vorzugsweise bei Rheumatismen und
Hautkrankheiten
[* 2] gebraucht. Das neue Badeetablissement enthält treffliche Badeeinrichtungen.
Die Zahl der
Gäste beträgt jährlich etwa 5000. Unter den zahlreichen römischen Altertümern, welche sich hier finden,
sind der sogen.
Bogen
[* 3] des Campanus (aus dem 3. oder 4. Jahrh.
n. Chr.), die
Ruinen eines Dianatempels und eines altrömischen
Dampfbads am besten erhalten.
dikotyle, etwa 450
Arten umfassende, der gemäßigten und warmen
Zone angehörige Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der Centrospermen,
[* 5] zunächst mit den Karyophyllaceen verwandt, von denen sie sich durch den
Bauplan der
Blüte
[* 6] unterscheiden. Der zwischen
Kelch und Fruchtblättern liegende Blattkreis bleibt entweder einfach und bildet
sich zu
Staubgefäßen aus, oder er zerfällt durch
Spaltung in viele
Glieder,
[* 7] die sich teils als
Blumenblätter, teils als Staubblätter
ausbilden. Es gehören also blumenblattlose und blumenblatttragende
Formen hierher. Die Aizoaceen zerfallen in
Mollugineen, Aizoideen und
Mesembryanthemeen.
Letztere wurden früher der äußerlichen
Ähnlichkeit
[* 8] der
Blüten wegen in die
Verwandtschaft der
Kakteen
[* 9] gestellt.
(franz., spr. schuhr), s. v. w.
zu
Tage, durchsichtig;
von Rechnungsbüchern etc.: bis auf den laufenden
Tag inOrdnung. A j. gefaßte
Edelsteine
[* 20] sind solche, bei denen die Fassung den
Stein nur an den
Kanten festhält, seine Rückseite frei und unbedeckt, ihn also durchsichtig
läßt (vgl.
Edelsteine).
(Akabet el Misrieh), türk. Hafenort mit
Kastell an der äußersten
Spitze des
Meerbusens von Akabah, des nordöstlichen
Arms des
RotenMeers, und am Südende des
Wadi el Arabah, hat einigen
Handel, wiewohl der Eingang zum
Hafen
schwierig ist. Akabah liegt an der
Stelle des alten
Älana (s. d.), nach welchem der Meeresarm auch der Älanitische
Meerbusen hieß.
(griech. akadēmeia, lat. academīa), Anstalt
zur Beförderung wissenschaftlicher oder künstlerischer
Studien. Ursprünglich führte den
Namen Akademie die
SchulePlatons, welche denselben von dem
Garten des Akademos, einem mit
Anlagen versehenen, an der nördlichen Seite der Stadt
Athen
[* 21] gelegenen Platz, empfing, in welchem jener seine
Vorträge zu halten pflegte. Die erste Gestalt derselben (347-270
v. Chr.),
welche sich noch hauptsächlich an die Werke des
Stifters hielt, wird als ältere (oder erste) Akademie, die
darauf folgende, deren
GründerArkesilaos (316-241) sich dem
Skeptizismus näherte, als mittlere (oder zweite) Akademie, die von
Karneades (214-129) begründete, welche dem
Probabilismus huldigte, als neuere (oder dritte) Akademie bezeichnet (s.
Platon). Unter
den spätern Platonikern, die wieder zum
Dogmatismus zurückkehrten, wird auch erst
Philon von
Larissa (um
die Zeit des Mithridatischen
Kriegs, 80) als
Haupt einer vierten und
Antiochos von
Askalon (um 50), welcher die
Platonische mit
den peripatetischen und stoischen
Lehren
[* 22] verschmolz und dem Eklektizismus und
Neuplatonismus den Weg bahnte, als solcher einer
sogen. fünften Akademie unterschieden.
¶
mehr
Im neuern, durch Cicero und die spätern Römer
[* 24] vorbereiteten, zur Renaissancezeit in Italien
[* 25] ausgebildeten Sinn ist Akademie entweder
eine höhere Unterrichtsanstalt oder, und zwar noch häufiger, eine Gelehrtengesellschaft. In der ersten Bedeutung ist Akademie s. v. w.
Universität. Im Unterschied von der Universität versteht man unter Akademie öfters auch eine Anstalt, welche
zum Vortrag nicht aller Wissenschaften, sondern nur einer einzelnen oder mehrerer bestimmt oder auch künstlerischen Studien
gewidmet ist.
Ein Mittelding zwischen Schule (Gymnasium) und Universität bildeten früher die sogen. akademischen Gymnasien und die Ritterakademien
(s. d.), welche jetzt meist zu einfachen Gymnasien umgestaltet oder, wie auch
das akademische Gymnasium in Hamburg
[* 50] (1883), ganz eingegangen sind.
