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er das Kaufgeld gezahlt hat, adjudiziert, wodurch er das Eigentum daran erlangt. Hierüber erhält er ein besonderes gerichtliches Zeugnis, den Rekognitionsschein oder Adjudikationsbrief, zugefertigt (s. Zwangsvollstreckung).
er das Kaufgeld gezahlt hat, adjudiziert, wodurch er das Eigentum daran erlangt. Hierüber erhält er ein besonderes gerichtliches Zeugnis, den Rekognitionsschein oder Adjudikationsbrief, zugefertigt (s. Zwangsvollstreckung).
(lat.), gerichtlich zuerkennen, zusprechen;
adjudikativ, zuerkennend.
(lat.), Amtsgehilfe; adjungieren, beifügen, beiordnen; im amtlichen Sprachgebrauch s. v. w. »als Gehilfen (Adjunkt) bestellen«. Diese ältere Weise, einem durch Alter oder Krankheit dienstuntüchtig gewordenen Geistlichen oder Lehrer (Emeritus) Stelle und Einkünfte zu belassen, von denen er ganz oder teilweise den Gehilfen besolden und unterhalten mußte, verschwindet gegenwärtig in dem Maß, als ein geordnetes Pensionierungsverfahren auch im Kirchen- und Schulwesen eingeführt wird, bei dem sich durch Versetzung des dienstunfähigen Beamten in den Ruhestand dessen Stelle erledigt. Der Adjunkt wurde oft gleich »mit der Aussicht auf Nachfolge« (cum spe succedendi) angestellt. In älterer Zeit hießen auch die jüngern Lehrer höherer Schulen Adjunkten, wie noch jetzt im skandinavischen Norden; [* 2] ebenso an einigen Universitäten jüngere, den Fakultäten für gewisse Funktionen beigegebene Universitätslehrer.
s. Accession. ^[= (lat., Anwuchs, Verbindung, Zuwachs), im allgemeinen alles, was zu einem Gegenstand als Erweiterung ...]
(neulat.), in Richtigkeit bringen, berichtigen (z. B. eine Rechnung);
ausgleichen, beilegen, z. B. einen Streit;
abgleichen, übereinstimmend machen, eichen (daher Adjustieramt, Eichamt);
im Münzwesen [* 3] das Berichtigen des Gewichts der zu prägenden Platten (s. Münzwesen);
Schußfertigmachen der Artilleriegeschosse;
ein Instrument mittels einer Stellschraube (Adjustierschraube) genau stellen;
mit dem gehörigen Anzug versehen;
sich adjustieren, sich zurecht machen, ordentlich anziehen;
speziell in der österreichischen Armee s. v. w. einkleiden, in die Armee einreihen.
s. Adjustieren. ^[= (neulat.), in Richtigkeit bringen, berichtigen (z. B. eine Rechnung); ausgleichen, beilegen, ...]
(lat., franz. Aide de camp, Adjudant), der dem Truppenbefehlshaber zur Unterstützung bei den Übungen und zur Besorgung des Büreaudienstes beigegebene Offizier. In Deutschland [* 4] hat jeder Truppenteil bis zum Bataillon abwärts einen Adjutanten. Die Adjutanten der Truppenverbände von der Brigade aufwärts nennt man die höhere Adjutantur; zu letzterer gehören auch die persönlichen Adjutanten des Monarchen, fürstlicher Personen, des Kriegsministers und des Chefs des Generalstabs der Armee.
Die Adjutanten des Kriegsherrn führen die Bezeichnung General- und Flügeladjutanten. Während dem Rang nach die Adjutanten der Truppen bis einschließlich der Brigade Leutnants, darüber hinaus Hauptleute und jüngere Majore sind, ist für die persönlichen Adjutanten eine bestimmte Rangstufe nicht vorgeschrieben. Die Generaladjutanten des Kaisers sind Generale, die Flügeladjutanten Stabsoffiziere. Letztere beiden Titel werden als Auszeichnung auch Offizieren belassen oder selbst besonders verliehen, welche Truppenkommandos führen oder im diplomatischen Dienst (Botschafter, Militärbevollmächtigte) verwendet werden. Adjutanten fürstlicher Personen tragen eine besondere Uniform, ausgezeichnet durch silberne Achselschnüre auf der rechten Schulter und durch breite rote Streifen an den Beinkleidern, gleich denen, welche die Generale tragen.
Vgl. Scheel, Der Adjutantendienst (2. Aufl., Berl. 1874).
Vogelart, s. v. w. Marabu. ^[= (Kropfstorch, Leptoptilus Less.), Gattung aus der Ordnung der Storch- oder Reihervögel der ...] [* 5]
Adjutorium, Hilfsmittel.
