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Außerdem ist der in den Hochgebirgen ein regelmäßig wiederkehrender Wind, welcher nach Sonnenuntergang von den Höhen nach dem Thale längs den Bergabhängen weht.
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Außerdem ist der in den Hochgebirgen ein regelmäßig wiederkehrender Wind, welcher nach Sonnenuntergang von den Höhen nach dem Thale längs den Bergabhängen weht.
Esra, s. Ibn Esra. ^[= (eigentlich Abraham ben Meïr ibn Esra, in mittelalterlichen Schriften Abraham Judaeus, Abenare ...]
(das Castra Abusina der Römer), [* 3] Stadt im bayr. Regierungsbezirk Niederbayern, an der Abens, einem Nebenfluß der Donau, und an der Linie Donauwörth-Regensburg der Bayrischen Staatsbahn, 39 km von Regensburg, [* 4] mit Amtsgericht, Maschinenfabrik, Hopfenbau und (1880) 2094 meist kath. Einwohnern. Die dortige Mineralquelle mit Badeanstalt [* 5] gehört zu den eisenhaltig-salinischen Schwefelquellen, wird bei chronischen Hautkrankheiten, [* 6] rheumatischen und gichtischen Leiden, [* 7] bei Stockungen und Verschleimungen in den Unterleibseingeweiden empfohlen. Abensberg, im Mittelalter (1030-1485) Sitz der Grafen von Abensberg, ist Geburtsort des bayrischen Geschichtschreibers Joh. Turmaier (Aventinus), dem 1861 ein Denkmal daselbst errichtet wurde, und merkwürdig durch Napoleons Sieg über die Österreicher unter Erzherzog Ludwig und General Hiller
(v. mittellat. adventura oder eventura, daher auch Ebenteuer, ursprünglich in der Form âventiure in die Sprache [* 8] des Mittelalters aufgenommen, franz. Aventure), in den Rittergeschichten des Mittelalters ein den Charakter des Wunderbaren, Zauberhaften an sich tragendes Ereignis, insbesondere Bezeichnung der aufgesuchten oder vom Zufall dargebotenen ritterlichen Zweikämpfe und sonstigen gefahrvollen Unternehmungen. Da das Wort Abenteuer dann auch den Bericht bezeichnete, auf welchen sich die epische Erzählung stützt, so entwickelte sich hieraus die Personifikation der Frau Aventiure, eines weiblichen Wesens von wunderbarer Schönheit und Macht, das sich mittels eines Ringes unsichtbar machen kann, als Freundin der streitbaren und minnefreudigen Jugend die Länder durchwandert, die Ereignisse sowie die geheimen Triebfedern der menschlichen Handlungen beobachtet und davon Kunde gibt und daher gewissermaßen die Muse der mittelalterlichen Dichter ist.
(Oberacht), s. Acht. ^[= # (vom altdeutschen "Echt", d. h. Bund oder Gesetz), ursprünglich das höchste Gesetz, ...]
(spr. ebberéhwen), Hafenstadt in Glamorganshire (Wales), an der Swanseabai des Kanals von Bristol, mit Kupfer- und Zinkschmelzen und (1881) 4859 Einw.
(spr. ébber-), James Hamilton, erster Herzog von, geb. folgte seinem Großvater als Marquis von Hamilton 1818, ward Oberkammerherr des Prinz-Gemahls Albert, 1866-68 unter dem Ministerium Derby-Disraeli Lord-Lieutenant von Irland, 1868 Herzog von Abercorn, 1874-76 wieder Lord-Lieutenant von Irland. Auch ist er Generalmajor der königlichen Leibwache von Schottland, Mitglied des Geheimen Rats und Großmeister des Freimaurerordens in Irland. Als Erbe der Hamiltons beansprucht er auch den 1548 dem Grafen von Arran verliehenen Titel Herzog von Châtellerault, der jedoch 1864 von Napoleon III. dem aus einer ältern, aber weiblichen Linie stammenden Herzog von Hamilton zugesprochen wurde.
