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Er versuchte später, die Union von Kalmar zu bekämpfen, wurde aber schließlich durch eine Geldsumme abgefunden. Er starb im Kloster Dobberan.
Vgl. Lisch, Albrecht III., Herzog von Mecklenburg [* 2] (Schwer. 1835).
[Meißen.]
13) Albrecht I., der Stolze, aus dem Haus Wettin, Markgraf von Meißen 1190-95, Sohn und Nachfolger Ottos des Reichen. Da sein Vater seinen jüngern Sohn, Dietrich, als Erben des Landes einzusetzen gedachte, ergriff Albrecht die Waffen [* 3] und nahm 1188 den Vater gefangen, mußte ihn zwar auf Befehl Kaiser Friedrichs I. freigeben, setzte aber die Anerkennung seines Erbrechts durch und folgte seinem Vater 1190 in der Markgrafschaft. Er begleitete Kaiser Heinrich VI. nach Italien, [* 4] eilte aber bald heim, um sein Land gegen seinen aus Palästina [* 5] zurückgekehrten Bruder Dietrich (s. d.) zu sichern, der, unterstützt von seinem Schwiegervater, dem Landgrafen Hermann von Thüringen, Ansprüche auf die Mark machte. Bei Reveningen geschlagen, entkam Albrecht, als Mönch verkleidet, mit Mühe nach Leipzig [* 6] und eilte nun, den durch die Erneuerung der Bruderfehde abermals erweckten Zorn des Kaisers zu beschwichtigen, zu diesem nach Italien, ohne jedoch seine Absicht zu erreichen. Der Fortsetzung des Bruderkampfes machte sein Tod, der ihn auf dem Weg von Freiberg [* 7] nach Meißen [* 8] in Krummenhennersdorf ereilte, ein Ende.
14) Albrecht II., der Entartete (Degener), aus dem Haus Wettin, ältester Sohn Heinrichs des Erlauchten, geb. 1240, Landgraf in Thüringen, 1288-93 Markgraf von Meißen. Albrecht erhielt durch die von seinem Vater 1265 vollzogene Länderteilung Thüringen und die sächsische Pfalz, sein Bruder Dietrich die Mark Landsberg [* 9] und das Osterland, während der Vater selbst im Besitz der Mark Meißen und der Niederlausitz blieb. Albrecht war seit 1254 vermählt mit Margarete, der Tochter Kaiser Friedrichs II., und für die Mitgift ward dem Haus Wettin das Pleißnerland verpfändet.
Albrechts Regierung war anfangs löblich und gesegnet, bis ihn die Leidenschaft für Kunigunde von Eisenberg so verblendete, daß seine edle Gemahlin, die Mutter seiner Kinder Heinrich, Friedrich, Diezmann und Agnes, vor der Buhlerin von der Wartburg entwich und nach Frankfurt [* 10] ging, wo sie 8. Aug. d. J. starb. Die jüngern Söhne, Friedrich und Diezmann, nahm Markgraf Dietrich von Landsberg, der Oheim, zu sich, der älteste verschwand 1283 in Schlesien. [* 11] Albrecht vermählte sich 1274 mit Kunigunde und ließ den mit ihr erzeugten Sohn Apitz durch den Kaiser legitimieren. Er gedachte ihm Thüringen zuzuwenden, seine in erster Ehe gebornen Söhne dagegen mit dem Pleißnerland (dem Erbteil ihrer Mutter) und der Pfalz Sachsen [* 12] abzufinden.
