endständigen Rispen und länglichen, zusammengedrückten, einsamigen Flügelfrüchten.
Ailanthus glandulosa Desf. (Götterbaum), in
Ostindien, China, Japan, ein sehr schnellwüchsiger Baum mit großen Blättern, je einer Drüse an den groben Randzähnen der
Fiederblätter, gelblichweißen, holunderähnlich riechenden Blüten und braunrötlichen Früchten, wurde 1751 aus China nach
Europa gebracht, wird bei uns 9-20 m hoch, erfriert aber in der Jugend leicht. Die Blätter sind das Futter
der Seidenraupe (Bombyx Cynthia); das Holz wird zu Wagnerarbeiten empfohlen; der harzige Saft aus der Rinde wird auf Firnis verarbeitet.
(spr. ăji), Peter von (Petrus de Alliaco), scholast. Philosoph, geb. 1350 zu Compiègne, Lehrer
und Kanzler in Paris, Kardinal, 1411 Führer der Reformpartei auf dem Konzil zu Kostnitz, wo er die Überordnung des Konzils über
den Papst behauptete, aber als Nominalist zu der Verurteilung von Huß, dem Anhänger des ihm verhaßten Realismus, beitrug; starb 1419 in
Avignon. Ailly schloß sich in seinen »'Quaestiones
super libros sententiarum« (Straßb. 1490) dem Occam, in seinem »Tractatus de anima« (das.
1490) dem Aristoteles an, während er sich in Bezug auf die Gewißheit der Erkenntnis überhaupt und der Gotteserkenntnis insbesondere
einem bescheidenen Skeptizismus zuneigte.
(Eimak), Völkerschaft in Nordafghanistan, welche mit den Hazara östlich von Herat das nordwestliche
inselartige Hochland des Paropamisus (Ghorgebirge) bewohnt.
Sie sind eine türkisch-tatarische Oase unter iranischen, persischen
und afghanischen Nachbarn.
Die Religion ist der sunnitische Islam, Hauptbeschäftigung Herdenzucht und Jagd.
Die Frauen verrichten
alle Arbeit.
Die Zahl der Aimak und Hazara gibt Keane (»Nature« 1880) zu 600,000 an.
(spr. ehmár), Gustave, franz. Romanschriftsteller, geb. zu Paris, kam im Knabenalter als Schiffsjunge
nach Amerika, wo er eine Reihe von Jahren unter den wilden Völkerschaften des Westens zubrachte, durchwanderte später Spanien,
die Türkei und den Kaukasus und kehrte 1848 nach Paris zurück. Nach neuen großen Reisen begann er dann
seine Beobachtungen und Erfahrungen in Romanform zu veröffentlichen und errang sich durch seine gewandte Erzählungsweise
bald einen Ruf unter den Schriftstellern Frankreichs.
Wir nennen von seinen zahlreichen (meist auch ins Deutsche übersetzten) Romanen: »Les trappeurs de l'Arkansas« (1858),
eine
der volkstümlichsten Schriften dieser Gattung;
»Le grand chef des Aucas« (1858);
»Les pirates de la prairie«
(1859);
»Les rôdeurs de frontières« (1861);
»Le cœur loyal« (1862);
»Les aventuriers« (1863);
»Les nuits mexicaines« (1864);
»Les bohêmes de la mer« (1865);
»Zeno Cabral« (1865);
»Le forestier« (1869);
»Les scalpeurs blancs« (1874);
»Cardenio« (1874);
»Les bisons blancs« (1876);
»Les vauriens de Pontneuf« (1878).
Beim Beginn des Kriegs 1870-71 organisierte in Paris unter dem Namen les Francs-tireurs de
la Presse ein aus Journalisten bestehendes Freiwilligenkorps, trat aber bald von der Führung desselben zurück. Er starb im
Juni 1883.
(Haimo, lat. Aimoinus), seit 970 Mönch zu Fleury, schrieb 1005 zwei Bücher, Fortsetzung
zu einem ältern Werk über die Wunder des heil. Benedikt, in denen auch gelegentliche Nachrichten über die Könige von Frankreich
(daher der Titel: »De gestis
Francorum«) vorkommen. Das unkritische, doch aus Mangel an andern Quellen später vielbenutzte
Werk wurde nachher bis 1165 fortgesetzt. Die beste Ausgabe lieferte Mabillon in seinen »Acta Sanctorum ordinis
S. Benedicti«, Bd. 4; einen Auszug Waitz in den »Monumenta Germaniae historica«, IX.
(spr. äng), Fluß im östlichen Frankreich, entspringt bei Nozeroy im Jura, fließt zwischen meist steilen Ufern
und mit starkem Gefälle durch die Departements Jura und Ain und mündet bei Anthon oberhalb Lyon in den
Rhône. Seine Länge beträgt 190 km. -
Das danach benannte französische Departement ist ein Teil des alten Herzogtums Burgund, grenzt im O. an die Schweiz, im S.
mittels des Rhône an die Departements Obersavoyen, Savoyen und Isère, im W. mittels der Saône an die Departements
Rhône und Saône-et-Loire, im N. an das Departement Jura und hat einen Flächenraum von 5799 qkm (105,32 QM.).
