Stadt in der österreich. Markgrafschaft
Istrien,
[* 13] Bezirkshauptmannschaft
Pisino, Sitz eines Bezirksgerichts
und Kollegiatkapitels, hat
Öl-,
Wein- und Kastanienbau und (1880) 2249 Einw. 3 km südöstlich
liegt der
Hafen von Albona,
Porto Rabaz.
In der Umgebung finden sich Braunkohlenlager, welche 1882: 665,000 metr. Ztr.
Kohle lieferten.
Von
London begab sie sich im
Oktober nach
Paris,
[* 22] wo sie ein
Engagement an der
ItalienischenOper annahm und die großartigsten
Triumphe feierte. Seit 1854 mit dem
GrafenPepoli verheiratet, trat sie auch in der
Folge noch bisweilen öffentlich auf, zog
sich aber nach demTode desselben (1866) von der
Bühne zurück. Im J. 1877 verheiratete sie sich zum zweitenmal
mit einem französischen
Offizier,
NamensZiéger.
IhreStimme ist voller Weichheit und von außerordentlichem Wohlklang in den
tiefen
Tönen. Auch als Schauspielerin leistet sie in
Spielopern Ausgezeichnetes.
1) Albrecht I.,Herzog von
Österreich,
[* 28]
Rudolfs vonHabsburg ältester Sohn, geboren um 1250, ein
Fürst voll Thatkraft
und von entschiedenem Herrschertalent. Im J. 1283 belehnte ihn sein
Vater mit den Herzogtümern
Österreich
und
Steiermark,
[* 29] die er trefflich verwaltete. Seine
Wahl zum Nachfolger auf dem Kaiserthron konnte
Rudolf nicht erreichen, und
Albrecht unterwarf sich wenigstens scheinbar dem neugewählten König
Adolf von
Nassau. Als dieser sich aber 1298 mit den
Kurfürsten
entzweite und abgesetzt wurde, nahm Albrecht die
Wahl an
AdolfsStelle an und zog mit einem
Heer an den
Rhein, wo
er seinen Gegner bei
Göllheim schlug;
Adolf fiel in der
Schlacht.
Hierauf ließ sich von neuem wählen und ward im
August 1298 zu
Aachen
[* 30] gekrönt. Obwohl er sich den
Kurfürsten
zu maßlosen Verschreibungen und Versprechungen hatte verpflichten müssen, trat er nun als Herrscher mit Entschiedenheit
auf, hielt streng auf Herstellung des
Landfriedens und strebte danach, die
Nachfolge im
Reich seinem ältesten Sohn,
Rudolf,
zu sichern. Zu diesem
Zweckschloß er ein
Bündnis mit
Philipp dem
Schönen vonFrankreich. Mit der Wiederherstellung
der königlichen
Autorität unzufrieden, empörten sich die drei geistlichen
Kurfürsten und der
Pfalzgraf am
Rhein, vom
PapstBonifacius VIII. unterstützt, gegen Albrecht, wurden aber mit
Hilfe der
Reichsstädte, denen der König die Abschaffung der Rheinzölle
zusicherte, unterworfen. Mit
Bonifacius VIII. versöhnte er sich, nachdem er aufItalienVerzicht geleistet
hatte. Weniger glücklich war Albrecht bei seinen
Unternehmungen, seine Hausmacht zu
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vergrößern. Zwar erlangte er 1306 die Wahl seines SohnsRudolf zum König von Böhmen nach dem Erlöschen der Přemysliden,
derselbe starb aber schon 1307, und nun wurde von der Gegenpartei Heinrich vonKärnten zum König gewählt. Als er außer Meißen
[* 32] und Osterland auch Thüringen in seine Gewalt bringen wollte als Rechtsnachfolger König Adolfs, erlitten
seine Truppen 1307 bei Lucka unweit Altenburg
[* 33] eine Niederlage. Noch ehe er diese Unglücksfälle wieder ausgeglichen, fand er
ein gewaltsames Ende.
Als Albrecht 1308 in seinen Schweizer Besitzungen verweilte und 1. Mai von Bruck nach Rheinfelden ritt, wußten die Verschwornen es
einzurichten, daß sie bei der Überfahrt über die Reuß
[* 34] angesichts der Habsburg mit dem König allein über den Fluß vorauskamen.
Hier wurde er plötzlich von ihnen niedergestoßen und verschied in den Armen einer am Weg sitzenden Bettlerin.
Aus seiner Ehe mit Elisabeth, Tochter des Grafen Meinhard von Tirol, hinterließ Albrecht fünf Söhne und ebenso viele Töchter.
Vgl.
Kopp, König Albrecht und seine Zeit (»Geschichte der eidgenössischen
Bande«, Bd. 3, Berl. 1862);
2) Albrecht II., als Herzog von Österreich Albrecht V., König von Ungarn, geb. war noch Kind, als sein Vater Albrecht IV. starb
und ihm Österreich als Erbe zufiel. Während seiner Minderjährigkeit verwalteten seine drei Oheime, zuerst Wilhelm der Artige
(bis 1405), dann HerzogLeopold der Dicke und zuletzt Ernst der Eiserne von Steiermark, unter fortwährenden Streitigkeiten seine
Erblande. 14 Jahre alt, durch AndreasBlank, spätern Bischof von Freising,
[* 36] und den biedern Reinprecht von Walse trefflich erzogen,
übernahm er 1411 selbst die Regierung und ward vom KaiserSiegmund zum Gemahl seiner Tochter und Erbin
Elisabeth bestimmt, mit der er sich 1422 vermählte. Um sich das böhmische Erbe zu sichern, beteiligte er sich eifrig an den
Hussitenkriegen und ward schon 1423 zur Belohnung mit Mähren belehnt.
Hasselholdt-Stockheim, Herzog Albrecht IV. von Bayern und seine Zeit (das. 1865).
5) Albrecht V., Herzog von Bayern, geb. Sohn des HerzogsWilhelm, folgte, nachdem er sich 1546 mit der Tochter des KönigsFerdinand, Anna, vermählt, 1550 seinem Vater in der Regierung, begünstigte die Künste, begründete die Kunstsammlungen in München,
berief den berühmten MusikerOrlando di Lasso, ferner Maler, Kupferstecher an seinen Hof,
[* 47] entwickelte große
Pracht und verschwenderischen Luxus und belastete sich dadurch mit ungeheuern Schulden (2½ Mill. Fl.), obschon er das Land
durch Auflagen drückte. In der kirchlichen Frage trat er unter dem Einfluß der Jesuiten immer strenger gegen die lutherischen
Neuerungen auf und rottete sie allmählich völlig aus. Er starb