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cynosuroides Lk.), ein Gras, welches überall auf dem schwarzen Nilboden wächst.
cynosuroides Lk.), ein Gras, welches überall auf dem schwarzen Nilboden wächst.
s. Odin. ^[= (nord. Odhinn, althochd. Wuotan, sächs. Wodan), ein allen germanischen Völkern gemeinsamer ...]
(Alefanz), uraltes deutsches Wort, s. v. w. Possenreißerei, Gaukelei, Hinterlist, Übervorteilung, Betrug (Alfanzerei);
auch persönlich s. v. w. Possenreißer, Erzschalk, Phantast;
davon alfanzen, trügen und narren.
s. Farâbi. ^[= Abu Nasr Mohammed ben Mohammed ben Tarchân, einer der größten arab. Philosophen, ...]
Bezirksstadt in der span. Provinz Logroño, am Fluß Alhama und an der Eisenbahn Tudela-Bilbao gelegen, hat (1878) 5675 Einw.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbez.
Hildesheim, [* 2] an der Leine und der Linie Hannover-Kassel der Preußischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, ein evangelisches Schullehrerseminar, eine gotische Kirche, ein altertümliches Rathaus, eine Gas- und Wasserleitung [* 3] und (1880) 3235 meist evang. Einwohner, welche Fabrikation von Papier, landwirtschaftlichen Maschinen, Eisengießerei, [* 4] Leinenhandel und einen bedeutenden Exporthandel mit Kanarienvögeln treiben.
s. v. w. galvanisch versilbertes Neusilber. ^[= (Argentan, Weißkupfer, Pakfong, German silver, Cuivre blanc, Maillechort), Legierungen aus ...]
1) Vittorio, Graf, einer der berühmtesten neuern ital. Dichter, geb. zu Asti, stammte aus einer sehr angesehenen und wohlhabenden Familie, erhielt jedoch, nachdem er schon im ersten Lebensjahr seinen Vater verloren, eine sehr nachlässige Erziehung. Erst neun Jahre alt, wurde er von seinem Oheim in die Turiner Akademie geschickt, wo er sich anfangs der schönen Litteratur, später der Jurisprudenz widmete, jedoch mit geringem Erfolg, da teils häufige Krankheitsanfälle, teils Vergnügungen, insbesondere seine Leidenschaft für das Reiten, ihn von allen ernstlichen Studien abhielten. Er schlug nun anfangs die militärische Laufbahn ein, verließ dieselbe jedoch bald wieder und durchreiste 1767-72 den größten Teil von Europa, [* 5] kehrte aber, ohne etwas Wesentliches gelernt zu haben, unbefriedigt und gelangweilt nach Turin [* 6] zurück, wo er eine Zeitlang in gänzlicher Unthätigkeit lebte.
Endlich des Müßiggangs überdrüssig, fing er eifrig an zu studieren, lernte jetzt erst Latein und versuchte sich in eignen Arbeiten. Seine Neigung führte ihn vorzugsweise zur dramatischen Dichtung. Im J. 1775 trat er mit seinem Trauerspiel »Cleopatra« auf, welches er zwar selbst späterhin für mißlungen erklärte, das aber Beifall genug fand, um ihn zu rüstigem Fortschreiten auf der betretenen Bahn zu ermuntern. Um des reinen toscanischen Dialekts, der ihm bis dahin so gut wie unbekannt geblieben war, mächtig zu werden, hielt er sich seit 1777 mehrere Jahre teils in Siena, teils in Florenz [* 7] auf.
Hier lernte er die schöne und geistvolle Gräfin Luise von Albany, Gemahlin des englischen Prätendenten Karl Eduard Stuart, kennen, mit welcher er ein edles Freundschaftsbündnis für das ganze Leben schloß. Zugleich erfüllte ihn das Studium der ältern florentinischen Schriftsteller, namentlich des Dante und Machiavelli, ganz mit jenen republikanischen Ideen, welchen er in allen seinen Tragödien und in mehreren seiner prosaischen Schriften den kräftigsten Ausdruck gab.
Bis 1785 hatte er zehn Tragödien geschrieben, welche zwar wegen der Kraft [* 8] der Gedanken, der Wärme [* 9] des Gefühls und der Gewalt des Ausdrucks bewundert wurden, aber auch wegen der Härte ihres Stils manchen Tadler fanden. Alfieri unterwarf sie daher in dieser Beziehung einer gründlichen Umarbeitung und verwandte in seinen spätern Stücken größere Sorgfalt auf die Diktion. Nachdem der Prätendent Stuart gestorben war, lebte er mit dessen Witwe, von welcher er sich seitdem nicht wieder trennte, anfangs im Elsaß, später in Paris. [* 10]
Als glühender Republikaner begrüßte er mit Enthusiasmus den Ausbruch der französischen Revolution und feierte die Einnahme der Bastille in einer schwungvollen Ode. Die Ereignisse der nächsten Jahre jedoch, besonders der brachten einen großen Umschwung in seinen Ansichten hervor und bewogen ihn, nach Italien [* 11] zurückzukehren, wo er sich mit seiner Freundin in Florenz niederließ. Sein in Paris zurückgelassenes Eigentum wurde vom Konvent konfisziert, und außerdem verlor er den größten Teil seines übrigen Vermögens, welches in französischen Fonds angelegt war.
