das hohenzollernsche Wappen mit der Umschrift: »Sincere et constanter« (»aufrichtig und standhaft«) sich befindet;
die zweite Klasse teilt sich in solche mit und ohne Stern.
Rittern der dritten Klasse kann eine am Ring über dem Kreuze zu tragende
Schleife, Rittern der drei ersten Klassen eine Verzierung von Eichenlaub gegeben werden, wenn sie zuvor niederere
Grade gehabt; beides nur Preußen. Für im Feld erworbene Verdienste wird der Orden mit Schwertern am Ring verliehen. Juden können
statt des Kreuzes einen demselben ähnlichen Stern erhalten. Die Ritter erster Klasse tragen das Ordenszeichen an einem breiten
Band um die Schulter, die der zweiten Klasse um den Hals, die der dritten und vierten Klasse an schmälerm
Band im Knopfloch.
Vgl. L. Schneider, Der rote Adlerorden (Berl. 1868);
Derselbe, Der schwarze Adlerorden (das. 1871);
Höftmann, Der preußische
rote Adlerorden (das. 1879).
S. Tafel »Orden«. -
4) Weißer Adlerorden, serb. Orden, gestiftet 22. Febr. 1882 vom König Milan I. zur Erinnerung an die Proklamierung
des serbischen Königtums; fünf Klassen, welche einfach diese Bezeichnung haben. Die Dekoration besteht in einem von einer
Königskrone überragten, weiß emaillierten, doppelköpfigen, gekrönten Adler mit goldenen Fängen, belegt mit einem ovalen
roten Mittelschild mit weiß emailliertem Kreuze, zwischen dessen Armen sich vier goldene Feuerstrahlen
befinden.
Aus der Krone flattern hinter den Adlerköpfen blaue Bänder herab. Der ovale Mittelschild des Reverses zeigt das goldene, gekrönte
Monogramm M I und darüber ein blaues Band mit der serbischen Legende: "22. Februar 1882«. Die fünfte Klasse trägt die Dekoration von
mattem Silber. Die beiden ersten Grade tragen einen Bruststern von Gold, achtstrahlig und diamantiert, auf
welchem der Orden liegt. Das Ordensband ist rot mit zwei schmalen lichtblauen Streifen. -
5) Ein goldener Adlerorden wurde 1806 vom König Friedrich I. von Württemberg gestiftet, 1818 aber mit dem Orden der württembergischen
Krone vereinigt. -
6) Der von Kaiser Maximilian 1. Jan. 1865 gestiftete mexikanische Adlerorden ist seit Maximilians Tod erloschen.
das an den Lettnern der mittelalterlichen Kirchen angebrachte oder auch selbständig gebrauchte Pult zum Vorlesen
der Evangelien, welches mit Beziehung auf das Symbol des Evangelisten Johannes von einem Adler mit ausgebreiteten Flügeln getragen
und in Bronzeguß oder Holzschnitzerei ausgeführt wurde.
Solche Adlerpulte sind vorhanden unter andern
in den Domen zu Halberstadt und Aachen (s. nebenstehende Abbildung), in St. Severin zu Köln und im Germanischen Museum zu Nürnberg.
Georg, Graf, schwed. General und Staatsmann, geb. 28. März 1760 in der Provinz Jemtland (Schweden),
trat 1775 in das Heer. Nach Gustavs III. Tod nahm er als Rittmeister 1793 seine Entlassung und lebte von
da bis 1808 in tiefster
Zurückgezogenheit, anfangs (1797-1800) noch mit der Herausgabe einer Zeitschrift: »Läsning i blandade Ämnen«, beschäftigt,
worin Gedichte und Aufsätze über Staatswissenschaften und andre Zweige der Litteratur Aufnahme fanden.
Auch war er 1800 Mitglied des Reichstags, in welchem er entschieden liberale Grundsätze vertrat; 1808 erhielt er auf Empfehlung
des Herzogs von Södermanland das Kommando über einen Teil der Westarmee an der norwegischen Grenze, führte dasselbe mit Auszeichnung
und beteiligte sich dann an den Anschlägen zur Entthronung des Königs. Um die Ausführung des Anschlags
zu unterstützen, rückte Adlersparre mit seinen Truppen in die Nähe der Hauptstadt und zog 22. März in dieselbe ein, nachdem inzwischen
die Absetzung Gustavs IV. schon erfolgt war. Er bewirkte nun hauptsächlich die Ausschließung des Sohns Gustavs vom Thron und
die Erhebung Karls XIII.
Von diesem mit Gunstbezeigungen überhäuft, trat in den Staatsrat, wurde in den Freiherrenstand, 1817 in den Grafenstand
erhoben und kurz hintereinander zum Obersten und Generaladjutanten des Königs ernannt. Indes trat er bereits 1810, nachdem
sein Plan, durch die Wahl Christian Augusts von Holstein zum Kronprinzen die Vereinigung Norwegens mit Schweden
zu erreichen, durch dessen Tod gescheitert war, aus dem Staatsrat und ging als Landeshauptmann des Skaraborg-Läns in diese entfernte
Provinz. Er verwaltete dieselbe in ausgezeichneter Weise und empfing fortdauernd Beweise der königlichen Gunst. Später zog er
sich auf ein Landgut zurück und beschäftigte sich fortan mit der Herausgabe von Aktenstücken zu der
ältern, neuern und neuesten Geschichte Schwedens (Stockh. 1830-33, 9 Bde.),
die ihn 1831 in eine Untersuchung wegen Preßvergehen verwickelte und ihm eine Geldstrafe zuzog. Er starb 23. Sept. 1835 zu Gustafsrik
in Wermland. -
Einer seiner Söhne, Karl August, Graf Adlersparre, geb. 1810, gest. 1862 als
Kammerherr, machte sich als Dichter, mehr noch durch die historischen Arbeiten: »1809 Ars Revolution« (Stockh. 1849, 2 Bde.),
»1809 och 1810, Tidstaflor« (das. 1849, 3 Bde.),
»Anteckningar om bortgångne samtida« (das.
1860-62, 3 Bde.) bekannt.
(Geoden, Aëtiten, Klappersteine), Thoneisensteine von verschiedener, meist sphäroidischer, Gestalt und schaliger
Struktur mit einem lockern Kern, welcher sich von den äußern Schichten abgesondert hat, so daß die Steine
klappern.
Sie hatten im Altertum großen Ruf (Plinius);
der Volksaberglaube läßt sie in Adlernestern entstehen und schreibt
ihnen heilende (ehedem auch magische) Kräfte zu.
Sie finden sich in Deutschland (häufig bei Mutzschen in Sachsen,
bei Bilin und Teplitz in Böhmen, auch am Harz), in Schweden und Ostindien.