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Werke erschienen gesammelt unter dem Titel: »Meditatii, elegi, epistole, satire si fabule« (Bukar. 1863).
Werke erschienen gesammelt unter dem Titel: »Meditatii, elegi, epistole, satire si fabule« (Bukar. 1863).
Alecsandri,
Basile, rumän. Dichter und Staatsmann, geb. 1821 in der Moldau, wurde 1834-39 in Paris [* 2] ausgebildet, war nach seiner Rückkehr ein eifriger Mitarbeiter an dem 1840 von Cogalnitscheanu gegründeten, aber schon 1842 unterdrückten Journal »Das litterarische Dacien« und übernahm 1844 mit jenem und Negruzzi die Leitung des rumänischen und französischen Theaters in Jassy, für welches er eine Reihe von Lustspielen (»Jassy im Karneval«, »Die Dorfhochzeit«, »Madame Kiritza in Jassy« etc.) schrieb.
Auch gründete er mit Cogalnitscheanu eine neue Revue: »Progressul«, die aber schon nach neun Monaten unterdrückt wurde. Im J. 1848 verweilte er wegen seiner Beteiligung an den Aprilunruhen längere Zeit in Paris, gründete sodann eine zweite Zeitschrift, die noch vor Jahresfrist ebenfalls unterdrückt wurde, und ward 1857 Mitglied des Diwans für die Verfassungsangelegenheiten, dann nach vollzogener Union der Fürstentümer 1859 Minister des Auswärtigen im moldauischen Ministerium Ghika.
Schon im Mai 1860 zurückgetreten, lebte er seitdem abwechselnd in
Jassy und
Paris. Er gründete mit
Negruzzi die
Revue »Convorbiri
literare«, die er mit
Dichtungen und andern Beiträgen versorgte, und brachte 1873 das
Drama »Boierii si Ciocoii«, ein Sittengemälde
aus der rumänischen
Gesellschaft, zur Aufführung. Im J. 1874 trug er bei dem bekannten, von der
Gesellschaft
der romanischen
Sprachen zu
Montpellier
[* 3] veranstalteten Wettkampf mit seinem »Cântecul gintei latine«,
worin er die lateinische
Rasse als die
Königin der
Welt verherrlicht, den
Preis davon. Alecsandri
ist unstreitig der erste Dichter
Rumäniens
und von echt nationalem Gepräge.
Seine Werke, unter denen namentlich die Kriegslieder im russisch-türkischen Krieg 1877/78 große Popularität erlangten, erschienen unter verschiedenen Titeln: »Doine si lacrimioare« (neue Ausg. 1862);
»Poesie novi« (1852);
»Ballade, poesie populari« (neue Ausg. 1866-67, 2 Bde.);
»Ballade, cantece betranesci« (neue Ausg. 1875, 3 Bde.);
»Salba letteraria« (1857);
»Lipitorile Satului« (1863);
»Ultra-demagog, Ultra-retrograd« (1863);
»Pastelurile«;
»Lagendele« etc. Auf wiederholten
Wanderungen durch die
Moldau,
Bukowina und
Siebenbürgen hatte Alecsandri
auch
die
Lieder und
Sagen seines
Volks gesammelt und gab dieselben unter dem
Titel: »Poesie populari ale Romanilor« (Bukar. 1852) heraus
(deutsch von
Kotzebue: »Rumänische Volkspoesie«, Berl. 1857).
Seine sämtlichen Werke erschienen 1873-76 in 7
Bänden,
seine Bühnenstücke 1875 in 4
Bänden. Gedichte Alecsandris
in deutscher Übersetzung finden sich in der Sammlung
»Rumänische
Dichtungen« von
Carmen Sylva (hrsg. von
Mite
Kremnitz, Leipz. 1881).
(Alipten, griech., »Einsalber«),
diejenigen, welche in den altgriechischen Gymnasien die sich Übenden salbten, um das Ausbrechen des Schweißes während der Übung zu verhüten.
