oder man macht einen etwa 2,5cm langen
Einschnitt in dem mittlern Teil des einen oder auch beider
Ohren von dem untern (hintern)
Rand an nach der
Spitze zu. Auch kann man durch Wegschneidung eines
Stücks vom
SchwanzAder lassen. Bei
Hunden wird gewöhnlich
die Halsader, aber auch dieAder unter der
Zunge oder unter dem
Schwanz geöffnet, nachdem im erstern
Fall
die
Haare
[* 2] weggeschnitten und die
Ader durch Andrücken etc. zum Anschwellen gebracht ist. Den
Pferden läßt man höchstens
3-4, gewöhnlich nur 1,5-2,5 kg
Blut;
dem
Rindvieh bei einem starken Aderlaß 2,5 kg, gewöhnlich nur halb soviel, und wiederholt
lieber den
einem kleinen
Hund 70-80 g, einem großen 120-250 g. Das
Nachbluten wird dadurch verhindert, daß man eine
Stecknadel durch beide Wundränder sticht und um dieselbe einen
Faden
[* 3] oder
einige Schweifhaare wickelt.
Durch die neuere
Wissenschaft ist erkannt worden, daß der Aderlaß meist entbehrlich,
oft sogar schädlich ist.
Aderlaß an
Bäumen nennt man das Aufritzen der harten
Rinde, um dem durch sie eingeengten
Stamm ein gedeihlicheres Wachstum
zu verschaffen. Man wendet es bei
Stämmen an, die unverhältnismäßig dünn und spindelig bleiben und am obern Teil eine
Menge Holztriebe entwickeln, bisweilen auch bei solchen, die im
Verhältnis zu ihrem
Alter zu wenig
Früchte
tragen, indem sie wohl Holztriebe, aber kein
Fruchtholz
[* 4] machen. Man ritzt an einem sonnenhellen
Tag mit einem feinen
Messer
[* 5] die
Rinde des
Baums an der Nordseite von der
Krone bis zur
Wurzel
[* 6] an einer, zwei oder drei
Stellen, doch so,
daß der
Schnitt nicht bis aufs
Holz,
[* 7] sondern nur bis zur Hälfte der
Rinde eindringt.
Manche Obstzüchter halten die ganze
Operation
für mehr schädlich als nützlich.
Stadt in der ital.
ProvinzCatania, am südwestlichen Abhang des
Ätna,
[* 8] hat einen hohen, viereckigen
Turm
[* 9] aus der Normannenzeit (jetzt Gefängnis), mehrere
Kirchen, Reste antiker Bauten (vom alten Hadranon) und (1881) 19,180
Einw.
Felsen oder
Steine, eine merkwürdige Sandsteingruppe in
Böhmen,
[* 11] nahe der schlesischen
Grenze, die sich von
dem Dorf Adersbach im
BezirkBraunau in einer
Länge von 4 und einer
Breite
[* 12] von 2 km erstreckt. Ursprünglich
bildeten diese
Steine wohl eine einzige große Felsmasse, die durch die fortdauernde Einwirkung des
Wassers durchfurcht und
in viele Schluchten und mehrere
Tausend einzelner Felsenbildungen
(Pyramiden,
Kegel etc.) zerklüftet ist. Einzelne dieser
Bildungen
sind wegen ihrer auffallenden Form mit allerlei
Namen(der betendeMönch, der umgekehrte Zuckerhut, das
zahnlose
Weib, der
Galgen, der Elisabethturm etc.) belegt worden.
Unmittelbar an die schließen sich nach SO. als gleichartige
Fortsetzung die
Felsen von
Weckelsdorf an mit einigen eigentümlichen
Partien, von denen der »gotische
Dom« die interessanteste
ist.
(Anhangkraft,Flächenanziehung) heißt die
Kraft,
[* 13] welche das Aneinanderhaften zweier miteinander in Berührung
gebrachter
Körper bewirkt, im
Gegensatz zur
Kohäsion oder dem innern Zusammenhang der
Körper. Die Wassertröpfchen, mit welchen
sich
eine Fensterscheibe betaut, haften an ihr durch Adhäsion; diese ist auch die
Ursache, daß
Wasser, welches
man aus einem Trinkglas ausgießen will, so leicht an der äußern Wand herabläuft.
