Störung und durch Leistung der nötigen
Entschädigung oder
Buße sich mit dem Ankläger und dem verletzten
Verein wieder auszusöhnen.
Das
Recht zu solcher feierlicher
Aufforderung wie die Ausübung oder jenes Auffordern und Vorladen selbst hieß
Bann im weitesten
Sinn und stand seit
Ausbildung der königlichen Macht den
Königen und den von diesen damit bevollmächtigten
Gerichten zu. Wenn auf dreimalige, je eine
sächsische Frist (6
Wochen und 3
Tage) haltende
Vorladung der Angeklagte sich nicht
stellte oder die aufgegebene
Buße nicht leistete, so traf ihn die Unteracht, d. h. sein
Vermögen wurde mit
Beschlag belegt,
und bei
Strafe durfte ihn niemand im Bannbezirk aufnehmen und unterstützen, der Ankläger aber durfte
ihn ergreifen und vor
Gericht stellen.
Wenn er nun Jahr und
Tag (1 Jahr, 6
Wochen und 3
Tage) in diesem
Bann blieb, ohne die nötige
Buße zu leisten, so wurde vom König
die
Oberacht
(Aberacht), der
Königsbann, d. h. die völligeFried- und Rechtlos- oder Vogelfreierklärung,
gegen ihn ausgesprochen und dies durch den Achtbrief bekannt gemacht. Erschien der Geächtete oder Verfestete später, wozu
er sicheres
Geleit auswirken mußte, und bewies er seine Unschuld, so wurde er zwar freigesprochen, mußte aber dem
Gericht
eine bestimmte
Summe (Achtschätzung) zahlen.
Reichsacht wurde die Acht genannt, welche sich über das ganze
Reich, Landacht die, welche sich nur über den
Bezirk eines gewissen kaiserlichen oder reichsständischen
Landgerichts erstreckte.
Die letzten Achtserklärungen waren 1706 die gegen den
KurfürstenMaximilian II.
Emanuel und dessen
Bruder,
den
Kurfürsten von
Köln,
[* 5] welche auch nach dem 1702 an
Frankreich erklärten Reichskrieg
Bundesgenossen dieser Macht blieben.
Gegen den freien, nicht reichsunmittelbaren
Bürger aber war das Achtverfahren außer Anwendung gekommen, seitdem die
Idee
des freien Friedensvereins deutscher
Männer dem
Begriff der Unterthanschaft unter der regierenden Herrschaft
Platz gemacht hatte.
Wilhelm, deutscher Bildhauer, geb. in einem Dorf bei
Münster,
[* 12] erlernte das Schreinerhandwerk
und lieferte Schnitzereien, die wegen ihrer Feinheit und Zierlichkeit bewundert wurden.
Schon 32 Jahre alt und ohne alle Vorbildung
widmete er sich der
Kunst. In
Berlin,
[* 13] wohin er sich zu seiner
Ausbildung begab, arbeitete er in den
Ateliers
von
Rauch und
Tieck. Durch Verkauf kleiner
Arbeiten verschaffte er sich endlich die
Mittel zu einer
Reise nach
Italien.
[* 14] In
Rom
[* 15] verfertigte
er eine
Pietà, die sich jetzt im
Dom von
Münster befindet und in kleinernNachbildungen verbreitet ist.
Sein umfangreichstes Werk ist eine aus fünf überlebensgroßen
Figuren bestehende
Kreuzabnahme von karrarischem
Marmor, die 1858 im
Dom zu
Münster aufgestellt wurde. Seine letzte größere
Arbeit war ein gotischer
Altar
[* 16] mit drei
Reliefs aus dem
LebenChristi
für den
Dom zu
Prag
[* 17] (1873 aufgestellt). Obwohl Achtermann einen großen
Reichtum der
Empfindung besaß, gelang es
ihm bei seiner mangelhaften Formenkenntnis nicht, in das
Wesen der plastischen
Kunst einzudringen. Er starb in
Rom,
wo er seit 1839 fast ununterbrochen seinen
Wohnsitz hatte.
Mündungsarm der
Wolga, der sich oberhalb
Zarizyn links abzweigt und sich unweit des
Meers
mit dem Bereket vereinigt, dessen
Namen er dann annimmt (s.
Wolga).
das
Gefühl, welches aus der Voraussetzung des persönlichen
Werts, sei es bei sich (Selbstachtung), sei es
bei andern (Achtung andrer), entspringt. Gegenteil derselben ist die Verachtung, das
Gefühl, welches der Voraussetzung
persönlichen Unwerts bei sich selbst (Selbstverachtung) oder bei andern (Verachtung andrer) entstammt. Verbindet sich die
Selbstachtung mit der Verachtung andrer, so entsteht, wenn beide berechtigt sind, berechtigtes, sind sie dagegen unberechtigt,
unberechtigtes Selbstgefühl (Selbstüberhebung).
Verbindet sich die Selbstverachtung mit der Achtung andrer, so entsteht, wenn beide berechtigt sind,
berechtigte, sind sie dagegen unberechtigt, unberechtigte
Scheu (Selbsterniedrigung). Verbindet sich mit der Voraussetzung
des persönlichen
Werts andrer die
Vorstellung von dessen unendlicher Überlegenheit, so geht die in
Ehrfurcht (s. d.), verknüpft
sich die letztere mit der Voraussetzung persönlichen Unwerts, so geht die Verachtung in
Grauen (s. d.) über.
Worskla), und zwei Seen gelegen, an der Sumskaer Bahn, mit (1881) 22,030 Einw., welche Fabrikation von Talg, Lichten, Leder und
Töpferwaren betreiben. Im Mai findet hier eine bedeutende Messe statt.