Eicken, Der
Kampf der Westgoten und
Römer
[* 2] unter Alarich (Leipz. 1876).
2) Alarich II., Sohn
Eurichs, 484-507 König des westgotischenReichs in
Spanien
[* 3] und Südfrankreich. Obgleich
er den zu ihm geflüchteten römischen
StatthalterSyagrius dem Frankenkönig
Chlodwig auslieferte, um nicht dessen
Zorn auf sich
zu ziehen, wurde er später doch von diesem angegriffen. Alarich wünschte den
Kampf bis zur Ankunft der ostgotischen
Hilfstruppen
zu verschieben, ward aber von den
Goten zur
Schlacht gezwungen und bei Voullon in der
Nähe von
Poitiers
von
Chlodwig 507 besiegt und getötet. Alarich ließ, um die römischen
Unterthanen für sich zu gewinnen, für diese ein eignes
vortreffliches
Gesetzbuch anfertigen, das
Breviarium Alaricianum, welches noch lange in Südfrankreich im
Gebrauch blieb.
(franz.), der außergewöhnliche
Ruf unter die
Waffen,
[* 4] um
Truppen bei feindlichem unerwarteten
Angriff oder zu plötzlich befohlenem Abmarsch schnell zu versammeln. Das
Signal
(Generalmarsch) zum Alárm wird durch das
Horn,
die
Trompete oder
Trommel (Alarm- oder Lärmtrommel) oder durch Abfeuern eines
Geschützes (Alarmschuß) gegeben, worauf sich
die
Truppen schleunigst auf den dazu bestimmten Alarmplätzen einfinden müssen. Alarmierung heißt auch
der plötzliche
Angriff auf eine feindliche Vorpostenlinie, welcher die
Ermüdung des Feindes, die Erforschung seiner
Stärke
[* 5] oder die Ablenkung der
Aufmerksamkeit des Feindes vom wahren Angriffspunkt bezweckt.
(der alte Alazanios), linksseitiger wasserreichster Nebenfluß des
Kur in
Kaukasien, entspringt auf der Hochkette
des
Kaukasus und mündet unter 40° 51' nördl.
Br., kurz zuvor durch den
Juri noch bedeutend verstärkt.
Stadt im türk.
WilajetAïdin in
Kleinasien, 118 km östlich von
Smyrna, mit diesem durch
eine
Eisenbahn verbunden, am nördlichen
Fuß des Tmolos und am
KusuTschai, einem Zufluß desMäander,
[* 7] das
alte
Philadelphia,
[* 8] ist noch teilweise von der alten
Mauer umschlossen, im übrigen aber ein schmutziger und ärmlicher
Ort von
etwa 15,000 Einw. (darunter 3000 Griechen), welche starken
Getreide-,
Tabaks- und Baumwollbau betreiben. Die Stadt fiel erst
1390, zuletzt unter den
StädtenKleinasiens, in die
Gewalt derTürken, nachdem sie acht Jahre lang gegen
deren Übermacht gekämpft hatte.
Geographisch gliedert sich dies weite Gebiet in zwei Teile, von denen der eine an den
StillenOzean grenzt, während der andre
jenseit der eine strenge Naturscheide bildenden Bergkette der
Halbinsel Alaska liegt und bis in den
Polarkreis hineinragt, wo
die
Barrowspitze (71° 24' nördl.Br.) am
ArktischenMeer sein nördlichster
Punkt ist. Vom
StillenOzean aus steigen
die dicht bewaldeten, vorherrschend der
Kreideformation
[* 11] und Tertiärbildungen angehörigen, von vulkanischen
Gesteinen durchbrochenen
Gebirge steil an und erreichen in den weithin als
Landmarken dienenden
Bergen
[* 12] Fairweather (4483 m), St.
Elias (4563
m) und Illäman
(Iljaminsk, 3678 m) ihre Gipfelpunkte.
Letzterer, an der Westseite der Cooksstraße gelegen, ist ein noch aktiver
Vulkan und erhebt sich steil über dem Illämansee,
der die
Halbinsel Alaska fast vom
Festlandabschneidet. Eine heftige
Eruption benachbarter
Vulkane
[* 13] fand im
Herbst 1883 statt. Das
Klima
[* 14] ist hier zwar milder als an der Ostküste
Asiens unter gleicher
Breite,
[* 15] aber die
Sommer sind so kühl
und feucht, daß Getreidebau sich nirgends lohnt und nur
Kartoffeln und einige
Gemüse gedeihen.
Sitka (57° 3' nördl.
Br.)
hat eine mittlere Jahrestemperatur von 6,5° C., und an 245
Tagen des
Jahrs regnet oder schneit es oder herrscht dichter
Nebel.
DieNiederschläge belaufen sich auf 2100
mm. Im nördlichen Alaska, vom gewaltigen
Jukon (s. d.), dem wasserreichen
Kuskokwim und dem gleichfalls bedeutenden, in den Hothamfjord des
Kotzebuesunds mündenden Wun-na-tak durchzogen, kommen nur
unbedeutende Höhenzüge vor. Das
Klima ist ein kontinentales, und die
Regen nehmen von der
Küste nach dem Innern zu ab, der
Schneefall aber nimmt zu.
FortJukon am obern
Jukon (66° 34' nördl.
Breite) hat eine mittlere
Temperatur von -8,4° C., St.
Michael, an der Mündung des
Flusses, von -1,5° C. -
Holz,
[* 16] Pelztiere,
Fische
[* 17] und
Mineralien
[* 18] bilden den
Reichtum dieses
Landes.
Noch wichtiger aber ist die
Jagd auf die verschiedensten Pelztiere und namentlich auf
Seehunde, deren
Jagd die Alaskakompanie
monopolisiert, die jährlich eine
Pacht von 317,500
Doll. zahlt.
Schon 1880 beschäftigten die
Fischereien 6130
Personen
und lieferten einen
Ertrag von 2,661,640
Doll. Unter den 35,426 Bewohnern befinden sich 17,617 Inu-it oder
Eskimo, 2145
Alëuten,
11,478
Indianer
(Thlinkit oder
Koloschen, Tinneh und Hyda), 1756
»Kreolen« oder
Mischlinge und 430
Weiße. Alaska hat noch keine Territorialregierung,
sondern hängt vom Kommandierenden des pazifischen Militärbezirks ab.
Sitka gilt als Hauptstadt. - Nachdem
der
Kosak Deschnew bereits 1648 und
Bering 1728 durch die
Beringsstraße gefahren waren, sah und besuchte Gwosdow zuerst die
gegenüberliegende
Küste (1730). Seine
Entdeckung wurde durch
Bering und Tschirikow (1741) und später von
Cook (1778) weiter
verfolgt. Rußland ergriff
Besitz von dem neuentdeckten Gebiet, und die 1799 gegründete
Russisch-Amerikanische
Pelzkompanie monopolisierte
Jagd und
Handel, bis Alaska 1867 gegen
Zahlung von 7,200,000
Doll. an die
Vereinigten Staaten abgetreten
wurde.