hervorgerufene und derselben entsprechende Einbildung eines (frohen oder traurigen) Ereignisses als künftig bevorstehend.
Dieselbe unterscheidet sich von einem willkürlichen
Einfall nur dadurch, daß sie, was dem vermeintlich Ahnenden eben nicht
zum
Bewußtsein kommt, lediglich Ausfluß
[* 2] seiner eignen Gemütslage, nicht der
Dinge selbst, und daher zwar jener, nicht aber
diesen gemäß ist. Von
Natur heitere
Gemüter haben daher meist frohe, Ängstliche dagegen meist traurige
Ahnungen.
Aus derartigen Ahnungen (subjektive oder Ahnungen im engern
Sinn) läßt sich wohl auf die bleibende oder eben vorhandene
Gemütsstimmung des Ahnenden, nicht aber auf das Eintreten oder Nichteintreten des angeblich Geahnten ein
Schluß machen.
Dieselben sind, wie
Kant scharf, aber treffend sagt, in letzterer Beziehung ausschließlich als »Hirngespenst«
anzusehen. Da nun in beiden angeführten
Fällen die
Gründe »unbewußt« bleiben, der Ahnende weder wissen kann, ob seine
Erwartung auf objektiven oder nur subjektiven, noch, daß sie überhaupt auf
Gründen ruht: so ist es nicht nur erklärlich,
daß die Ahnung »grundlos« und, wenn das Erwartete
(zufälliger- oder notwendigerweise) wirklich eintritt, dieses Zusammentreffen »wunderbar«
scheint, sondern auch, daß, weil die objektive Ahnung (als berechtigter Analogieschluß) sich in der That bewähren
kann und nicht selten bewährt, daraus eine
Zuversicht entsteht, die auf die Ahnung überhaupt (objektive wie subjektive)
übertragen wird.
Der
Glaube an Ahnungen findet sich daher bei fast allen Völkern und zu allen
Zeiten, hauptsächlich in
Verbindung mit solchen
(zum Teil bestrittenen, zum Teil rätselhaften)
Erscheinungen und Zuständen, in welchen (wie im
Schlafwachen,
Traumwandeln,
magnetischen
Schlaf etc.) sonst nur bei wachem
Bewußtsein vorkommende Vorgänge ohne dasselbe vollzogen werden. Wiederholtes
Eintreffen des Geahnten gibt und gab dann Veranlassung, ein besonderes Ahnungs- oder Vorhersehungsvermögen
(Hellsehen; das
zweite Gesicht bei den Bergschotten;
Instinkt bei
Menschen und
Tieren) anzunehmen. Daß ein solches
»Vermögen«, wenn es ein Vorhersehen
nach Erfahrungsgesetzen (objektive Ahnung) ist, einfach natürlich, wenn es denselben entgegen erfolgt (subjektive
Ahnung), widernatürlich, wenn es
Eingebung einer von der
Natur unterschiedenen
Ursache ist oder dafür gehalten
wird
(Divination,
Inspiration), übernatürlich, also unerweislich sei, hat
Kant gleichfalls scharfsinnig hervorgehoben.
1) Die
Trauben oder
Rispen bildenden
Blüten erscheinen nach Entfaltung der einfachen
Blätter: Der tatarische (Ahorn tataricumL.), im europäischen Rußland, im
Kaukasus, in der europäischen Türkei,
[* 3] in
Österreich
[* 4] jenseit der
Leitha,
Steiermark,
[* 5] ist
einStrauch oder kleiner
Baum mit weißen
Blüten und roten
Früchten,
Zierpflanze. Der gemeine Bergahorn
(weißer, stumpfblätteriger Ahorn,
Sykomore, Ahorn pseudoplatanusL., s. Tafel), in
Mittel- und Südeuropa, im
Kaukasus, von 35 bis 60 '
nördl.
Br., mehr im
Gebirge als in der
Ebene, hat große, meist drei-, aber auch fünfteilige
Blätter, deren
Abschnitte grob
gesägt, auch etwas eingeschnitten sind, und eine überhängendeTrauben bildende
Blüte.
