(DiomedeaL.), Vogelgattung aus der
Ordnung der
Schwimmvögel
[* 7] und der
Familie der Sturmvögel (Procellariidae),
große, kräftige
Vögel
[* 8] mit kurzem
Hals, großem
Kopf, langem, starkem, seitlich zusammengedrücktem, auf der
Firste etwas eingebogenem,
scharfschneidigem, vorn gekrümmtem
Schnabel mit in kurzen, seitlich liegenden
Röhren
[* 9] endigenden Nasenlöchern, von denen
aus ziemlich tiefe
Furchen nach der
Spitze zu verlaufen, außerordentlich langen, aber schmalen
Flügeln,
starken, kurzen, dreizehigen
Schwimmfüßen und kurzem
Schwanz.
1,1 m lang und 3-4,25 m breit, ist,
mit Ausnahme der schwarzen
Schwingen, ganz weiß, in derJugend dunkelbraun gesprenkelt und bogig gebändert;
das
Auge
[* 10] ist dunkelbraun, der
Schnabel rotweiß, an der
Spitze gelb, der
Fuß rötlich gelbweiß. Er bewohnt die Weltmeere der
südlichen
Halbkugel, ist am häufigsten zwischen dem 30. und 40.° südl.
Br., streift aber von dort bis zum
Beringsmeer. Er
wird an
Ausdauer im
Flug von keinem
Vogel übertroffen, umkreist mit kaum bemerkbarem Flügelschlag, aber
in reißender
Schnelligkeit die
Schiffe
[* 11] und folgt ihnen
Hunderte von
Meilen weit.
Unfähig, lebende
Fische
[* 12] zu fangen, frißt er alles, was auf den
Wellen
[* 13] ruhig dahintreibt, Kopffüßler und
Weichtiere und namentlich
auch
Aas. Bis jetzt bekannte Brutplätze des Albatros sind die einsamsten
Inseln des
Großen und Atlantischen
Ozeans,
Tristan d'Acunha,
Auckland,
[* 14]
Campbell u. a. Das
Nest enthält gewöhnlich nur ein einziges weißes, 12
cm langes
Ei,
[* 15] von
welchem sich der brütende
Vogel nicht leicht verscheuchen läßt. Man fängt den Albatros sehr leicht mit einer geköderten
Angel.
Er ist auf dem
Schiffe vollkommen wehrlos.
SeinFleisch ist kaum genießbar.
(spr. älbimarl), engl. Grafentitel, zuerst verliehen
von
Wilhelm III. 1696 an
Arnold Joost van
Keppel aus
Geldern. Dieser trat später in holländische
Dienste,
[* 20] führte das niederländische
Heer im spanischen
Erbfolgekrieg und starb 1718. -
Sein Sohn
WilliamAnneKeppel, zweiter
Graf von Albemarle, geb. war englischer
General und
Diplomat und starb - Der sechste
Graf von Albemarle,
GeorgeThomasKeppel, geb.
unternahm, zum Teil im
Interesse der
Regierung, größere
Reisen, die er in »A journey across the
Balkan« (Lond. 1830) und »Narrative
of a journey from
India to
England« (das. 1834, 2 Bde.)
beschrieb. Auch gab er die für die englische Geschichte des 18. Jahrh. wichtigen »Memoirs
of the marquis of Rockingham and his contemporaries« (Lond. 1852, 2 Bde.)
heraus und veröffentlichte seine für die neueste englische Geschichte sehr interessante Selbstbiographie unter dem
Titel:
»Fifty years of my life« (das. 1876).
Er hat den
Charakter eines
Generalleutnants der
Armee.
Thijm (spr. teim),JosephusAlbertus, niederländ. Schriftsteller und Dichter, geb. zu
Amsterdam,
[* 29] widmete sich, obwohl von
BerufKaufmann, fast ganz der
Kunst und Litteratur. Er neigte sich als überzeugter Katholik
zur romantischen
Schule und ist dieser Auffassung in allen seinen
Schriften treu geblieben. Im J. 1844 erschienen seine ersten
Gedichte, denen verschiedene andre Sammlungen folgten. Seit 1855 gibt er eine
Zeitschrift für Litteratur
und
Kunst
(»DeDietsche Warande«) heraus und hat sich in derselben als scharfer, obschon einseitiger
Kritiker bekannt gemacht.
Mit Vorliebe widmete er sich dem
Studium des Dichters
Vondel (»Portretten van Joost van den
Vondel«, 1876, u. a.); auch lieferte
er viele andre schätzbare Beiträge zur niederländischen
¶
mehr
Litteraturgeschichte und schrieb französisch: »De la littérature neérlandaise à ses différentes époques« (1854). Als
Dichter zuweilen den besten seiner Zeitgenossen gleichkommend, steht er in der historischen Erzählung oder novellenartig-historischen
Skizze als anerkannter Meister da. Diese Erzählungen erschienen gesammelt als »Verspreide Verhalen in proza«
(Amsterd. 1879-83, Bd. 1-3). Noch hat man von ihm eine sehr geschätzte Sammlung niederländischer Gedichte
von 1150 bis 1655 (Amsterd. 1850-52) und einzelne Schriften über kirchliche Kunst (»De heilige linie«, 1858, u. a.).