(Akanthusgewächse), dikotyle, etwa 1500 Arten umfassende Pflanzenfamilie der tropischen und subtropischen
Zone, aus der Ordnung der Labiatifloren, von den verwandten Familien besonders durch das fehlende Endosperm des Samens verschieden.
Vgl. »Monographie der von Nees v. Esenbeck (in De Candolles »Prodromus«, Bd.
11).
Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, die rhombisch-kristallisierende Modifikation des Silberglanzes
(s. d.), mit dem er mitunter verwachsen vorkommt, ist schwärzlich bleigrau, metallisch glänzend, undurchsichtig, weich und
geschmeidig, spez. Gew. 7,19-7,30,
findet sich an mehreren Orten Sachsens, bei Wolfach in Baden, in Chile.
(Hakenwürmer, Kratzer, Acanthocephali) wurden früher allgemein zu den Fadenwürmern
gerechnet, bilden aber besser eine besondere Gruppe. Darm und Mund fehlen ihnen, so daß sie ähnlich den Bandwürmern sich durch
die Hautwandungen hindurch von dem Darmsaft der Tiere, in denen sie als Schmarotzer leben, ernähren müssen. Ihren Namen haben
sie von dem mit Widerhaken besetzten Rüssel, der am Vorderende des Körpers liegt, ausgestreckt und eingestülpt
werden kann und zur Befestigung des Tiers in der Darmwandung seines Wirts dient.
Sinnesorgane werden vermißt, doch besteht ein einfaches Nervensystem. Die Männchen besitzen am Hinterleib eine Art Glocke zum
Umfassen der weiblichen Geschlechtsorgane. Die aus dem Ei hervorgegangenen Jungen bewohnen die Leibeshöhle
verschiedener kleiner Krebse (Amphipoden) und werden erst, wenn sie zugleich mit ihren Wirten in den Darm von Fischen, Wasservögeln
etc. gelangen, geschlechtsreif. Im Dünndarm des Schweins lebt Echinorhynchus gigas Götze (Riesenkratzer), 0,5 m lang, welcher
in der Jugend in den Engerlingen und Maikäfern vorkommt, unter Umständen sogar epidemisch auftritt und
sich auch wohl in den Menschen verirrt.
(jetzt Hierisos), Stadt am schmälsten Teil der Landzunge Akte auf Chalkidike, am Strymonischen Meerbusen, erlangte
Berühmtheit durch Xerxes, der hier einen Kanal graben ließ, damit seine Flotten nicht genötigt seien, den Berg Athos zu umschiffen.
Der stellenweise mit Schilf bewachsene Streifen heißt bei den Umwohnern noch jetzt Provlika (»Durchstich«).
(Milbensucht), Krankheit der Birnbäume, wird hervorgebracht durch eine Milbe, Phytoptus piri Pag., welche durch
ihren Stich unzählige rote bis schwärzliche Gallen auf den Blättern erzeugt und denselben dadurch ein
pockiges Ansehen gibt.
Diese seit 1870 in großer Ausdehnung aufgetretene Krankheit schädigt oft den Ertrag der Bäume in hohem
Grad und kann nur durch Ausbrechen der ältern Blätter nach Beendigung des Frühjahrstriebs und vor Beginn des Sommertriebs
mit Erfolg bekämpft werden.
die westlichste Landschaft des alten Hellas, ein rauhes, wald-
und weidereiches Bergland,
im O. durch den Acheloos von Ätolien, im N. durch den Ambrakischen Golf von Epirus geschieden und im W. und S. vom Ionischen
Meer bespült. Städte waren Stratos, Alyzia, Anaktorion, Aktion (Actium), Öniadä. Die Akarnanier, benannt nach Akarnan, einem
Sohn des Alkmäon aus Argos, der zur Zeit des Trojanischen Kriegs die Landschaft kolonisiert haben soll,
trieben meist Viehzucht und glichen in Charakter und Sitten mehr ihren barbarischen Nachbarn in Epirus als den Griechen, denen
sie erst seit dem Peloponnesischen Krieg nähertraten.
