deren
Grammatik er schrieb (»Wotisk grammatik«,
Helsingf. 1855),
und bereiste 1853-58 Nordrußland und
Sibirien zu sprachwissenschaftlichen Forschungen, deren Ergebnis er in
dem
»Versuch einer mokscha-mordwinischen
Grammatik« (Petersb. 1862) und den beiden Werken: »Die Kulturwörter der westfinnischen
Sprachen« (das. 1871, deutsch 1875) und »Über
die
Sprache der Nordostjaken« (Helsingf. 1880 ff.)
niederlegte;
die
Beschreibung der
Reise selbst erschien in finnischer
Sprache: »Muistelmia matkoilta Wenäjällä ruosina« (das.
1860).
»The divans of the six ancient Arabic poets« (Lond.
1870) u. a. Auch lieferte er ein Verzeichnis arabischer
Handschriften der königlichen
Bibliothek zu
Berlin
[* 10] (Greifsw. 1871).
Bezirk der indobrit.
PräsidentschaftBombay,
[* 14] im Land
Gudscharat, breitet sich am
Golf von
Cambay und im N.
desselben zu beiden Seiten des
Flusses Sabarmati aus und zählte 1881 auf 9897 qkm (180 QM.) 856,324 Einw.
Das fruchtbare Land ist einer der frühsten Sitze der sich nach S.
verbreitenden arischen
Kultur gewesen, hat aber seit 1000
n. Chr.
vielfache Verwüstungen erdulden müssen. - Die gleichnamige Hauptstadt, am linkenUfer der Sabarmati,
zählt (1881) 127,621 Einw. (86,544
Hindu, 27,124 Mohammedaner, 12,027
Dschaina, 848
Christen).
Schah, Begründer des
Reichs der Afghanen oder
Durani, geboren um 1724, Sohn des Seman
Chan
aus dem
Stamm der Abdali, ward von
NadirSchah in seine
Leibgarde aufgenommen und begleitete denselben als Stabträger (Asaberdar)
auf seinen
Feldzügen. Nach
NadirSchahs Ermordung (1747) kehrte er nach
Afghanistan
[* 16] zurück und ward auf einer Versammlung der
Häuptlinge zum Herrscher dieses
Landes erleben. Er nahm den Ehrennamen
DorDoran
(»Perle der Zeit«) an,
nach welchem sein ganzer
Stamm sowie die Afghanen überhaupt
Durani genannt wurden. Er unterwarf 1748 die Gildschi, eroberte
Ghasni,
Kabul,
Dschelalabad, besetzte
Lahor und
Multan und zwang den
Statthalter des
Pandschab zur Tributzahlung.
Maß, welches angibt, wie tief ein
Schiff
[* 20] im
Wasser geht. Es ist am Vorder- und
Hintersteven angebracht und besteht
aus einer in
Fuße oder
Meter eingeteilten senkrechten
Skala.
JohannFranz, namhafter Schulmann, geb. zu
Aachen,
[* 21] widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand und demnächst
dem
Studium¶
mehr
der Mathematik und der neuern Sprachen. Nach kurzer Amtsführung als Katastergeometer (1822) und als Lehrer der neuern Sprachen
am Gymnasium zu Aachen (1824-26) leitete er längere Zeit eine von ihm begründete realistische Privatanstalt und trat nach
deren Auflösung 1843 als Lehrer an der mit dem Gymnasium verbundenen Realschule in Neuß
[* 23] ein. Im J. 1863 in
den Ruhestand versetzt, starb er Seinen ausgebreiteten Ruf verdankte Ahn seiner litterarischen Thätigkeit und ganz
besonders seinem »PraktischenLehrgang zur schnellen und leichten Erlernung der französischen Sprache« (1. Kursus, Köln
[* 24] 1834, 206. Aufl.
1883; 2. Kursus, das. 1840, 47. Aufl. 1881). Die von
Ahn befolgte und nach ihm benannte Methode gehört nicht ihm ursprünglich an, vielmehr ist sie eine Weiterbildung der von
dem Rektor Seidenstücker (gest. 1817 zu Soest)
[* 25] in seinen Elementarbüchern zur Erlernung der französischen, lateinischen
und griechischen Sprache angewendeten Methode, nach welcher von Beispielen ausgegangen und erst nachher die Regel
gegeben wird.
Die Ausführung dieser richtigen Grundanlage wird in den Ahnschen Lehrbüchern durch die übermäßige Häufung von auswendig
zu lernenden Wörtern beeinträchtigt. Die Lehrbücher von Ploetz (s. d.) u. a.,
welche diesen Fehler vermieden, haben dieselben allmählich verdrängt. In ähnlicher Weise wie die französische behandelte
Ahn die englische, italienische, holländische Sprache. Auch für angehende Kaufleute schrieb er sprachliche
Lehrbücher.