Main
Albrecht - Albrechtsor
Seite 1.301.
Überblick der Artikel
7 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Albrecht # Wilhelm Eduard, ausgezeichneter Germanist, geb. 4. März 1800 zu Elbing, studierte in Königsberg, / 236
Albrecht von Halberstadt mittelhochdeutscher Dichter, war um 1210 Scholastikus an der Propstei Jechaburg bei Sondershausen / 61
Albrecht von Scharfenberg mittelhochdeutscher Dichter, um 1270, ist Verfasser des sogen. "Jüngern Titurel", / 78
Albrechtsberger Johann Georg, Musiktheoretiker und gelehrter Kontrapunktist, geb. 3. Febr. 1736 zu Klosterneuburg / 102
Albrechtsburg s. Meißen. / 3
Albrechtsleute (Evangelische Gesellschaft), eine den Methodisten verwandte Sekte, gestiftet von Jakob Albrecht / 100
Albrechtsorden 1) königlich sächs. Orden, gestiftet von König Friedr. August 31. Dez. 1850 für Verdienst / 230
mehr
König
Matthias von
Ungarn ,
[* 2 ] vermochte aber, da der
Kaiser ihn ohne die nötigste Unterstützung ließ, nichts auszurichten.
Im J. 1488 zog er zur
Befreiung des von den
Bürgern zu
Brügge gefangenen
Maximilian I. gegen das rebellische
Flandern ; dieser
übertrug ihm die Statthalterschaft der
Niederlande ,
[* 3 ] und zum
Lohn für die Bewältigung derselben sowie
als
Ersatz für die aufgewandten
Kosten erhielt er 1498 die Erbstatthalterschaft von
Friesland , das er jedoch erst mit Waffengewalt
unterwerfen mußte.
Meißen - Meißner
* 9
Meißen .
Während er eines
Landtags wegen nach
Leipzig
[* 4 ] geeilt war, erhoben sich die
Friesen von neuem und belagerten seinen zurückgelassenen
zweiten Sohn,
Heinrich , in
Franeker . Albrecht eilte an der
Spitze eines
Heers herbei, entsetzte
Heinrich , starb
aber nach der Bezwingung
Groningens schon 12. Sept. 1500 zu
Emden .
[* 5 ] In
Sachsen
[* 6 ] verbesserte er
Justiz und
Polizei .
Dresden
[* 7 ] war seit der
Teilung Albrechts
Residenz (vorher hielt er sich meist in Tharandt auf). Albrechts öftere
Abwesenheit aber und die Aufwendung
großer
Summen für den
Dienst des
Kaisers wurden von den
Ständen gemißbilligt.
Sein
Testament (eigentlich
ein mit Zustimmung seiner
Söhne
Georg des
Bärtigen und
Heinrich des
Frommen sowie mit Zuziehung eines landständischen
Ausschusses
zu
Maastricht
[* 8 ] gemachter und 12. Dez. 1500 vom
Kaiser bestätigter
Erbvertrag vom 18. Febr. 1499) ist der erste
Versuch ,
die Primogeniturerbfolge in
Sachsen einzuführen. Es wurde darin unter anderm bestimmt, daß
Georg in den meißnisch-thüringischen
Erblanden ,
Heinrich in
Friesland des
Vaters Nachfolger sein sollte. Für den
Fall , daß einer sein Land verlöre, sollte der andre
ihm ein
Stück von dem seinigen einräumen; wenn aber die
Länder des einen
Bruders an den andern kämen,
sollte der älteste Sohn allein succedieren und dieser seine
Brüder bloß mit einem Teil der Landeseinkünfte abfinden.
Seinen
Namen trägt die von ihm begonnene
Albrechtsburg zu
Meißen .
[* 9 ]
Vgl.
Langenn ,
Herzog der Beherzte (Leipz. 1838).
24) Albrecht
Kasimir von
Sachsen-Teschen , s.
Albert 5).
