Trophonios und wie dieser als
Baumeister berühmt. Beide bauten (nach
Pausanias) dem König Hyrieus eine Schatzkammer, an der
sie einen
Stein so einfügten, daß sie ihn leicht herausnehmen und so die Schatzkammer, ohne deren
Thür zu öffnen, bestehlen
konnten. Hyrieus legte aber, um den
Dieben auf die
Spur zu kommen,
Schlingen, worin sich Agamedes fing. Um nicht
durch die
Entdeckung des
Bruders als Mitschuldiger erkannt zu werden, schnitt
Trophonios jenem das
Haupt ab und ward darauf von der
Erde verschlungen. Eine ähnliche ägyptische
Sage, den
Schatz des
Rhampsinit (s. d.) betreffend, welche wohl der griechischen
zu
Grunde liegt, erzählt Herodot. Nach andrer
Sage bauten die
Brüder einen
Tempel
[* 2] des
Apollon
[* 3] zu
Delphi.
Für diesen
Bau hatte ihnen
Apollon eine Belohnung zugesagt, welche sie sieben
Tage nach der Vollendung erhalten sollten: an
diesem
Tag starben sie.
Als seines
BrudersMenelaos Gemahlin
Helena von
Paris
[* 7] entführt worden war, zog er mit jenem in
Griechenland
[* 8] umher, um die
Fürsten
des
Landes zum Rachekrieg gegen
Troja
[* 9] anzureizen. Er selbst wurde inArgos zum Oberbefehlshaber der verbündeten
Griechen erwählt. Im
Hafen von
Aulis sammelte sich die
Flotte, 1200
Segel stark, wurde aber durch eine
Windstille zurückgehalten,
bis die auf Agamemnon erzürnte
GöttinArtemis
[* 10] durch das
Opfer der Iphigenia versöhnt war. Während der Belagerung von
Troja erscheint
Agamemnon, wiewohl er dem
Achilleus anTapferkeit nachsteht, immer in der
Würde und
Hoheit des Oberfeldherrn: er
beruft die
Fürsten zur Versammlung und führt das
Heer in die
Schlacht.
Troja wird endlich erobert, und Agamemnon erhält die Königstochter
Kassandra zur
Beute. Nach gefahrvollen Irrfahrten zu
Hause angelangt,
wird er von
Ägisthos, seinem Verwandten, der inzwischen dieKlytämnestra verführt hatte, beim
Mahl überfallen
und erschlagen oder, nach
Pindar und den Tragikern, von der auf
Kassandra eifersüchtigen, auch über Iphigenias Opferung erzürnten
Gattin, die ihm beim
Bad
[* 11] ein
Netz oder ein Gewand ohne Ärmelöffnungen überwarf, mit
Kassandra zugleich getötet.
Sein und seiner
Nachkommen
Schicksal gab den griechischen DichternStoff zu den herrlichsten
Tragödien. Agamemnon wurde als
Heros
verehrt und sein
Grabmal, ein altes Heiligtum, zu
Mykenä gezeigt. Agamemnon ist in
Lakonien auch Beiname des
Zeus.
[* 12]
(spr. -änja), eigentlichSan Ignacio de Agana, Hauptstadt der Marianeninsel
Guam an der Westküste,
mit dem sichersten
Hafen der Inselgruppe und
ca. 3000 Einw., Sitz des spanischen, von
Manila abhängigen
Gouverneurs der
Marianen.
Sohn des
Uranos und der
Gäa, einer der
Hekatoncheiren (s. d.), ein
Riese mit 50
Köpfen, den nach
Homer die
GötterBriareus (den »Wuchtigen«) nannten. Als einst
Hera,
[* 16]
Poseidon
[* 17] und
Athene
[* 18] den
Zeus fesseln wollten, rief
Thetis
den Ägäon zu
Hilfe, worauf jene von ihrem Vorhaben abstanden. Nach Hesiod hatte
Uranos den Ägäon nebst seinen
BrüdernGyges und
Kottos, weil sie von Anfang an feindlich gegen ihn gesinnt waren, gleich nach der
Geburt in die Tiefen der
Erde verborgen.
Als aber die
Titanen ihren
Kampf gegen
Zeus begannen, rief sie dieser auf
GäasRat zu
Hilfe. Sie schleuderten
immer 300 Felsenstücke zugleich auf die
Titanen, die besiegt und in die Tiefen des
Tartaros geworfen wurden, wo sie Ägäon und
seine
Brüder (die »Hunderthändigen«) bewachten.
(v. griech. agāpe,
»Liebe«,
Liebesmahle), die gemeinsamen
Mahlzeiten der ersten
Christen, welche zurDarstellung
und Bethätigung der die
Gemeinde verbindenden
Liebe gehalten wurden und in der
Feier des
Abendmahls gipfelten. Als abendliche
und geschlossene Versammlungen erregten
sie den Argwohn der
Heiden, verloren aber auch in der
Kirche an Ansehen, seitdem sich
das
Abendmahl von ihnen abgelöst hatte, um mit dem Morgengottesdienst verbunden zu werden. Die allmählich
zu
Armen- und Krankenspeisungen herabgesunkenen oder zu Gastmählern entarteten Agapen wurden seit dem 4. Jahrh.
von
Kirchenvätern und
Synoden immer energischer angegriffen und endlich ganz abgeschafft. In der neuern Zeit haben die
Herrnhuter
die
Liebesmahle wieder erneuert; sie halten dieselben besonders an den hohen Festtagen und genießen dabei
unter
Gebet und
GesangThee und Backwerk.
1) Agapétus I., geborner
Römer,
[* 20] wurde 535
Papst und suchte 536 in
Konstantinopel
[* 21] zwischen dem Ostgotenkönig
Theodat und
Kaiser Justinian
vergeblich
Frieden zu stiften. Auch veranlaßte er dort die Absetzung des der eutychianischen Ketzerei verdächtigen
Patriarchen
Anthimos. Er starb 22. April 536 nach elfmonatlicher
Regierung. -
2) Agapétus II., ebenfalls geborner
Römer, war von 946 bis 955
Papst und machte sich um Verbreitung des
Christentums im
Norden
[* 22] verdient.
Er rief gegen
Berengar II., der sich zum König von
Italien
[* 23] aufgeworfen hatte, den deutschen König
Otto I. zu
Hilfe.