Gärten, Obsthainen und Spaziergängen im
Thal
[* 2] des Kuweik, während sich jenseit des
Thals zu beiden Seiten die öde
Ebene ausdehnt.
Eine antike
Wasserleitung
[* 3] führt der Stadt 11 km weit Trinkwasser zu. Seine
Lage im
Knotenpunkt aller
Handelsstraßen, welche
vom
Mittelmeer nach O. führen, machte von jeher zu einem Haupthandelsemporium des
Orients; es bildete
schon vor
Jahrhunderten den
Stapelplatz für europäische, levantische, indische und persische
Waren. Am schwunghaftesten war
der
Handel Aleppos
vor der Auffindung des Seewegs nach
Indien, während und nach der Zeit der
Kreuzzüge, wo die Genuesen und
Venezianer ihre Hauptniederlagen hier hatten. In unsrer Zeit
ist er, obwohl infolge des
Erdbebens und der
darauf wütenden
Pest sowie durch die
Unruhen im Land und Bedrückungen aller Art beträchtlich zurückgegangen, doch immer
noch lebhaft; er befindet sich jetzt fast ausschließlich in den
Händen der sehr rührigen und durchweg wohlhabenden einheimischen
Christen (Griechen und Armenier), während die früher hier zahlreich vertretenen europäischen Handelshäuser
fast ganz den Platz geräumt haben.
Der Hauptverkehr besteht in der Einfuhr von britischen
Zeugen und Manufakturen,
Kolonialwaren und französischen leichten
Tuchen.
Zur Ausfuhr kommen
Galläpfel,
Farbstoffe und
Droguen (nach
England), gelbe
Baumwolle
[* 4] und schmutzige, aber gute
Wolle (nach
Frankreich
und
Italien),
[* 5] ferner
Tabak,
[* 6]
Weizen, Pistazien,Sesam,
Öl etc. Erzeugnisse des
Gewerbfleißes sind besonders
Seife, kostbare
Brokat- und Seidenstoffe,
Gold- und Silberwaren, Silberarbeiten, Färbereiartikel etc. Etwa 34 km nordwestlich
von Aleppo sind die
Ruinen des im 6. Jahrh. erbauten berühmten
Klosters des heil.
Simeon, des bekannten
Säulenheiligen. - Aleppos
Gründung datiert aus dem 2. Jahrtausend
v. Chr. Der älteste
Name der Stadt war Chaleb (gräzisiert
Chalybon).
Aleppo war die Hauptstadt der
Landschaft Chalybonitis, welche der Chalos (Kuweik) durchfloß, und erlangte nach
PalmyrasSturz als
Handelsplatz große Bedeutung.
SeleukosNikator verschönerte die Stadt und nannte sie
Beröa, welcher
Name bis zur
Eroberung der Araber 636 blieb, dann aber
dem alten
Haleb (italianisiert Aleppo) wieder weichen mußte. Während der
Kreuzzüge gründeten die
Seldschukken
hier ein Sultanat, das zwar schon 1117 wieder unterging, aber den
Grund zu der spätern
Größe der Stadt legte. Im J. 1260 wurde
sie, damals noch herrlich und groß, eine
Beute der
Mongolen und 1400 derHordenTimurs. In der
Folge kam
sie unter die Herrschaft der mameluckischen
Sultane von
Ägypten
[* 7] und 1516 durch
SultanSelim I. in die
Gewalt derTürken, von
denen sie zur Hauptstadt eines
Paschaliks gemacht wurde.
in
Syrien,
Persien,
[* 8]
Ägypten, besonders in
Aleppo, vorkommende, nicht ansteckende
Hautkrankheit, welche bei
Eingebornen schon in der frühsten Kindheit, aber auch im reifen
Alter, besonders im
Gesicht,
[* 9] seltener
an den Extremitäten, auftritt und in der
Bildung von
Knoten besteht, die sich langsam zu großen, schmerzhaften
Geschwülsten
entwickeln. Diese vereitern allmählich, bedecken sich mit einer dicken Kruste und führen zu fürchterlichen Entstellungen
des
Gesichts. Man zerstört die Anschwellungen durch
Ätzungen und durch das Glüheisen. Ähnliche
Krankheiten
kommen bei den Arabern (Biskorabeule, Saharageschwür), auf
Amboina (Amboinapocken), in
Sibirien und
Ungarn
[* 10] (Pokolvar) vor.
GouvernementTaurien, mit (1881) 8915 Einw. Westlich davon liegt
die kleine
Festung
[* 17]
Kinburn, mit drei
Forts, die von den Alliierten bombardiert wurde und infolgedessen kapitulierte.
oberital.
Provinz, umfaßt den östlichen Teil von
Piemont, grenzt im N. an die
ProvinzenTurin
[* 18] und
Novara,
im O. anPavia, im
S. an
Genua,
[* 19] im
W. an
Cuneo und
Turin und hat einen Flächenraum von 5117 qkm (nach Strelbitskys
Berechnung 4937 qkm [89,7 QM.]). Das Land ist im O. eine weite, fruchtbare
Ebene, während der mittlere und westliche Teil
aus meist herrlichem, teilweise mit
Wald bedecktem Hügelland bestehen. Bewässert wird es vom
Po,
Tanaro,
Bormida und
Scrivia.
Bischofs und eines Präfekten. Alessandria wurde 1168 von den gegen FriedrichBarbarossa verbündeten lombardischen Städten als eine
Vormauer gegen seine Macht angelegt und ihm zum Hohne nach seinem Gegner, dem PapstAlexander III., benannt. Durch seine Lage
inmitten der Ebene und im Knoten der Straßen von der Lombardei nach dem obern Piemont und Genua von großer
strategischer Wichtigkeit, war es häufigen Belagerungen ausgesetzt. Im J. 1707 wurde es vom PrinzenEugen erobert, darauf
vom KaiserJoseph I. erblich an Savoyen überlassen. Dicht bei Alessandria wurde 1800 die Schlacht von Marengo
[* 26] (s. d.) geschlagen, und
auch in neuester Zeit noch der Hauptwaffenplatz und Schlüssel zu Piemont, mußte es 1849 nach der Schlacht
von Novara den Österreichern vorübergehend als Pfand des abzuschließenden Friedens übergeben werden.