den einfachsten Anforderungen der
Hygieine durchaus nicht entsprechen. Weitaus am komfortabelsten und allen Ansprüchen genügend
ist das Wasserklosett
(water-closet), bei welchem der Trichter mit
Siphon versehen ist, der durch reines
Wasser aus einer
Wasserleitung
[* 2] abgeschlossen wird. Nach jeder Benutzung wird der Trichter durch einströmendes
Wasser gespült, und wenn derselbe von
Zeit zu Zeit mit einer
Bürste abgerieben wird, ist das
Klosett vollständig geruchlos.
Immerhin muß auch ein Abtritt mit Wasserklosett hell und luftig sein. Vorteilhaft versieht man das Wasserklosett
mit einer Vorrichtung, welche beim Öffnen der
Thür des Abtritts in
Funktion tritt und den Trichter mit einer bestimmten,
von derWillkür des Benutzenden unabhängigen
MengeWasser spült. Man schaltet zu diesem
Zweck ein Zwischengefäß
in die
Wasserleitung ein, welches den durchschnittlichen
Bedarf zu einmaliger Spülung enthält und bei Öffnung eines
Hahns
sich schnell entleert, aber um vieles langsamer durch die enge Zuflußöffnung sich wieder füllt, also intermittierend wirkt.
Über Moules Erdklosett und das Rochdaler Aschenklosett s.
Exkremente. Bischleb und Kleucker in
Braunschweig
[* 3] haben Zimmerklosette mit
Mechanismus zum automatischen Aufstreuen von Torfpulver konstruiert.
Alle diese Einrichtungen erstreben
eine Desodorisierung der
Exkremente und sind, wenn auf diesen
Zweck besonderer Wert gelegt und eine sorgfältige Behandlung
gesichert ist, sehr empfehlenswert. Die Schwierigkeiten, welche die Behandlung der
Exkremente verursacht,
knüpfen sich wesentlich an den
Harn, und man hat sich daher vielfach bemüht, durch Separateurs oder Diviseurs verschiedener
Konstruktion die festen von den flüssigen
Exkrementen im
Klosett zu trennen.
Hierher gehört das skandinavische Luftklosett, welches bei zweckmäßigen
Dimensionen und einigem Reinlichkeitssinn vortrefflich
funktioniert. DieKosten und Unannehmlichkeiten der Abfuhr sind auf ein
Minimum reduziert, und wo das
Klosett
in warmem
Raume mit gut ziehendem
Schornstein in
Verbindung steht und nur von wenigen
Personen benutzt wird, kommt es vor, daß
die
Exkremente vollständig mumifiziert werden.
BeimMüller-SchürschenKlosett werden ebenfalls
Exkremente und
Harn gesondert
aufgefangen und erstere automatisch mit einem Desinfektionspulver aus gebranntem
Kalk, Holzkohlenpulver
und
Karbolsäure bestreut.
BeimFeuerklosett soll der
Kot in einem gemauerten Schlot aufgefangen und von hier aus täglich einmal in eine Koksfeuerung
entleert werden, um zu
Asche verbrannt zu werden, während der
Harn durch die hierbei abgehende
Wärme
[* 4] in Blechpfannen verdampft
und schließlich ebenfalls verbrannt werden soll. Das FriedrichscheKlosett hält die festen
Exkremente in einer
Grube zurück
und läßt die flüssigen mit den Hauswässern abfließen. Dabei wird eine Desinfektionsmasse aus
Kalk,
Thonerdehydrat,
Eisenhydroxyd
und
Karbolsäure angewandt, welche zugleich mit dem Wasserleitungswasser aus einem Zentralreservoir in die
Klosette gespült
wird. Es sind zwei
Gruben, eine Hauptklär- und eine Nachklärgrube, erforderlich, aus welchen die desinfizierten
Massen wöchentlich abgelassen werden. Auch die
Süvernsche Masse benutzt
man in ähnlicher
Weise bei
Klosetten. Vgl.
Abwässer.
(das alteKanobos), kleines, von etwa 100 Arabern bewohntes Dorf mit einem verfallenen
Kastell
und
Leuchtturm an der
KüsteÄgyptens, etwa 15 km von
Alexandria. Südlich von Abukir breitet sich der 14,000
Hektar große
SeevonAbukir (Behêret Maadîye) aus. Vor seinem kleinen, von
Klippen
[* 6] eingeschlossenen
Hafen liegt die breite, aber seichte und
nach dem hohen
Meer zu durch lange
Sandbänke geschützte
Reede. Auf dieser wurde die große
SeeschlachtbeiAbukir geschlagen.
Obwohl der
Kampf schon so gut als entschieden war, setzten die französischen
Schiffe dennoch die
Schlacht die ganze
Nacht hindurch
mit Hartnäckigkeit und Heldenmut fort.
AdmiralBrueys fiel; sein
Schiff,
[* 13] L'Orient, geriet in
Brand und flog mit der ganzen
Besatzung
in die
Luft; nur 70 Mann wurden dem Wellentod entrissen. Nach 3
Uhr morgens endigte die
Schlacht mit der
Flucht der noch übrigen zwei französischen
Linienschiffe und zwei
Fregatten nach
Korfu.
[* 14] Die französische
Flotte verlor die
Hälfte ihrer
Mannschaft und 3705 Gefangene. Die
Engländer hatten 900
Tote und Verwundete. Durch den
Sieg bei Abukir wurden die
Briten
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