zurück.
Nun erst wurde
Patroklos bestattet. Des Achilleus Ende deutet
Homer nur an, »vor dem skäischen
Thor«. Seine Gebeine wurden
zu denen des
Freundes gesellt; darüber stieg ein Grabhügel am
Hellespont empor. Um die
Waffen
[* 2] des
Helden stritten
Ajax und
Odysseus;
letzterer trug sie davon. Dies ist der Homerische der
Held der
»Ilias«, der schnellfüßige, blondgelockte
Peleione, der Schönste und Tapferste der Griechen, Feinden furchtbar, zärtlich gegen
Freunde, großmütig, dem ungerechten
Oberherrscher trotzend, den
Göttern gehorchend,
Gesang und
Ruhm liebend, den
Tod verachtend, untergehend in voller Jugendherrlichkeit.
Spätere erzählen,
Thetis habe ihn, um ihn unsterblich zu machen, insFeuer oder in den
Styx getaucht,
daher er nur an der
Ferse, an der die
Mutter ihn hielt, verwundbar gewesen sei.
Andre berichten auch, wie er, ohne Muttermilch
im Waldgebirge groß genährt, von seiner ängstlichen
Mutter unter die Töchter des
Lykomedes gesteckt, aber von dem schlauen
Odysseus ausgespäht und bewogen wurde, mitzuziehen gegen
Troja,
[* 3] das nach des Sehers
Kalchas Verkündung
ohne Achilleus nicht zu nehmen war.
Tātios, griech. Romandichter aus
Alexandria, lebte wahrscheinlich um 450
n. Chr. und ist Verfasser eines
nach Heliodor und
Longos gearbeiteten
Romans in 8
Büchern, von den
Abenteuern des Liebespaars Kleitophon und Leukippe, in der
Form nicht ohne
Anmut, wenn auch oft mit
Gelehrsamkeit überladen.
(spr. ak-),Alessandro, scholast.
Philosoph und
Arzt, geb. lehrte in seiner Vaterstadt
BolognaMedizin, schloß sich in
Padua
[* 8] ganz dem Averroismus an und starb 1512 (nach andern 1518) in
Bologna. Unter
seinen
Schriften über
Philosophie
(»Operaomnia« Vened. 1545 u. 1568) ist die bedeutendste
»Deintelligentiis« in 5
Büchern. -
Sein jüngerer
Bruder, Giov.Filoteo Achillini, geb. 1466 zu
Bologna, war Gelehrter und Dichter
und starb 1538. Seine beidenLehrgedichte: »Il Viridario«
(Bol. 1513),
in
Terzinen, gehören zu den litterarischen Seltenheiten. Seine »Annotazionidella lingua volgare«
(Bol. 1536) sind eine
Satire auf den toscanischen und eine
Lobrede auf den bolognesischen
Dialekt. -
GrößernRuf als diese beiden, ihre Geistesrichtungen gleichsam verbindend, erlangteClaudio Achillini, geb. 1574 zu
Bologna, wo er neben allgemeinen
Wissenschaften und
Medizin hauptsächlich die
Rechte studierte; er wirkte dann hier wie in
Ferrara
[* 9] und
Parma
[* 10] als
Professor und trat zu
PapstGregor XV., König
Ludwig XIII. und
KardinalRichelieu in nähere Beziehung. Er starb 1640 auf
seinem
Landgut. Als Dichter (»Rime e prose«, Vened.
1673) folgt er der
RichtungMarinis.
Brown,
Gattung aus der
Familie der
Gesneraceen, Knollengewächse mit walzenförmigem, schuppigem
Wurzelstock, saftigem
Stengel,
[* 13] gegen- oder quirlständigen, schön gefärbten und behaarten Blättern und meist scharlach-
oder purpurroter, röhrenförmiger, am
Rand fünfteiliger
Blumenkrone.
(Akhlath), alte Stadt im türk.
Armenien, am
Wansee, Sitz eines armenischen
Bischofs, hieß im
AltertumChelath
und war lange die berühmte
Residenz der armenischen
Könige, mit mehr als 200,000 Einw. Im J. 1226 wurde sie von Dschelaleddin
Schah zerstört und 18 Jahre später durch ein
Erdbeben
[* 15] gänzlich in Trümmer gelegt. Auch in der
Folge
wiederholt verwüstet (so 1400 durch
Timur), wurde Achlath zwar immer wieder aufgebaut und durch
Soliman II. sogar zu einer starken
Festung
[* 16] umgeschaffen, erreichte jedoch seinen frühern
Glanz nicht wieder. Jetzt ist Achlath ein unbedeutender
Ort von etwa 4000 Einw.,
umgeben von den
Ruinen der alten Stadt.
