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lutherischen Reformation. Anfangs suchte er zu vermitteln und eine allgemeine Reform der Kirche durch ein Konzil herbeizuführen. Noch 1530 in Augsburg [* 2] redete er zum Frieden und zur gemeinschaftlichen Abwehr der Türken. Im J. 1534 vermittelte er mit Herzog Georg von Sachsen [* 3] zwischen den protestantischen Fürsten und dem römischen König Ferdinand den Vergleich von Kadan in Böhmen. [* 4] Im J. 1538 aber trat er dem sogen. Heiligen Bund gegen den Schmalkaldischen bei. Dieser Schritt und die rechtswidrige Hinrichtung seines Günstlings Hans v. Schönitz veranlaßten Luther zur Herausgabe einer sehr heftigen Schmähschrift wider Albrecht. Gegen Übernahme seiner Schulden im Betrag von 500,000 Fl. bewilligte Albrecht seinen protestantischen Unterthanen im Stift Magdeburg [* 5] freie Religionsübung, verließ aber infolgedessen seine Lieblingsresidenz Halle; [* 6] später riet er dem Kaiser zu Gewalt gegen die Protestanten, nahm den 1540 gestifteten Jesuitenorden unter allen Fürsten Deutschlands [* 7] zuerst in Mainz [* 8] auf, veranlaßte auf dem Reichstag zu Speier [* 9] 1544 den hinsichtlich der evangelischen Stände so zweideutigen Reichsabschied und traf mit den katholischen Fürsten zu dem bald nachher ausbrechenden Krieg vorläufige Verabredung. Er starb in Aschaffenburg. [* 10] Albrecht war ein Freund der Wissenschaften und Förderer der Künste; die Stiftskirche in Halle und den Dom in Mainz schmückte er mit herrlichen Kunstwerken.
Vgl. Hennes, von Brandenburg [* 11] (Mainz 1858);
Schum, Kardinal von Mainz (Halle 1878).
9) Albrecht, genannt Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Baireuth, Sohn des Markgrafen Kasimir von Brandenburg, geb. zu Ansbach, [* 12] wurde unter Vormundschaft seines Oheims, Markgrafen Georg, erzogen und erhielt 1541 das Fürstentum Baireuth. [* 13] Von lebhaftem, zügellosem Temperament, zu rohen Vergnügungen und Ausschweifungen geneigt, widmete er sich dem Kriegerleben und wußte sich durch Tapferkeit und lockere Sitten die Anhänglichkeit seiner Söldner zu erwerben, verlor aber alle Achtung bei seinen Standesgenossen; er war zwar Protestant, aber ohne Religion und Sittlichkeit.
Schon 1543 warb er eine Schar Reisiger und folgte dem Kaiser in den französischen Krieg. Im Schmalkaldischen Krieg zog er seinem Freund Herzog Moritz zu Hilfe, geriet aber bei Rochlitz in kursächsische Gefangenschaft, aus der ihn schon im Mai die Schlacht bei Mühlberg befreite. Jetzt half er den besiegten Feinden sowie seinen eignen Landen das Interim aufdringen, belagerte unter dem neuen Kurfürsten Moritz von Sachsen die Stadt Magdeburg und schloß sich 1552 dem Bunde des letztern mit Frankreich zum Schutz der Protestanten und zur Befreiung der vom Kaiser gefangen gehaltenen Fürsten an. Brandschatzend durchzog er die Main- und Rheingegenden und erklärte, der Passauer Vertrag sei für ihn nicht verbindlich.
Unterhandlungen mit Frankreich zerschlugen sich, und nun wußte er sich mit dem Kaiser auszusöhnen, in dessen Dienst er wieder trat. Er schlug den Herzog von Aumale bei St.-Nicolas und nahm ihn gefangen, war beider Belagerung von Metz [* 14] und deckte dann den Abzug des kaiserlichen Heers. Im J. 1553 erneute Albrecht seine Raubzüge in Franken. Da verbanden sich auf Bitte der Bischöfe von Bamberg [* 15] und Würzburg [* 16] mehrere Fürsten mit Kurfürst Moritz von Sachsen gegen ihn. Von ihrem Heer wurde Albrecht bei Sievershausen und 12. Sept. bei Braunschweig [* 17] geschlagen.
