Guadalquivir durch
Ferdinand VII. einbrachte, ebenso auch die griechische von 1834. Die von seinem
Hause ausgegangenen
Papiere
wurden Aguados genannt. Er starb mit Hinterlassung eines ungeheuern
Vermögens und einer ausgezeichneten
Gemäldegalerie,
von der Gavard (Par. 1839-1847, 4 Bde.)
eine
Beschreibung gegeben hat.
Caliéntes, ein Binnenstaat der
RepublikMexiko,
[* 2] erst 1853 aus Teilen des
StaatsZacatecas
gebildet, grenzt im N. an
Zacatecas und
San Luis Potosi, im W. und
S. an
Jalisco, im O. an
Guanajuato und
Zacatecas und umfaßt 6095 qkm
(104,3 QM.) mit (1880) 91,115 (nach
andern Angaben 140,430) Einw. Die Oberfläche ist teils eben, ein
Plateau von 1600 m mittlerer
Höhe bildend,
teils gebirgig, insbesondere im nordöstlichen Teil, der von
Zweigen der
Sierra Madre durchzogen wird. Der
Boden ist fast allenthalben
sehr ergiebig und liefert
Getreide
[* 3] und
Hülsenfrüchte von vorzüglicher
Qualität. Im westlichen Teil des
Staats, welcher ein
heißeres
Klima
[* 4] hat, reifen einzelne tropische
Früchte. Unbedeutend sind dagegen die mineralischen
Produkte.
- Die gleichnamige Hauptstadt, in 1950 m Meereshöhe, ist regelmäßig gebaut, hat zahlreiche öffentliche
Plätze,
Kirchen
und
Kapellen und (1880) 31,872 Einw., welche etwas Wollweberei treiben.
Von der ehemaligen
Blüte
[* 5] der Stadt unter der spanischen Herrschaft zeugen noch einzelne Gebäude von hoher architektonischer
Schönheit, so das Munizipalgebäude, das Gefängnis, die
Markthallen
[* 6] etc. Die Stadt, an der
Kreuzung zweier frequenter
Straßen,
inmitten reicher Fruchtgärten gelegen, ist Hauptstapelplatz für den
Handel im Innern
Mexikos und hält zu
Weihnachten eine
große
Messe. Den
Namen führt von den zahlreichen warmen
Quellen (bis 50° C.) in der Umgegend.
SeinWiderstand gegen die Lawsche Finanzspekulation hatte seine Entlassung 1718 zur
Folge. Aber schon 1720 wurde er restituiert.
Unter
Dubois'
Ministerium (1722) nochmals auf sein
LandgutFresnes verwiesen, erlangte er 1727 durch den
KardinalFleury seine
Ämter und 1737 auch das große
Siegel wieder. Wegen
Altersschwäche trat er 1750 als
Kanzler zurück und
starb Aguesseau war einer der gelehrtesten Staatsmänner
Frankreichs und besaß nicht nur bedeutende juristische Kenntnisse,
sondern auch eine tiefe und umfassende ästhetische und humanistische
Bildung. Er erstrebte eine
Reform
der
Gesetze, ohne ihre
Basis zu erschüttern. Die
Lehren
[* 9] von den
Schenkungen,
Testamenten,
Substitutionen,
Evokationen etc. sind
durch ihn wesentlich verbessert worden. Seine gesammelten
Schriften (Par. 1759-1789, 13 Bde.;
1865, 2 Bde.) erschienen deutsch vonWeber (Leipz. 1767, 8 Bde.).
Vgl.
Boullée,
Histoire de la vie du chancelier
d'A. (Par. 1849);
Monnier, Le
[* 10] chancelier d'A. (2. Aufl., das. 1864).
(spr. aghilār), 1) (Aguilar de la
Frontera) Bezirksstadt in der span.
ProvinzCordova, am
Cabra und 5 km von der gleichnamigen
Station der
Eisenbahn von
Cordova nach
Malaga,
[* 11] in weiter, weinreicher
Ebene und unweit der großen, fischreichen
Seen Zoñar
und Rincon gelegen, hat ein maurisches
Kastel, die Klosterkirche
Santa Clara mit wertvollen Gemälden und (1877)
11,712 Einw. In der
Nähe entspringen
Salzquellen. -
(spr. ághilar),Grace, engl. Schriftstellerin, aus jüdischer, aus
Spanien
[* 14] stammender
Familie, geb. zu
Hackney bei
London,
[* 15] war von
Jugend auf von sehr schwächlicher
Gesundheit, die durch trübe
Erfahrungen noch mehr erschüttert
wurde, und starb auf einer
Reise nach
Bad
[* 16]
Schwalbach in
Frankfurt
[* 17] a. M.
