Litteraturgeschichte und schrieb französisch:
»De la littérature neérlandaise à ses différentes époques« (1854). Als
Dichter zuweilen den besten seiner Zeitgenossen gleichkommend, steht er in der historischen
Erzählung oder novellenartig-historischen
Skizze als anerkannter
Meister da. Diese
Erzählungen erschienen gesammelt als »Verspreide Verhalen in proza«
(Amsterd. 1879-83, Bd. 1-3).
Noch hat man von ihm eine sehr geschätzte Sammlung niederländischer Gedichte
von 1150 bis 1655 (Amsterd. 1850-52) und einzelne
Schriften über kirchliche
Kunst
(»De heilige linie«, 1858, u. a.).
Capacelli (spr. -tschelli),Francesco, ital. Lustspieldichter, geb. zu
Bologna aus einer alten
Patrizierfamilie, widmete seine Zeit und sein
Vermögen ganz der
Pflege der dramatischen
Kunst. Auf seinem
LandgutZola und in seinem
Haus in
Bologna hatte er Privattheater errichtet, auf welchen er selbst mit seinen
Freunden spielte,
und für welche er auch zunächst seine eignen
Stücke schrieb, die jedoch bald allgemeiner bekannt und beliebt wurden.
Da er in einem Anfall von
Eifersucht seine
Frau getötet hatte, mußte er 1785 flüchten und kehrte erst
nach mehrjährigem Aufenthalt in verschiedenen
Städten nach
Zola zurück, wo er starb. Seine
Lustspiele, unter welchen
»Il saggio amico« und »Il ciarlatore
maldicente« sich bis heute auf der italienischen
Bühne erhalten haben, erschienen gesammelt (Vened. 1783-85, 12 Bde.).
Auch hat man von ihm
»Novelle morali«
(Bol. 1783, 2 Bde.).
Vgl. Masi, La vita, il tempo, gli amici di F. Albergati
(Bol. 1878).
Eugenio, ital. Geschichtschreiber, geb. zu
Padua
[* 2] als der Sohn eines
Professors der
Malerei, der wenige Jahre darauf an die
Akademie zu
Bologna berufen
ward, studierte hier und in
Padua und trat, kaum 23 Jahre alt, mit dem Werk
»Guerre d'Italia del principe Eugenio di Savoia«
(Flor. 1839; 2. Ausg.,
Tur. 1840) hervor, das großes Aufsehen erregte und seine umfassenden militärischen Kenntnisse wie
seine historische
Bildung bewundern ließ. Außerdem veröffentlichte er: »Vita di Caterina de'
Medici«
(1838),
»Relazioni degli ambasciatori veneti al senato« (1839) und eine italienische,
mit
Noten versehene Bearbeitung von H.
Leos »Geschichte der italienischen
Staaten«;
ferner gab er
Galileis Werke mit
Kommentar
(1843) heraus und lieferte zahlreiche
Artikel in das »Archivio storico italiano« von
Florenz,
[* 3] wohin er 1836 von
Bologna übergesiedelt war. Im J. 1843 begründete er das »Annuario storico
universale«. In allen seinen
Schriften vertrat Albéri die liberale
Richtung, als er aber 1859 eine gewünschte Professur an der
Universität zu
Florenz nicht erhielt, trat er auf die Seite der reaktionären
Opposition gegen die
Regierung.
In diesem
Sinn ist auch sein letztes Werk: »Il problema dell' umano destino«
(1872), abgefaßt. Er starb im Juni 1878 in
Vichy.
1) Alberich I., ein lombard. Abenteurer des 10. Jahrh.,
schwang sich zum
Markgrafen von
Camerino auf, ward durch die berüchtigte Gewalthaberin
Theodora (s. d.) nach
Rom
[* 4] gezogen
und mit deren Tochter
Marozia vermählt und gewann 14. Juni 916 über die Mohammedaner am
Garigliano einen glänzenden
Sieg. Er
wurde hierauf zum
Konsul der
Römer
[* 5] ernannt, aber wegen seiner despotischen Herrschaft vertrieben und erschlagen (925).
2) Alberich II., Sohn des vorigen und der
Marozia, vertrieb seinen Stiefvater, KönigHugo vonItalien,
[* 6] ließ
seine
Mutter einkerkern (932) und bemächtigte sich mit
Hilfe des
Volks als
»Fürst und
Senator aller
Römer« der Herrschaft über
Rom, die er nach Art der altgriechischen
Tyrannen führte; energisch, jung, kräftig, furchtbar gegen seine Feinde, fesselte
er alles
an sich. In dieser
Stellung behauptete sich Alberich 20 Jahre, während deren über
Rom die ärgste Sittenverderbnis
hereinbrach und Alberich über das
Papsttum wie über ein von ihm allein abhängiges
Amt verfügte.
Später leistete er, um gegen
Berengar vonIvrea gesichert zu sein, dem
KaiserOtto I. von
Deutschland
[* 7] in seinem Bemühen, Oberitalien
[* 8] zu gewinnen, Vorschub,
starb aber 954, nachdem er die
Römer hatte schwören lassen, seinen Sohn
Octavianus (als
PapstJohann XII.)
zum
Papst zu wählen, um so die päpstliche und weltliche Herrschaft zu vereinigen.
entweder ein hoher
Grad von
Einfalt oder
Dummheit als beharrliche
Eigenschaft einer
Person, oder eine einzelne
Äußerung oder
Handlung, an welcher das Merkmal des Unverstands auffallend hervortritt.
Die
Mittel hierzu schuf er sich durch kluge Ersparnisse, indem er die übergroße Zahl der Beamten verringerte,
nicht durch neue
Steuern. Diese Erfolge vernichtete er aber wieder durch eine abenteuerliche auswärtige
Politik. Von den
Wünschen
der
Königin, welche ihren von der spanischen
Thronfolge ausgeschlossenen
Kindern auswärtige
Throne verschaffen wollte, sowie
von eignem
Ehrgeiz verleitet, faßte
er denPlan,
Mailand,
[* 17]
Neapel,
[* 18]
Sizilien
[* 19] und
Sardinien
[* 20] für
Spanien zu erobern.
Er rüstete eine mächtige
Flotte und ein starkes
Heer und ließ plötzlich (1717)
Sardinien besetzen. Gegen
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