die
Türken, ging ohne
Kriegserklärung über die
Grenze und belagerte
Bajesid; einer seiner
Generale drang sogar bis
Diarbekr
vor und machte große
Beute. Doch gingen die
Eroberungen bald wieder verloren. Abbas Mirza selbst ergab sich dem Trunk und regierte
ganz nach
Willkür, wie seine Vorgänger. Das Räuberunwesen unterdrückte er zwar mit Strenge, aber die
Justiz war verkäuflich, die
Statthalter- und Beamtenstellen wurden den Meistbietenden überlassen. Grenzstreitigkeiten führten
zu wiederholten
Kriegen mit Rußland, in denen Abbas Mirza mehr durch persönliche
Tapferkeit als durch Feldherrntalente glänzte. Als
der
Friede von Turkmantschai diese für
Persien
[* 2] unheilvollen
Unternehmungen abschloß, erhielt von derKöniglichenAsiatischenGesellschaft zu
London
[* 3] das
Diplom als
Ehrenmitglied. 1831 und 1832 bekämpfte er die Kurdenhäuptlinge von
Chorasan,
wodurch er sich aufs neue beliebt machte. Bevor er jedoch die
Eroberung von
Herat vollenden konnte, starb er im
Dezember 1833 in
Meschhed an einer
Epidemie. Er hinterließ 24
Söhne und 26 Töchter.
Sein ältester Sohn,
MohammedMirza,
bestieg 1834 den
Thron
[* 4] von
Persien.
Pascha,Vizekönig von
Ägypten,
[* 5] Sohn Tussum
Paschas, Enkel
MehemedAlis, geb. 1813 zu Dschiddah in
Hidschas und in
Kairo
[* 6] erzogen, erhielt, 15 Jahre alt, den
Posten eines Provinzialinspektors, den er drei Jahre verwaltete, bekleidete dann
verschiedenehohe Verwaltungsämter, ward Generalinspektor der
Provinzen und bald darauf erster
Minister
und
Präsident des
Rats von
Kairo. Auf diesem
Posten, den er acht Jahre lang bekleidete, gewann er die allgemeine
Achtung sowohl
der Eingebornen als auch der europäischen
Konsuln. Im
Krieg von 1841 in
Syrien befehligte er eine
Division der ägyptischen
Armee. Er ward von
Mehemed Ali, als dieser 1848 in
Krankheit verfiel, zu seinem Stellvertreter eingesetzt, aber von seinem Oheim
Ibrahim Pascha, der sich mit Zustimmung der
Pforte der
Regierung bemächtigte, wieder verdrängt. Der
TodIbrahims
rief ihn nach
Ägypten zurück.
(auch
Ausbau), die Errichtung neuer Bauernhöfe, mit Abbruch der alten, auf separierten und
zusammengelegten
Grundstücken sowie die
Anlage von neuen
Vorwerken auf größern
Gütern.
Über Abbau im
Bergbau
[* 9] s. d. Abgebaut heißt eine
Grube, wenn der Erzgehalt erschöpft ist, oder der weitere
Bau wegen entgegenstehender
Schwierigkeiten aufgegeben wird.
Ortschaft in der österreich. Bezirkshauptmannschaft Volosca
(Istrien),
[* 10] in neuester Zeit als
Kurort bekannt
geworden, in schöner
Lage am Quarnerobusen des Adriatischen
Meers, mit südlicher
Vegetation (schöne Lorbeerwälder), mildem
Klima,
[* 11]
Seebad, neuem
Hotel der Südbahn und (1884) 360 Einw.
*** (AbbéTrois-Étoiles), der pseudonyme Verfasser mehrerer antiklerikaler französischer
Romane, welche in
den 60er
Jahren einiges Aufsehen erregt haben, und von denen »Le
[* 14] Maudit« (1863) und »La Religieuse« (1864) die bemerkenswertesten
sind.
Die Autorschaft dieser
Romane wurde in den
Pariser litterarischen
Kreisen bald
LouisUlbach, bald dem AbbéMichon und bald
FerdinandFabre zugeschrieben, von allen dreien aber mehr oder weniger entschieden verleugnet.
Hauptstadt der Egba im
ReicheJoruba in Westafrika, am schiffbaren Ogun, 89 km nördlich
vom Hafenplatz
Lagos an der Guineaküste. Der über 100,000 Einw. zählende
Ort dehnt sich zu beiden Seiten des Ogun aus; er
ist von einer 2 m hohen,
ca. 20 km langen Erdmauer umgeben, durch welche fünf
Thore führen, und besteht eigentlich aus einem
Komplex mehrerer schmutziger Ortschaften mit viereckigen, strohgedeckten Negerhütten. Als hervorragendes
Gebäude kann nur die hölzerne
christliche Kirche gelten. Es besteht oder bestand eine
Zeitung, die in der Egbasprache von
den Zöglingen der Missionsschulen gedruckt wurde. Sehr lebhaft ist der
Handel mit
Palmöl, das auf dem Ogun nach
Lagos verschifft
wird, von wo dagegen alle europäischen Industrieprodukte eingeführt
werden. - Der zu Abbeokuta gehörige
Distrikt,
das sogen.
KönigreichAbbeokuta, ist nur klein. An der
Spitze steht ein Alake oder Häuptling, in gewisser Beziehung ein konstitutioneller
Monarch, neben dem die
Ältesten und die vom
Volk erwählten Ogboni Einfluß auf die Regierungsgeschäfte und Steuererhebung
¶
mehr
17 haben. - Nachdem das alte ReichJoruba in den 20er Jahren unsers Jahrhunderts durch die mohammedanischen Fellata zerstört worden
war, sammelten sich die Egba, eins der Völker jenes Negerreichs, wieder in der fruchtbaren Umgebung Abbeokutas, das schnell
zur Blüte
[* 16] gelangte. Um jene Zeit war auch durch schwarze Christen aus Sierra Leone das Evangelium dorthin
gebracht. Allmählich richteten die englische Missionsgesellschaft und die Wesleyaner dort Stationen ein, die aber mehrere
Male durch Einfälle der feindlichen Dahoméer bedroht waren; 1857 und 1863 wurden diese mit Erfolg zurückgeschlagen. Im Oktober 1867 entstand
jedoch in Abbeokuta selbst eine Revolution gegen die christlichen Missionäre; diese wurden vertrieben, und das
Werk der Christianisierung Abbeokutas blieb seitdem den einheimischen Konvertiten überlassen.