(spr. ebberkrömbi), Sir Ralph, engl. General, geb. 1734 zu Tullibodie in der Grafschaft Clackmannan aus altem schottischen Geschlecht, trat 1756 in die Armee, stieg rasch zum Major, wurde aber 1783 nach dem Versailler Frieden als Oberst auf halben Sold gesetzt. Im J. 1787 zum Generalmajor erhoben, diente er 1793 unter dem Herzog von York in den Niederlanden, zeichnete sich bei Famars aus und deckte den Rückzug der Alliierten über die Waal. 1795 und 1796 kämpfte er in Westindien [* 9] glücklich gegen die Franzosen, ward dann Statthalter auf Wight und bald darauf Oberbefehlshaber in Irland.
Außer stande, die Zügellosigkeit der Truppen zu bändigen, und persönlich gekränkt, trat er bald zurück. Unter dem Herzog von York nach Nordholland gesandt, erzwang er die Landung der englischen und russischen Truppen, trug wesentlich zum Sieg bei Alkmaar bei, und dem Umstand, daß York seinen Rat nicht gehört, schrieb man allgemein den unglücklichen Räumungsvertrag zu. Im J. 1800 befehligte er die erfolglose Expedition gegen Cadiz, [* 10] 1801 ging er mit 18,000 Mann gegen die Franzosen nach Ägypten. [* 11] Er erschien 2. März bei Abukir, konnte aber erst 28. März landen, wobei er den General Friant zum Rückzug nach Alexandria nötigte. Am 21. März erfocht er einen glänzenden Sieg über die Franzosen unter Menou, wurde jedoch tödlich verwundet und starb 28. März. Seine Gebeine wurden in Malta beerdigt und sein Andenken durch ein Denkmal in der St. Paulskirche zu London [* 12] geehrt.
Vgl. »Lieutenant-general Sir Ralph a memoir« (Edinb. 1861). -
Sein Sohn James, geb. kam 1807 für Medhurst ins Unterhaus, wo er sich den Whigs anschloß, ward 1834 Münzmeister und Mitglied des ersten Ministeriums Melbourne [* 13] und Sprecher des Unterhauses, welches Amt er bis zum Mai 1839 bekleidete. Bei Niederlegung desselben trat er, zum Baron von Dunfermline ernannt, ins Oberhaus. Er starb Sein Sohn Ralph, zweiter Lord Dunfermline (geb. übte, von 1836 bis 1851 Gesandter in Turin, [* 14] namentlich während des Kriegs von 1848 und 1849 einen bedeutenden Einfluß aus. Im J. 1859 zog er sich zurück und starb kinderlos
(spr. ébberdehr), Stadt in Glamorganshire (Wales), am obern Cynon (Nebenfluß des Taff), mit Kohlen- und Eisengruben, Eisenwerken und (1881) 33,804 Einw.
(spr. ebberdehr), Henry Austin Bruce, Lord, engl. Staatsmann, geb. 1815 zu Duffryn, ward 1837 Advokat bei Lincoln's Inn in London, 1847 Polizeichef in Merthyr-Tydfil, 1852 Mitglied des Parlaments, wo er sich der liberalen Partei anschloß, 1862 Unterstaatssekretär im Ministerium des Innern, 1864 Vizepräsident des Unterrichtskomitees und Mitglied des Geheimen Rats, 1868 unter Gladstone Minister des Innern, 1873 unter dem Titel Lord in das Oberhaus berufen und Lord-Präsident des Geheimen Rats, trat aber schon im Februar 1874 mit Gladstone vom Ministerium zurück.
