Afterkorn beigemengten Unkrautsamen den Tieren oft schädlich werden, oft auch unverdaut und keimfähig durch den Darmkanal in den
Dünger wandern und dem Acker wieder zugeführt werden. von dem das Unkraut nicht zu scheiden ist, muß, wenn es keine giftigen
Samen (Rade, Trespe etc.) enthält, geschroten oder stark gedämpft werden, ehe es
zur Verfütterung dient; schädliches Afterkorn gehört auf den Kompost.
(Subfeudum), ehedem ein Lehen, welches Gegenstand eines neuen Lehens geworden ist, indem der Vasall sein Nutzungseigentum
(dominium utile) einem andern ins Lehen reicht (subinfeudatio).
Bei der Subinfeudatio kamen drei Lehnspersonen übereinander
zustehen: der Oberlehnsherr (dominus), der Unterlehnsherr (vasallus primus) und der Aftervasall (Vasallus
secundus).
Der Aftervasall war zwar zunächst nur Mann des ersten Vasallen, aber doch zur Lehnstreue gegen den obern Lehnsherrn
verbunden, welcher ihn beim Erlöschen des Rechts des ersten Vasallen als unmittelbaren Lehnsmann anzuerkennen hatte.
(Untermiete, Sublocatio, Subconductio), dasjenige Rechtsverhältnis, welches entsteht,
wenn der Mieter den ermieteten Gegenstand weiter vermietet, wozu er nach gemeinem Recht berechtigt ist.
Nach preußischem
Recht hat der Mieter nicht schon an sich die Befugnis der Weitervermietung, sondern nur, wenn sie ihm vom Vermieter ausdrücklich
eingeräumt ist.
Zwischen dem ursprünglichen Vermieter und dem Aftermieter besteht kein Rechtsverhältnis.
Jener
hält sich in allen Stücken an seinen Mieter, dieser (der Aftermieter) an seinen Vermieter.
(Pignus pignoris, Subpignus), das von einem Pfandgläubiger an einen Dritten (Afterpfandgläubiger) weiter
verpfändete Pfand.
Das Afterpfandrecht besteht in der Befugnis, das Pfandrecht des ersten Pfandgläubigers
zum Zweck der eignen Befriedigung an dessen Stelle geltend zu machen.
1) Adam, Botaniker, geb. 8. Okt. 1750 zu Larf in Westgotland, wurde 1777 Dozent der orientalischen
Litteratur, als Linnés letzter Schüler 1785 Demonstrator der Botanik an der Universität Upsala, begab sich 1792 als Naturforscher
nach der englisch-afrikanischen Kolonie Sierra Leone, verlor aber hier bei der Ausplünderung der Kolonie durch die Franzosen
alle seine wertvollen Sammlungen. Im J. 1796 als Sekretär bei der schwedischen Gesandtschaft in London
angestellt, kehrte er 1799 auf seinen Lehrstuhl in Upsala zurück, erhielt 1812 die Professur der Materia medica und starb 20. Jan. 1837 in
Upsala. Er schrieb: »Genera plantarum guineensium« (Ups. 1804),
»Stirpium in Guinea medicinalium species novae« (das. 1818),
»Stirpium in Guinea medicinalium species cognitae« (das. 1825) und gab die
Selbstbiographie Linnés (deutsch, Berl. 1826) heraus. Seine ethnographische Pflanzensammlung hat die Universität Upsala angekauft.
2) Arvid August, schwed. Dichter und Schriftsteller, geb. 6. Mai 1785,
war seit 1821 Pfarrer zu Enköping, wo er hochbetagt 25. Sept. 1871 starb.
Afzelius machte sich besonders durch seine Forschungen im
Gebiet altnordischer Geschichte und Litteratur bekannt. Er übersetzte die alten Edden ins Schwedische
und gab die »Sämundar-Edda« (nach Rasks Rezension) heraus, ferner mit Geijer die »Svenska folkvisor«, eine Sammlung altschwedischer
Volkslieder mit den alten Melodien (Stockh. 1814-17, 3 Bde.;
deutsch in Auswahl von Warrens, Leipz. 1857),
und lieferte eine interessante, aus Volksliedern, der Chronik
und alten Volkstraditionen geschöpfte Geschichte Schwedens bis zum Tod Karls XII. (»Svenska folkets sagohäfder«, Stockh.
