Auch klassische Werke über Astronomie,
[* 34] Mathematik und Philosophie ließ er ins Kastilische übersetzen. Alfons war selbst
Dichter und Schriftsteller; mehrere größere Gedichte, auch ein chemisches und ein philosophisches Werk sind von
ihm vorhanden. Die königliche Akademie veranstaltete eine Ausgabe seiner »Opusculos legales« (Madr. 1836).
Vgl. Busson, Das
römische Königtum Alfons' X. von Kastilien (Münst.
1866).
12) Alfons XI., 1312-50, König von Kastilien und Leon, war beim Tod seines VatersFerdinand IV. erst zwei Jahre alt. Während sein
Oheim Peter und sein Großoheim Johann um die Vormundschaft stritten, fielen die Mauren ins Reich ein. Als
beide Vormünder in der Schlacht bei Tiscar 1319 gefallen waren, ergriff Alfons, kaum 15jährig, die Regierung mit starker Hand,
[* 35] stellte durch blutige Strenge (daher Rächer genannt) das königliche Ansehen und die Ruhe im Land her, schützte die
Grenzen
[* 36] und machte den mächtigen Mohammed V. von Granada tributpflichtig.