Eine zweite, mit besonderer Methode vorgenommene Einreibung nach dem Kampf sollte die angestrengten Glieder [* 4] erquicken und beruhigen.
Die Aleipten gaben auch dem Athleten die nötige Lebensweise an, namentlich die passende Diät.
Bei den Römern waren Aliptae Sklaven, welche den Herrn im Bad [* 5] frottierten und salbten.
Pascha (Fürst Alexander Vogorides), türk. Staatsmann, geboren um 1825 aus altbulgarischem fürstlichen Geschlecht, das aber mit griechischen Familien aus dem Fanar von jeher vielfach verschwägert war, erhielt seine Bildung im Abendland, wo er sich in verschiedenen Städten zehn Jahre lang aufhielt, trat sodann in den türkischen diplomatischen Dienst und war zuletzt Botschafter in Wien, [* 6] als er 1877 von seinem unversöhnlichen Feinde, dem damaligen Großwesir Edhem Pascha, nach Konstantinopel [* 7] berufen wurde, um sich gegen die Anklage der Verletzung türkischer Staatsinteressen zu verteidigen, Eine Verurteilung unter allen Umständen voraussehend, zog es vor, seinen Botschafterposten niederzulegen und nach Paris in freiwillige Verbannung zu gehen. Im April 1879 ernannte ihn der Sultan zum Generalgouverneur von Ostrumelien, welches Amt er bis 1884 bekleidete.
s. Webervögel. ^[= (Ploceïdae Sund.), Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel, schlank gebaute Vögel mit ...]
(griech.), Hahnenkampf, s. Huhn. ^[= (Gallus L., hierzu Tafel "Hühnerrassen"), Gattung aus der Ordnung der Hühnervögel ...]
(griech.), Hahnwahrsagung, Form der Wahrsagung aus dem Fressen der Vögel [* 9] (s. Augur).
Man zog einen Kreis, [* 10] schrieb die Buchstaben des Alphabets in denselben, legte auf jeden ein Korn und ließ den hineingesetzten Hahn [* 11] fressen.
Die Buchstaben, von denen das Korn weggefressen wurde, stellte man zu der Antwort zusammen. In ähnlicher Form noch heute in Rußland gebräuchlich.
Mateo, span. Romanschriftsteller, geboren um die Mitte des 16. Jahrh. zu Sevilla, [* 12] war lange Zeit beim Reichsschatz angestellt, entsagte dann infolge eines ärgerlichen Rechtshandels seinem Amt und wanderte um 1609 nach Mexiko [* 13] aus, wo er wahrscheinlich bald darauf starb. Außer einer poetischen Lebensbeschreibung des heil. Antonius von Padua [* 14] (Sevilla 1604) und einer »Ortografia castellana« (Mexiko 1608) verfaßte er den durch treffliche Sittenschilderung und vorzügliche Darstellung ausgezeichneten Schelmenroman »Vida y hechos del picaro Guzman de Alfarache« (1599), wovon der erste Teil sogleich 3, innerhalb der nächsten sechs Jahre noch 26 Auflagen erlebte.
Der günstige Erfolg veranlaßte einen litterarischen Freibeuter zur Herausgabe eines unechten zweiten Teils, der zuerst 1603 in Barcelona [* 15] erschien, während der echte zweite Teil von Aleman selbst 1605 in Valencia [* 16] veröffentlicht ward; ein versprochener dritter Teil ist nie erschienen. Der Roman, der auch in stilistischer Hinsicht ein Meisterwerk ist, wurde in fast alle Sprachen übersetzt, von Kaspar Ens 1623 selbst ins Lateinische. Die älteste deutsche Übersetzung lieferte Ägidius Albertinus: »Der Landstörzer Gusman von Alfarache« (Münch. 1615, 2 Tle.),
wozu von Freudenhold ein dritter Teil veröffentlicht wurde (das. 1632);
eine neuere besorgte Gleich (Magdeb. 1828, 4 Bde.).
Die beste Ausgabe des Originals findet sich im dritten Band [* 17] von Aribaus »Biblioteca de autores españoles« (Madr. 1846), wo auch der unechte zweite Teil abgedruckt ist.
