hoch, liegt unter 32 ⅓° südl. Br. in der in ihm kulminierenden Kette der Kordilleren von Chile und ist noch von den argentinischen
Ebenen aus sichtbar. Es ist ein alter, seit Menschengedenken nicht mehr thätiger Vulkan. Südlich von ihm führt der etwa 3900 m
hohe, vielbenutzte Cumbre- oder Uspallatapaß vorüber, der kürzeste Weg von Santiago nach Buenos Ayres,
über den schon jetzt eine Telegraphenleitung führt und später wohl die geplante transandinische Eisenbahn ihren Weg nehmen
wird. -
2) Chilen. Provinz, eine der gebirgigsten des Landes, 16,126 qkm (292,9 QM.) groß mit (1881)
133,830 Einw. Sie ist von mehreren Ausläufern der Anden durchzogen und durch fünf Flüsse der Quere nach
geteilt. Die Thäler zeichnen sich im Gegensatz zu den baumlosen, nur von Fackeldisteln bestandenen Höhen durch herrliche Vegetation
aus und ermöglichen einen einträglichen Landbau (Weizen, Gemüse, Luzerne etc.). Weinstock und europäische Fruchtbäume gedeihen
trefflich. Auch an nutzbaren Mineralien (Gold, Silber, Kupfer) ist die Provinz reich. Die bedeutendsten Orte
sind San Felipe mit (1882) 11,500 Einw., der Mittelpunkt eines regen Verkehrs, und Santa Rosa de los Andes mit ca. 4000 Einw., am
Beginn des Cumbrepasses.
condition (franz.), auf Bedingung, von Warensendungen, bei denen es dem Empfänger freigestellt ist, die Ware im Fall
des Nichtabsatzes oder der Nichtverwendung zurücksenden zu dürfen;
C30H47O7, Alkaloid, findet sich in den Wurzelknollen und Blättern verschiedener Aconitum-Arten,
besonders von Aconitum Napellus. Zur Darstellung des Aconitins extrahiert man die Knollen (welche bis 1,25 Proz. Aconitin enthalten)
mit angesäuertem Alkohol, filtriert, verdampft den Auszug, reinigt den Rückstand durch Schütteln mit
Äther, löst ihn dann in Wasser und fällt aus der Lösung unreines Aconitin mit Ammoniak. Man löst dasselbe in Äther, verdampft
das Filtrat, löst den Rückstand in Alkohol und fällt reines Aconitin mit Wasser.
Das Aconitin ist meist amorph, farb- und geruchlos, schmeckt stark bitter und brennend scharf,
ist in kaltem Wasser kaum, in Alkohol und Äther leicht löslich, schmilzt bei 120°, reagiert alkalisch und bildet mit Säuren
kristallisierbare Salze. Diese sind wie das reine Aconitin sehr giftig und werden als Arzneimittel gegen nervöse Schmerzen, bei akutem
Gelenkrheumatismus etc. benutzt. 0,001 g tötet
einen Sperling in wenigen Minuten. Die verschiedenen Aconitum-Arten enthalten nicht alle dasselbe Alkaloid, auch werden bei der
Abscheidung des letztern in ungleichem Grad Zersetzungsprodukte gebildet, und so welchen die Handelssorten des Alkaloids sehr
wesentlich voneinander ab. - Als englisches von Morson (Napellin, Nepalin, Acraconitin, Pseudoaconitin) kommt ein viel heftiger
wirkender, brennend scharf, nicht bitter schmeckender, in Chloroform und Äther schwer löslicher Stoff im Handel vor, welcher
in England als äußerliches Arzneimittel benutzt wird. Dies ist vielleicht das heftigste aller Gifte.
L. (Eisenhut, Sturmhut, Venuswagen), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, Staudengewächse mit häufig knollig
verdickten Rhizomen, abwechselnden, handförmigen Blättern und großen, blauen oder gelben Blüten in
gipfelständigen Trauben, mit fünfblätterigem, blumenkronenartigem Kelch, dessen oberstes Blatt helmförmig ist, fünf Blumenblättern,
wovon die zwei obersten kapuzenförmig, nektarientragend und gespornt, die übrigen sehr klein und
verkümmert sind oder
auch ganz fehlen. Aconitum Napellus L. (Aconitum variabile Hayne, s. Tafel »Giftpflanzen II«),
mannshoch, mit in fiederspaltige
Lappen geteilten Blättern, dunkelblauer Blüte und einem aus zwei rübenförmigen (daher der Name Napellus, das Rübchen),
matt graubraunen Knollen bestehenden Rhizom, dessen eine im Herbst einschrumpfende Knolle den blühenden Stengel trägt, während
die andre die Knospe für den nächstjährigen Trieb besitzt; weitverbreitet, wächst gesellschaftlich in der Bergregion
des mittlern Europa, im Himalaja, in Sibirien und Nordamerika, besonders an steinigen, gedüngten Stellen, sehr häufig in den
Alpen, im Jura, auf den deutschen Mittelgebirgen bis Siebenbürgen.