Ihre schriftstellerischen
Leistungen, mit denen sie schon im 16. Jahr auftrat, behandeln vorzugsweise häusliche
Erziehung und mütterliche
Liebe, so
namentlich die beiden zusammenhängenden
Erzählungen:
»Home influence« (36. Aufl., Lond. 1881; deutsch, Leipz.
1858) und »Mother's recompense« (21. Aufl.
1869; deutsch, Leipz. 1882). Weitere
Schriften sind: »Women of
Israel« (6. Aufl. 1870);
die
Novelle »The vale of cedars or the martyr« (11. Aufl.
1869; deutsch, Oldenb. 1857) u. a., welche alle
zartes poetisches
Gefühl und warmeBegeisterung für den
Glauben ihrer
Väter bekunden, dabei aber echt
christliche
Moral predigen.
(spr. aghilēra),VenturaRuiz, span. Dichter, geb. zu
Salamanca, studierte daselbst
Medizin, ohne
indessen
Arzt zu werden, ging später nach
Madrid,
[* 20] wo er sich der progressistischen
Partei anschloß, wurde nach längerer journalistischer
Thätigkeit
Direktor des archäologischen
Museums daselbst und starb SeinenRuf als Dichter begründeten
seine volkstümlichen »Cantares«, denen er bald darauf »Ecos
nationales« und »Elegias« folgen ließ.
Letztere wurden in fast alle europäischen
Sprachen übersetzt (ins Deutsche
[* 21] von
Fastenrath im
»Buch meiner spanischen
Freunde«,
Bd. 2, Leipz. 1870). Weniger bedeutend
sind die »Satyras« und seine
Novellen. Eine Sammlung sinnig-stimmungsvoller Weihnachtslieder bietet die
»Legenda de Noche-Buena« (1872; deutsch von
Fastenrath, Leipz. 1880). Aguilera weiß in seinen
Dichtungen glühende
Vaterlandsliebe
und wehmütige
Klage, warme
Begeisterung und feinsinnige Betrachtung mit gleicher Vollendung zum poetischen
Ausdruck zu bringen.
Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien 1873 in
Madrid, ein
Band
[* 22] ausgewählter Gedichte 1880.
(Steißtier,
DasyproctaIll.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Nagetiere
[* 24] und der
Familie derMeerschweinchen
(Caviidae), untersetzt gebaute, hochbeinige
Tiere mit schlankem
Hals, langem, spitzschnauzigem
Kopf, kleinen, runden
Ohren, nacktem
Stummelschwanz, dreizehigen Hinter- und fünfzehigen Vorderfüßen und starken, breiten, hufartigen
Krallen.
¶
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Der Aguti (Goldhase, D. AgutiL.) ist 40 cm lang, gelbrot mit Schwarz gesprenkelt, an manchen Leibesstellen gelblicher, an andern
rötlicher, am Kreuz
[* 26] und an den Schenkeln lang behaart, findet sich in Guayana, Surinam, Brasilien
[* 27] und Nordperu in Wäldern und
grasreichen Ebenen, zum Teil sehr häufig, liegt bei Tage meist ruhig und einsam in seinem Lager
[* 28] in einem
hohlen Baum und streift nachts umher. Er läuft sehr schnell, springt gut, hat scharfe Sinne, aber geringe geistige Fähigkeiten.
Die Nahrung besteht aus den verschiedensten Pflanzen, und in Zuckerrohrpflanzungen und Gemüsegärten kann er lästig werden.
Er vermehrt sich ziemlich stark, hält sich gut in der Gefangenschaft und pflanzt sich hier auch fort.
Jung eingefangene Tiere werden sehr zutraulich und erfreuen auch durch ihre große Reinlichkeit. Die Jagd auf den Aguti ist schwierig,
da er nur nachts sein Lager verläßt; das Fleisch ist sehr wenig geschätzt.