Wilhelm
Eduard , ausgezeichneter
Germanist , geb. 4. März 1800 zu
Elbing ,
[* 10 ] studierte in
Königsberg ,
[* 11 ] Berlin
[* 12 ] und
Göttingen ,
[* 13 ] ward 1825 außerordentlicher, 1829 ordentlicher
Professor der
Rechte zu
Königsberg . In diese Zeit fällt
die Entstehung seiner
Schrift »Die
Gewere , als Grundlage des ältern deutschen
Sachenrechts « (Königsb. 1828), welche, wenn
auch ihre Endresultate bleibende Geltung nicht gewonnen haben, auf die
Entwickelung der deutschen
Rechtswissenschaft
hervorragenden Einfluß geübt hat und als
Muster wissenschaftlicher
Darstellung anerkannt ist. Im J. 1830 folgte Albrecht dem
Ruf ,
die durch
Eichhorns
Abgang nach
Berlin erledigte Professur und einen Sitz im Spruchkollegium zu
Göttingen einzunehmen.
Geschichtskarten von D
* 14
Deutschland .
Als Mitunterzeichner der
Protestation der
»Göttinger Sieben « gegen die Aufhebung des
Staatsgrundgesetzes
wurde Albrecht durch Kabinettsordre vom 14. Dez. 1837 seiner
Stelle entbunden und genötigt,
Göttingen zu verlassen.
Später fand er in
Leipzig eine
Freistätte , wo er, 1840 zum ordentlichen
Professor mit dem
Titel
Hofrat , 1863 zum
Geheimen
Hofrat ernannt, bis zu
seiner Pensionierung (1868) wirkte. Er war unter den Vertrauensmännern, die der
Bundestag 1848 mit der
Abfassung eines Verfassungsentwurfs für
Deutschland
[* 14 ] beauftragte, und wurde von einem hannöverschen Wahlbezirk in die
Nationalversammlung
gewählt, aus der er jedoch schon im
August 1848 wieder austrat.
Kurz nach seiner Pensionierung wurde er vom König von
Sachsen 1869 zum
Mitglied der
Ersten
Kammer ernannt. Nach seines
Kollegen v.
Gerber Ernennung zum sächsischen Kultusminister
im
Herbst 1871 entschloß er sich auf dessen
Wunsch , noch einmal das
Katheder zu betreten. Er starb 22. Mai. 1876 in
Leipzig .
von
Halberstadt,
[* 15 ] mittelhochdeutscher Dichter, war um 1210 Scholastikus an der
Propstei
Jechaburg bei
Sondershausen
[* 16 ] und Verfasser einer deutschen Nachdichtung von Ovids
»Metamorphosen « , die er auf Antrieb des
Landgrafen
Hermann von
Thüringen unternahm;
doch ist dieselbe mit Ausnahme des
Vorworts nur in einer spätern Umarbeitung von G.
Wickram
(zuerst
Mainz
[* 17 ] 1545) vorhanden.
Vgl.
Bartsch , Albrecht und Ovid im
Mittelalter (Quedlinb. 1861).
von Scharfenberg, mittelhochdeutscher Dichter, um 1270, ist Verfasser des
sogen.
»Jüngern
Titurel « , einer Ergänzung und Fortsetzung der
Titurel-Fragmente
Wolframs von
Eschenbach .
Das Gedicht enthält
ca . 6000 siebenzeilige
Strophen und ist, mit Ausnahme einiger
Stellen , sehr langweilig und mit dunkler
Mystik und abstruser
Gelehrsamkeit
angefüllt, gelangte aber gerade dadurch bei den Zeitgenossen und noch mehr bei den nachfolgenden
Generationen
zu großem Ansehen.
Der erste
Druck
(in Folio ) ist von 1477;
neu herausgegeben wurde es von
Hahn
[* 18 ] (Quedlinb. 1842).
Wien
* 19
Wien .
