mehr
bekanntesten Territorien
Afrikas. 1805-10 bereiste es H.
Salt, 1821-25 die
Deutschen Hemprich und
Ehrenberg, 1832-33
Ed.
Rüppell,
1834-1843 Isenberg,
Krapf und andre
Missionäre; 1837 ließ sich im
Lande der Naturforscher
Schimper nieder
, 1838-48 erforschten
das Land die
Brüder d'Abbadie, 1839, 1842-44 Rochet d'Héricourt, 1840-42
Ferret und Gallinier, van
Beke, 1841
Harris,
zu Beginn der 40er Jahre Parkyns, Trémeaux, 1851 Sapeto, 1852-53
Th. v.
Heuglin, 1854-61 W.
Munzinger, 1860 bis 1863
Heuglin,
Steudner und
Kinzelbach. 1861-62 bereiste S.
Baker die
Landschaften am
Atbara. Der englische
Feldzug gegen
Kaiser
Theodor (1867-68),
an dem auch
Rohlfs teilnahm, rief viele
Publikationen über das Land ins
Leben.
In den 70er
Jahren forschten
in dieser afrikanischen
Schweiz
[* 2]
Antinori,
Piaggia,
Raffray,
Mitchell, Reinisch, und in jüngster Zeit durchzogen das Land (1881)
Rohlfs und
Stecker.
Von den Inseln wurden besonders die westlichen viel und genau untersucht. Bory de Saint-Vincent, Dupetit-Thouars, Leopold v. Buch, Barker, Webb und Berthelot, Fritsch, Hartung, Löher, welche Afrika [* 3] v. Humboldt folgten, verdanken wir eine Reihe namhafter Werke über die Kanarischen Inseln. Madeiras mildes Klima [* 4] hat mehrere Monographien englischer und deutscher Ärzte, die ihre Kranken dahin senden, veranlaßt; dem deutschen Botaniker Schacht verdankt man eine Skizze der dortigen Naturverhältnisse, Mason, Eckersberg, Schacht, Hochstetter, Smyth u. a. eine weitere Reihe guter Publikationen.
Auch Madagaskar, [* 5] das sich lange europäischem Einfluß zu entziehen wußte, ist uns, namentlich seit bei dem herrschenden Volk der Howa das Christentum zur Geltung gelangte, neuerdings mehr und mehr bekannt geworden. Leguével de Lacombe, Charnay, Barbié du Bocage, unsre Landsmännin Ida Pfeiffer und vor allen der englische Missionär W. Ellis, neuerdings aber in großartiger Weise Alfred Grandidier haben viel für die Erforschung dieser »Perle des Indischen Ozeans« gethan. Andre Forscher, die diese Insel bereisten, sind: Dupré, Lacaille, Sachot, M'Leod, Pollen, Lacaze, Sibree, Mullens, Laillet, Bordier, Hildebrandt, Audebert u. a. Die Maskarenen weisen gleichfalls eine ganze Litteratur auf; die neuern Werke über dieselben stammen von Flemyng, Roussin, Drasche, Pajot u. a. m. Die Kapverdischen Inseln erforschte in neuester Zeit geologisch Dölter. -
Der vereinten Anstrengung der wissenschaftlichen
Welt, welche namentlich in dem Bestreben der
Brüsseler
Internationalen
Afrikanischen
Association ihren
Ausdruck findet, wird es wohl nach und nach gelingen, die ungeheuern entweder
noch gar
nicht oder doch nur sehr mangelhaft erforschten Territorien
Afrikas zu erforschen und der
Kultur zu gewinnen.
[Litteratur.]
Für die Kenntnis Afrikas bilden selbstverständlich die Berichte der im vorhergehenden Abschnitt chronologisch aufgeführten Forschungsreisenden die Hauptquelle. Es ist deshalb im speziellen auf die betreffenden Einzelartikel (Barth, Livingstone, Stanley etc.) zu verweisen, und wir beschränken uns bei nachstehenden Angaben auf die brauchbarsten Werke allgemeinen Inhalts aus der spärlichen Litteratur über den gesamten Erdteil Afrika: Ritter, Afrika (»Erdkunde«, [* 6] 1. Bd., 2. Aufl., Berl. 1822);
Gumprecht-Delitsch, Handbuch der Geographie von Afrika (2. Aufl., Leipz. 1866);
Johnston, Africa (Lond. 1877);
Chavanne, Afrika im Licht [* 7] unsrer Tage.
Bodengestalt und geologischer Bau (Wien [* 8] 1881);
Derselbe, Afrikas Ströme und Flüsse [* 9] (das. 1883);
Hartmann, Die Völker Afrikas (Leipz. 1879);
Derselbe, Die Nigritier (Berl. 1876);
Ratzel, Völkerkunde, Bd. 1 (Leipz. 1885);
Robert, Afrika als Handelsgebiet (Wien 1883);
»Der Weltteil in Einzeldarstellungen« von R. Hartmann u. a. (Leipz. 1883 ff.).
Zur Entdeckungsgeschichte: Paulitschke, Die geographische Erforschung des afrikanischen Kontinents (2. Aufl., Wien 1880);
Derselbe, Die Afrikalitteratur in der Zeit von 1500 bis 1750 (das. 1882);
Jones, Africa. History of exploration from Herodotus to Livingstone (New York 1875);
Adan, Itinéraire suivi des principaux voyageurs de l'Afrique (Brüss. 1880, mit Karte).
Spezialwerke: Roscher, Ptolemäos und die Handelsstraßen in Zentralafrika (Gotha [* 10] 1857);
Vivien de Saint-Martin, Le [* 11] nord d'Afrique dans l'antiquité (Par. 1863);
Knötel, Der Niger der Alten (Glog. 1866);
Knütgen, Die Ansichten der Alten über die Nilquellen (Neiße [* 12] 1876);
Cooley, Ptolemy and the Nile (Lond. 1854);
Derselbe, The Negroland of the Arabs (das. 1860);
Stüwe, Die Handelszüge der Araber unter den Abbassiden durch Afrika, Asien [* 13] und Osteuropa (Berl. 1836);
Kunstmann, Afrika vor der Ankunft der Portugiesen (Münch. 1853);
Wappäus, Untersuchungen über die geographischen Entdeckungen der Portugiesen unter Heinrich dem Seefahrer (Götting. 1842);
Santarem, Recherches sur la priorité de la découverte des pays situés sur la côte occidentale d'Afrique (Par. 1842);
Gravier, Recherches sur les navigations européennes faites au moyen-âge aux côtes occidentales d'Afrique (das. 1878);
Paulitschke, Die geographische Erforschung der Adâlländer und Harars in Ostafrika (Leipz. 1884). -
Über die Fortschritte der Afrikaforschung berichten die »Mitteilungen der
Afrikanischen
Gesellschaft in
Deutschland«
[* 14] (red
igiert von
Erman in
Berlin)
[* 15] und »L'Afrique explorée et civilisée« (red
igiert von Moynier
in Genf).
[* 16] -
Karten von Afrika lieferten Ravenstein, de Lannoy, Hahn [* 17] (Damaland), Petermann und Hassenstein, Andree und Scobel (Leipz. 1884, 4 Bl.); Wandkarten von Kiepert, Berghaus, Chavanne.