(lat.), Gehilfe, s. Hilfslehrer. ^[= zum Unterschied von den ordentlichen Lehrern einer Unterrichtsanstalt solche Lehrer, die nur ...]
Arzneien, die man andere zusetzt, um deren Wirksamkeit zu erhöhen.
Beirat, Beistand;
Offiziere heißen in Österreich [* 6] diejenigen Offiziere, welche den kommandierenden Generalen zur Hilfe und eventuellen Stellvertretung zugeordnet sind;
im Rang sind dieselben meist eine Stufe niedriger als der Kommandierende.
[* 7] (Aquilinae, hierzu Tafel »Adler«),
Unterfamilie der Falken (Falconidae) aus der Ordnung der Raubvögel, [* 8] große oder sehr große, gedrungen gebaute Tiere mit mittelgroßem, durchaus befiedertem Kopf, hohem, am Grund geradem, gegen die Spitze gekrümmtem Schnabel, welcher statt des seitlichen Zahns eine Ausbuchtung besitzt, und dessen Wachshaut nicht vom Gefieder bedeckt wird, mit fast gerundeten Flügeln, welche bis zur Wurzel [* 9] oder zum Ende des Schwanzes reichen, und in denen die vierte und fünfte Schwinge meist am längsten sind, mit großem, langem und breitem, gerade abgeschnittenem oder zugerundetem Schwanz, mittellangem, kräftigem, nur oben oder völlig befiedertem Lauf, der häufig von dem lockern Schenkelgefieder (Hosen) [* 10] bedeckt ist, mit starken, gekrümmten und spitzen Krallen.
Das Weibchen ist stets größer und meist auch schöner als das Männchen. Die Adler sind die stärksten und kühnsten Raubvögel, sie fressen in der Regel nur frischen Raub, den sie mit den Fängen ergreifen und forttragen, nehmen aber auch mit Aas vorlieb. Adlerarten bewohnen die ganze Erde, sie finden sich am häufigsten in den wärmern Gegenden und mehr auf dem Festland als auf den Inseln. Die Mehrzahl lebt im Wald, einzelne sind Gebirgs-, andre Steppenbewohner, und manche leben an Küsten oder Binnengewässern.
Die größern Arten sind bei uns Stand- und Strichvögel, die kleinern Arten wandern und dringen bis in das Innere von Afrika [* 11] vor, zwar in Gesellschaften, aber paarweise zusammenhaltend. Im April langen sie wieder an ihren Nistungsplätzen an, in deren Nähe sie kein zweites Paar dulden. Manche bewohnen während ihrer langen Jugendzeit ganz andre Gegenden und Länder als die alten gepaarten Vögel [* 12] ihrer Art. Sie bauen auf einer hervorspringenden Felsplatte, in der Krone eines starken Baums, im Notfall auf dem flachen Boden ihren Horst, der auf langen, oft armstarken Knüppeln ruht und so fest geschichtet ist, daß er dem stärksten Sturm trotzt.
Das Weibchen legt im April oder Mai 1 oder 2, selten 3 Eier [* 13] und zeitigt sie in 4-5 Wochen. Männchen und Weibchen zeigen sich gleich besorgt um die Brut. Die selbständig gewordenen Jungen streichen mehrere Jahre einzeln umher, ehe sie sich an einem bestimmten Ort ansiedeln. Die Alten aber verlassen ihren Brütort nur zeitweilig, suchen ihn, wenn sie wandern, regelmäßig wieder auf und benutzen denselben Horst mehrere Jahre. In der Gefangenschaft werden manche Adlerarten bald zahm und dauern außerordentlich lange aus. In Wien [* 14] wurde ein Adler 104 Jahre im Käfig gehalten.
Zur Gattung Aquila Möhr., mit großem, langem Schnabel, dessen Firste schon unter der Wachshaut gebogen ist, bis zum Ende des breiten, mittellangen, gerade abgeschnittenen Schwanzes reichenden Flügeln, in denen die vierte Schwinge die längste ist, und mittelhohen, sehr kräftigen Läufen, gehören: Der Steinadler (gemeiner, schwarzer, brauner oder Rauchfußadler, Adler fulva L.), bis 95 cm lang, 2 m und darüber breit (Weibchen), sehr gleichmäßig ¶
Schopfadler (Spizaetos occipitalis). 1/6
Afrikanischer Schreiseeadler (Haliaetus vocifer). 1/6
Harpyie [* 16] (Harpyia destructor). 1/8
Goldadler (Aquila chrysaetos). 1/8 ¶
dunkelbraun gefärbt; nur Nacken und Hinterhals sind rostbraungelb, der Schwanz ist an seiner Wurzelhälfte weiß, dann schwarz gebändert oder gefleckt, an der Endhälfte schwarz; die Hosen sind braun, die Unterschwanzdeckfedern weiß. Junge Vögel sind heller, das Hellbraun des Nackens dehnt sich weiter aus, der Flügel besitzt einen großen weißen Spiegel, [* 18] der Schwanz ist grauweiß, nur im Enddritteil schwarz, die Hose sehr hell. Die Färbung wechselt aber außerordentlich.