Seine Besitzungen wurden erobert, die Feste Plassenburg genommen und geschleift und Albrecht geächtet. Er floh nach Frankreich, von wo er zwar auf erhaltenes sicheres Geleit wieder zurückkehrt, aber ohne in seine Länder wieder eingesetzt zu werden, und starb in Pforzheim [* 18] bei seinem Schwager, dem Markgrafen von Baden, [* 19] ohne männliche Erben. Der Beiname Alcibiades, welchen ihm spätere Geschichtschreiber gaben, deutet auf seine Wankelmütigkeit und sein abenteuerliches, in der Verbannung endendes Leben.
Vgl. Voigt, Markgraf Albrecht Alcibiades (Berl. 1852, 2 Bde.).
[Braunschweig.]
10) der Große, auch der Löwe, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, [* 20] geb. 1236, Sohn Herzog Ottos des Kindes und der Markgräfin Mathilde von Brandenburg, übernahm als 16jähriger Jüngling für sich und als Vormund seiner Brüder die Regierung (1252). In dem Krieg Ottokars von Böhmen gegen Bela von Ungarn [* 21] zum Ritter geschlagen, bekriegte er Wolfenbüttel [* 22] und die Bischöfe von Hildesheim, [* 23] verheerte das Eichsfeld, nahm den Erzbischof Gerhard von Mainz gefangen, unterstützte den Landgrafen Heinrich von Hessen [* 24] im thüringischen Erbfolgekrieg gegen den Landgrafen von Meißen, [* 25] erzwang die Freilassung der Königin Margarete von Dänemark [* 26] und ward Vormund der Kinder König Christophs von Dänemark. Am bei Wettin von den Söhnen des Markgrafen Heinrich von Meißen gefangen, kaufte er sich erst nach 1½ Jahren los; 1265 machte er eine Heerfahrt gegen die heidnischen Preußen. [* 27] Nachdem er sich 1267 mit seinem Bruder Johann über die Teilung der braunschweigischen Erblande so vereinbart hatte, daß er Braunschweig-Wolfenbüttel, Johann aber Lüneburg und Hannover [* 28] erhielt, suchte er sein Besitztum durch Kauf und Fehden fortwährend zu erweitern. Er war mit Elisabeth von Brabant (gest. 1261) und seit 1263 mit Adelheid von Montferrat vermählt und starb
[Mecklenburg.]
11) Albrecht II., Herzog von Mecklenburg, Sohn des Fürsten Heinrich II. von Mecklenburg, [* 29] der Ahnherr des gegenwärtig herrschenden mecklenburgischen Hauses, regierte seit 1329 zunächst unter Vormundschaft, ward von Kaiser Karl IV. zum Herzog erhoben und 1358 Graf von Schwerin. Gleich Karl IV., unterstützte er anfangs den falschen Waldemar, versöhnte sich aber 1350 mit dem Markgrafen Ludwig. Für die Begründung des Landfriedens im nordöstlichen Deutschland [* 30] ist er mit Erfolg thätig gewesen. Er war vermählt mit Euphemia, Herzogin von Schweden, [* 31] dann mit Adelheid, Gräfin von Hohnstein. Albrecht starb
Vgl. Lisch, Albrecht II. und der norddeutsche Landfriede (Schwer. 1835).
12) Albrecht III., Prinz von Mecklenburg, Sohn des vorigen und der Euphemia, Schwester des Königs Magnus Erikson von Schweden, ward zum König von Schweden gewählt, konnte sich aber gegen König Magnus II. Erikson und dessen Sohn Hakon nur mit Mühe behaupten und mußte die ganze Regierungsgewalt den Großen und dem Reichsrat überlassen. Als er nach dem Tod Bo Jonssons, des mächtigen Reichstruchsessen (1386), selbst die Reichsgewalt übernehmen und den Adel zur Herausgabe der Krongüter zwingen wollte, lehnte sich dieser gegen ihn auf und wählte Margarete von Dänemark zur Herrscherin. Albrecht wurde bei Axelwalde geschlagen und nebst seinem Sohn gefangen. Nachdem er durch Folterqualen von Margarete zur Herausgabe seiner Schlösser gezwungen worden, wurde er in den Turm [* 32] von Lindholm gebracht und erst im Juni 1395 durch Vermittelung der Hansa freigelassen. ¶
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Er versuchte später, die Union von Kalmar zu bekämpfen, wurde aber schließlich durch eine Geldsumme abgefunden. Er starb im Kloster Dobberan.
