mit seinem eben abgeschliffenen
Rand auf den
Teller der
Luftpumpe
[* 2] und pumpt die
Luft unter der
Blase fort, so wird sie durch den
nur noch von obenher wirkenden
Luftdruck nach einwärts gedrückt und zerplatzt nach wenigen Pumpenzügen mit einem heftigen
Knall. Berühmt geworden sind die
Magdeburger Halbkugeln (s.
Luftpumpe).
Aus der leichten Verschiebbarkeit ihrer Teilchen folgen für die
Fortpflanzung des
Drucks in luftförmigen
Körpern dieselben
Gesetze wie in
Flüssigkeiten. Auch in einem
Gas pflanzt sich ein auf dasselbe ausgeübter
Druck nach allen
Seiten mit der gleichen
Stärke
[* 3] fort. Unter der Einwirkung der
Schwerkraft kann eine Gasmasse, wie z. B. unsreAtmosphäre,
nur dann im
Gleichgewicht
[* 4] sein, wenn in einer und derselben wagerechten
Schicht überall der gleiche
Druck herrscht.
Ebenso gilt das
archimedische Prinzip auch für die luftförmigen
Körper: jeder von
Luft umgebene
Körper verliert so viel von
seinem
Gewicht, als die von ihm verdrängte Luftmenge wiegt. Bei sehr genauen Wägungen muß hierauf Rücksicht
genommen und dem gefundenen scheinbaren
Gewicht der kleine in der
Luft erlittene Auftrieb
[* 5] noch hinzugerechnet werden, um das
wirkliche
Gewicht, wie es eine Wägung im luftleeren
Raum ergeben würde, zu finden. Ist das
Gewicht eines
Körpers kleiner als
das
Gewicht des gleichen Rauminhalts
Luft, so steigt er mit einer
Kraft,
[* 6] welche dem Überschuß des letztern
Gewichts über das erstere gleichkommt, in der
Atmosphäre empor und bleibt schwebend in derjenigen höhern Luftschicht, in
welcher er ebenso schwer ist wie die von ihm verdrängte Luftmenge (vgl.
Luftballon). Zum Nachweis des Luftauftriebs dient
das Guerikesche
Manometer
[* 7] (s.
Luftpumpe).
(griech.), s. v. w.
Atmungs- ^[= (Respiration), der Gaswechsel der Organismen. Derselbe verläuft an allen Orten, wo tierische ...] oder
pneumatische Kuren (s. d.).
griech.
Maler, vermutlich der kleinasiatischen
Schule angehörig, ein Zeitgenosse
Alexanders
d. Gr. und berühmt durch ein Gemälde, welches den König mit
Roxane im Brautgemach darstellte, ein Gegenstand, den nach
LuciansBeschreibung auch
Raffael und
Soddoma behandelt haben.
1) der
Atheist, mit seinem
Freund und
SchülerEunomius das
Haupt der strengen Arianer (Anomöer,
Aëtianer, Eunomianer), welche eine absolute Unähnlichkeit zwischen Gott und
Christus lehrten, stammte aus
Syrien. Wegen seiner
überlegenen Disputierkunst und der Schroffheit seiner Behauptungen vielfach gehaßt und vertrieben, ward er 349
Diakon zu
Antiochia, 356 zu
Alexandria und starb 370 in
Konstantinopel.
[* 10]
2)
Feldherr und röm.
Patrizier unter
Honorius und Valentinian III., der letzte tapfere Verteidiger des
abendländischen
Reichs,
geboren zu Durosturum (jetzt
Silistria) in Niedermösien, Sohn des Reiteranführers Gaudentius, trat
früh in die kaiserliche
Garde, brachte aber seit 408 einige Jahre beim Westgotenkönig
Alarich, dann bei den
Hunnen als
Geisel
zu. Nach seiner Rückkehr stieg er rasch von
Stufe zu
Stufe. Als nach
Honorius'
Tode dessen
GeheimschreiberJohannes die Herrschaft
an sich riß, schloß Aëtius sich demselben an und führte ihm ein hunnisches Hilfsheer zu, ging aber später
zu Valentinian III. über, der unter
Vormundschaft seiner
MutterPlacidia durch den oströmischen
KaiserTheodosius II. im
Westen als
Kaiser eingesetzt wurde.