Ob der Goldadler (Adler chrysaëtos Bp., s. Tafel) sich artlich von dem Steinadler unterscheidet, ist ungewiß; er ist kleiner, schlanker, der Schwanz in der Mitte verlängert, in der Achselgegend mit weißem Fleck, am Schwanz bräunlich aschgrau, schwarz gebändert. Der Steinadler bewohnt die Hochgebirge und großen Waldungen Europas und Asiens, horstet seit 30 oder 40 Jahren in Deutschland nur im bayrischen Hochgebirge, in Ostpreußen [* 19] und Pommern, [* 20] viel häufiger in Südosteuropa; der Goldadler ist in Skandinavien, Rußland, Ostsibirien heimisch und berührt Deutschland nur während seines jugendlichen Umherschweifens. Er bevorzugt im Hochgebirge eine unzugängliche Felswand, wird aber erst nach sechs, vielleicht zehn Jahren seßhaft und durchschweift auch dann noch weite Gebiete. Er lebt und jagt dann paarweise, ist sehr mutig und frech, raubt alle kleinern Tiere und wird namentlich dem Kleinvieh der Herden sehr gefährlich; er stößt bisweilen auf Kinder und greift selbst Erwachsene an. Er nimmt auch dem Wanderfalken die Beute ab und raubt dem Jäger das erlegte Wild. Aas verschmäht er nicht. Er schlingt stets Haare [* 21] und Federn hinab und speit sie als Gewölle wieder aus. Er horstet auf Felsen oder Bäumen und legt 2-3 weißliche oder grünlichgraue, grau und bräunlich gefleckte Eier, welche das Weibchen in fünf Wochen ausbrütet.
Jung eingefangene Adler werden bald zahm, die Baschkiren richten sie zur Jagd auf Füchse, Wölfe, Antilopen ab. Die Unterschwanzdeckfedern (Adlerflaumen) und die Krallen werden im Gebirge als Schmuck getragen; die Mongolen benutzen die Schwingen zu Fächern, zur Befiederung der Pfeile und als Opfergabe. Der Königs- oder Kaiseradler (Adler imperialis Bchst.), 86 cm lang und 2,2 m breit, ist gedrungen gebaut, mit langen Flügeln, aber verhältnismäßig kurzem Schwanz, gleichmäßig tief dunkelbraun, mit hellerm Kopf und Nacken, einem großen weißen Fleck auf den Schultern und aschgrauem, schwarz gebändertem Schwanz. Er bewohnt Südosteuropa und findet sich von Ungarn [* 22] und Galizien an bis zur Mongolei und südlich bis Indien, ist ein Zugvogel, bewohnt die Ebenen und findet sich selbst in baumlosen Steppen und in der Nähe von Ortschaften; er ist schwächer als die beiden erstern, jagt hauptsächlich kleineres Wild (Ziesel etc.). Der Horst steht auf Bäumen, in der Steppe auf dem flachen Boden. Im April legt das Weibchen 2-3 weiße, violettgrün, blaß purpurrot oder hellbraun gefleckte Eier, welche beide Geschlechter bebrüten.
Jung eingefangen, wird er sehr zahm, läßt sich auch zur Beize abrichten, leistet aber bei weitem nicht die Dienste [* 23] wie der Steinadler. Der gefleckte Adler (Schrei-, Rauchfuß-, Gänse- oder Entenadler, Adler naevia Gmel.), 65-70 cm lang und 1,7-1,85 m breit, gleichmäßig kaffeebraun (im Frühjahr und Herbst erdbraun), im Nacken heller, unterseits heller als auf dem Rücken, Handschwingen mattschwarz, dunkler gebändert, Schwanzfedern heller als die Schwingen, Unterschwanzdecken blaß erdbraun mit hellern Spitzen, Fußwurzeln hell erdbraun; das Auge [* 24] ist gelb, dunkler gepunktet, die Wachshaut gelb, der Schnabel hornblau, an der Spitze schwarz, der Fuß gelb.