Vgl. Lisch, Albrecht III., Herzog von Mecklenburg (Schwer. 1835).
[Meißen.]
13) Albrecht I., der Stolze, aus dem Haus Wettin, Markgraf von Meißen 1190-95, Sohn und Nachfolger Ottos des Reichen. Da sein Vater seinen jüngern Sohn, Dietrich, als Erben des Landes einzusetzen gedachte, ergriff Albrecht die Waffen [* 34] und nahm 1188 den Vater gefangen, mußte ihn zwar auf Befehl Kaiser Friedrichs I. freigeben, setzte aber die Anerkennung seines Erbrechts durch und folgte seinem Vater 1190 in der Markgrafschaft. Er begleitete Kaiser Heinrich VI. nach Italien, [* 35] eilte aber bald heim, um sein Land gegen seinen aus Palästina [* 36] zurückgekehrten Bruder Dietrich (s. d.) zu sichern, der, unterstützt von seinem Schwiegervater, dem Landgrafen Hermann von Thüringen, Ansprüche auf die Mark machte. Bei Reveningen geschlagen, entkam Albrecht, als Mönch verkleidet, mit Mühe nach Leipzig [* 37] und eilte nun, den durch die Erneuerung der Bruderfehde abermals erweckten Zorn des Kaisers zu beschwichtigen, zu diesem nach Italien, ohne jedoch seine Absicht zu erreichen. Der Fortsetzung des Bruderkampfes machte sein Tod, der ihn auf dem Weg von Freiberg [* 38] nach Meißen in Krummenhennersdorf ereilte, ein Ende.
14) Albrecht II., der Entartete (Degener), aus dem Haus Wettin, ältester Sohn Heinrichs des Erlauchten, geb. 1240, Landgraf in Thüringen, 1288-93 Markgraf von Meißen. Albrecht erhielt durch die von seinem Vater 1265 vollzogene Länderteilung Thüringen und die sächsische Pfalz, sein Bruder Dietrich die Mark Landsberg [* 39] und das Osterland, während der Vater selbst im Besitz der Mark Meißen und der Niederlausitz blieb. Albrecht war seit 1254 vermählt mit Margarete, der Tochter Kaiser Friedrichs II., und für die Mitgift ward dem Haus Wettin das Pleißnerland verpfändet.
Albrechts Regierung war anfangs löblich und gesegnet, bis ihn die Leidenschaft für Kunigunde von Eisenberg so verblendete, daß seine edle Gemahlin, die Mutter seiner Kinder Heinrich, Friedrich, Diezmann und Agnes, vor der Buhlerin von der Wartburg entwich und nach Frankfurt [* 40] ging, wo sie 8. Aug. d. J. starb. Die jüngern Söhne, Friedrich und Diezmann, nahm Markgraf Dietrich von Landsberg, der Oheim, zu sich, der älteste verschwand 1283 in Schlesien. [* 41] Albrecht vermählte sich 1274 mit Kunigunde und ließ den mit ihr erzeugten Sohn Apitz durch den Kaiser legitimieren. Er gedachte ihm Thüringen zuzuwenden, seine in erster Ehe gebornen Söhne dagegen mit dem Pleißnerland (dem Erbteil ihrer Mutter) und der Pfalz Sachsen abzufinden.