Alle Teile der Pflanze sind stark giftig, besonders die Knollen, welche scharf rettichartig riechen, schwach süßlich, aber
bald äußerst brennend scharf schmecken und wie die Blätter und Samen Aconitin und einige andre Alkaloide
enthalten und offizinell sind. An Nepalin ist besonders Aconitum ferox Wallich. (Aconitum virosum Don.), aus dem Himalaja, reich, welches
wie auch Aconitum palmatum,Aconitum Napellus und Aconitum luridum das in Indien als eins der schrecklichsten Gifte geltende Bikh liefert
und als Pfeilgift benutzt wird.
Aconitum Stoerckeanum Rchbch.,
in Gebirgswäldern, selten und sehr zerstreut, hat weit reichlicher entwickelte, Aconitum variegatum L. (Aconitum Cammarum Jacq.), ebendaselbst,
ähnliche, aber kleinere Knollen; beide Arten blühen blau, aber heller als Aconitum Napellus und variieren oft in Weiß. Aconitum LycoctonumL. (Wolfseisenhut, gelber Eisenhut) ist ebenso weitverbreitet wie Aconitum Napellus, blüht aber gelb, hat keine
Knollen, sondern ein mehrköpfiges, zerfasertes Rhizom, welches höchst narkotisch, aber nicht scharf wirkt. Aconitum. AnthoraL.,
in den Alpen, hat rübenförmige Knollen und gelbe Blüten und wurde bis ins 16. Jahrh. von den Älplern zur Bereitung von Pfeilgift
benutzt.
Alle Arten werden in Gärten als Zierpflanzen kultiviert und wirken dann viel weniger heftig als die wild
wachsenden; medizinisch wird besonders das Aconitin benutzt, sonst auch Extrakt und Tinktur aus den Knollen von Aconitum Napellus bereitet.
In die Heilkunde wurde von Störck im 18. Jahrh. eingeführt. Bei Vergiftungen mit Aconitum tritt zunächst brennender
Schmerz im Mund und in der Speiseröhre ein, über den ganzen Körper verbreitet sich bald wieder verschwindendes Wärmegefühl,
der Puls wird seltener, kleiner, die Atemzüge werden langsamer, mühsam. Die Pupille ist erweitert, es macht sich ein eigentümliches
kriebelndes Gefühl bemerkbar, später folgen Anästhesie, Schwindel, Mattigkeit, Kältegefühl, bis zuletzt
Puls und Atmung schwinden und der Tod eintritt. Sobald eine Aconitvergiftung bemerkt wird, rufe man den Arzt und suche einstweilen
starkes Erbrechen herbeizuführen.
Vgl. Reichenbach, Illustratio specierum Aconiti generis (Leipz. 1823-27).
(da Costa), 1) Gabriel, später Uriel, Religionsphilosoph, geboren um 1594 zu Porto als Sprößling einer ursprünglich
jüdischen, aber zum Christentum übergetretenen Familie, studierte die Rechte und ward 1619 Schatzmeister in einem kirchlichen
Kollegium. In Zweifel an der Göttlichkeit des Christentums verstrickt und durch Studium des Alten Testaments
dem Judentum gewonnen, floh er aus seinem Vaterland und trat in Amsterdam zu
mehr
jenem über. Da er aber bald inne wurde, wie wenig das Judentum seiner Zeit mit seinen vom Mosaismus gewonnenen Anschauungen
übereinstimmte, suchte er auf eine Reform desselben hinzuwirken, ward indes von der Synagoge mit dem Bann belegt. Er veröffentlichte
hierauf zur Verteidigung seiner Lehrmeinung ein »Examen traditionum pharisaicarum collatarumcum lege scriptacontra animae immortalitatem« (Amsterd. 1623), ward aber auf die Klage der jüdischen Ältesten bei dem Rate der Stadt zu einer
Geldstrafe verurteilt.
Nach 15 Jahren bequemte er sich zum Widerruf und ward wieder in die Gemeinde aufgenommen. Auf Grund neuer Beschuldigungen legte
ihm der Große Rat eine schimpfliche Buße auf; als er sich weigerte, sich derselben zu unterwerfen, ward
er mit dem Bannfluch belegt. Nach siebenjähriger Verfolgung unterwarf er sich endlich der Buße, machte aber, im Innern zerrüttet,
im April 1647 seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein Ende. Seine Selbstbiographie (»Exemplar humanae vitae«) gab Ph. Limborch
nach einem in Acostas Haus 40 Jahre nach seinem Tod entdeckten Autograph heraus; auch lateinisch und deutsch
(Leipz. 1847).
Vgl. Jellinek, Acostas Leben und Lehre (Zerbst 1847), und I. (Anmerkung des Editors: Isaac) da Costa, Israel en de
volke (Haarl. 1849).
Zum Helden einer Tragödie machte ihn Gutzkow.
2) José d', span. Jesuit und Geschichtschreiber, geboren um 1540 zu Medina del Campo, ging 1571 nach Amerika,
wo er Provinzial seines Ordens von Peru wurde, und erhielt nach seiner Rückkehr nach Europa (1588) das Rektorat der Universität
zu Salamanca. Er starb 1599. Seine Hauptwerke sind die hochgeschätzte »Historia moral y natural delasIndias« (Sevilla 1591) und »De promulgatione Evangelii apud barbaros« (Salam, 1588).