Nachdem er hierauf am kaiserlichen
Hof
[* 11] den mächtigsten Einfluß gewonnen, beredete er
Placidia, seinen Nebenbuhler
Bonifacius,
den
Statthalter von
Afrika,
[* 12] abzuberufen, wußte aber zugleich diesem vorzuspiegeln, daß es die Absicht der
Placidia sei, ihn
nach seiner Ankunft in
Italien
[* 13] töten zu lassen. So wurdeBonifacius endlich dahin getrieben, die
Vandalen
aus
Spanien
[* 14] zu
Hilfe zu rufen.
SeinenIrrtum erkennend, kämpfte
Bonifacius tapfer, aber unglücklich gegen dieselben; nach
Italien
zurückgekehrt, wurde er zum
Rang eines
Patriziers und zum Oberbefehlshaber der
Armee erhoben.
Dadurch erbittert, brach Aëtius aus
Gallien, wo er damals stand, mit einem Barbarenhaufen schleunigst nach
Italien auf, und es kam zwischen beiden zum
Kampf;
Bonifacius siegte, fiel aber durch des Aëtius
Hand
[* 15] (432). Als
Rebell verfolgt,
floh Aëtius zu den
Hunnen, kehrte aber (433) mit Heeresmacht zurück und erzwang seine Ernennung zum
Patrizier,
Konsul und Oberfeldherrn.
Seitdem lag 20 Jahre lang das
Schicksal des
Reichs in Aëtius'
Hand, und er war es, der den Zusammensturz desselben
aufzuhalten wußte.
Gleich tüchtig als
Diplomat wie als
Feldherr, wußte er die barbarischen
Völker nicht nur im
Zaum zu halten, sondern auch den
InteressenRoms dienstbar zu machen. Er schlug die
Burgunder in drei
Feldzügen (435, 436 und 437), unterdrückte
in denselben
Jahren den immer von neuem ausbrechenden
Aufstand der gallischen
Bauern (Bagaudae) und stellte hier das Ansehen
des
Reichs her, wehrte mit Erfolg den Einfällen der Westgoten und schlug (445) den Frankenkönig Clodio an der
Somme.
Die glorreichste That des Aëtius war aber der
Sieg, den er 451 in
Gemeinschaft mit dem König der Westgoten,
Theoderich, auf den Katalaunischen
Feldern über
Attila, den Hunnenkönig, gewann. Auch im folgenden Jahr (452), als
Attila in
Italien einbrach und Oberitalien
[* 16] verheerte, wußte er trotz seiner geringen Streitkräfte größeres Unheil von
Italien abzuwenden.
Trotz dieser
Verdienste aber gelang es dem Günstling des
Kaisers, dem
Eunuchen Heraclius, in der
Seele des
schwachen Valentinian Argwohn zu erwecken und ihn zu einer blutigen That zu reizen. Dem Sohn des Aëtius war die
Hand der Kaiserstochter
versprochen worden; als sie ihm jetzt verweigert ward, drang Aëtius auf Erfüllung des ihm gemachten
Versprechens. Da zog der
Kaiser sein
Schwert und stieß ihm dasselbe in die
Brust (454). Die Höflinge vollendeten den
Mord; die vornehmsten von Aëtius'
Freunden
hatten ein gleiches
Schicksal.
Zahnbau auffallend demjenigen der Vögel
[* 19] im allgemeinen und der gezähnten Urvögel im besondern gleicht. Das erst seit kurzer
Zeit bekannte Tier bildet eins der merkwürdigsten Glieder
[* 20] jener vogelähnlichen Reptilien, von denen man zahlreiche fossile,
aber keinen lebenden Vertreter kennt.