aber 20,492 Sek., und dieser Weg dürfte nicht um eine Hundertstelsekunde von dem wahren Wert
abweichen.
Nun ist aber in einem rechtwinkeligen
Dreieck
[* 2]
m o m', dessen
Winkel
[* 3] bei o 20½ Sek. beträgt, die Seite o m' 10,000mal
so groß als die Seite
m m'; folglich muß auch dieGeschwindigkeit des
Lichts 10,000mal so groß sein als
die
Geschwindigkeit der
Erde in ihrer
Bahn. Die
Erde legt aber in jeder
Sekunde 30 km zurück, folglich durcheilt das
Licht
[* 4] in
derselben Zeit 300,000 km. Die Aberration
[* 5] der
Fixsterne
[* 6] wurde zuerst von
Bradley in den
Jahren 1725-27 wahrgenommen, und derselbe
Astronom gab auch die richtige
Erklärung der
Erscheinung. Die
Entdeckung der Aberration lieferte den ersten direkten
Beweis der
Bewegung der
Erde um die
Sonne
[* 7] und bestätigte die von
Römer
[* 8] ermittelte
Geschwindigkeit des
Lichts.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Joachimsthal, am
Fuß des Pleßbergs, mit (1880) 2149 Einw., welche
Blechlöffel, Striegeln,
Spitzen und
Handschuhe produzieren.
(spr. ebbrístith),Hafenstadt in
Cardiganshire
(Wales), an der Mündung des Rheidol, mit (1881) 7088 Einw.
Aberystwith ist Sitz des 1872 gegründeten University
College von
Wales, hat eine Lateinschule, einigen Küstenhandel und wird viel
als
Seebad besucht.
In der Umgebend (Anmerkung des
Editors: richtig: Umgebung oder Umgegend) Bleigruben undHütten.
[* 15]
esseadpossevalet,a posse ad essenonvaletconsequentia (lat.), logische
Regel: vom
Sein kann man auf das Können,
d. h. von der Wirklichkeit auf die Möglichkeit, schließen, nicht aber von dem Können auf
das
Sein, d. h. von der Möglichkeit auf die Wirklichkeit.
ein großes
Reich im O. Nordafrikas,
im S. von den Gallaländern, im übrigen von zum ägyptischen
Sudân gehörigen
Landschaften begrenzt. Es umfaßt drei ehemals
selbständige
Reiche:
Tigré im N., mit der frühern Hauptstadt
Adua (4000 Einw.) und dem alten, in
Ruinen
liegenden
Axum,
Amhara, mit der frühern Hauptstadt
Gondar (12,000, einst 60,000 Einw., mit 44
Kirchen) und der jetzigen Residenzstadt
Debra Tabor im O. des
Tanasees, und
Schoa im S., mit den verfallenden
StädtenAnkober und
Angolala, und hat ein Gesamtareal von
333,200
qkm (6058 QM.) und 3 Mill. Einw.
Aus den ringsum liegenden niedrigen
Landschaften steigt das Land im N. und S. allmählich, im O. und W. aber unvermittelt
zu einem äußerst zerrissenen Alpenland von 2000-2300 m mittlerer
Erhebung auf.
Das
Innere ist eine
Folge grasreicher, aber meist waldloser
Plateaus, auf welchen sich zahlreiche isolierte, oft sehr grotesk
gestaltete Felsmassen. mit senkrecht abfallenden
Wänden und von sehr verschiedener
Größe erheben. Während
einzelne derselben nur mit
Leitern erstiegen werden können, haben andre das Aussehen von
Tafelbergen, sind auf der Gipfelfläche
wohlbewässert und mit üppiger
Vegetation bedeckt, daher auch bewohnt und angebaut. Diese Felsmassen dienen der
Bevölkerung
[* 17] in ihren
Kriegen gegen auswärtige Feinde und bei ihren innern
Fehden als natürliche
Festungen und werden
mit dem allgemeinen
NamenAmba bezeichnet.