Ein Krieg der Söhne gegen den Vater war die Folge dieser Ungerechtigkeit. Anfangs war Albrecht glücklich; Friedrich wurde in harter Gefangenschaft auf der Wartburg gehalten, entkam aber nach einem Jahr und setzte mit Diezmann den Krieg gegen den Vater fort. Um diese Zeit starb ihr Oheim Dietrich (1284) mit Hinterlassung eines Sohns, Friedrich Tutta (Stammler); vier Jahre später auch Heinrich der Erlauchte, Albrechts Vater. Beides mehrte den Stoff des Zwistes. Diezmann entriß seinem Vetter Friedrich dem Stammler aus dem großväterlichen Nachlaß die Niederlausitz, und Friedrich nahm seinen Vater in offener Schlacht gefangen (1288). Durch den Vertrag zu Rochlitz gegen Abtretung großer Landesteile wieder in Freiheit gesetzt, verkaufte Albrecht aus Erbitterung, was ihm von Meißen noch geblieben war, an seinen Neffen Friedrich den Stammler und, als nach dessen Tod 1291 Friedrich und Diezmann eigenmächtig seine Länder in Besitz nahmen, aus Geldnot 1293 Thüringen für den Fall seines Todes an den König Adolf von Nassau, der auch Meißen und Osterland als durch Friedrich Tuttas Tod heimgefallene Lehen betrachtete, aber ebensowenig wie sein Nachfolger Albrecht I. von Habsburg den Besitz der beanspruchten Gebiete zu erzwingen vermochte. Albrecht hatte sich nach Kunigundens Tod (1290) zum drittenmal mit Elisabeth von Arnshaugk verheiratet; diese wurde 1299 die Schwiegermutter ihres Stiefsohns Friedrich und bewirkte eine Art Aussöhnung zwischen Vater und Sohn. Zuletzt trat Albrecht gegen ein Jahrgeld auch Thüringen an Friedrich ab und starb 1314 in Erfurt. [* 42]
[Österreich.]
15) Albrecht II., der Weise oder Lahme, Herzog von Österreich, Sohn des Kaisers Albrecht I., geb. gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder, Otto, 1330 zur Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder, die er durch das Erbgut seiner Gemahlin Johanna, die Grafschaft Pfirt und einige Städte, vermehrte. Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch. Albrechts hohes Ansehen beweist der Umstand, daß nicht bloß Papst Benedikt XII. ihn 1335 zur Vermittelung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen den Kaiser Ludwig und den König Eduard von England nachsuchte.
Dessenungeachtet blieb der Erzherzog dem Kaiser bis zum Tode desselben unverbrüchlich treu. Über die Erbfolge in den österreichischen Staaten gab er noch jetzt gültige Gesetze, die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert und seitdem aufrecht erhalten worden sind. Steiermark [* 43] verdankt ihm seine Verfassung, das sogen. Bergbüchel; ebenso Kärnten. Als Albrecht starb, trauerte sein Land.
Vgl. Kurz, Österreich [* 44] unter Herzog Albrecht II. (Linz [* 45] 1819).
16) Albrecht III., mit dem Zopf, Herzog von Österreich, Sohn des vorigen, geb. teilte nach dem Tode des Vaters, obschon dieser dem ältesten die Nachfolge allein zugesichert hatte, 1358 mit seinen drei Brüdern Rudolf IV., Friedrich III. und Leopold III. Österreichs Regierung. Im J. 1377 unternahm er einen Zug gegen die heidnischen Litauer und Samogitier. Mit Leopold III. schloß Albrecht nach dem kinderlosen Tod Rudolfs IV. und Friedrichs III. 1379 einen Teilungsvertrag und erhielt für sich das eigentliche Österreich, während Leopold Steiermark, Kärnten, Tirol [* 46] und die schwäbischen Besitzungen bekam. Seine Regierung war wohlthätig für das Land, Künste und Wissenschaften blühten auf. Albrecht selbst war ein Gelehrter, insbesondere ein tüchtiger Mathematiker. Für Wiens Verschönerung, für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 gegründeten Universität daselbst that er sehr viel. Er starb auf seinem Schloß Laxenburg.
Vgl. Kurz, Österreich unter Herzog Albrecht III. (Linz 1827).
17) Albrecht (Albert) VII., der Fromme, Erzherzog von Österreich, dritter Sohn des Kaisers Maximilian II., geb. ward am Hofe Philipps II. von Spanien [* 47] erzogen und widmete sich dem geistlichen Stand. Er wurde 1577 Kardinal, 1584 Erzbischof von Toledo, [* 48] war 1594-96 Vizekönig von Portugal und ging darauf als Statthalter in die spanischen Niederlande, [* 49] wo sein maßvolles, von Verfolgungssucht freies Wesen viel zur Wiederbefestigung der spanischen Herrschaft beitrug. Nachdem den geistlichen Stand verlassen, erhielt er die Hand [* 50] der ¶