Wasser, auf eine reine Glasplatte gebracht,
zerfließt auf ihr und benetzt sie;
Quecksilber dagegen benetzt die Glasplatte nicht, sondern bildet auf ihr abgerundete
Tropfen, und ebenso verhält sich
Wasser auf einer mit
Fett bestrichenen Oberfläche. Im erstern
Fall ist offenbar die Adhäsion des
Wassers zum
Glas
[* 14] größer als die
Kohäsion der Wasserteilchen unter sich, während im zweiten
Fall die
Kohäsion des
Quecksilbers
seine Adhäsion zum
Glas oder die
Kohäsion des
Wassers seine Adhäsion zum
Fett übertrifft.
Man kann daher beim Ausgießen von
Wasser das Herablaufen an der äußern Gefäßwand verhüten, wenn man den
Rand des
Glases
mit
Fett bestreicht. Auch feste
Körper haften bei inniger Berührung aneinander, besonders dann, wenn der eine
Körper anfangs
flüssig war und dann durch
Verdunsten oder Erstarren der
Flüssigkeit erst fest geworden ist. Hierauf
beruht ja das Schreiben und
Malen, das
Leimen,
Kitten und
Löten.
Eben geschliffene
Glas- oder Metallplatten haften gleichfalls
aneinander, sie werden jedoch nicht bloß durch Adhäsion, sondern vorzugsweise durch den
Luftdruck zusammengehalten (scheinbare
Adhäsion). Vgl.
Kapillarität. - In der
Pathologie nennt man Adhäsion die Verlötung oder
Verwachsung der Weichteile
untereinander durch ein auf dem Weg der
Entzündung neugebildetes gefäßhaltiges
Bindegewebe.
(Anschließung), im juristischen
Sinn die gerichtliche
Erklärung, einer von einem andern bereits vorgenommenen
Prozeßhandlung beitreten zu wollen. So kann insbesondere nach der deutschen
Zivilprozeßordnung (§ 482 ff., 518) der Berufungsbeklagte
sich der von seinem Gegner, dem Berufungskläger, gegen das erstinstanzliche
Urteil eingelegten
Berufung
anschließen, d. h. auch seinerseits Abänderungen des
Urteils zum Nachteil des Berufungsklägers (reformatio in pejus) beantragen,
selbst wenn er auf die
Berufung verzichtet hatte und die Berufungsfrist abgelaufen ist.
Dasselbe gilt bei dem
Rechtsmittel der
Revision. Auch die Anschließung eines Verletzten als Nebenkläger
an die öffentliche
Klage der Staatsanwaltschaft im
Strafprozeß gehört hierher, und zwar bezeichnet man dasjenige Prozeßverfahren,
mittels dessen der durch ein
Verbrechen Beschädigte sein Zivilinteresse gegen den Verbrecher zugleich mit in dem gegen diesen
eingeleiteten
Strafprozeß verfolgt als Adhäsionsprozeß
(Anschlußverfahren). Die deutsche Strafprozeßordnung (§ 443 ff.)
läßt die gleichzeitige Erledigung des Anspruchs auf
Strafe, welcher im Weg der öffentlichen
Klage verfolgt
wird, mit dem Anspruch auf
Ersatz des durch die strafbare
Handlung, um welche es sich handelt, verursachten
Schadens im Weg
der
Nebenklage nur in denjenigen
Fällen zu, in welchen das
Gesetz dem Geschädigten eine besondere
Buße zubilligt.
hastam (lat.), zu öffentlicher
Versteigerung, s.
Hasta. ^[= (lat.), bei den Römern jede Art Speer, besonders aber die schwere, 4 m lange Lanze, welche ...]
Alphonse
Joseph,
Mathematiker, geboren im
Februar 1797 zu
Paris,
[* 15] studierte und lebte daselbst als Privatlehrer
der
Mathematik, starb 1862. Er schrieb mehrere Elementarbücher und unter dem
Titel:
»Cours de mathématiques à l'usage de
l'ingénieur civil« (Par. 1832-56, 14 Bde.)
eine Anzahl von Spezialhandbüchern über
Arithmetik,
Algebra,
Geometrie,
Perspektive, Zimmerhandwerk,
Steinbearbeitung
etc., welche, zum Teil mit großen
Atlanten ausgestattet, mehrere
Auflagen erlebt haben. In
¶
mehr
naturwissenschaftlichen Kreisen wurde er besonders bekannt durch sein Werk »Révolutions de la mer, déluges périodiques«
(3. Aufl., Par. 1874), in welchem er die Theorie der Periodizität der Eiszeiten und ihres Wechselns von einer Erdhälfte zur
andern infolge der Exzentrizität der Erdbahn aufstellte.