Außerdem sind die
Hochebenen von mehreren ansehnlichen, nur teilweise voneinander getrennten
Gebirgsketten durchzogen, unter
denen im nördlichen Teil des
Landes besonders folgende bemerkenswert sind. Die eine zieht sich an der Nordgrenze von der
LandschaftSemién durch ganz Abessinien bis in die
Nähe des Hawaschthals, wo sie noch bis zu 3500 m ansteigt, um sich dann gegen W.
in die
Hochebene der
Galla zu verflachen. Eine nach
SW. gehende Abzweigung umfaßt im S. den großen
Tanasee und endigt in dem
wenigstens 3600 m hohen Talba-Wahagebirge in den
Landschaften Matscha und
Godscham.
Dieser langen
Gebirgskette gehören in
Semién und Wogera an der
Ras Daschan von etwa 4620 und der Buahit von 4510 m
Höhe, deren
Gipfel einen großen Teil des
Jahrs mit
Schnee
[* 18] bedeckt sind. Südwestlich von
Semién setzen sich die
Gebirge in der 3000 m
hohen, gestaffelten
Terrasse von Wogera fort, die sich allmählich nach SO. verflacht und kesselförmig das
große
Becken des
Tanasees umgibt. Ohne
Unterbrechung ziehen die
Gebirge nach SO. weiter durch das 4300 m hohe Gunagebirge bis
zum trennenden
Thal
[* 19] des Beschilo.
Südlich von diesem ragt isoliert Abessiniens höchstesGebirge, die
Kollo, bis 4600 m empor. Auch die
südlichen
LandschaftenKaffa und
Enarea sind gebirgig und haben sogar mit ewigem
Schnee bedeckte Gipfel aufzuweisen. Die Hochflächen
sind häufig von engen, manchmal sehr tiefen, schluchtenartigen
Thälern durchfurcht, in denen die
Flüsse
[* 20] des
Landes ihren
Lauf nehmen. Wo breitere
Einschnitte sind, besteht die
Hochebene aus mehreren isolierten
Plateaus mit steil
abstürzenden
Wänden, so besonders im
Hochland von
Schoa.
Von dem niedrigen Küstenstrich, der
Samhara, aus gesehen, gewährt den Anblick einer ragenden
Burg, durch deren
Wälle nur
wenige, oft treppenartige
Pässe auf das eigentliche
Hochland führen. Der frequenteste dieser
Pässe ist der
am Tarantaberg, der von dem Hafenort
Massaua
[* 21] nach dem
Hochland führt, neben welchem wir im Innern
Semiéns noch den in fast 3000 m
Höhe liegenden Selkipaß erwähnen, der bis in die Schneeregion reicht. Den nördlichen und westlichen, wahrscheinlich
auch den südlichen
Abfall des
Hochlands umzieht eine 6-7 Tagereisen breite, sumpfige, mit dichtem
Urwald
bedeckte und von
Elefanten,
Raubtieren und
Schlangen
[* 22] erfüllte, aber dünn bevölkerte
Region, die sogen.
Kola oder Kwola (d. h.
heißes Land). Von ganz andrer
Beschaffenheit als das
Hochland ist die
Samhara, indem sich diese nur wenig über den Meeresspiegel
erhebt und ein heißes, wasser- und vegetationsloses, schwach bevölkertes Gebiet bildet, dessen Oberfläche
teils aus nacktem
Fels, teils aus flüchtigen
¶
mehr
Sandablagerungen über demselben besteht. Geognostisch ist Abessinien vorwiegend vulkanischer Natur, und nur von O. her ragt die Kalk
und Sandsteinformation in den vulkanischen Kern keilförmig hinein. Schon in der Samhara finden sich ausgebrannte Krater,
[* 24] Lavaströme
und Lavafelsen. Ebenso ist der ganze nördliche Rand des Hochlands mit Massen von Lava, Schlacken, Mandelsteinen
und Basalt bedeckt, und weiter im Innern ist der Tanasee von einem schroffen, aus vulkanischem Gestein bestehenden Kamm umschlossen,
an welchem zahlreiche warme Quellen entspringen. Weiterhin befinden sich besonders in den Landschaften Wogera, Talemt, Agamé
und Semién vulkanische und plutonische Gebilde in großer Verbreitung, und auch in den südlichern Landschaften
Begemeder, Godscham, Ghedem, Agaomeder hat man dergleichen in Masse angetroffen, die aber vorzugsweise aus Trachyt bestehen.