Ein Krieg der Söhne gegen den Vater war die Folge dieser Ungerechtigkeit. Anfangs war Albrecht glücklich; Friedrich wurde in harter Gefangenschaft auf der Wartburg gehalten, entkam aber nach einem Jahr und setzte mit Diezmann den Krieg gegen den Vater fort. Um diese Zeit starb ihr Oheim Dietrich (1284) mit Hinterlassung eines Sohns, Friedrich Tutta (Stammler); vier Jahre später auch Heinrich der Erlauchte, Albrechts Vater. Beides mehrte den Stoff des Zwistes. Diezmann entriß seinem Vetter Friedrich dem Stammler aus dem großväterlichen Nachlaß die Niederlausitz, und Friedrich nahm seinen Vater in offener Schlacht gefangen (1288). Durch den Vertrag zu Rochlitz gegen Abtretung großer Landesteile wieder in Freiheit gesetzt, verkaufte Albrecht aus Erbitterung, was ihm von Meißen noch geblieben war, an seinen Neffen Friedrich den Stammler und, als nach dessen Tod 1291 Friedrich und Diezmann eigenmächtig seine Länder in Besitz nahmen, aus Geldnot 1293 Thüringen für den Fall seines Todes an den König Adolf von Nassau, der auch Meißen und Osterland als durch Friedrich Tuttas Tod heimgefallene Lehen betrachtete, aber ebensowenig wie sein Nachfolger Albrecht I. von Habsburg den Besitz der beanspruchten Gebiete zu erzwingen vermochte. Albrecht hatte sich nach Kunigundens Tod (1290) zum drittenmal mit Elisabeth von Arnshaugk verheiratet; diese wurde 1299 die Schwiegermutter ihres Stiefsohns Friedrich und bewirkte eine Art Aussöhnung zwischen Vater und Sohn. Zuletzt trat Albrecht gegen ein Jahrgeld auch Thüringen an Friedrich ab und starb 1314 in Erfurt. [* 13]
[Österreich.]
15) Albrecht II., der Weise oder Lahme, Herzog von Österreich, Sohn des Kaisers Albrecht I., geb. gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder, Otto, 1330 zur Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder, die er durch das Erbgut seiner Gemahlin Johanna, die Grafschaft Pfirt und einige Städte, vermehrte. Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen [* 14] durch. Albrechts hohes Ansehen beweist der Umstand, daß nicht bloß Papst Benedikt XII. ihn 1335 zur Vermittelung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen den Kaiser Ludwig und den König Eduard von England nachsuchte.
Dessenungeachtet blieb der Erzherzog dem Kaiser bis zum Tode desselben unverbrüchlich treu. Über die Erbfolge in den österreichischen Staaten gab er noch jetzt gültige Gesetze, die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert und seitdem aufrecht erhalten worden sind. Steiermark [* 15] verdankt ihm seine Verfassung, das sogen. Bergbüchel; ebenso Kärnten. Als Albrecht starb, trauerte sein Land.
Vgl. Kurz, Österreich [* 16] unter Herzog Albrecht II. (Linz [* 17] 1819).
16) Albrecht III., mit dem Zopf, Herzog von Österreich, Sohn des vorigen, geb. teilte nach dem Tode des Vaters, obschon dieser dem ältesten die Nachfolge allein zugesichert hatte, 1358 mit seinen drei Brüdern Rudolf IV., Friedrich III. und Leopold III. Österreichs Regierung. Im J. 1377 unternahm er einen Zug gegen die heidnischen Litauer und Samogitier. Mit Leopold III. schloß Albrecht nach dem kinderlosen Tod Rudolfs IV. und Friedrichs III. 1379 einen Teilungsvertrag und erhielt für sich das eigentliche Österreich, während Leopold Steiermark, Kärnten, Tirol [* 18] und die schwäbischen Besitzungen bekam. Seine Regierung war wohlthätig für das Land, Künste und Wissenschaften blühten auf. Albrecht selbst war ein Gelehrter, insbesondere ein tüchtiger Mathematiker. Für Wiens Verschönerung, für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 gegründeten Universität daselbst that er sehr viel. Er starb auf seinem Schloß Laxenburg.
Vgl. Kurz, Österreich unter Herzog Albrecht III. (Linz 1827).
17) Albrecht (Albert) VII., der Fromme, Erzherzog von Österreich, dritter Sohn des Kaisers Maximilian II., geb. ward am Hofe Philipps II. von Spanien [* 19] erzogen und widmete sich dem geistlichen Stand. Er wurde 1577 Kardinal, 1584 Erzbischof von Toledo, [* 20] war 1594-96 Vizekönig von Portugal und ging darauf als Statthalter in die spanischen Niederlande, [* 21] wo sein maßvolles, von Verfolgungssucht freies Wesen viel zur Wiederbefestigung der spanischen Herrschaft beitrug. Nachdem den geistlichen Stand verlassen, erhielt er die Hand [* 22] der ¶
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Infantin Isabella, der 32jährigen Tochter Philipps, welche ihm die Niederlande als Brautschatz zubrachte mit der Bestimmung, daß dieselben an Spanien zurückfallen sollten, wenn die Ehe kinderlos bliebe. Die Hoffnung, daß auch die abgefallenen niederländischen Provinzen sich so gewinnen lassen würden, schlug jedoch fehl. Am von Moritz von Nassau bei Nieuport geschlagen, schloß Albrecht 1609 den zwölfjährigen Waffenstillstand und starb im Juli 1621 in Brüssel, [* 24] kurz vor Wiederbeginn des Kriegs.