Das Vaterland der Akademien im Sinn von Gelehrtenvereinen ist der Sache nach das gräzisierte Ägypten
[* 51] mit Alexandria (wo das
»Museion« thatsächlich eine von hoher Bedeutung war), dem Namen und der ganzen Einrichtung nach Italien. Am Hof
[* 52] Cosimos von
Medici zu Florenz
[* 53] entstand um 1470 eine Platonische Akademie An der Spitze dieses Vereins stand der berühmte Platoniker
Marsilius Ficini, mit dessen Tod sich (1521) die Akademie auflöste. Vielleicht schon einige Jahre früher hatte sich an dem HofAlfons' V. zu Neapel
[* 54] um Antonio Beccadelli Panormita ein Kreis
[* 55] von Gelehrten zu einer Akademie vereinigt, in welcher namentlich LaurentiusValla und Giov. Pontano (daher Accademia Pontaniana) hervorragten.
Diese Akademie wählte schon auswärtige Mitglieder und Ehrenmitglieder. Der von Neapel folgte gegen 1498 die zu Rom
[* 56] als Accademia
antiquaria. Ihr Gründer war Jul. Pomponius Lätus, der Astrolog, ihr Hauptzweck Erforschung der italienischen Altertümer.
Auch sie knüpfte auswärtige Verbindungen an, mußte sich aber, weil einzelne Mitglieder vom PapstPaul
II. wegen angeblicher Ketzereien verfolgt wurden, in die Verborgenheit zurückziehen und dauerte als geheime Gesellschaft
nur bis 1550. Erst unter Benedikt XIV. lebte sie 1742 wieder auf.
Von größter Bedeutung
für die Entwickelung der italienischen Sprache
[* 57] und Litteratur ward die Accademia della Crusca (eigentlich
»Kleien-Akademie«, weil sie die Sprache reinigen wollte wie das Mehl
[* 58] von der Kleie),
welche der sonderbare Dichter
Grazzini in hohem Alter imOktober 1582 zu Florenz gründete, und aus welcher das zuerst in Venedig
[* 59] 1612 gedruckte sehr einflußreiche
»Vocabolario della Crusca« hervorging. Sie wurde Vorbild für die französische Akademie und für die
deutschen Sprachgesellschaften des 17. Jahrh. sowie für die zahlreichen Akademien oder Gesellschaften der Wissenschaften (Societäten),
welche seitdem in allen Staaten der gebildeten Welt entstanden sind. Über die italienischen Akademien der spätern Zeit s.
unten (S. 249).
Unter den allgemeinen Akademien gebührt in ihrer geschichtlichen Bedeutung den unter dem NamenInstitut de France
zusammengefaßten Akademien zu Paris die erste Stelle. Die Anfänge bestanden in einem Privatverein für die Pflege der französischen
Sprache, welcher sich seit 1630 bei ValentinConrart versammelte. KardinalRichelieu erweiterte diesen Verein zur Académie
française, welche ihre Sitzungen begann und von Anfang an, wie heute noch, 40 Mitglieder zählte.
Vier von ihnen erhielten von Colbert 1663 den besondern Auftrag, die Abfassung und Redaktion der Inschriften auf den öffentlichen
Denkmälern zu leiten. Diese Kommission, la petite Académie genannt, erhielt 1701 den Namen Académie royale des inscriptions
et médailles und ein Reglement, wonach die Zahl ihrer Mitglieder auf 40 festgesetzt und der Kreis ihrer Thätigkeit auf Geschichte,
Archäologie und Philologie ausgedehnt wurde. Ein Dekret des Regenten vom änderte den bisherigen Namen um in Académie
royale des inscriptions et belles-lettres.
Die Académie des sciences wurde 1666 durch Colbert den beiden bisherigen Akademien hinzugefügt, 1699 neu
gegliedert und 1785 erweitert. Eine königliche der Bildhauerei und Malerei (de sculpture et de peinture) war schon 1648 von
Mazarin errichtet und 1655 von Ludwig XIV. bestätigt worden. Im J. 1671 gründete Colbert eine der Baukunst (d'architecture),
zu deren persönlichem Beschützer Ludwig XV. sich durch offenes Handschreiben vom Februar 1717 erklärte.
Als königliche Einrichtungen wurden diese Akademien durch das Dekret des Konvents vom aufgehoben, aber bereits durch
das Direktorium als Institut national wiederhergestellt, mit einer Gliederung in drei Klassen, welche Napoleon I. 1803 zu
vier Klassen erweiterte. Im J. 1806 nahm das Institut national den NamenInstitut de France an, 1811 den Zusatz impérial; 1814 wurde
es wieder Institut royal. Die alten Namen Académie française, Académie des inscriptions et belles-lettres, Académie des
sciences wurden wieder eingeführt und als vierte Abteilung die Académie des beaux-arts hinzugefügt.
Als fünfte Akademie trat 1832 auf Guizots Veranlassung die Académie des sciences morales et politiques hinzu, welche schon früher
als zweite Klasse des Institut national existiert hatte, aber von Napoleon 1803 beseitigt worden war. Eine sechste Sektion, Politik,
Verwaltung und Finanzen umfassend, wurde von Napoleon III. 1855 geschaffen, aber auf Antrag der Akademie 1866 wieder
beseitigt. Untereinander sind diese Akademien durch eine Anzahl gemeinschaftlicher Einrichtungen verbunden. Die Vakanzen in
jeder Klasse besetzt die freie Wahl der übrigen Glieder¶