Aktive vulkanische Thätigkeit hat man 1861 noch beim VulkanEd amRotenMeer beobachtet.
Abessinien ist überaus reich an Gewässern, aber keins derselben ist schiffbar oder auch nur flößbar. Alle befinden sich in
einer Höhe von fast 3000 m. Als der bedeutendste Strom im nördlichen Teil des Landes ist der Abaí, der obere Lauf desBlauenNils, zu nennen, der bei Säkkala in der Provinz Matscha entspringt, als reißender Bergstrom in den Tanasee fällt und, nachdem
er ihn wieder verlassen, in langer Spirale die amharische LandschaftGodscham umzieht, eine lange Reihe von
Stromschnellen und Katarakten bildend.
Unter seinen zahlreichen Nebenflüssen seit seinem Austritt aus dem Tanasee sind die bedeutendsten: auf der linken Seite Beschilo,
Dschamma, Guder, Didessa, Jabus und Tumat, auf der rechten Dinder und Rahad, von denen die zwei letzten von den
Bergen
[* 25] Godschams herkommen. Der Takazzé, der zweite Hauptstrom Nordabessiniens, entspringt auf der Grenze zwischen Lasta und
Begemeder, scheidet in seinem nordwestlich gerichteten Lauf bis zum 17° nördl. Br. die LandschaftenTigré und Amhara voneinander
und bildet, mit einer Breite
[* 26] von etwa 200 m ein hohes Plateauland durchziehend, den Abzugskanal für das
nordöstliche Abessinien. Er erhält später den Namen Setit und fällt dann als Atbara in den Nil. Im südlichen Abessinien ist der Hawasch von
Bedeutung, der im Guraguegebirge entspringt, in einem weiten, fruchtbaren Thal zuerst nach N., dann nach O. fließt, die LandschaftSchoa gegen die freien Gallaländer abgrenzend, und endlich sich wieder nach N. wendet, um sich in
den Aussasee zu ergießen.
Endlich ist noch der Mareb oder Gasch zu erwähnen, der in Tigré entspringt, auf einer weiten Strecke nach NW. fließt, dann
aber eine nordöstliche Biegung macht. Man glaubte früher, daß er in das Rote Meer münde, weiß aber
jetzt, daß er sich zur Zeit seiner Hochflut in den Atbara ergießt. Alle angeführten Ströme also, mit Ausnahme des Hawasch,
gehören dem Stromsystem des Nils an. Nur der in der nördlichen Landschaft Hamasen bei Tatsega entspringende Ainsaba, der
Mensa und Bogos durchzieht, wendet sich dem Baraka zu und gehört so dem RotenMeer an. In der trocknen Jahreszeit
sind die Ströme teilweise ohne Wasser, in der Regenzeit aber überfluten sie, oft furchtbare Zerstörungen hervorbringend,
das Flachland. Sie bedingen wesentlich das Steigen des Nils und sind Ursache des fruchtbaren Schlammabsatzes in Ägypten durch
die aufgelösten vulkanischen Massen, die sie mit sich führen. - Unter den zahlreichen Landseen Abessiniens
sind
einige sehr bedeutende, die fast ohne Ausnahme im Hochland liegen und den Charakter der europäischen Alpenseen haben.
