dankbarer, d. h. Eindruck machender, die Spannung des Zuhörers auf das Folgende übertragender Abgang ist, besonders am Schluß
der Akte, ein wohlberechtigtes Kunstmittel und wird vom Dichter wie vom Darsteller mit besonderm Fleiß kultiviert, vom letztern
freilich nicht selten mit tadelnswerter Übertreibung.
allgemeiner Titel der syr. Herrscher des osroënischen Reichs zu Edessa (s. d.) in Mesopotamien.
Als Stifter der Dynastie wird genannt Urhoi Bar Chevjo, 136 v. Chr. Unter den 28 Fürsten ist der 14. hervorzuheben, Abgar Uchomo
(der Schwarze), nach einer Nachricht ein Sprößling des Geschlechts der parthischen Arsakiden und sogar Augustus' engster Freund.
Bei einer Krankheit soll er Jesus brieflich zu sich eingeladen, dieser aber den Ruf abgelehnt und einen
seiner Jünger zu senden versprochen haben.
Nach der Himmelfahrt soll dann Thomas den Thaddäus gesandt und dieser den König und die Stadt für das Evangelium gewonnen
haben. Die Unechtheit der beiden von Eusebius bewahrten Briefe wurde schon 494 vom Papst Gelasius ausgesprochen.
Die ganze Erzählung ist wahrscheinlich die Erfindung eines edessanischen Christen, der dadurch seiner Gemeinde ein hohes Altertum
zusprechen wollte.
Vgl. Lipsius, Die edessanische Abgarsage (Braunschw. 1880);
Matthes, Die edessanische Abgarsage auf ihre
Fortbildung untersucht (Leipz. 1882). -
Die Abgarusbilder, die ältesten Bildnisse Christi, nach dem wunderbaren Porträt, das der Sage nach Jesus
selbst seinem Anhänger, dem König Abgar Uchomo, zugeschickt haben soll, gehören der morgenländischen Kirche an (seit dem 4. Jahrh.)
und sind von einem düstern, finstern Charakter, starr und schmerzvoll. Eine Art Opposition dagegen von seiten Roms bilden die
Veronikabilder (s. d.).
jede durch eine größere Anzahl von Genossen mit deren Vertretung beauftragte Persönlichkeit;
insbesondere
im Sinn des konstitutionellen oder Repräsentativsystems ein Volksvertreter, ein Mitglied derjenigen parlamentarischen Körperschaft,
welche der Regierung gegenüber das der Gesamtheit der Staatsbürger zustehende Recht der Mitwirkung bei der Gesetzgebung
und bei der Verwaltung des Staats ausübt (s. Volksvertretung).
Nachbildung körperlicher Gegenstände mit Hilfe von flüssigen, aber bald erstarrenden Substanzen. Die erste
Abformung des Gegenstands ergibt die sogen. Matrize, und erst wenn man von dieser wieder einen Abguß nimmt,
erhält man einen Körper, welcher dem Original völlig gleicht. Die Matrize kann durch Abguß oder Abdruck dargestellt werden; man
benutzt zu Abgüssen am häufigsten gebrannten Gips, Thon, feinen
Sand oder Tripel (besonders für die Metallgießerei),
Glas, Schwefel, Siegellack, Alaun, Salpeter, Metalllegierungen, Guttapercha, Wachs, Schellack, Brotkrume, Leim- und Hausenblasenlösung,
Metallfolie, Seidenpapier etc. Darf das Original zerstört werden, so befestigt man es schwebend in einem Kästchen, bringt
einige von der Wandung des letztern bis auf das abzuformende Original reichende starke Drähte und ein kegelförmiges Stück
Holz an, füllt dann das Kästchen mit einem Brei aus 1 Gips, ¼ Ziegelmehl und Wasser, welches gleichviel
Alaun und Salmiak gelöst enthält, läßt erstarren, vollständig trocknen, entfernt die starken Drähte und den Holzkegel,
glüht dann, um das Original zu verbrennen, entfernt die Asche (am besten durch Ausschütteln mit Quecksilber) und gießt
hierauf Metall in die Hohlform.
Von Gegenständen, die nicht zerstört werden dürfen, kann man auf gleiche Weise Abgüsse erhalten, wenn man eine Nachbildung
derselben in Wachs mit Gipsbrei umgießt und durch Erhitzen das Wachs entfernt. Gewöhnlich aber stellt man mehrteilige Matrizen
aus Gips, Schwefel, Leim, Guttapercha dar, fügt die Teile derselben sorgfältig zusammen und gießt dann
die Hohlform aus. In diesem Fall zeigt der Abguß Nähte an den Stellen, wo die Teile der Matrize zusammenstießen. Bei wertvollen
Kunstwerken läßt man diese Nähte gewöhnlich stehen, um jede Möglichkeit der Beschädigung auszuschließen; sie sind um
so schwächer, je sorgfältiger die Matrizen angefertigt wurden.
bei den Haustieren der sich im Frühjahr mit Ausfall des dichtern Winterhaars vollziehende Haarwechsel. Unvollständiges
und zögerndes Abhaaren ist die Folge gesunkener Hautthätigkeit und bedingt durch innere, die Verdauung und Assimilation beeinträchtigende
Krankheiten, ungenügende Ernährung, kalte Stallung, vernachlässigte Hautpflege und Erkaltung zur Zeit des Haarwechsels; übrigens
verzögern auch unbeständiges, kaltes Wetter, später Eintritt des Frühjahrs das Abhaaren. Zur Behandlung empfehlen
sich: kleine Salzgaben, Schwefel und Schwefelspießglanzmittel, leichtverdauliches, saftiges Futter: gutes Heu, Grünfutter,
Kleie, Gerstenschrot, Biertreber, Mohrrüben. Durch gute Hautpflege wird die Kur wesentlich gefördert.
die Richtung des Schiffs so verändern, daß es mehr »vor dem Wind« segelt, also solche
Bewegung macht, daß der Wind mehr vom Hinterteil des Schiffs her in die Segel fällt.
Auf einen Gegenstand abhalten heißt gerade
auf ihn zusteuern;
von einem gefahrvollen Gegenstand abhalten heißt demselben ausweichen.
im allgemeinen das Unempfindlichwerden durch Gewöhnung. Man kann sich gegen Wärme
und Kälte, gegen harte Arbeit, gegen die schädliche Einwirkung der Nässe, schlechter Atmosphäre etc. dadurch abhärten,
daß man sich anfangs vorsichtig, später dreister und andauernd jenen Einflüssen aussetzt. Fleißige Bewegung im Freien,
Turnübungen, Schwimmen, kühles, hartes Nachtlager sind Mittel zur Abhärtung, wie denn jede Art von Leibesübung,
die Strapazen großer Reisen und des Felddienstes in hohem Grade die Abhärtung befördern. Die Abhärtung kleiner Kinder muß sich durchaus dem
Kräftezustand derselben anpassen und sollte nur unter sachverständiger Leitung ausgeführt werden.