Vgl. Dubois, Histoire d'Albert et d'Isabelle (Brüss. 1847).
18) Albrecht Friedrich Rudolf, Erzherzog von Österreich, ältester Sohn des Erzherzogs Karl, geb. durchlief frühzeitig die militärische Stufenleiter und ward 1830 zum Obersten ernannt, trat aber erst 1837 als zweiter Oberst bei dem Infanterieregiment Wimpffen in den praktischen Militärdienst ein. Im J. 1839 in der gleichen Eigenschaft zu dem Kürassierregiment Mengen versetzt, rückte er 1840 zum Generalmajor, 1843 zum Feldmarschallleutnant und 1845 zum kommandierenden General in Österreich ob und unter der Enns wie auch in Salzburg [* 25] auf.
Infolge der Bewegung vom wo er beschuldigt wurde, den Befehl zum Gebrauch der Feuerwaffe gegen das Volk gegeben zu haben, legte er seine Stelle nieder und begab sich dann als Freiwilliger zur Armee Radetzkys nach Italien, wo er sich namentlich in der Schlacht bei Santa Lucia auszeichnete. Im J. 1849 erhielt er ein Kommando bei dem Korps des Feldzeugmeisters d'Aspre und focht mit Auszeichnung bei Gravellona, Mortara und besonders bei Novara, wo seine Division den übermächtigen Feind so lange aufhielt, bis die übrigen österreichischen Streitkräfte heranrücken konnten.
Nach Beendigung des Feldzugs ward er zum Oberbefehlshaber des 3. Armeekorps in Böhmen und zum Gouverneur der Bundesfestung Mainz [* 26] ernannt, und 1851 erhielt er den wichtigen Posten eines Generalgouverneurs und kommandierenden Generals in Ungarn. [* 27] Dort war seine Stellung sehr schwierig: den gesteigerten nationalen Hoffnungen der Magyaren that er nicht genug, nach der Meinung des Hofs aber gab er ihnen schon zu viel nach, und so verdarb er es mit beiden und verließ 1860 diesen Posten.
Eine vertrauliche Mission an den Berliner [* 28] Hof [* 29] im Frühjahr 1859, um für den bevorstehenden italienischen Krieg Preußens [* 30] Unterstützung oder doch bestimmte Zusagen auszuwirken, hatte keinen Erfolg, und eine ähnliche Mission im Frühjahr 1864 fiel nicht besser aus. 1860-61 war Albrecht Kommandant des 8. Armeekorps in Vicenza, wurde dann Feldzeugmeister und 1863 Feldmarsch all. Im Krieg von 1866 befehligte er die Armee in Italien, bewährte sich durch den Sieg bei Custozza [* 31] 24. Juni als bedeutenden Feldherrn und erhielt nach Königgrätz [* 32] an Stelle Benedeks den Oberbefehl gegen die Preußen. [* 33]
Doch wurden seine Vorbereitungen zur Fortsetzung des Kampfes durch den Waffenstillstand unterbrochen. An die Spitze der nach dem Krieg eingesetzten Reorganisationskommission gestellt und zum Generalinspekteur der Armee ernannt, welche Stellung er noch jetzt bekleidet, erwarb sich um die Neubildung des österreichischen Heers ein großes Verdienst. Als Militärschriftsteller trat er auf mit »Wie soll Österreichs Heer beschaffen sein?« (1868) und »Über die Verantwortlichkeit im Krieg« (1869, ins Englische [* 34] und Französische übersetzt). Albrecht nimmt außerdem auf volkswirtschaftlichem Gebiet eine hervorragende Stellung ein: er ist einer der ersten Großgrundbesitzer und Großindustriellen der Monarchie.