RuizetPav.,
Gattung aus der
Familie der
Bromeliaceen, mit lederartigen, einfachen Blättern und prachtvollen,
in einer lockern
Rispe stehenden, korallenartig festen
Blüten, wachsen zum Teil epiphytisch auf
Bäumen im tropischen
Südamerika.
[* 17] Aechmea fulgensRuizetPav., mit scharlachroter und blauer Blütenhülle, und eine
Abart, Aechmea fulgensdiscolor
hort., mit
oben dunkelgrünen, unten purpurvioletten Blättern, sind schöne
Zimmerpflanzen.
2) Achmed I., 14.
Sultan der
Osmanen, geb. 1589 zu
Magnesia, Sohn
Mohammeds III., bestieg 1603 den
Thron,
[* 18] geistig wenig befähigt,
schwelgerisch, stolz und grausam. Er setzte den seit 1593 dauernden
Krieg gegen den deutschen
KaiserRudolf
II. fort, anfänglich mit
Glück; als er aber von den Persern im
Rücken angegriffen wurde, diese
Eriwan eroberten,
Wan belagerten
und das türkische
Heer mehrmals schlugen, auch die asiatischen
Provinzen sich erhoben,
schloß er mit
Österreich
[* 19] den
mehrmals erneuerten 20jährigen
Waffenstillstand von Sitvatorok, durch welchen die
Türken mehrere feste
Plätze in
Ungarn
[* 20] behielten.
Hierauf wendete Achmed seine ganze Macht gegen die Empörer in
Asien,
[* 21] welche er vernichtete, vertrieb die
Perser aus dem
Reich und
schloß mit diesen 1612 einen
Frieden, welcher den
Statut quo im
Osten wiederherstellte. Seine letzten Lebensjahre
verwandte er auf eine festere
Gliederung seines
Reichs und die Verschönerung seiner Hauptstadt. Die prächtige
Moschee seines
Namens erbaute er in sieben
Jahren mit einem Aufwand von mehreren
Millionen. Er starb
kamen, und ehe Achmed die Ruhe wiederherstellen konnte, starb er
4) Achmed III., 24. Sultan der Osmanen, geb. 1673, Sohn Mohammeds IV., gelangte nach Absetzung seines BrudersMustafa II. 1703 auf
den Thron. Seine Regierung begann mit wohlthätigen Einrichtungen im Innern des Reichs; bald aber brachte der
schwedisch-russische Krieg auch die Pforte in schwere Verwickelungen. Karl XII. flüchtete mit den Trümmern seiner bei Poltawa
vernichteten Armee auf türkischen Boden und trieb die Pforte zum Kriege gegen Rußland. Am Pruth war Peter d. Gr. eingeschlossen,
aber die Bestechlichkeit des Großwesirs rettete ihn und bewirkte 1711 einen ihm günstigen Frieden.
Achmed, schwach und charakterlos, ratifizierte nicht nur den Vertrag seines Günstlings, sondern nötigte auch König Karl XII.,
sein Land zu verlassen. Dem schwachen Venedig
[* 23] nahm er 1715 Morea, allein Österreich, zur Aufrechthaltung des Karlowitzer Friedens
verpflichtet, trat für Venedig unter die Waffen; bei Peterwardein verlor (1716) Achmeds Oberfeldherr Kümürdschi gegen
EugenLeben und Sieg; Temesvár und das Banat wurden darauf von den Österreichern genommen, welche Verluste ein Sieg derFlotte
über die Venezianer nicht ersetzte.
Der neue Großwesir, Arnaud-Chalil, wurde 1717 bei Belgrad
[* 24] gänzlich geschlagen, und diese wichtige Festung fiel. Der Friede zu
Passarowitz endigte den Krieg zum Vorteil für Österreich. in Wollust versunken, überließ
fortan die Verwaltung den Wesiren. Trotzdem ward manches verbessert: in das Steuerwesen kam einige Ordnung, Festungen wurden
gebaut, die erste türkische Druckerei errichtet. Durch diese und ähnliche Einrichtungen wird Achmeds Regierung als der Anfang
der für die türkische Geschichte so wichtigen Epoche der Einführung europäischer Institutionen in das
osmanische Reich bezeichnet. Noch in seinen letzten Regierungsjahren verwickelte sich in einen Krieg mit den Persern; dazu kamen
Unruhen im Innern. Den wegen der Neuerungen aufgestandenen Janitscharen opferte Achmed feig die Köpfe seines Wesirs und der Minister.
Selbst zur Abdankung genötigt starb er 1736 im Gefängnis, wahrscheinlich durch Gift.