Bischofs und eines
Präfekten. Alessandria wurde 1168 von den gegen
FriedrichBarbarossa verbündeten lombardischen
Städten als eine
Vormauer gegen seine Macht angelegt und ihm zum Hohne nach seinem Gegner, dem
PapstAlexander III., benannt. Durch seine
Lage
inmitten der
Ebene und im
Knoten der
Straßen von der
Lombardei nach dem obern
Piemont und
Genua
[* 2] von großer
strategischer Wichtigkeit, war es häufigen Belagerungen ausgesetzt. Im J. 1707 wurde es vom
PrinzenEugen erobert, darauf
vom
KaiserJoseph I. erblich an
Savoyen überlassen. Dicht bei Alessandria wurde 1800 die
Schlacht von
Marengo
[* 3] (s. d.) geschlagen, und
auch in neuester Zeit noch der Hauptwaffenplatz und
Schlüssel zu
Piemont, mußte es 1849 nach der
Schlacht
von
Novara den Österreichern vorübergehend als
Pfand des abzuschließenden
Friedens übergeben werden.
(alban.
Lesch oder
Ljesch, das antike
Lissos), Hafenstadt im türk.
WilajetSkutari, am untern
Drin, Sitz eines
katholischen
Bischofs, der im nahen Kalmeti residiert, mit malerischer
Burg, einigem
Handel und
ca. 2000 (⅓
kath.) Einwohnern;
ein im schweizer. Kanton Wallis
[* 5] auf der Südseite der
Jungfrau in das Rhônethal herabsteigender
Gletscher, der
größte
Europas (fast 20 km lang). Über seinen
Rücken geht der Weg zur
Jungfrau, die von hier aus als unbedeutende Schneekuppe
erscheint. Durch drei kolossale Firnmulden
(GroßerAletschfirn, Jungfraufirn, Ewigschneefirn) genährt,
steigt der Eisstrom in majestätischem
Bogen
[* 6] thalab und heißt im
Gegensatz zum
Mittlern und Obern Aletschgletscher, die von der rechten Seite
in ihn einmünden, der
Große Aletschgletscher. Auf dem Ostrand des
Gletschers liegt in 2350 m
Höhe der Merjelensee, der durch einen
Kanal
[* 7] nach dem
ViescherGletscher abfließt, während die
Wasser des Aletschgletschers durch die reißende
Massa
dem
Rhône zugeführt werden (oberhalb Naters). Das nordwestlich liegende Aletschhorn (4198
m), eine großartige Schneepyramide,
ist der zweithöchste Gipfel der
Berner Alpen und wurde im Juni 1859 von dem
Engländer F. F. Tuckett, vom Äggischhorn aus,
zum erstenmal erstiegen (s.
Finsteraarhorn). Gegenwärtig erfolgt die Besteigung meist vom
Hotel Bellalp,
das am Südwestfuß des Aletschgletschers in 2052 m
Höhe liegt.
Sie enthalten 22,6 Proz. stickstoffhaltige, 6,8
Proz. stickstofffreie
Substanz und 62 Proz. fettes
Öl, welches ausgepreßt als
Bankulöl
(Kekuneöl,
Kukuiöl,
Landwalnußöl) in den
Handel kommt. Es wirkt nicht, wie oft angegeben, drastisch, ist vielmehr genießbar, trocknet an der
Luft und dient auch in der
Malerei. Die Preßkuchen benutzt man als Viehfutter und
Dünger. Aleurites cordata
Müll. (Dryandra cordataThunb.
Tungbaum), ein
Baum in
China
[* 15] und
Japan, liefert ebenfalls fettes
Öl, welches als chinesisches
Holzöl
im
Handel ist und in
China in sehr großer
Menge zum Anstreichen von Holzwerk, als
Firnis, auch in der
Medizin benutzt wird.
(griech.), von
Boland angegebener
Apparat zur
Prüfung des Weizenmehls, besteht aus einem
Cylinder, in welchem
sich ein
Kolben leicht verschieben läßt.
Man entfernt aus dem zu prüfenden
Mehl
[* 16] das
Stärkemehl durch
Auswaschen, bringt den feuchten
Kleber in den
Apparat und erhitzt diesen auf 150°. Hierbei dehnt sich der
Kleber um so mehr
aus, je zäher er ist, und den Betrag der
Ausdehnung
[* 17] kann man an einer
Skala ablesen.
(Klebermehl), ein in den
Zellen der Pflanzensamen in organisierter Form vorkommender Eiweißstoff. Das Aleuron bildet
farblose oder rot, blau, gelb etc. gefärbte, rundliche, eiförmige, auch polygonale
Körner von 0,001-0,05mmDurchmesser,
die Aleuron- oder
Proteinkörner. Besonders reichlich sind sie in ölreichen
Samen, wie von Rizinus (Figur)
und den
Umbelliferen,
[* 18] enthalten; doch fehlen sie wohl keinem
Samen. Sie enthalten bisweilen eigentümliche Einschlüsse.
Letztere bestehen in
Globoiden, d. h. rundlichen Gebilden
[* 1]
(Fig. 1-3), welche ein in
Wasser unlösliches
Magnesia- und
Kalksalz in
Verbindung mit
Phosphorsäure und einem organischen
Radikal enthalten, und in
Kristalloiden,
d. h. in Proteinsubstanz von kristallähnlicher Form
[* 1]
(Fig. 2 und
3). Um letztere sichtbar zu machen, bringt man die
Körner in sublimathaltigen
Alkohol. Meist kommen
Globoide und
Kristalloide
zusammen in demselben Proteinkorn vor. Auch
Kristalle
[* 19] von oxalsaurem
Kalk kommen bisweilen als Einschluß vor. Die einschlußfreien
Proteinkörner reagieren wie
Protoplasma, enthalten kein
Fett und lösen sich stets in kalihaltigem
Wasser
unter Hinterlassung eines dünnen Häutchens, das