Seine Besitzungen, durch Mannigfaltigkeit ihrer Natur und ihrer Produkte ausgezeichnet, umfassen die Kammer Teschen und die Herrschaft Saybusch, in den Kleinen Karpathen und Beskiden im Teschener Kreis [* 35] von Österreichisch-Schlesien und dem angrenzenden Westgalizien gelegen, die Herrschaft Ungarisch-Altenburg zwischen dem Neusiedler See und der Kleinen Schütt, die Herrschaft Bellye in dem Winkel [* 36] zwischen Donau und Drau, endlich die kleinere (jetzt verpachtete) Herrschaft Seelowitz in Mähren, zusammen mit einem Areal von ca. 2070 qkm (36 QM.). In seinem Palast zu Wien [* 37] befindet sich die unter dem Namen »Albertina« bekannte ausgezeichnete Sammlung von Kupferstichen und Handzeichnungen berühmter Meister (s. Albert 5). - Albrecht war vermählt (seit 1844) mit Hildegarde, einer Tochter König Ludwigs I. von Bayern, [* 38] die starb. Seine ältere Tochter, Maria Theresia, ist seit mit Herzog Philipp von Württemberg [* 39] verheiratet; die jüngere, Mathilde, erlag 1867 den durch ihr Feuer fangendes Kleid erlittenen Brandwunden.
[Preußen.]
19) Albrecht, letzter Hochmeister des Deutschen Ritterordens und erster Herzog von Preußen, geb. widmete sich als jüngerer Sohn des Markgrafen Friedrich von Ansbach [* 40] dem geistlichen Stand. Im J. 1511 vom Deutschen Orden [* 41] in Preußen zum Hochmeister gewählt, verweigerte er, auf fremden Beistand vertrauend, Polen den Lehnseid und ließ sich 1519 in einen Krieg mit Polen ein, der aber unglücklich für ihn auslief. Der König von Polen bewilligte ihm jedoch einen vierjährigen Waffenstillstand, während dessen er in Deutschland [* 42] verweilte.
Hier ward er 1522 in Nürnberg [* 43] von Andreas Osiander für die Reformation gewonnen und beschloß auf Luthers Rat, den Ordensstaat Preußen in ein weltliches Herzogtum zu verwandeln und die Reformation einzuführen. So geschah es: mit Polen wurde zu Krakau [* 44] ein Vertrag geschlossen, in welchem Albrecht Preußen als ein in gerader, männlicher Linie forterbendes Herzogtum zu Lehen nahm, und auf dem Landtag, der kurz darauf in Königsberg [* 45] gehalten wurde, erklärten sich alle Stände, den mächtigen und aufgeklärten Bischof von Samland, Georg von Polenz, an der Spitze, für die Anerkennung des neuen Herzogs und für die Annahme der Reformation. Albrecht setzte an die Durchführung seines Werks alle Kraft. [* 46]
Sofort erschien eine neue Kirchenordnung, und die Versuche des Deutschen Ordens, Albrecht wieder zu verdrängen, sowie die beim Kammergericht in Deutschland 1531 gegen den Herzog ausgewirkte Reichsacht hatten keine andre Wirkung, als daß dieser, seit 1527 mit Dorothea, Tochter des Königs Friedrich I. von Dänemark, [* 47] vermählt, die Einführung der evangelischen Lehre [* 48] und die Befestigung seiner Herrschaft um so eifriger betrieb. Namentlich förderte er das Schulwesen. In allen Städten legte er lateinische Schulen an, gründete 1540 das Gymnasium zu Königsberg und 1544 die Universität (»Albertina«) daselbst.
Deutsche [* 49] Schulbücher (Katechismen etc.) ließ er auf eigne Kosten drucken, und den Leibeignen, welche sich dem Lehrgeschäft widmen würden, gab er die Freiheit. Seine letzten Regierungsjahre wurden ihm durch kirchliche und politische Zerwürfnisse vielfach verbittert. Der Streit des Melanchthon heftig anfeindenden Königsberger Professors Osiander mit seinen Kollegen, namentlich Joachim Mörlin, gab Anlaß zu ernsten Verwickelungen. Der Herzog stand auf seiten Osianders, der größte Teil der Geistlichkeit, auf das Volk gestützt, hielt es mit dem des Landes verwiesenen Mörlin und ebenso die Städte sowie der Adel, weil jene so die Anerkennung ihrer ¶