Seitdem hegte er gegen Frankreich und die Franzosen einen unversöhnlichen Haß, der durch die nachfolgenden Ereignisse in seinem Vaterland noch gesteigert wurde, und dem er in seinem erst zehn Jahre nach seinem Tod erschienenen »Misogallo« beredten Ausdruck gab. Er beschäftigte sich von nun an nur mit Studien und begann erst jetzt das des Griechischen, aber mit einem solchen Eifer, daß er es darin in kurzer Zeit zu großer Vollkommenheit brachte. Übermäßiges Arbeiten zog ihm ein Siechtum zu, dem er erlag, nachdem er die letzten Jahre in finsterer Gemütsstimmung und von allem Verkehr mit der Welt abgesondert verlebt hatte.
Seine Asche ruht in der Kirche Santa Croce zu Florenz, wo seine Freundin ihm ein schönes Marmordenkmal von Canova zwischen den Monumenten von Michelangelo und Machiavelli errichten ließ. Alfieris Werke sind sehr zahlreich; die dramatischen bestehen in 20 Tragödien, der sogen. Tramelogödie (Melotragödie) »Abele«, in welcher er den Versuch machte, die Musik mit der Tragödie zu verbinden, und 6 Komödien. In der Tragödie weisen ihm die Italiener noch heute den ersten Rang an und betrachten ihn als den Reformator ihrer tragischen Bühne.
Diesen Ruhm verdankt er vorzugsweise dem sittlichen Ernst und der auf Erweckung starker und männlicher Gefühle wie echter Vaterlands- und Freiheitsliebe bei seinen Landsleuten abzielenden Tendenz seiner Tragödien. Er strebt daher immer nach dem Erhabenen und wählt zu seinen Helden mit Vorliebe Charaktere von starrem Heroismus. Seine Pläne sind von höchster Einfachheit und entbehren alles schmückenden Beiwerks, wie er denn auch die Zahl der handelnden Personen auf das denkbar geringste Maß zu beschränken suchte.
Dadurch erhalten seine Stücke eine Kälte und Trockenheit, welche ihrer Bühnenwirkung den größten Eintrag thun. Im Einklang mit diesen Eigenschaften stehen seine Sprache [* 12] und seine Versifikation. Erstere ist zwar immer korrekt, kraftvoll und edel, ermangelt aber zu sehr des Schmucks und des warmen Kolorits. Seine Verse sind nicht selten unharmonisch. Alfieris Lustspiele stehen den Tragödien bei weitem nach. Sie haben fast alle eine ausgesprochene politische Tendenz, sind sehr dürftig in der Erfindung, ohne komische Kraft und zur Aufführung völlig ungeeignet.
Von Alfieris übrigen poetischen Werken sind am meisten seine Satiren hervorzuheben, die sich durch Witz und feine Beobachtung auszeichnen. Die übrigen bestehen aus sechs Oden, teils auf die Befreiung Amerikas, teils auf die Eroberung der Bastille, einer Reihe von Sonetten, Epigrammen und vermischten Gedichten, endlich einem Epos: »L'Etruria vendicata« in vier Gesängen. Unter seinen prosaischen Schriften ist seine bis auf die letzten fünf Monate vor seinem Tod fortgeführte und mit großer Aufrichtigkeit geschriebene Selbstbiographie zu erwähnen (deutsch von Hain, Leipz. 1812, 2 Bde.), die mit Recht für ein Muster ihrer Gattung gilt. Die übrigen sind meistens ¶
politischen Inhalts und ohne hervorragendes Interesse. Außer seinen Originalwerken hat man von Alfieri mehrere Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen, darunter eine sehr gelungene des Sallust (neu hrsg. von Vanucci, Mail. 1869). Eine vollständige Ausgabe der »Opere« Alfieris erschien zu Pisa [* 14] (1805-1815) in 22 Bänden; seine »Tragedie« in neuer Ausgabe, nach den Originalhandschriften revidiert, von Milanesi in Florenz (1855, 2 Bde.).
Vgl. Centofanti, Sulla vita e sulle opere di Alfieri (Flor. 1842);
Teza, Vita, giornali, lettere di Alfieri (das. 1861);
Reumont, Die Gräfin von Albany (Berl. 1860).
2) Cesare, Marchese di Sostegno, ital. Staatsmann, geb. 1796 zu Turin, Sohn Carlo Emanuele Alfieris, Verwandter des vorigen, trat früh in die sardinische Armee, widmete sich dann der diplomatischen Laufbahn und ward sardinischer Legationssekretär in Petersburg, [* 15] dann in Berlin [* 16] und in Florenz, 1825 in Paris, wo sein Vater Gesandter war. Er wurde von Karl Albert 1831 nach seiner Thronbesteigung an den Hof [* 17] nach Turin berufen, wo er sich den Patrioten Cavour, Balbo und Azeglio anschloß, 1842 in die von Cavour gestiftete Associazione agraria eintrat und später deren Präsident wurde.
Auch förderte er die philanthropischen Zwecke des Instituts della Maternità, in das er auch eintrat, mit Eifer. Karl Albert ernannte ihn deshalb zum Präsidenten der Reformkommission, an deren Spitze er sich durch die Emanzipation der Universitäten, Errichtung von neuen Lehrstühlen der Rechtsgeschichte, des Völker- und Verwaltungsrechts, der Nationalökonomie u. a. verdient machte; auch erhielt er den Auftrag, eine konstitutionelle Verfassung für Sardinien [* 18] auszuarbeiten. Im Sommer 1848, nach der Niederlage von Custozza, [* 19] ward er vom König an die Spitze des Ministeriums berufen, trat aber, von Gioberti heftig bekämpft, bald zurück, ward Vizepräsident des Senats, 1856 Präsident desselben, legte dieses Amt 1866 nieder und starb in Florenz.