Der Fluß Ain teilt dasselbe in zwei ziemlich gleich große Teile. Der westliche, zwischen den Flüssen Ain und Saône gelegene
(die alten Landschaften Bresse und Dombes) bildet ein welliges Plateau von thonig-kiesiger, zum Teil auch
sumpfiger Beschaffenheit und enthält namentlich im Pays des Dombes zahlreiche (über 1000) Teiche, welche übrigens ausgetrocknet
werden sollen.
Der östliche Teil zwischen Ain und Rhône hat ein ungleich besseres Terrain, bestehend aus fruchtbaren Ebenen und Thälern und
zum Teil angebauten oder bewaldeten, zum Teil auch nackten und sterilen Bergen von 1500-2000 m Höhe, dem
südlichen Teil des Jura. Hauptflüsse sind der Rhône (Grenzfluß), die Saône und der Ain. Das Klima ist im allgemeinen kälter,
als man es dem Breitengrad nach erwarten sollte, namentlich sehr naß. Die Bevölkerung beläuft sich auf (1881) 363,472 Einw.
Die Landwirtschaft, der Hauptnahrungszweig der Bewohner, gewinnt reichliche Ernten an Getreide, Zuckerrüben,
Hanf und Wein; auch Viehzucht und Käsebereitung werden sorgfältig betrieben.
Außerdem liefert das Departement Braunkohlen, ausgezeichnete Baumaterialien, Asphalt und namentlich die besten lithographischen
Steine Frankreichs (am berühmtesten sind die Steinbrüche von Villebois). In gewerblicher Beziehung sind die Seidenindustrie
und die Papierfabrikation stärker vertreten. Zahlreiche Arbeiter sind auch mit der Erzeugung von Tabaksdosen
und Kämmen aus Horn beschäftigt. Das Departement wird von mehreren Eisenbahnen durchschnitten, die in Bourg und Ambérieu ihre
Knotenpunkte haben; zerfällt in fünf Arrondissements: Bourg, Belley, Gex, Nantua und Trévoux. Hauptstadt ist Bourg.
Vgl. Vincent,
Geographie du département de l'Ain (Bourg. 1872).
Madi, Oase in Algerien, Provinz Algier, am Fuß des Dschebel Amur, ein ansehnliches Handelsemporium mit der stark ummauerten
Stadt gleichen Namens, dem Sitz eines Marabuts, mit 2000 Einw.
Max Emanuel, der Wiederhersteller der Glasmalerei, geb. zu München, widmete sich unter Fr.
v. Gärtners Leitung dem Studium der Architektur und Ornamentik und wurde dann durch seinen Lehrer, welcher die Umgestaltung
der königlichen Porzellanmanufaktur übernommen hatte, veranlaßt, der Anstalt als Dekorateur beizutreten. Seine Neigung
trieb ihn zur Beschäftigung mit der eben wieder aus der Vergessenheit hervorgezogenen Glasmalerei, und er erhob diese Kunst,
welche unter Siegmund Frank noch mit großen technischen Hindernissen zu kämpfen hatte, zu der jetzigen
hohen Stufe ihrer Ausbildung. Als für die
mehr
Glasmalerei unter Heß' Vorstand ein eignes Institut gegründet wurde, erhielt Ainmiller die Inspektion über dasselbe. Er kam auf
den Gedanken, farbiges Glas mit farbigem statt, wie früher geschah, weißes Glas mit farbigem zu überfangen, und konnte infolge
dieser Erfindung über eine Auswahl von 100-120 verschieden gefärbten Glastafeln in allen Nüancen verfügen.
Auch war er der erste, welcher im Verein mit Wehrstorfer Glasbilder auf einer Tafel ausführte und damit die Kabinettglasmalerei
wieder aus der Vergessenheit hervorrief. Seine vorzüglichsten Arbeiten sind die Fenster des Doms in Regensburg, der Aukirche
in München und mehrere für den Kölner Dom. Als Künstler steht Ainmiller auf dem Standpunkt der modernen Schule
deutscher Kirchenmalerei; auch als Architekturmaler hat er Anerkennenswertes geleistet. Er starb in München.