[* 15] (spr. ebberdihn), Hauptstadt der nach ihr genannten schott. Grafschaft, liegt nördlich an der Mündung des Dee und besteht aus der schönen Neustadt, [* 16] meist mit granitenen Häusern, und der nördlich gelegenen Altstadt, die sich langgestreckt bis zum Don hinzieht. In letzterer liegen die Ruinen einer Kathedrale. Die Bevölkerung [* 17] (1881: 105,189) ist in raschem Wachstum begriffen. Aberdeen hat Leinen-, Baumwoll- und Wollfabriken, mechanische Werkstätten und Gießereien, chemische, Seife-, Gummi- und Guttaperchafabriken, Schiffswerften und vor allem großartige Granit- und Marmorschleifereien. Als Hafenstadt wird in Schottland nur von Glasgow [* 18] und Greenock übertroffen, denn es besaß 1883: 206 Seeschiffe mit 108,128 Ton. Gehalt und 508 Fischerboote, und 2514 Schiffe [* 19] von 638,897 T. liefen ein. Die Ausfuhr belief sich 1883 auf 73,393, die Einfuhr auf 853,078 Pfd. Sterl. Vorzügliche Hafenanlagen und Eisenbahnverbindung fördern seinen Handel. Zur Ausfuhr kommen außer den industriellen Erzeugnissen ¶
der Stadt vornehmlich Heringe (1882: 82,407, 1883: 45,667 T.), dann noch Rindvieh, Lachse, Fische, [* 21] Eier, [* 22] Butter, Gemüse u. a. Unter den zahlreichen Wohlthätigkeitsanstalten nimmt das Royal Infirmary den vornehmsten Rang ein. An der Spitze der Bildungsanstalten steht die 1860 inkorporierte Universität (deren ältestes [King's] College indes schon 1494 gegründet wurde) mit (1883) 871 Studenten. Außerdem bestehen eine Schule für Chemie und Ackerbau, Kunstschule, theologische Schulen der schottischen Freikirche und der Katholiken und zwei Gymnasien.
[* 15] (spr. ebberdihn), George Hamilton Gordon, vierter Graf, engl. Staatsmann, geb. zu Edinburg, [* 23] wurde auf der Schule zu Harrow, wo Palmerston, Peel und Byron seine Studiengenossen waren, gebildet. Noch vor Beendigung seiner Studien zu Cambridge begleitete er 1801 Lord Cornwallis als Gesandtschaftsattaché nach Paris [* 24] und kam bei den Unterhandlungen von Amiens [* 25] mit allen damaligen französischen Notabilitäten in Berührung. Nachdem er 1804 in Cambridge den Magistergrad erworben hatte, bereiste er Griechenland, [* 26] gründete nach seiner Heimkehr die Athenian Society, beschäftigte sich mit klassischen Studien und veröffentlichte Untersuchungen über die Topographie von Troja [* 27] sowie über die Prinzipien der Schönheit in der griechischen Baukunst. [* 28]
Wegen ersterer Schrift verspottete Byron, der mit dem Vater Aberdeens verfeindet war, »den gereisten Than, den Athener, in seinem Spottgedicht »Englische [* 29] Barden und schottische Kritiker« ganz grundlos als Genossen des Tempelschänders Elgin. Im J. 1806 ward Aberdeen zum schottischen Repräsentativpeer gewählt und hielt sich im Oberhaus zu den Tories; als Redner trat er aber erst 1810 auf, als er die Antwortsadresse auf die Thronrede des Prinz-Regenten beantragte. Im J. 1813 erhielt er von Lord Castlereagh die Mission, Österreich [* 30] für den Bund gegen Napoleon zu gewinnen.
Nachdem er den Schlachten [* 31] von Bautzen [* 32] und Lützen [* 33] beigewohnt, begab er sich nach Wien, [* 34] schloß den Vertrag zu Teplitz ab, durch den Österreich der Koalition beitrat, und wohnte darauf mit dem großen Heer der Verbündeten den Schlachten von Dresden, [* 35] Leipzig [* 36] und Hanau [* 37] bei. In seiner Behausung starb Moreau, und mit Wilhelm v. Humboldt ritt Aberdeen über das Leipziger Schlachtfeld, dessen grausiger Anblick ihn mit einem auch später noch wirksamen Abscheu gegen den Krieg erfüllte.