(Alamannen), ein german. Volk die alten Semnonen, die nach ihrem Nationalheiligtum, dem Hain (Alah) Zius, von den Nachbarstämmen Alemannen genannt wurden. Sie wanderten vom nordöstlichen Deutschland [* 18] zunächst nach dem Land zwischen Main und Donau, von wo sie durch die Burgunder verdrängt wurden, worauf sie das römische Zehntland zu erobern suchten. Im J. 211 erfocht Kaiser Caracalla über sie am Oberrhein einen Sieg, ohne sie unterjochen zu können. Im J. 234, unter dem Kaiser Alexander Severus, fielen sie von neuem in das Zehntland ein und wurden erst 237 von Maximinus mit der größten Anstrengung über die Grenze zurückgetrieben. Aber schon 253 überschritten sie 300,000 Mann stark, den Rhein, zogen plündernd ¶
durch Gallien und über die Alpen [* 20] und drangen bis Mailand [* 21] vor. Kaiser Gallienus trieb sie zurück, konnte aber die Ansiedelung alemannischer Scharen auf der rechten und linken Seite des Oberrheins nicht hindern. Im J. 270 brachen sie, mit den Markomannen vereint, abermals in Italien [* 22] ein, schlugen den Kaiser Aurelian bei Mailand und Piacenza und setzten das ganze römische Reich in Schrecken. Doch wurden sie schließlich zurückgeworfen und hielten bis zum Tod Aurelians Ruhe.
Gleich danach aber durchbrachen sie die Grenzlinien, zerstörten die Städte des Zehntlands und überschwemmten Gallien. Noch einmal jagte sie Probus über die Alb und den Neckar zurück und suchte die Grenze durch Lager [* 23] und feste Werke (276) zu sichern; aber gleich nach seinem Tod (282) fiel das ganze Land diesseit des Rheins und westlich von der Iller wieder in die Hände der Alemannen. Selbst des Julianus großer Sieg bei Hausbergen in der Nähe von Straßburg [* 24] (357) hatte keine bleibenden Folgen, sowenig wie die Züge der Kaiser Valentinian (368) und Gratian.
Die Alemannen gewannen Wohnsitze südlich und westlich vom Rhein, und nach der Mitte des 5. Jahrh. waren sie bereits im Besitz des heutigen Schwaben, der Schweiz [* 25] und des Elsaß. Wir finden sie später im Bund mit Aetius, aber auch im Heer Attilas. Als sie aber in das Land der ripuarischen Franken eindringen wollten, besiegte sie der Frankenkönig Chlodovech 496, entriß ihnen das Maingebiet und unterwarf sie der fränkischen Oberhoheit. Ein Teil der Alemannen floh und erhielt von dem Ostgotenkönig Theoderich Wohnsitze in Rätien, von wo aus dieselben 553 einen verheerenden Einfall in Italien machten.
Bei dem Verfall des Merowingerreichs suchten die Alemannen die Herrschaft der Franken abzuschütteln, wurden jedoch namentlich von Pippin von Heristall niedergehalten. Beim Verfall der Dynastie der Karolinger entstand ein Herzogtum Alemannien, das, von Burkhard gestiftet, im 10. und 11. Jahrh. bedeutend war, dann aber, nach heftigen innern Kriegen (1096) unter die Häuser Staufen und Zähringen geteilt, als ein Ganzes nicht mehr vorkommt. Die Zähringer erhielten Thurgau, Zürichgau, Aargau mit Burgund, die Staufen das eigentliche Schwabenland oder den ostrheinischen Teil Alemanniens. Letzteres hieß seitdem allein Alemannien, später Schwaben.
Vgl. Stälin, Wirtembergische Geschichte, Bd. 1 (Stuttg. 1841);
Bacmeister, Alemannische Wanderungen (das. 1867);
Haas, Urzustände Alemanniens (Erlang. 1866);
v. Schubert, Die Unterwerfung der Alemannen unter die Franken (Straßb. 1884).