Ihre vulkanische Umgebung scheint zu der Annahme zu berechtigen, daß sie Ausfüllungen von erloschenen Kratern sind. In Nordabessinien
ist als der größte der 1859 m ü. M. gelegene Tana oder Dembeasee in der LandschaftDembea (s. Tana), im
O. der Aschangisee in der Landschaft Wogera zu erwähnen, welch letzterer, von 3300 m hohen Bergen umgeben, in 2441 m Höhe liegt
und einen Umfang von 22 km hat.
[Klima,
[* 27] Naturprodukte.] Der Abessinier unterscheidet in seinem in klimatischer Beziehung so viele
Abwechselung bietenden Vaterland zwei Hauptregionen: die Kola oder Kwola (das Tiefland unter 1600 m) und die Deka, nebst einem
vermittelnden Gliede, der Woina Deka (1600-2400 m). Das Klima ist im Hochland gemäßigt und angenehm, nur in der Deka und namentlich
auf den hohen Gebirgszügen von Lasta und Semién im Winter sehr kalt. Auf den östlichen höhern Plateaus
steigt das Thermometer
[* 28] im Sommer selten über 30° R. und fällt nicht unter 17°, so daß die mittlere Temperatur etwa 24,5°
beträgt.
Weit milderes Klima hat das westliche Hochland, wo die mittlere Temperatur zwischen 17,5 und 31,5° schwankt. Gondar hat
bei seiner 1904 m hohen Lage eine mittlere Temperatur von 15°, aber bei fast immer heiterm Himmel
[* 29] ist die Wärme
[* 30] selbst im Sommer
nicht drückend. In denNiederungen herrscht dagegen einen großen Teil des Jahrs hindurch eine glühend heiße Temperatur, die
in den engen Flußthälern wahrhaft erstickend wird. Da in der Samhara die Tropenregen fehlen oder nur
periodisch eintreten, so ist hier zugleich die Atmosphäre außerordentlich trocken, während in der Kola wegen des dichten,
für die Sonnenstrahlen undurchdringlichen Urwalds und Gestrüpps bei ebenfalls großer HitzeFeuchtigkeit vorherrscht. Im nördlichen
Hochland beginnt die Regenzeit im April, um mit Unterbrechungen bis Oktober anzuhalten; in Schoa dauert sie
von Mitte Juni bis September.
Bei der außerordentlichen Reinheit der Luft erfreuen sich die Bewohner der höher gelegenen Gegenden einer ausgezeichneten
Gesundheit; nur rheumatische Übel werden durch die kalten Winde
[* 31] veranlaßt, und in Schoa grassiert der Aussatz. Eine unter den
Abessiniern sehr verbreitete Krankheit ist der Bandwurm,
[* 32] ohne Zweifel infolge des fortwährenden Genusses
von rohem Fleisch; doch bietet die Natur selbst in einigen Pflanzen die kräftigsten Gegenmittel dar. In den heißen Flußthälern
und in der Kola herrschen Dysenterien, Faulfieber und heftige nervöse Krankheiten, welche besonders den Weißen verderblich werden.
- Der Pflanzenwuchs ist bei den verschiedenen klimatischen Verhältnissen des Landes sehr mannigfaltig
und in günstigen Lagen außerordentlich üppig.
Während er in den hoch gelegenen Gegenden schon ganz subalpinisch ist, hat er in der Kola und in den heißen Thälern des
untern Mareb und Takazzé ganz den tropischen Charakter. Die Vegetation der letztern zeigt Tamarisken, Sykomoren,
Adansonien und Fikusarten, Tamarinden und Kigelien, Akazien, wilde Baumwolle,
[* 33] Sesam und Büschelmais längs der Flußufer. In der
mittlern Region der Kola beginnt die Vegetation der Aloepflanzen. In 1500 m Höhe erscheint die für Abessinien so charakteristische
Kolkwaleuphorbie, die bis 3600 m Höhe aufsteigt. Ihr gesellen sich der Ölbaum und die mächtige Adansonia
bei, doch stehen alle diese Bäume in der Kola¶