Annahme von solchen ist kein juristischer
Akt, denn die Pflegekinder erlangen gegen ihren Pflegevater gar keine
Rechte, und
dieser hat sie nur, solange es ihm beliebt, bei sich zu behalten und zu ernähren. - Bei den Naturvölkern wird die Adoption gewöhnlich
mit einer
Zeremonie verbunden, welche durch eine Scheinentbindung, Saugenlassen an der
Brust oder am
Daumen
den Empfang eines wirklichen
Leibeserben symbolisieren sollte.
Noch bei den Griechen dauerte diese weitverbreitete
Sitte fort.
Vgl.
Couvade.
(franz., spr. -dus-, »versüßen,
besänftigen, mildern«, auch anlassen, tempern), techn.
Operation, durch welche Eisenguß teilweise entkohlt wird.
Man erreicht
dies durch
Glühen in einer Umhüllung von sauerstoffhaltigen
Körpern, wie
Eisenoxyd,
Zinkoxyd,
Braunstein etc.
Geht der entkohlende
Prozeß gleichmäßig durch das ganze
Eisen
[* 5] hindurch, so erhält man das sogen. schmiedbare
Gußeisen.
Vgl.
Anlassen. In der
Malerei heißt adoucieren die
Farbe vertreiben, verwaschen.
(spr. -duhr, lat. Aturus),
Fluß in Südfrankreich, entspringt am Tourmalet im
Departement Hochpyrenäen, durchströmt
das reizende Kampanerthal, die dicht bevölkerteEbene von
Tarbes und die Sandflächen der
Landes, wendet
sich dann in großem
Bogen
[* 6] südwestlich und mündet, an
Bayonne vorbeifließend, in den Biscayischen
Meerbusen.
(Aderér),
Bezirk in der westlichen
Sahara, östlich von Arguin, eine von felsigen
Plateaus umgebene, etwa 300 m ü. M.
liegende
Ebene, von
Sandstein gebildet, mit Sandhügeln und
Kieseln bedeckt, doch nicht ohne
Wasser und Anbau.
Zahlreiche
aus dem Scharschumgebirge herabkommende
Thäler sind mit
Bäumen reichlich bewachsen, Dattelpflanzungen und Getreidefelder
finden sich hin und wieder. Die
Temperatur wechselt zwischen 4 und 35° C.; von
Februar bis Mai treten periodische Regengüsse
mit
Überschwemmungen ein. Hauptstadt ist Wadan, mit 4000 Einw.;
Schinghit, Atar sind
Mittelpunkte eines lebhaften
Handels in
den
Richtungen nach
Nun
(Marokko),
[* 11] Tischit und
Timbuktu und nach dem
Senegal. Berberstämme bilden die Grundbevölkerung von der
herrschende
Stamm der Udaia rühmt sich arabischer Abstammung. In jüngster Zeit bereiste der französische
Reisende
Soleillet einen Teil von Adrar. Vgl. »L'Exploration« 1880.
nach griech.
Mythus König von
Argos, ward von
Amphiaraos vertrieben und floh nach
Sikyon zu seinem mütterlichen
Großvater Polybos, dessen Tochter er heiratete und dessen
Thron
[* 12] er erbte. Mit
Amphiaraos wieder ausgesöhnt, kehrte er nach
Argos zurück. Auf Befehl des
Orakels, seine Töchter einem
Eber und einem
Löwen
[* 13] zu vermählen, gab er die Deïpyle dem
Tydeus,
die Argeia dem
Polyneikes, welche, aus ihren
Ländern vertrieben, vor dem
Palast des Adrástos zusammengetroffen waren und die
Häute
jener
Tiere als Bekleidung (oder die
Tiere als Schildzeichen) trugen.
(Adreßkalender), ein Verzeichnis der Bewohner einer Stadt, der Beamten eines
Staats oder
Landes, oder der
Mitglieder gewisser
Berufs- und Gesellschaftsklassen, wobei dieselben nach ihren vollständigenNamen,
Titeln, Berufszweigen und
Wohnungen aufgeführt sind. Das im Auftrag des Zentralverbands deutscher Industrieller und des deutschen
Handelstags herausgegebene Adreßbuch deutscher Exportfirmen (Leipz. 1884), welches,
nach
Industrien geordnet, die gewerblichen Hauptetablissements, deren Erzeugnisse und Geschäftsbedingungen angibt, hat die
Bestimmung, fremden Käufern über unsre industrielle Leistungsfähigkeit Aufschluß zu geben und dadurch neue
Geschäftsverbindungen anbahnen zu helfen.
(Adreßkontore,Nachweisungsbüreaus), Anstalten, welche sich vorzugsweise mit der Stellenvermittelung
für
Dienstboten,
Hauslehrer,
Gouvernanten,
Handlungsgehilfen u. a., mit Wohnungsnachweis, sogar mit Vermittelung von
Heiraten
u. dgl. beschäftigen.
Nach der deutschen Gewerbenovelle vom (§ 35) ist der Geschäftsbetrieb eines Stellenvermittlers
oder Gesindevermieters zu untersagen, wenn
Thatsachen vorliegen, welche die Unzuverlässigkeit des Gewerbtreibenden
in Bezug auf diesen
Gewerbebetrieb darthun.
Adreßbüreaus, welche speziell über Kreditfähigkeit und die persönlichen Verhältnisse
¶
mehr
von Geschäftsleuten Auskunft erteilen, nennt man meist Auskunftsbüreaus (s. d.).