Nachdem er in Neapel [* 38] Murat bewogen hatte, sich von Napoleons Sache zu trennen, schloß er sich dem in Frankreich einrückenden österreichischen Heer an, vertrat auf dem Kongreß zu Châtillon mit Lord Cathcart und Sir Charles Stewart England, zog mit dem österreichischen Vortrab in Paris ein und unterzeichnete den Vertrag, welcher die Bourbonen restaurierte; in Anerkennung seiner Verdienste wurde er 18. Juni zum englischen Peer (als Viscount Gordon) und zum Mitglied des Geheimen Rats ernannt. Er widmete sich seitdem mit Vorliebe der Landwirtschaft. Im Oberhaus stimmte er regelmäßig mit den Tories und sprach sich sowohl gegen die Aufhebung der Kornzölle und die Emanzipation der Katholiken als gegen die Anerkennung der südamerikanischen Republiken und die auswärtige Politik Cannings aus.
Nachdem er aber 1828 erst als Kanzler des Herzogtums Lancaster, dann als Minister des Äußern in das Ministerium Wellington eingetreten war, half er die Katholikenemanzipation durchsetzen, wie er auch die Julidynastie sofort anerkannte, indem er am Prinzip der unbedingten Nichteinmischung in fremde Angelegenheiten festhielt. Aus demselben Grund war er gegen ein Einschreiten wider Dom Miguel in Portugal. [* 39] Nachdem er mit Wellington im November 1830 zurückgetreten war, übernahm er 1834 im Ministerium Peel das Portefeuille der Kolonien und wurde, als Peel 1841 abermals an die Spitze der Geschäfte trat, wiederum Minister des Auswärtigen.
Allmählich zeigte Aberdeen sich, wohl unter dem Einfluß Peels, liberalern Anschauungen zugänglich, machte in dem schottischen Kirchenstreit dem Rechte der Gemeinden Zugeständnisse, unterstützte die Aufhebung der Korngesetze und die wirtschaftliche Reform und war so glücklich, den Streit mit der nordamerikanischen Union wegen des Oregongebiets zu schlichten. Bald nach dem Abschluß des darauf bezüglichen Vertrags trat er mit dem ganzen Ministerium zurück und lehnte auch das ihm von Lord John Russell angebotene Portefeuille ab. Die auswärtige Politik Palmerstons bekämpfte Aberdeen, schloß sich aber den Tories nicht wieder an und wies auch einen ihm von Derby angebotenen Sitz in der Regierung im Februar 1852 ab. Nach dessen Rücktritt stellte er sich im Dezember 1852 an die Spitze eines Koalitionsministeriums, dem außer den hervorragendsten Mitgliedern der Mittelpartei Lord John Russell, Lord Lansdowne, Lord Palmerston und Sir William Molesworth angehörten.
Unter dieser Verwaltung, die ihren Zweck, zwischen den Parteien zu vermitteln, nicht erreichte, »trieb England (nach Aberdeens eignem Ausdruck) in den Krimkrieg hinein«, den der Premier gern vermieden hätte. Die laue Kriegführung und die geringen Erfolge der britischen Waffen [* 40] erregten die öffentliche Meinung lebhaft gegen Aberdeen, und wurde das Ministerium durch einen Antrag Roebucks gestürzt. Aberdeens öffentliche Wirksamkeit hatte damit ihr Ende erreicht. Er starb in London. Aberdeen gehörte zu jener Klasse von Staatsmännern, welche bedeutend sind, ohne glänzend zu sein, ohne Ehrgeiz Erfolge erringen, ohne Beredsamkeit berühmt werden. Auch als er sich schließlich ins Privatleben zurückgezogen hatte, hörte sein Einfluß nicht auf. Sein Verhältnis zur Königin ward mehr das eines Lehrmeisters als eines bloßen Ratgebers; sie blieb ihm stets dankbar, und noch nach seiner Entlassung erhielt er auf ihren besondern Wunsch den Hosenbandorden.