1839-70, 11 Tle.; die drei ersten Teile in deutscher Übersetzung von Ungewitter mit einem Vorwort vonL. Tieck als »Volkssagen
und Volkslieder aus Schwedens älterer und neuerer Zeit«, Leipz. 1842). Als Dichter gehörte
zur sogen. gotischen (national-romantischen) Schule. Besonders gelangen ihm Romanzen (z. B. »Der Necke«) und Volkslieder im alten
Nationalton.
(türk., »Herr«),
früher Titel der türk. Militärbefehlshaber bis zum Major, jetzt nur noch Titel der
nicht zur Efendiklasse gehörigen (ungebildeten) Bürger und Unterbeamten. So im kaiserlichen Palast der Kapu Agassi, das Haupt
der weißen Verschnittenen;
der Kislar Agassi, der Herr über die Mädchen;
der Aga Babi saadet (»der Herr des Thors der Glückseligkeit«),
der Oberaufseher der Odalisken;
der Chasinedar Baschi, der Oberschatzmeister;
der Kilardschi Baschi, der
Oberkellermeister, und der Serai Agassi, der Oberaufseher des Serails.
Hauptstadt der Landschaft Aïr (s. d.) in der südlichen Sahara, an einem Knotenpunkt von Handelsstraßen, ehemals
blühend mit 50,000, jetzt verödet mit nur etwa 7000 Einw., welche ansehnlichen
Salzhandel treiben.
(Santa Cruz), Küstenstadt in der marokkan. Provinz Sus, an der Mündung des Sus, mit jetzt nur 1500 Einw., hatte
früher lebhaften Handelsverkehr mit Europa, ist aber durch die Erbauung Mogadors sehr herabgekommen.
Die Reede von Agadîr gilt für
die beste der ganzen Küste.
(griech., »Schmuckstein«;
Bildstein, chinesischer Speckstein, Lardit, Pagodit), Mineral aus der Ordnung der Silikate und der Thongruppe, besteht aus Kieselsäure,
Kali, Thonerde und Wasser, ist derb, splitterig, fast mild, gelblich- oder grünlichgrau, auch fleischrot oder ölgrün, bisweilen
fleckig, matt oder schimmernd, kantendurchscheinend, fühlt sich etwas seifenartig an, spez. Gew.
2,75-2,9, Härte 2-3, findet sich in China und bei Nagyag in Siebenbürgen und wird in China zu allerlei Kunstsachen, Götzenbildern
etc. verarbeitet.
eine zum Reich Tigré gehörige Landschaft im nordöstlichen Abessinien.
Daselbst liegt auf einem 2285 m hohen
Berg das nur auf Leitern zu ersteigende Kloster Debre Damo;
an der Ostgrenze, neben dem 3410 m hohen Lavaberg
Alekwa, in 2530 m Höhe Addigerat.
Das Land erzeugt Getreide u. Wolle in Fülle.
Sohn des Königs Erginos von Orchomenos, aus dem Geschlecht der Minyer, Bruder des
mehr
Trophonios und wie dieser als Baumeister berühmt. Beide bauten (nach Pausanias) dem König Hyrieus eine Schatzkammer, an der
sie einen Stein so einfügten, daß sie ihn leicht herausnehmen und so die Schatzkammer, ohne deren Thür zu öffnen, bestehlen
konnten. Hyrieus legte aber, um den Dieben auf die Spur zu kommen, Schlingen, worin sich Agamedes fing. Um nicht
durch die Entdeckung des Bruders als Mitschuldiger erkannt zu werden, schnitt Trophonios jenem das Haupt ab und ward darauf von der
Erde verschlungen. Eine ähnliche ägyptische Sage, den Schatz des Rhampsinit (s. d.) betreffend, welche wohl der griechischen
zu Grunde liegt, erzählt Herodot. Nach andrer Sage bauten die Brüder einen Tempel des Apollon zu Delphi.
Für diesen Bau hatte ihnen Apollon eine Belohnung zugesagt, welche sie sieben Tage nach der Vollendung erhalten sollten: an
diesem Tag starben sie.