Titel
Elemente zu
Adolf:
1) Adolf von Nassau, deutscher König
2) Adolf II., Graf von Holstein, aus dem Hause Schauenburg
3) Adolf VIII., Graf von Holstein und Herzog von Schleswig
4) Erzbischof von Köln, Sohn des Grafen Eberhard von Altena
5) Erzbischof von Mainz, geb. 1353
6) Wilhelm Karl August Friedrich A., Herzog von Nassau
7) Adolf Georg, Fürst zu Schaumburg-Lippe, geb. 1. Aug. 1817
8) Adolf Friedrich, König von Schweden, Herzog von Holstein-Gottorp
9) Adolf Frederick, englischer Prinz, Herzog von Cambridge
Oesterreich ob der Enn
* 3
Österreich .
(entstanden aus dem got.
Athaulf ), 1) von
Nassau ,
deutscher König , Sohn des
Grafen Walram von
Nassau , ein tüchtiger,
tapferer und auch gebildeter
Ritter , ward nach dem
Tode des
Kaisers
Rudolf von
Habsburg anstatt des
Sohns desselben,
Albrecht , von den auf die wachsende habsburgische Macht eifersüchtigen
Kurfürsten 5. Mai 1292 zum König gewählt, nachdem
er sich durch unwürdige
Bürgschaften und Versprechungen zu gunsten derselben aller Macht beraubt hatte.
Albrecht von
Österreich
[* 3 ] unterwarf sich ihm nur scheinbar, die
Städte mißtrauten dem »Pfaffenkönig« .
Um der wachsenden Macht
Frankreichs entgegenzutreten,
schloß er mit König
Eduard von
England ein
Bündnis und empfing von demselben
beträchtliche Hilfsgelder, ohne jedoch einen Kriegszug zu unternehmen.
Seiner Abhängigkeit von den
Kurfürsten suchte er
ledig zu werden, indem er sich eine Hausmacht gründete; er erhob daher Anspruch auf die
Mark
Meißen
[* 4 ] und
Osterland als erledigte
Lehen , kaufte dem mit seinen
Söhnen
Friedrich und
Diezmann in
Hader lebenden
Albrecht dem Entarteten von
Thüringen die
Nachfolge in
Thüringen ab und unternahm 1294-96 zwei
Feldzüge gegen
Thüringen , aber
Adel und
Städte unterstützten
die tapfern
Söhne bei der Abwehr des widerrechtlichen
Handels .
Mainz (Stadt: hervorra
* 5
Mainz .
Dagegen gelang es Adolf,
Meißen und
Osterland zu erobern. Über diese Erfolge waren aber die
Kurfürsten erzürnt, da Adolf sich
nun nicht mehr zu ihrem willenlosen
Werkzeug gebrauchen lassen wollte. Sie riefen daher
Albrecht von
Österreich gegen ihn auf
und setzten ihn kurze Zeit darauf in
Mainz
[* 5 ] ab. Adolf rüstete ein
Heer und zog
Albrecht entgegen. Am Hasenbühel
bei
Göllheim in der
Rheinpfalz kam es 2. Juli 1298 zur
Schlacht . Adolf focht mit ritterlicher
Tapferkeit ; durch einen
Sturz verletzt
und ohne
Helm sprengte er von neuem ins
Gefecht und fand im Getümmel den
Tod . Seine
Leiche wurde im
Kloster
Rosenthal , 1309 in der Kaisergruft zu
Speier
[* 6 ] beigesetzt.
Vgl.
Kopp , König Adolf und seine Zeit (Berl. 1862);
Roth , Geschichte des
römischen
Königs Adolf I. (Wiesb. 1879);
L.
Schmid , Der
Kampf um das
Reich zwischen dem römischen König Adolf und
Herzog
Albrecht von
Österreich
(Tübing . 1858).
Über Adolfs
Wahl zum König schrieben
Ennen
(Köln
[* 7 ] 1866),
Lorenz
(Wien
[* 8 ] 1869) und L.
Schmid (Wiesb. 1870).
Königreich Sachsen
* 9
Sachsen .
2) Adolf II.,
Graf von
Holstein , aus dem
Hause
Schauenburg , Sohn des
Grafen Adolf I., folgte 1128 seinem
Vater in der
Grafschaft , zunächst
unter
Vormundschaft seiner
Mutter , verlor, als nach
Kaiser
Lothars
Tod
Konrad III. das Herzogtum
Sachsen
[* 9 ] an
Albrecht den
Bären verlieh, als Lehnsmann der
Welfen sein Land und erhielt es erst 1142 nach der
Versöhnung
Konrads mit
Heinrich
dem
Löwen
[* 10 ] wieder. Nachdem ihm dieser 1143 auch die Herrschaft in
Wagrien
übertragen hatte, war Adolf bemüht, hier und in
seinem Stammland das
Christentum und in den slawischen Gegenden die germanische
Kultur zu fördern, worin er besonders bei
dem
Missionär Vicelin die wirksamste Unterstützung fand. Das eben erst wiederhergestellte
Lübeck
[* 11 ] mußte er 1158
Heinrich
dem
Löwen abtreten, dessen Unzufriedenheit er durch seine Einmischung in die dänischen Thronstreitigkeiten erregt hatte.
