Man stellte ihn besonders in der letzten Zeit vor
Entdeckung der
StaßfurterAbraumsalze dar, weil damals die
Kalisalze sehr
teuer geworden waren; gegenwärtig hat
er an Bedeutung verloren.
Der
Natronalaun ist wegen seiner großen Löslichkeit (bei 13° in 2,14, bei 100° in 1 Teil
Wasser) schwieriger darzustellen, die
Lösung verliert auch beim
Kochen die Fähigkeit zu kristallisieren;
er verwittert an trockner
Luft und hat keine praktische Bedeutung.
Bei den meisten Verwendungen des Alauns kommt lediglich sein Thonerdegehalt in Betracht, und man hat daher den konzentrierten
(s. unten) dargestellt, welcher reicher an
Thonerde ist. Die schwefelsaure
Thonerde kann sehr billig aus den
Alaunerzen erzeugt
werden, ist aber wegen ihrer Leichtlöslichkeit schwer zu reinigen, während der Alaun schwer
löslich ist, gut kristallisiert und daher namentlich auch leicht
frei vonEisen
[* 5] erhalten werden kann.
Alaun war den Alten nicht bekannt, das
Alumen des
Plinius war
Eisenvitriol und enthielt höchstens schwefelsaure
Thonerde.
Geber
aber kannte unsern Alaun aus
Rocca inMesopotamien, und im 13. Jahrh. bestanden bei
Smyrna und im
Neapolitanischen
Alaunsiedereien, welche Alaunfels verarbeiteten. Im 15. Jahrh. gründeten Genuesen Alaunwerke
auf
Ischia,
[* 6] auch entstand damals das Alaunwerk zu
Tolfa im
Kirchenstaat, und der römische Alaun galt bis in die Neuzeit als der
beste. In der ersten Hälfte des 16. Jahrh. wurde bei Schwemsal Alaun fabriziert.
Seitdem blühte die deutsche Alaunsiederei auf und gewährte Fabrikstädten wie
Elberfeld
[* 7] und
Barmen durch
billigen reinen Alaun wesentliche Vorteile vor belgischen und französischen Manufakturen. In neuerer Zeit erwuchs
den ältern Werken, welche
Schwefelkies führende Materialien verarbeiten, starke
Konkurrenz durch neuere
Methoden.
poröser, schwefelsaure
Thonerde, welche im
Moment des Erstarrens der konzentriertenLösung durch Einrühren
von etwas doppeltkohlensaurem
Natron (infolge von Kohlensäureentwickelung) porös geworden ist.
span.
Provinz, die südlichste und größte, aber am wenigsten bevölkerte der drei baskischen
Provinzen, grenzt
im N. an
Viscaya und
Guipuzcoa, im O. an
Navarra, im
S. an
Logroño, im
W. an
Burgos und hat einen Flächeninhalt
von 3122 qkm (56,7 QM.). Das Land bildet eine bis zum obern
Lauf desEbro abfallende südliche
Terrasse des kantabrischen Küstengebirges.
Der nördliche Teil der
Provinz wird vom östlichen Hauptzug dieses
Gebirges mit
Monte Araz, Peña de Amboto, Peña de Gorbea
erfüllt, der zentrale Teil ist
Hochebene, der südliche Teil gehört zum obern Ebrothal. An fließenden
Gewässern enthält die
Provinz den
Ebro mit einigen kleinen Nebenflüssen, darunter der Zadorra und dem Nervion. Das
Klima
[* 17] ist mild und gesund. Die
Bevölkerung
[* 18] betrug 1883: 94,687 Einw. (30 auf das QKilometer), die hauptsächlich in landwirtschaftlicher
Produktion ihren
Erwerb finden. Üppige Eichenwaldungen bekleiden die Abhänge der
Berge, und die
Thäler
und
Ebenen erzeugen großen Überfluß an
Getreide,
[* 19]
Hanf und Gartenfrüchten; namentlich wird in der
Rioja alavesa (längs des
Ebro) viel
Obst und
Wein gebaut. Das
¶
mehr
Tierreich liefert besonders Hornvieh, Schafe
[* 21] und Ziegen. Die industrielle Thätigkeit ist hier geringer als im übrigen Baskenland;
doch sind Eisen-, Blei- und Kupferminen in Betrieb, auch gewähren Salzminen und Asphaltgruben neben den schon genannten Rohprodukten
Ausfuhrartikel. Das Land ist von guten Straßen durchzogen; es enthält auch die Hauptlinie der Spanischen
Nordbahn und die Linie nach Bilbao.
[* 22] Die Provinz umfaßt drei Gerichtsbezirke. Hauptstadt ist Vitoria. Vgl. Basken.