[* 6]
Einer unsrer schönsten
Bäume, 20-30 m hoch, mit weit ausgebreiteter
Krone, wächst schnell, vollendet sein Höhenwachstum
mit 80-100, erreicht aber ein
Alter von 500
Jahren; er tritt in der
Schweiz
[* 7] Bestand
bildend, bei uns nur eingesprengt in
Nadel-
und Laubwald auf, verdient mehr forstliche Beachtung, als ihm gewöhnlich zu teil wird, und eignet sich
auch vorzüglich zu Alleepflanzungen. Er leidet wenig an
Krankheiten und vom
Klima
[* 8] und besitzt ein feines, glänzendes, hellgelbliches
oder rötlichweißes
Holz
[* 9] mit zahlreichen ziemlich feinen, kurzen
Markstrahlen, welches im
Trocknen sehr dauerhaft ist, zu allerlei
feinern Holzarbeiten benutzt wird und sehr gut, lebhaft und still brennt (vgl.
Holz).
2) Die doldentraubigen
Blüten erscheinen mit oder kurz nach den einfachen Blättern: Der Spitzahorn (Ahorn PlatanoidesL.),
in ganz
Europa,
[* 10] aber mehr in der
Ebene, hat fünf- und siebenteilige
Blätter, deren
Abschnitte wieder gelappt und deren
Lappen
in eine
Spitze ausgezogen sind, wird 20-30 m hoch, wächst schnell, erreicht kein hohes
Alter und nicht
sehr bedeutende
Stärke,
[* 11] ist daher von geringerer forstlicher Bedeutung als der vorige; auch ist das
Holz gröber, mit längern
Markstrahlen. Er enthält einen etwas milchigen, ziemlich zuckerreichen Saft und wird, wie der vorige, in mehreren
Abarten
als
Zierpflanze kultiviert.
Waldbaum in
Nordamerika,
[* 13] ein schöner, schlanker
Baum, hinsichtlich der
Blätter unserm
Spitzahorn sehr ähnlich, liefert gutes Nutz- und
Brennholz und einen zuckerreichen Saft, welcher im Frühjahr durch Anbohren
des
Stammes gewonnen und aufZucker
[* 14] verarbeitet wird (s.
Zucker). Der Feldahorn (nordischer
Maßholder,
Kreuzbaum,
Maßeller, Ahorn campestreL.), in ganz
Europa und im nördlichen
Orient, baum- und strauchartig, oft mit starker Korkbildung,
hat drei- und fünflappige
Blätter, deren
Lappen stumpf, ganzrandig oder gelappt sind, und hartes, zähes, oft schön gemasertes
Holz, welches zu musikalischenInstrumenten, Drechslerarbeiten, Pfeifenköpfen, Peitschenstielen, Pulverkohle
etc. verarbeitet wird. Man benutzt ihn zu
Hecken und
Zäunen, auch als Unterholz. Der französische (Ahorn MonspessulanumL.),
in Südeuropa und dem
Orient, mit dreiteiligen Blättern, deren
Abschnitte meist ganzrandig und stumpf sind, ist ein beliebter
Zierstrauch.
3) Die
Blüten erscheinen lange vor den einfachen, unten hell blaugrünen Blättern: Der weiße (Ahorn dasycarpumEhrh., Ahorn saccharinumL.), in
Nordamerika, 15-30 m hoher
Baum mit fünfteiligen, am mittelsten
Abschnitt gelappten Blättern
mit in die
Länge gezogenen
Lappen, ist ein schöner, rasch wachsender
Baum, vorzüglich für
Alleen geeignet. Der rote (Ahorn rubrumL.), inNordamerika, mit dreilappigen Blättern, die außerdem ungleich gesägt, bisweilen selbst eingeschnitten
sind, und roten
Blüten, bleibt meist strauchartig, ist einer der schönsten Ziersträucher.
4)
Blüten diözisch,
Blumenblätter fehlen, gefiederte
Blätter: Der eschenblätterige (Ahorn negundoL.), in den westlichen und
mittlern
StaatenNordamerikas, mit meist fünfzähligen, völlig unbehaarten Blättern, ist ein trefflicher,
schnell wachsender Alleebaum, der auch bei uns 12-15 m hoch wird.
Seinen Saft verarbeitet man am
Red River auf
Zucker.
Kalifornischer
(Ahorn californicum T. et Gr.),
in
Kalifornien und
Mexiko,
[* 15] mit meist dreizähligen, unterseits filzigen Blättern, der schnellwüchsigste Alleebaum. Die Ahornarten
gedeihen in jedem, selbst sandigem
Boden, wenn derselbe nur hinreichend feucht ist. Mehrere sind durch
ihre purpurrote Färbung im Frühjahr und
Herbst wertvoll.