Johann
Georg , Musiktheoretiker und gelehrter Kontrapunktist, geb. 3. Febr. 1736 zu
Klosterneuburg bei
Wien ,
[* 19 ] bekleidete längere Zeit die Organistenstelle in der
Abtei
Melk , wo sein treffliches Orgelspiel einst
Kaiser
Josephs
Aufmerksamkeit erregte. Albrechtsberger wurde 1772 Hoforganist in
Wien , 1792
Kapellmeister an der dortigen Stephanskirche und starb
daselbst 7. März 1809. Wichtiger als durch seine zahlreichen, heute fast vergessenen
Kompositionen aller
Art ist uns Albrechtsberger als
Lehrer
vieler nachmals berühmter
Musiker , z. B. eines
Hummel ,
Seyfried ,
Moscheles , Ferd.
Ries und vor allen
Beethoven .
Unter seinen theoretischen Werken (hrsg. von
Seyfried ,
Wien 1826, 3 Bde.) war besonders die
»Anweisung zur
Komposition « einst
weit verbreitet.
s.
Meißen . ^[= # Amtshauptstadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Dresden, ehemals Sitz der Markgrafen, Burggrafen ...]
(Evangelische Gesellschaft ), eine den
Methodisten verwandte
Sekte , gestiftet von
Jakob
Albrecht (geb. 1. Mai 1759 in
Pennsylvanien ). Dieser, ursprünglich
Lutheraner , durchzog seit 1796 mehrere
Staaten
Nordamerikas als methodistischer
Bußprediger und organisierte 1800 seine Anhänger in
Klassen , wurde 1803 als
Haupt und
Lehrer anerkannt und leitete die
Sekte
bis zu seinem
Tod 18. Mai 1818. Seit 1816 nannten sich die Anhänger derselben (lange Zeit meist Deutsche)
[* 20 ]
Evangelical
Association
of
North America. Im ganzen zählte sie 1876: 100,000 Mitglieder unter 4
Bischöfen , 780
Reise - und 520 andern
Predigern , wovon auf
Deutschland
ca . 6000 Mitglieder kamen.
Vgl.
Plitt , Die Albrechtsleute
(Erlang . 1877).
Titel
Elemente zu
Albrechtsorden:
1) königlich sächs. Orden
2) Anhaltinischer Hausorden Albrechts des Bären
Albreda - Albuquerque
* 25
Seite 1.302.
1) königlich sächs.
Orden ,
[* 21 ] gestiftet von König Friedr.
August 31. Dez. 1850 für
Verdienst um den
Staat ,
bürgerliche
Tugend ,
Wissenschaft und
Kunst , besteht aus
Großkreuzen ,
Komturen erster und zweiter
Klasse ,
Rittern erster und zweiter
Klasse . Das Zeichen besteht in einem goldenen, länglichen, weiß emaillierten
Kreuz
[* 22 ] mit
Krone und
mit emailliertem Mittelschild, auf der Vorderseite das erhabene
Bild des
Herzogs
Albrecht in
Gold ,
[* 23 ] um dasselbe ein blau emaillierter
Rand , darin die
Worte :
»Albertus Animosus« ; auf der Kehrseite das sächsische
Wappen
[* 24 ] und im blauen
Rande die
Jahreszahl 1850. Die Ritterkreuze zweiter
Klasse sind von
Email mit
¶
mehr
silberner Einfassung . Großkreuze und Komture erster Klasse tragen einen achteckigen Silberstern. Dem Kreuz ist ein frei stehender,
grün emaillierter Eichenkranz beigefügt. Das Ordensband ist dunkelgrün mit weißen Randstreifen. Affiliiert ist dem Orden
das Albrechtskreuz von Silber (s. Tafel »Orden « ). -
2) Anhaltinischer Hausorden Albrechts des Bären , gestiftet 18. Nov. 1836 von den damaligen drei regierenden
Herzögen , in fünf Klassen : Großkreuze , Komture erster und zweiter Klasse und Ritter erster und zweiter Klasse zerfallend. Die
Dekoration ist ein ovaler goldener Reif , in welchem der Bär mit Krone und Halsband auf einer Mauer nach links aufsteigt; unter
der Öse das askanische Wappen , auf dem Reif die Devise : »Fürchte Gott und befolge seine Befehle« , auf dem
Revers : »Albrecht der Bär , regierte 1123-70« . Großkreuze und Komture erster Klasse tragen dazu einen Stern . Das Band
[* 26 ] ist grün
mit roter Einfassung .