Junge Vögel sind stets merklich dunkler, die Federn des Nackens, Hand- und Unterarmschwingendecken sowie die der Kropfgegend und die Unterschwanzdecken mit Spitzenflecken. Er bewohnt als Brutvogel Norddeutschland, Polen, Westrußland, [* 25] Ungarn, Galizien, die Türkei [* 26] und Griechenland, [* 27] weilt bei uns vom März bis September, erscheint in der Zugzeit auch in Westdeutschland, lebt in feuchten Au- und Laubhölzern, ist feig, harmlos, schreit laut, jagt neben Fröschen auch Schlangen, [* 28] Nager, in der Brutzeit auch Vögel, junge Hasen und frißt Aas. Er nistet an Waldblößen auf hohen Bäumen in Bussard- und Habichthorsten, das Weibchen legt 2 weiße, blaßbläulich gefleckte Eier, welche beide Eltern ausbrüten.
Zu der durch niedere Fußwurzeln charakterisierten Gattung Zwergadler (Hieraëtus Kp.) gehören: Der gestiefelte Adler (H. pennatus Gm.), 51 cm lang, 121 cm breit (Weibchen), mit gelblichweißer Stirn, rötlichbraunem Nacken, schwarzbraunem, hell schattiertem Mantel und Flügeln, weißem Schulterfleck und braunen Schaftflecken auf der hellgelblichen Unterseite;
das Auge ist hell erzfarben, der Schnabel hellblau, an der Spitze schwarz, Fuß und Wachshaut gelb. Er bewohnt Südwest- und Südosteuropa, auch einen Teil Asiens, weilt in Deutschland vom April bis September, durchzieht im Winter ganz Afrika, lebt stets paarweise, gleicht in seinem Wesen den edelsten Adlern, jagt hauptsächlich kleine Vögel, nistet in Laubwäldern in der Nähe größerer Flüsse, [* 29] am liebsten in fremden Horsten, und legt im Mai 2 gelbliche oder hellgrünliche, gelb oder rot gefleckte Eier, welche beide Eltern bebrüten.
In der Gefangenschaft wird er so zahm wie andre Adler. Der Schopfadler (Spizaëtos occipitalis Gray, s. Tafel), 50-52 cm lang, 120-130 cm breit, ist gedrungen gebaut, mit langen Flügeln, hohen Läufen, kurzem Schwanze, ziemlich einfarbig dunkelbraun, mit aufrichtbarem Schopf, hochgelbem Auge, hornblauem Schnabel, hellgelber Wachshaut und strohgelbem Fuß, findet sich weitverbreitet in Afrika vom 17.° nördl. Br. bis zum Kap, vom Senegal bis Madagaskar, [* 30] in der Ebene und im Gebirge, ist im Wesen unserm Habicht vergleichbar. Er horstet auf Bäumen und legt 2 fast runde, bleiche, rotbraun gefleckte Eier.
Die Harpyie (Harpyia destructor L., s. Tafel), 1 m lang, mit sehr kräftigem Körper, großem Kopf, breitem und langem Schwanz, stumpfen, kurzen Flügeln, ungemein hohem und kräftigem Schnabel und auffallend starken Füßen und Fängen, ist am Kopf und Hals grau, die verlängerten Nackenfedern, Rücken, Flügel, Schwanz, Oberbrust und Rumpfseiten schwarz, Steuerfedern weißlich gebändert, Unterseite weiß, schwarz getüpfelt, die Schenkel schwarz gewellt; das Auge ist rotgelb, Schnabel und Krallen schwarz, der Fuß gelb. Sie bewohnt Amerika [* 31] von Mexiko [* 32] bis zur Mitte Brasiliens, lebt einzeln in wasserreichen Wäldern, jagt Säugetiere und Vögel und wird wegen ihrer Räubereien sowie wegen ihres als Schmuck hochgeschätzten Gefieders von den Indianern eifrig verfolgt.
Die Gattung Seeadler (Haliaëtus Sav.) umfaßt große Raubvögel mit sehr hohem, an den Seiten flach abfallendem Schnabel, kräftigen, nur zur Hälfte befiederten Fußwurzeln, großen Fängen, stark gekrümmten, langen Nägeln und großen, das Ende des mittellangen, breiten, mehr oder weniger abgerundeten Schwanzes beinahe erreichenden Flügeln, in denen die dritte Schwungfeder am längsten ist. Der Schreiseeadler (H. vocifer (Gray, s. Tafel), 70 cm lang, an Kopf, Hals, Nacken, Oberbrust und Schwanz, ¶