Im J. 1159 begleitete er
Friedrich
Barbarossa nach
Italien ,
[* 12 ] leistete 1164
Heinrich dem
Löwen gegen die
Obotriten
Heeresfolge und fand 6. Juli 1164 bei Verchem (in der
Nähe von
Demmin )
[* 13 ] in einer
Schlacht seinen
Tod .
Dänemark
* 15
Dänemark .
3) Adolf VIII.,
Graf von
Holstein und
Herzog von
Schleswig ,
[* 14 ] aus dem
Hause
Schauenburg , geb. 1401, Sohn des
Grafen
Gerhard VI. und der braunschweigischen
Prinzessin
Katharina , folgte 1427 seinem ältern
Bruder ,
Heinrich IV., in der Herrschaft.
Er setzte den
Kampf gegen
Dänemark ,
[* 15 ] welches
Schleswig als
Lehen am liebsten eingezogen hätte, mit Erfolg fort und sicherte
sich 1435 in einem
Frieden den
Besitz des Herzogtums
Schleswig unter dänischer Lehnshoheit. Im J. 1448 schlug
er die dänische
Krone aus, veranlaßte aber die
Reichsräte , seinen Schwestersohn
Christian ,
Grafen von
Oldenburg ,
[* 16 ] zum König
zu wählen. Dieser mußte die
Konstitution König
Waldemars V. bestätigen, nach welcher das Herzogtum
Schleswig niemals mit
dem
Reich und der
Krone
Dänemark verbunden werden sollte. Adolf starb 4. Dez. 1459 kinderlos, mit ihm erlosch
der Mannsstamm seines
Geschlechts in
Schleswig-Holstein
[* 17 ] (s. d.).
Gold (Gewinnung aus ge
* 19
Gold .
4)
Erzbischof von
Köln , Sohn des
Grafen
Eberhard von
Altena ,
[* 18 ] ward Dompropst in
Köln und nach der
Abdankung seines Oheims
Bruno 1193 zum
Erzbischof erwählt. Er schwang sich bald zum
Haupte der fürstlichen
Opposition gegen die Staufer auf und
vereitelte nicht bloß
Heinrichs VI.
Plan , das Erbkaisertum zu begründen, durch seinen hartnäckigen
Widerspruch , sondern widersetzte
sich auch lange der
Wahl
Friedrichs II. Nach
Heinrichs VI.
Tod brach
er den diesem geschwornen
Eid und trat, durch englisches
Gold
[* 19 ] gewonnen, mit dem König
Richard von
England in
Verbindung , um die
Wahl eines
Welfen durchzusetzen. Im
Gegensatz
zur Mehrheit des
Reichs , welche
Philipp von
Schwaben wählte, wußte er eine Anzahl
Fürsten zur
Wahl
Ottos von
Braunschweig
[* 20 ] zu
bestimmen, den er 12. Juli 1198 in
Aachen
[* 21 ] krönte.
Adonai - Adonis
* 23
Seite 1.129.
Als aber dessen
Sache unterlag, fiel er 1204 von ihm ab und schloß sich
Philipp an, den er 1205 auch in
Aachen krönte. Wegen dieses
Abfalls ward er vom
Papst
Innocenz III. gebannt und abgesetzt, vermochte sich zwar eine Zeitlang
gegen den von der welfischen
Partei gewählten
Erzbischof
Bruno zu behaupten, mußte aber nach
Philipps Ermordung 1208 auf das
Stift verzichten und sich mit einer
Leibrente begnügen. Ein
Versuch , 1211 bei dem neuen Thronstreit zwischen
Otto IV. und
Friedrich II. sich mit des letztern
Hilfe wieder des
Stifts zu bemächtigen, scheiterte am
Widerspruch des
Papstes .
Adolf starb 15. April 1220 in Zurückgezogenheit zu
Neuß .
[* 22 ]
¶
mehr
5) Erzbischof von Mainz , geb. 1353, Urenkel des Königs Adolf von Nassau , wurde 1371 zum Bischof von Speier , 1373 von einem Teil
des Kapitels zum Erzbischof von Mainz erwählt und wußte durch Waffengewalt seinen Nebenbuhler, den Landgrafen Ludwig von Thüringen ,
zu verdrängen und sich in den Alleinbesitz des Bistums zu setzen; 1381 hielt er, vom König und beiden
Päpsten anerkannt, in Mainz seinen Einzug. Er stand fortan an der Spitze der Fürstenpartei, welche ihre Macht gegen König
und Städte zu verstärken suchte. Zur Vergrößerung seines Stifts führte er mehrere Fehden gegen Hessen .