Griechische Sprache und Sitten nahmen sie erst seit dem 7. Jahrh. von den an ihren Küsten angesiedelten
korinthischen Kolonien an. Im übrigen zeichneten sie sich durch große Treue und Energie aus und hielten in Kriegszeiten fest
zusammen, wie sie auch anfangs einen gemeinsamen Gerichtshof zu Olpä hatten. Als alte Feinde der Ätolier kämpften sie später
für Philipp III. von Makedonien gegen Rom, teilten aber nach der Eroberung Korinths das allgemeine Schicksal
Griechenlands. Im Mittelalter bemächtigten sich die Normannen von Italien aus des Landes, und Roger, König von Sizilien, nannte
sich »Fürst von Akarnanien und Ätolien«. Kaiser Andronikos vereinigte Akarnanien wieder mit dem byzantinischen Reich, mit dem es unter die Herrschaft
der Osmanen kam. -
Gegenwärtig bildet Akarnanien, mit Ätolien (s. d.) vereinigt, den nordwestlichsten Nomos des Königreichs Griechenland, der nördlich
an Türkisch-Albanien, westlich und südlich an das Meer, östlich an den Nomos Phthiotis und Phokis grenzt und nach Strelbitsky
ein Areal von 7465 qkm (135,6 QM.) mit (1879)
138,444 Einw. hat. Diese Doppellandschaft umfaßt die Gebiete des untern
Aspropotamo (Acheloos) und des Fidaris (Euenos) und bildet im N. ein wildes, von Gebirgen erfülltes, schwer zugängliches Hochland,
das zu allen Zeiten ein Wohnsitz räuberischer Stämme war.
Der Küstensaum, an dem die Bergflüsse ihren Schlamm ablagern, ist ein hafenloses, ungesundes Vorland. In der Mitte
des Landes an den genannten Flüssen und nach dem Golf von Arta hin erstrecken sich fruchtbare, mit Seen besetzte und angebaute
Ebenen. Die Bewohner sind ein naturwüchsiges Volk von wilden Sitten, namentlich die der Gebirgsgegenden, wie die räuberischen
und gefürchteten Karagunides, nomadisierende Kutzo-Walachen, die im Winter aus den nördlicher gelegenen
Gebirgsgegenden in Haufen von 50-100 Familien herabkommen und mit ihren Herden am Saum der Wälder lagern. Der Nomos zerfällt
in fünf Eparchien und hat Missolunghi (Mesolongion) zur Hauptstadt.
(Botanybaiharz, Nuttharz, Erdschellack, Grass-tree-gum), Harze mehrerer Arten der Pflanzengattung Xanthorrhoea.
Rotes Akaroidharz stammt von X. australis R. Br., bildet flache, 2-4 cm dicke Stücke, bisweilen von Handgröße,
gleicht in Farbe, Strich und Bruchform dem Glaskopf (Roteisenstein), nur daß es dunkler ist und einen hellern Strich gibt, riecht
schwach benzoeartig, schmeckt zimtähnlich mit einem unangenehmen Beigeschmack und enthält noch zahlreiche organisierte
Beimengungen. Das gelbe Harz von X. hastilis Sm. bildet rundliche oder längliche, etwa nußgroße Stücke,
ist auf frischer Bruchfläche dem Gummigutt ähnlich, überzieht sich an der Luft mit einer matten, tief rotbraunen Schicht,
riecht ziemlich intensiv benzoeartig, schmeckt aromatisch, schwach kühlend, etwas süßlich und enthält ebenfalls
mehr
organisierte Beimengungen. Beide Harze lösen sich in Alkohol und Äther; sie enthalten Zimtsäure, wenig Benzoesäure und ätherisches
Öl. Sie dienen zur Darstellung von Siegellack und zum Färben von Firnissen, welche am Licht nicht verbleichen, und können,
da sie die chemisch wirksamen Strahlen des Sonnenlichts absorbieren, zum Anstreichen der Fenster in den
Dunkelzimmern der Photographen benutzt werden. Außerdem dient Akaroidharz zum Leimen feinerer Papiere, das gelbe zur Darstellung von
Pikrinsäure (durch Kochen mit Salpetersäure).