[* 24 ] Nachdem er 24. Jan. 1390 die
Universität Erfurt
[* 25 ] gestiftet, starb er 6. Febr. 1390.
Anhalt (Geistige Kultu
* 26
Anhalt .
6) Wilhelm Karl August Friedrich Adolf, Herzog von Nassau , geb. 24. Juli 1817 zu Weilburg , ältester Sohn des Herzogs Wilhelm I. aus dessen
erster Ehe mit Luise , der Tochter des Herzogs Friedrich von Sachsen-Hildburghausen , trat in österreichischen Militärdienst und
machte in Wien akademische Studien . Er kam 20. Aug. 1839 zur Regierung . Dem Fortschritt im Sinn des Liberalismus
wenig geneigt, ließ er sich in seiner politischen Haltung meist durch den Einfluß Österreichs bestimmen. Im Januar 1844 vermählte
er sich mit Elisabeth , Tochter des russischen Großfürsten Michael , und, nachdem diese schon Anfang 1845 gestorben, im April 1851 zum
zweitenmal mit der Prinzessin Adelheid von Anhalt ,
[* 26 ] welche ihm zwei Kinder , den Erbprinzen Wilhelm (geb. 22. April 1852) und die Prinzessin
Hilda (geb. 5. Nov. 1864), gebar. Im Kriege gegen Dänemark 1849 befehligte er eine Brigade deutscher Truppen .
Nach dem Unterliegen der deutschen Bewegung schlug er eine entschieden reaktionäre Politik ein. Nach der
Annexion seines Landes durch Preußen
[* 27 ] 1866 begannen längere Verhandlungen über die nassauischen Domänen , die der Herzog insgesamt
als sein Eigentum beanspruchte, während die preußische Regierung Bedenken trug, ihm einen größern Teil derselben zu überlassen,
da dann die Gefahr nahelag, daß er als größter Grundbesitzer des Landes der Umgestaltung der Verwaltung
desselben im preußischen Sinn hindernd entgegentreten könne. In dem Vertrag vom 22. Sept. 1867 einigte man sich über eine Abfindungssumme
von 8½ Mill. Thlr. Außerdem blieben der Wildpark und einige Lustschlösser Eigentum des Herzogs , der seitdem meist in Wien ,
während des Sommers in Königstein im Taunus lebt.
7) Adolf Georg , Fürst zu Schaumburg-Lippe , geb. 1. Aug. 1817, folgte seinem Vater , dem Fürsten Georg , 21. Nov. 1860 in der Regierung , schloß
sich 1866 Preußen an und trat dem Norddeutschen Bund , 1870 dem Deutschen Reich bei. Er ist seit 1844 mit der Prinzessin Hermine
von Waldeck
[* 28 ] vermählt.
Schweden und Norwegen
* 29
Schweden .
8) Adolf Friedrich , König von Schweden ,
[* 29 ] Herzog von Holstein-Gottorp , geb. 14. Mai 1710, Sohn Christian Augusts von Holstein-Gottorp ,
ward 1727 Fürstbischof von Lübeck und 1739 Administrator zu Gottorp. Rußlands Einfluß bewirkte, daß er nach dem Tode der
Königin Ulrike Eleonore (1741) in Schweden 23. Mai 1743 zum Nachfolger des Königs Friedrich I. gewählt ward,
indem nur unter dieser Bedingung der Friede von Abo gewährt wurde. Am 6. April 1751 bestieg den Thron ,
[* 30 ] nachdem er das Reichsgrundgesetz
von 1720 beschworen.
Mittelmäßig begabt und von schwachem Charakter , war er seiner schwierigen Stellung nicht gewachsen und mußte sich der Anmaßung
der Aristokratie , welche die königliche Gewalt zur Ohnmacht herabdrückte, fügen. Unter der Mitwirkung
seiner Gemahlin Luise Ulrike , der Schwester Friedrichs II. von Preußen ,
wurden Versuche gemacht, den Übermut des Adels zu brechen,
deren Teilnehmer aber 1756 auf dem Schafott büßen mußten. Als der Reichsrat 1768 selbst die Berufung des Reichstags verweigerte,
drohte der König mit Abdankung , worauf die Berufung des Reichstags erfolgte und die anmaßende Regierung
der »Mützen « gestürzt wurde. Auch bezahlten die Stände die Schulden des Königspaars. Adolf starb 12. Febr. 1771 und hatte seinen
Sohn Gustav III. zum Nachfolger.
9) Adolf Frederick , englischer Prinz , Herzog von Cambridge , s. Cambridge 1).